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gescheen, trachten, allein ires ampts mit vleis, lieb und lust warteten, die in collegiis weren.

Und erstlich an den artisten anzufahen, so ist von nothen das E. chf. g. funf ader sechs wol gelerter artisten magistros, die allein der collegien mit lessen und disputiren wartend, die alhi zu bleiben gedechten. Item zwen medici, der ein must ubirtrefflich und berumpt sein. Item zwen juristen, die leges lessen, ubirgelert und erfaren leuth. Auf das E. chf. g. universitet nicht als Gribswalde, Mentz, Trier, Bassel und ander universiteten, die auch allein auf die geistlikeit fundirt sein, desolirt, wust und zu nicht werde, darumb wolde E. chf. g. sulche berumpte leuthe stiften, die des dinges warten und den der hauf der studenten nachzeuchet; sunst wirt E. chf. g. universitet unsers bedunkens kein bleiblichen bestand behalden...

Der ander artickel des geldes und barschaft halben finden wir 300 flor., die in fisco seind, und funfhundert flor. angelegt, 25 flor. jherlichen zins darvor gekauft.

Die jherlichen zugenge der universitet stehen allein auf den promocionibus, darnach viel ader wenig promovirt werden. und dasselbig gelt solt billich, wie in anderen universiteten, die helfte den personen in itzlicher facultet vor ire amte und arbeit, die sie mit den promovenden haben, geburen, uff das sie darinne zu bleiben lust hetten und mit lust und begir und nit aus gezwank, das keinen bestand haben kan, zu derselbigen arbeit die faculteten belangend gingen, wie wir den das lengst, als auch von nothen gewest were, hetten vorordenen wollen, wen E. chf. g. uns die neue statut wider unser willen und volwort nit hetten, uns dieselbigen geboten zu halden, ubiranthworten lassen.

Von demselbigen gelt, das im fisco ist, mussen wir jherlich ein lectorem methaphisice halden, einen offenwar schreiber. item magistro Phach haben wir seinen solt, so ehr von E. chf. g. hat, dieweil ehr zwu lectiones liest, mit zehn gulden meren mussen. und ander viel notturftiger zufelliger expens und zerung und sunderlich das gebeud. das neu haus ist noch nit ausgebauet. item so ist von nothen, das wir bauen ein neuen steinen durm vor ein heimlich gemach. das alde wirt bald einfallen.

Item domit mussen wir, ob es not sein wurde, wie dan mit ethlichen bischoffen unser studenten halben vorhanden ist, rechtlich krigen, unser universitet privilegia und gerechtikeit hantzuhaben und zu schutzen; item geschenke erlichen personen und gesten cet. und viel ander, die uns itzunt nit einfallen, derhalben wir das gelt nit entperen noch von uns geben kunnen.

Gnedigster herre. wir haben E. chf. g. ein vorzeichnus gemacht, wie viel bereits geldes ein mutacion, das ist ein halb jhar, der universitet ist heimgefallen und in fiscum kommen ubir die exposita, die wir, wie viel der ist, nit wissen kunnen. dan sie seind von einem itzlichen rector und dechant in sunderheit berechent wurden...".

1 Vgl. oben Nr. 52. 2 Otto Beckmann, vgl. GUW.72f. Balthasar Fabricius aus Vacha, vgl. oben Nr. 17. 4 Vgl. GUW. 85. 5 Es folgen summarische Verzeichnisse der dem Universitätsfiskus zugeführten Zugänge (Einnahmen) aus dem Rektorat, den Fakultäten und den beiden Häusern (Kollegien) für die Semester Sommer 1513 bis Winter 1515/16. Die Semester-Einnahmen variieren zwischen rund 100 und 7 Gulden. Zum Schluß werden die Ausgaben aufgeführt, nämlich 170 Gulden für Bücher, 70 für die Zepter, 400 verbaut, 60 für Fenster und Bänke im neuen Lectorium. - Das Nähere bietet das auf der Universitätsbibliothek zu Halle verwahrte Rechnungsbuch der Universität (1512–1530), das ich anderswo zu veröffentlichen gedenke.

[nach 1516 April 9.]

56.

Kurfürst Friedrichs von Sachsen fernere Fragepunkte an die Universität auf Grund ihres Berichts (Nr. 55).

Weimar, Ges. Archiv Reg. O. Nr. 234 Bl. 8 und 14.

Item m. gt. herr begert underricht auf die ubergeben verzaichnus von der universitet auf seiner chf. g. beger uberantwurt, nemlich: [1] Wer di lection list und zu welcher stund ain jede gelesen wird, und was davon ains idlichen besoldung sei.

