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des ziemlich corrupten Textes einer Copie ist, welche selbst mit dem Oxoniensis denselben Urtext gemeinsam hat. Was das Fragment der Bibl. Laurentiana betrifft, so glaube ich behaupten zu können, dass dasselbe einen bessern Text hat als die Venetianische Familie, und selbst als die Oxforder Handschrift, und dass der Text weder von dieser noch von jener direct abhängt. Zum Belege diene die folgende kurze Zusammenstellung:

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κρηπίδος Μ. κριπῆδος Ο 1. V I

τῆς ἐρήμου γῆς Μ. της μεγάλης ἐρήμου 0 1 V 1

μόλις γ ̓ ἂν ἐλήφθησαν Μ. μόλις γ' ἀνελήφθησαν Ο 1. μόλις δ' ἂν ἐλήφθησαν V 1.

ἐφομαρτῆσαν ΜΟ 1. ἐφομαρτῆσαι Vι

παλάττας ΜΟ 1. παλάσσας γι

δίδους Μ. δοὺς 0 1 0 1.

συνωθήσας Μ. συνωπίσας Ο ι γ ί

Als Schluss aus dem Gesagten ergibt sich folgendes Schema für die handschriftliche Ueberlieferung des Philostorgius:

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Die Schlussfolgerungen welche wir ziehen können über den Zustand des Textes der Auszüge des Photius aus Philostorgius sind sehr wenig befriedigend.

Die erste (Genfer) Ausgabe vom J. 1643 (« Philostorgii Cappadocis veteris sub Theodosio juniore scriptoris ecclesiasticae historiae a Constantino Magno Ariique initiis ad sua usque tempora libri XII a Photio patriarcha Constantinopolitano

peculiari (extra bibliothecam eius hactenus editam) opere in Epitomen contracti. Nunc primum editi a Jacopo Gothofredo una cum versione, supplementis nonnullis indiceque accurato et prolixioribus dissertationibus. Genevae sumptibus Jacobi Chouet M DCXLIII.) von Jac. Gothofredus besorgt, war bloss die ziemlich fehlerhafte und zu eilig gemachte Reproduction der Berner Handschrift (V 2). Die folgende (Pariser) Ausgabe v. J. 1673, durch Heinrich Valesius besorgt, ist bedeutend besser; sie hat als Grundlage die Copie des Bochart (0 3) und die Handschrift des Escurial (V 4), und Valesius fügte ausgezeichnete Anmerkungen und Correcturen hinzu. Von ihm hängen denn auch die folgenden Ausgaben ab, welche bloss seinen Text und seine Ausgabe reproduciren. Es sind folgende : Frankfurt 1679; Amsterdam 1695; Cambridge (Cantabrigiensis) 1720 besorgt durch Reading; Turin 1748, mit dem kritischen Apparat der vorhergehenden Ausgabe; Paris 1864, ebenfalls mit den Anmerkungen der Cambridger Ausgabe, besorgt durch Migne.

Einer kritischen Ausgabe müsste also der Text des Codex von Oxford (01) zu Grunde gelegt werden; allein es bestehen zwischen dieser Handschrift und dem Texte des Valesius so wenig bedeutende Abweichungen, dass die Verbesserungen die eine neue Ausgabe im Texte des Philostorgius machen kann, nie sehr gross sein werden. Ob es wohl einem Forscher glücken wird, den vollständigen Text der zwölf Bücher der Kirchengeschichte des Philostorgius aufzufinden?

ACADEMIE FÜR CHRISTLICHE ARCHÄOLOGIE

Sitzung vom 31. März 1889.

Prof. F. X. Kraus legte eine reiche Sammlung vor von Photographien kirchlicher Geräthe und Gewänder aus der Abtei St. Paul in Kärnthen, wohin die Benedictiner von St. Blasien im Schwarzwald im Anfange unseres Jahrhunderts mit ihren Schätzen übersiedelten 1). De Rossi hob rühmend die grossen Verdienste des genannten Gelehrten hervor, die er sich auf dem Gebiete der christl. Archäologie und Kunst durch sein grosses Werk: Kunst und Allerthum in Elsass-Lothringen worben hat. Eine ähnliche Arbeit bereitet Prof. Kraus für das Grossherzogthum Baden vor, wovon der erste Band erschienen ist. Eine grosse Bereicherung für unsere Wissenschaft wird eine bald erscheinende Sammlung der altchristl. Inschriften des Rheinlandes von demselben Verfasser bilden 2).

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Dr. Baumgarten gab einige Notizen über die tunica inconsutilis des Heilandes im Dome zu Trier. In der Vaticanischen Bibliothek befindet sich nämlich ein Brief des Kanzlers Joh.

