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Was den geologischen Bau des durchforschten Gebiets anbelangt, so kommen fast ausschliesslich plutonische und metamorphische Felsarten vor. Manson's Berg besteht hauptsächlich aus Granit, von Thonschiefer bedeckt (capped). Dieselbe Formation erstreckt sich zum Theil bis in's Tulamin - Thal, wo jedoch grofse Massen von weissem Quarz vorherrschen. Auf dem Tulamin - Plateau tritt ein bunter Sandstein, mit Spuren von Eisen, an die Stelle des Quarzes. Am unteren Tulamin und Similkamin herrscht Thon vor, in dem bei den Vermillion Forks ein versteinertes Kleeblatt gefunden wurde. Weiter flussabwärts wird der Thon schiefrig und ist mehr oder weniger von Eisenoxyd gefärbt. Die Berge bestehen hier meist aus Granit, Grünstein und Quarz, mit blauem und braunem Thonschiefer. Die Flufsbetten des Tulamin und Similkamin sind mit Blöcken von Granit, Grünstein und Trap besäet. Allem Anschein nach ist das Land goldhaltig, und kurz nach Palmer's Durchreise wurde am Similkamin von den Leuten der amerikanischen Grenz- Commission Gold entdeckt.

Zwischen dem Osoyus - See und Colville wurden nirgends geschichtete Felsarten bemerkt.

III.

Die Religion und der Gottesdienst der Alfuren in der Manahassa ') auf der Insel Celebes.

Mitgetheilt von F. W. Diederich.

Im nördlichen Theile von Celebes befinden sich seit 20 bis 25 Jahren einige Missionare von der niederländischen Missions - Gesellschaft, die von Rotterdam aus geleitet wird. In dieser kurzen Zeit sind mehrere Tausende der Eingeborenen zum Christenthum übergegangen, und viele derselben nicht nur dem Namen nach, sondern in That und Wahrheit, in Leben und Wandel Christen geworden. Wer den Zustand dieser Bevölkerung in jenen Zeiten, bevor das Licht des Evangeliums zu ihr drang, mit dem jetzigen vergleicht, wo die Verkündigung des Wortes Gottes, wo Unterricht und Erziehung der Jugend zu einer wesentlichen Veränderung desselben beigetragen haben, der findet darin einen neuen, treffenden und unwiderlegbaren Beweis, dass das Evangelium eine Kraft Gottes ist, die auch in unserem Jahrhundert

1) Manahassa heifst „Bundesgenossenschaft".

noch unwiderstehlich zu wirken vermag. Die kurze Beschreibung, welche ich von den religiösen Begriffen und Gebräuchen der Alfuren, der ursprünglichen Bevölkerung der Landschaft Manahassa, auf Celebes sowohl, als auf dem molukkischen Archipel, zu geben beabsichtige, verdanke ich Herrn Wilkens, einem der noch gegenwärtig in der Manahassa wirkenden Missionäre. Dieselbe wurde mir, kurz vor meiner Abreise aus dem holländischen Indien, durch Herrn Weddik, Gouverneur von Borneo, mitgetheilt. Höchst schwierig war es in der That, von dem Gottesdienste der Alfuren einen deutlichen Begriff zu geben, indem alle Nachrichten nur auf mündlicher Ueberlieferung beruhen und nur die Priester die Sprache verstehen, welche sie bei ihren religiösen Feierlichkeiten gebrauchen. Auch scheint es, dafs die Bedeutung der Ceremonien ihnen selbst nicht klar ist, denn gewöhnlich bekommt man bei näheren Nachforschungen sehr verwirrte Antworten, welche von eben so verwirrten Begriffen zeugen. Herr Wilkens hatte, bevor er die Bitte des Herrn Weddik, eine solche Beschreibung abzufassen, erfüllen konnte, neue sorgfältige Untersuchungen angestellt, die ihm um so besser gelangen, weil einige hohe Priester der Alfuren zum Christenthum übergetreten waren, die seinem Wunsche gern entgegenkamen. Unter den Priestern besteht sonst das Gesetz der gröfsten Verschwiegenheit, selbst gegen Frau, Kinder und Eltern. Den Opfern und Feierlichkeiten, welche Herr Wilkens beschreibt, hat er selbst mehr als einmal beigewohnt; er erzählt also als Augenzeuge.

Indessen müssen wir hier noch bemerken, dafs die gottesdienstlichen Sitten und Gebräuche der Alfuren in den verschiedenen Districten der Manahassa mehr oder weniger verschieden sind. Diejenigen, welche hier beschrieben werden, beziehen sich auf die Alfuren von Tomohon.

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I. Die Götter der Alfuren.