[2] So heldet es sein chf. g. nicht darfur das di universitet zurgehn solde, wie in der ubergeben verzaichnus gemeld wirdet, dieweil di universitet und das capitl der stiftkirchen alhie zusamenverleibet und ain ding ist.

[3] Es wil auch sein chf. g. ainen klaren vorstandt haben, was das einkomen der universitet an jerlicher nutzung und zugengen sein mag, sonderlich wie vil der person, di man promoviret, sein, und was ain iglicher gibet oder zu geben pfleget, auch was der keller und das gedrenk das jar treget.

[4] Es achten auch s. chf. g. darfur das di statuta des vermogens nit sein, das man von dem geld, welches von der promocion gefellet, imants etwas geben durf, anders dan das es an der universitet gemeinen nutz sol gewandt werden.

[5] Sein chf. g. haben auch bevolhen zu fragen, nachdem in der verzaichnus nit mer dan ungeverlich zwai oder drei jar die nutzung und zugeng angezaigt sint, ob ichtes in verschinen jaren auch gefallen sei, das davon auch underrichtung beschee.

[6] Item zu berichten, wan und warvon die 500 fl., so angelegt sind, eruberiget, auch woher die 300 fl. komen.

[7] Item zu fragen, was sie fur pucher gekauft und zu welcher zeit di gekauft sind, desgleichen wen die zepter gekauft sind. [8] Auch zu berichten, waran sie das geld verpauet haben.

[1516. Wittenberg.]

Die Universität an Kurfürst Friedrich von Sachsen:
Erteilt Auskunft auf seine Fragen1.

57.

Weimar, Ges. Archiv Reg. O. Nr. 234 Bl. 10–13, Reinschrift. Underricht des ersten artickels, zu wellicher stunde und durch welliche person ein itzliche lection gelessen wirdt?.

Erstlichen in theologia:

Doctor Petrus sal alle freitag disputiren in theologia; sein sold seiner prebenden pension zu Cloden und einkommen. dieweil aber die andern doctores der heiligen schrift mit im disputiren, so list er frue umb achte aus guten freien willen umbsunst die lection, die doctor Mellerstadt gelessen hat in via Thome.

Umb eins noch essens doctor Martinus in der biblia, auf das closter gestift. wie wol ehr fru umb sechs lessen solt, aber umb gelegenheit der zeit list er itzt umb eins.

Umb vier noch essens licenciatus Amsdorff" in Gabriele anstadt doctoris Carolstadts. Carolstadts solt ist die pension seiner prebenden zu Orlamunde und einkommen. diesser solte wol umb eins lessen. dieweil aber doctor Martinus dieselbige stunde list, so liest ehr umb vier.

In jure.

Frue umb sechs in decretalibus der probst 8. sein sold seiner prebenden pension zu Kembergk und einkommen.

Umb siben doctor Reuther anstadt eines sindici instituta. des

sindici solt 20 flor. pension zu Schmidberg.

Umb achte im sommer, im winther umb neune doctor Hieronimus in Codice. sein solt 100 flor.

Umb zwelf doctor Torgau 10 in Sexto. sein solt die pension und einkommen seiner prebenden zu Slieben.

Umb zwei doctor Wolffgangus 11 in ff. veteri. sein sold 100 und 60 flor.

Umb drei doctor Christannus 12 in ff. novo.

sein sold 80 flor. Am heligen tag umb eins der dechant 13 in decretis. sein solt der dechenei einkommen.

In der erzenei.

Umb zwei doctor Swabe 14. sein solt 70 flor.

In artibus.

Frue umb sechs im winter, umb funf im sommer licenciatus Amsdorff in logica Aristotelis secundum viam Scoti. sein solt die pension der capellen auf dem kirchoff und seiner prebenden einkommen.

Zu derselbigen stunde magister Bruck 15 auch Aristotelem secundum viam Thome. sein sold 20 flor.

Umb sieben darnach magister Feltkirchen 16 in phisica naturali secundum viam Scoti. sein solt der prebenden einkommen und 20 flor. aus der kammer.

Zu derselbigen stunde auch in phisica secundum viam Thome magister Johannes Gunckele 17. sein sold 20 flor.

Umb acht magister Phach in poetica und umb vier noch essens in rethorica. sein solt 30 flor. dozu gibt im die universitet 10 flor.

Umb zwelf noch essen in Petro Hispano licenciatus Sebastianus 18 secundum viam Scoti. sein sold die pension und einkommen seiner prebenden zu Widera.

In derselbigen stunde auch in Petro Hispano secundum viam Thome magister Staffelsteyn 19. sein solt das einkommen seiner prebenden und 20 flor. aus der kammer, dieweil die pfar seiner prebenden eingeleibt nicht vorfallen ist.

Umb drei in grammatica magister Otto. sein sold 20 flor.