1) Vgl. Zeitschrift f. Geschichte des Oberrheins, N. F. IV, 1. 2) Bullet. arch. crist. 1888-89, p. 92.

Rechburger an den Bischof Heinrich von Chur aus dem Jahre 1512, in dem man auf Verlangen des Kaisers Maximilian die genannte Reliquie dem Volke zeigte. Darin sagt Rechburger, dass er die Tunica ganz in der Nähe gesehen habe; sie sei rauchfarbig, eher braun oder röthlich als grau, weich zum Anfühlen wie Seide. Die Fäden des Gewebes seien sehr fein und so compact, dass man glaubt Damast vor sich zu haben. Auch ist sie wie Damast ein wenig geblümelt. Unten sind einige Buchstaben in bleich-gelber Farbe. B. erinnerte daran, dass Wilmowski im Jahre 1884 das Kleid untersucht und die Entdeckung gemacht habe, dass innerhalb des beschriebenen seiden-oder damastähnlichen Kleides sich einige Fragmente eines viel älteren Gewebes befinden, und sprach die Meinung aus, dass diese Stücke zu der wahren Tunica des Herrn gehörten. Diese Ansicht Wilmowski's ist um so wahrscheinlicher, weil man auch an andern Orten Theile von der Tunica inconsutilis verehrt.

Dr. Ficker wies die Zeichnung eines Capitäls vom Xenodochium des Pammachius in Porto vor, das sich jetzt im Lateranmuseum befindet. Es ist dasselbe bemerkenswerth, weil zwischen den Voluten der siebenarmige Leuchter als Graffito eingezeichnet ist. Das Capitäl rührt wohl von einem jüdischen Hause her; Juden in Porto sind auch inschriftlich bezeugt. Ferner zeigte Ficker die Photographie einer Skulptur aus der Villa Pamfili: Anbetung der Magier, die Jungfrau in halbliegender Stellung auf einem Bett. So ist die Muttergottes sonst nur in einigen späteren Compositionen der Weihnachtsscene dargestellt. Endlich machte uns F. mit einem guten Hirten bekannt, den er in Sevilla in dem sog. Hause des Pilatus fand. Er ist in demselben Stile gearbeitet, wie die bekannten Statuen des Hirten aus dem 4. Jahrhundert, in denen wir vielleicht Nachbildungen jener sehen dürfen, die man nach Eusebius (H. E. III, 49) z. Z. Constantins in Constantinopel auf die Brunnen setzte.

RÖM. QUARTALSCHRIFT, Jahrg. IV.

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Im Anschlusse daran machte de Rossi einige allgemeine Bemerkungen über die plastischen Darstellungen des guten Hirten in der altchristlichen Kunst und über die Statuen der ersten Jahrhunderte überhaupt, deren uns allerdings nicht viele erhalten sind (vgl. den Art. Strzygowski's oben).

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Zum Schlusse machte de Rossi noch die Versammlung mit der gelehrten Publication Wilperts bekannt: " Principienfragen der christlichen Archäologie », worin der Verfasser die fundamentalen Principien und die bisher eingehaltene Methode, die altchristlichen Monumente zu erklären, gegen jene vertheidigt, welche den symbolischen Gehalt derselben leugnen oder doch schmälern wollen.

Sitzung vom 28. April 1889.

P. Grisar machte auf die Ueberschriften der Homilien Gregors d. Gr. aufmerksam und zeigte, dass dieselben von Bedeutung sind für die Geschichte der römischen Basiliken und der christlichen Feste.

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Abbé Duchesne überreichte sein neuestes Werk: « Origines du culte chrétien; étude sur la liturgie latine avant Charlemagne Als Zweck des Buches bezeichnet der Verfasser vor allem den, die Studierenden auf dem weiten und schwierigen Felde der älteren Litteratur und Documente der altlateinischen Liturgie zu orientiren. De Rossi machte mit lobenden Worten auf dieses bedeutsame Werk aufmerksam.

Im Auftrage Dr. Bormanns, welcher der Versammlung nicht beiwohnen konnte, theilt de Rossi mit, dass der genannte Forscher in Spoleto ein Fragment der metrischen Inschrift aus d. 5. Jahrh. des Bischofs Spes zum Lobe des Martyrers Vitalis gefunden habe. Genannte Inschrift war bisher nur nach einer Abschrift bekannt, die man zur Zeit des Baronius machte (Bull. 1871, p. 95 ff.).

Sekretär Marucchi bespricht eine Münze, die er in der Confessio der Basilika des hl. Valentin an der Via Fla.

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