Der Alfure glaubt an viele Götter, die man Empongs nennt, von denen jedoch einer das Haupt ist, die Oberherrschaft ausübt und Muntununtu“ genannt wird; sein Aufenthalt soll in Kasandukkan (in der Luft) sein. Aber Lumimu-ut ist der Empong tuwa (der Aeltere), welcher von Vielen für den Schöpfer gehalten wird. Von diesen Göttern und ihrem Geschlecht, so wie von der Entstehung der Menschen und von der Ursache ihrer Opfer, wird folgendes erzählt:

Vor sehr vielen Jahren war unsere Erde unbewohnt, und weder Pflanzen noch Kräuter wuchsen darauf, denn sie war flüssig und besafs noch keine Festigkeit. Zu einer gewissen Zeit geschah es, dafs zwei weibliche Gottheiten einander begegneten und gegenseitig über ihre Namen und ihre Entstehung sich befragten. Die eine erklärte,

aus einem Stein, die andere aus der Erde entstanden zu sein. Diejenige, welche aus der Erde entsprossen war, nannte sich Lumimu-ut, und die Andere, welche ihre Entstehung einem Steine zu danken hatte, nannte sich Kareima. Obgleich Kareima das höhere Alter der Lumimuut anerkannte und sie darum Empong tuwa nannte, war sie dennoch listiger und verständiger, als diese. Aber auf die Bitte der Kareima richtete Lumimu-ut ihren Blick zuerst gegen Süden, und darauf nach den andern Himmelsgegenden, und siehe, durch den Wind, der sie umwehete, wurde sie schwanger und gebar alsbald einen Sohn, welcher Toar genannt wurde. Ferner sagte Kareima zu Lumimu-ut und Toar: „Hier sind zwei Stöcke von gleicher Länge, nehme jede einen derselben und gehe du, Lumimu-ut gen Osten; mit dem ersten Mann aber, der dir begegnet, mifs deinen Stock, und wenn der seinige länger ist als der deinige, so mufst du ihn zu deinem Gemahl nehmen; und du Toar, wandere mit deinem Stocke gegen Westen, und die Frau, deren Stock kürzer ist, als der deinige, nimm zu deiner Gemahlin.“ Mutter und Sohn hatten aber nicht bemerkt, dafs Kareima im Verborgenen etwas von Lumimu-ut's Stock abgeschnitten hatte. Beide begaben sich auf die Wanderung und verfolgten den ihnen vorgeschriebenen Weg. Doch endlich, nach sehr langer Zeit, begegnen sie einander, ohne sich wieder zu erkennen; sie massen ihre Stöcke, und derjenige, welcher länger sein musste, war länger, und derjenige, welcher kürzer sein musste, war kürzer, und darum wurden diese beiden Mann und Frau.

Dieses Paar lebte glücklich mit einander, und ihr Geschlecht wurde alsbald sehr vermehrt, denn zweimal gebar Lumimu-ut neun, dreimal sieben, fünfmal fünf und zweimal drei Kinder. Alle diese Kinder nun, aufser einer Menge anderer Personen, sind die verschiedenen Götter der Alfuren, welche in dem Gebirge und in der Luft ihren Aufenthalt haben. Jedoch von einem der drei letzten Kinder, Pasyewan genannt, stammen die Menschen ab, denen aber, leider! die herrliche Gabe der Sprache mangelte, und die zugleich lahm

waren.

Lingkanbene, die älteste der eben erwähnten Gottheiten und Tochter der ersten neun Kinder der Lumimu-ut, war wegen ihrer grofsen Schönheit berühmt und wegen ihrer unternehmenden Thaten gepriesen. Stets durchkreuzte sie die Erde, um einen ihrer würdigen Gemahl zu finden. Auf einem dieser Züge sah sie in Europa auf einem Palaste den Kopf des Empong-Menschen, Maraor, der halb Mensch, halb Stein war und an dessen Munde die eine Hälfte wohl geschaffen war, die andere aber die Gestalt eines Papagey-Schnabels hatte. Mit diesem wunderlichen Wesen vereinigte sich Lingkanbene und wurde seine

Frau. Auf die Bitte des Maraor aber verliess sie bald den Palast und kehrte in einem gesegneten Zustande zu ihren Eltern zurück. Ueber diesen Zustand zeigten sich diese sehr erbittert, und nachdem sie dieselbe wegen ihres Leichtsinns ernstlich ermahnt hatten, sandten sie die Tochter in die Luft, mit dem Versprechen, dafs sie dort ein klar fliessendes Wasser finden sollte. An demselben angekommen, und sich in dem Flusse badend, lernte sie den Gott der Götter, Muntununtu, kennen, der ihr seine Liebe schenkte und mit dem sie sich verheirathete. Nicht lange nach dieser Verbindung gebar sie von ihrem ersten Manne einen Sohn, den sie Mainalo nannte. Dieser war ein fröhlicher, verständiger, muthiger und unternehmender Knabe. Zu reifern Jahren gekommen, machte ihn seine Mutter mit dem Namen und dem Wohnort seines rechten Vaters bekannt. Sogleich liess er sich dort nieder, und begab sich, mit einem Brief von seiner Mutter versehen, zu seinem Vater Maraor, und nachdem er sich ihm zu erkennen gegeben hatte, wurde er Christave genannt. Hierauf verliess er den Palast wieder und kehrte zu seiner Mutter und seinem Stiefvater zurück. Es ereignete sich aber, dafs sein Stiefvater ihm eines seiner Augen ausstiess. Ueber dieses Unglück erhob Mainalo ein grofses Geschrei und weinte ohne Aufhören; zwar wurde, um ihn zu beruhigen, Versprechen auf Versprechen gehäuft, aber alles vergebens, bis endlich Muntununtu seinen Namen und seine Macht ihm übergab. Nachdem er so mit den herrlichsten Namen und der höchsten Macht bekleidet war, beschlich ihn die Lust, seinen Vater in dem Palaste wieder zu besuchen. Weil aber dort sein Hochmuth gekränkt wurde, verwandelte er daselbst eine Menge Menschen in Thiere verschiedener Arten und kehrte darauf durch die Luft zu den Seinigen zurück. Indessen hatte Kareima, welche zugleich auch Walyang (Priesterin) war, aus Mitleiden mit dem unglücklichen Menschengeschlecht, einige Opfer dargebracht; und nachdem sie neun verschiedene Arten Opfer vollzogen hatte, brach der lange gewünschte Augenblick an, dafs das Menschengeschlecht plötzlich die schöne Gabe empfing, sprechen zu können. Zugleich bekam nun auch die Erde ihre jetzige Gestalt und brachte Pflanzen, Gemüse und Kräuter hervor.

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II. Die Opfer der Alfuren.

Die Opfer der Alfuren kann man füglich in die drei folgenden Arten eintheilen:

1. Privat-Opfer;

2. Negorie-Opfer (d. i. das einer Landschaft oder eines Dorfes)

und

3. Garten-Opfer.

Die Privat-Opfer sind folgende: Mawalian, Masepang, Mawawerit, Mawarangkiran, Mahatoroöronpopo, Mawarongsong, Tumeles, Mawarej rej und Mengoray. Diese Opfer sind dieselben, welche wir bereits erwähnt haben, und welche für das Wohl der stummen und lahmen Wesen durch Kareima, dem Empong Walyang (Gottespriester) dargebracht wurden. Sie müssen durch jeden Alfuren wenigstens einmal in seinem Leben vollzogen werden. Der Zweck derselben ist beständige Gesundheit, zahlreiche Nachkommen, langes Leben und grofsen Reichthum zu erzielen, Diese Opfer werden gewöhnlich in Folge gethaner Gelübde, oder aus Dankbarkeit für eine gesegnete Erndte etc. dargebracht. Die Negorie - Opfer sind folgende: Ma-uri, Tumalinga-siloko, Lumales und Nimellur. Diese Opfer werden hauptsächlich veranstaltet, um das Land gegen Unglück zu schützen, oder von demselben zu befreien und dasselbe mit Glück zu segnen. Die Garten-Opfer sind folgende: Mapalalemungkay, Mapasee, Mengellur, Mapalondokh und Dumeta. Doch bevor diese Opfer gebracht werden dürfen, und bevor etwas in den Garten gepflanzt werden darf, müssen eine Menge nichtssagender Kleinigkeiten beobachtet werden. Der Zweck dieser Opfer ist eine gesegnete Erndte etc. Sie verursachen wenig Unkosten; bei drei derselben braucht jedesmal nur ein Huhn und bei dem letzten ein Schwein, zwei Hühner und neun Eier geopfert zu werden. Diese vier sind wieder Privat-Opfer, welche in jedem Jahre stattfinden. Mengellur aber ist ein gemeinschaftliches Opfer, und der Zweck desselben ist die Bewahrung der Negorie und der Gärten; es wird auf dem Lande gebracht, während die übrigen vier in den Gärten vorgenommen werden.

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Obgleich der Alfure, nach dem oben Gesagten, eine Menge verschiedener Opfer hat, so sind doch der Zweck und die Art der Darbringung fast bei allen dieselben. Der Unterschied besteht hauptsächlich nur in der Gröfse und in der Dauer. Alle diese Opfer aber einzeln zu beschreiben, würde zu weitläuftig sein und zu wenig Interesse darbieten, weshalb hier von jeder Art nur eins, und zwar das wichtigste folgen soll.

1. Wawalian oder „das grofse Opfer" dauert, aufser den Vorbereitungen, neun Tage, und verursacht dem, der es bringt, grofse Unkosten. Dieses Opfer beginnt mit einem feierlichen Umzug, den der Opfernde mit seiner nächsten Familie und einer grofsen Anzahl von Priestern zu halten hat. Alle Theilnehmer sind festlich gekleidet; der Hohepriester trägt das Opfer, während die Uebrigen murmelnd um Segen bitten. Bei diesem Umzuge werden einige Bedürfnisse für das Opfer gesammelt. Am Hause des Opferers angekommen, wo bereits zuvor der Opferplatz zubereitet und mit Blumen geschmückt ist, legt der Hohepriester das Opfer auf den dazu bestimmten Platz. Vor

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