Umb drei in methaphisica magister Premsel von Torgau, sein solt von der universitet 20 flor.

Umb zwelf noch essens in ethica ein magister zu den Augustineren auf das closter gestiftet.

Umb zwei noch essens in astronomia und mathematica magister Czorbig 20. sein sold 20 gulden.

Underricht des anderen artickels.

Die von der universitet halten es auch nicht dovor, das die universitet gar zugehen solle. und ab sie wol mit dem capitel vorleibt ist. so ist sie gleichwol noch nicht gnucsam gefundirt. und ist von noten irs bedenkens, das ubir die gestifte lection auf der geistlihkeit wertliche person, die lessen, gestift und gefundirt werden, nemlich als zwen legisten, ein medicus aufs wenichste und funf artisten. doch stehet es zu E. churf. g. gefallen.

Underricht des dritten artickels.

Wie viel ein itzliche person, die promovirt ist,

hat gegeben ader geben mussen.

In theologia: 4 flor. gibt ein baccalaureus biblicus; 4 flor. ein baccalaureus sentenciarius; 8 flor. ein licenciatus; 10 flor. ein doctor. In jure: 7 flor. ein baccalaureus; 9 flor. ein licenciat; 11 flor. ein doctor.

In medicina: 5 flor. ein baccalaureus; 8 flor. ein licenciat; 11 flor. ein doctor.

In artibus: 1 flor. 19 gr. ein baccalaureus; 6 flor. ein magister.
Die monnich aber geben ubirall den dritten teil weniger.

Wie viel personen promovirt seind, sieder man

gelt von in genommen hat.

Im neunden jhar der minner zal im winther hat man angefangen gelt zu nehmen 21. doselbst sein promovirt worden von ersten in artibus 22: 12 magistri, 18 baccalaurei.

Im sommer: 10 baccalaurei.

Im zehenden jhar im winther: 12 magistri, 10 baccalaurei.

Im sommer: 27 baccalaurei.

Im elften jhar im winther: 12 magistri, 26 baccalaurei.

Im sommer: 34 baccalaurei.

Im zwelften jhar im winther: 7 magistri, 35 baccalaurei.

Im sommer: 40 baccalaurei.

Im dreizehenden jhar im winther: 7 magistri, 22 baccalaurei.

Im sommer: 37 baccalaurei.

Im vierzenden jhar im winther: 9 magistri, 19 baccalaurei.
Im sommer: 36 baccalaurei.

Im funfzenden jhar im winther: 8 magistri, 16 baccalaurei.
Im sommer: 40 baccalaurei.

Im sechzenden jhar im winther: 7 magistri, 23 baccalaurei.

Disse personen seind, die in artibus promovirt seind sieder der zeit, als die promovenden haben gelt geben. under den viel seind gratis und umb gots willen, armuts halben und diener gewest, promovirt, und viel monniche, die nicht mehr dan das dritte teil geben an dem gelde 23, wie oben angezeigt, wie dan ein itzlicher dechant der zeit seins decanats berechent hat.

In der erzenei seind promovirt wurden:

Im zehenden jhar: 2 licenciaten und 2 doctores.

Im elften: 1 doctor und zwen baccalaurei.

Das seind auch alle person sieder der zeit, als man gelt genommen hat.
In jure sind promovirt wurden:

Im neunden jhar: 4 baccalaurei, 2 licenciaten, 1 doctor.

Im elften jhar: 5 baccalaurei.

Im zwelften jhar: 1 licenciat, 1 doctor, 1 baccalaureus.

Im dreizendem jhar: 7 baccalaurei.

Im funfzenden jhar: 1 doctor, 3 baccalaurei.

Diß sind alle personen im rechten promovirt, sieder die universitet zugenge und nutzung genommen hat.

In sacratissima theologia sind promovirt wurden:

Im neunden jhar: 2 baccalaurei biblici, 2 baccalaurei sentenciarii.
Im zehenden jhar: 1 biblicus, 2 sentenciarii, 2 licenciaten, 1 doctor.
Im elften jhar: 2 baccalaurei sentenciarii, 5 licenciaten, 4 doctores.
Im zwelften jhar: 4 biblici, 2 licenciaten, 1 doctor.

Im dreizendem jhar: 4 sentenciarii.

Im virzendem jhar: 1 biblicus, vier licentiaten.

Im funfzendem jhar: 1 licenciat,

doctores.

Und die alle obngeschrieben seind monniche gewest ane 4 baccalaurei, 2 licenciaten, 1 doctor. darumb haben sie alle den dritten teil weniger gegeben an der summa, die oben angezeigt ist.

Von den promotionibus ist herkommen alles gelt das vorhanden, angelegt und ausgegeben ist, und ein klein teil von dem zins des collegiums.

Der keller tregt gar nichts der universitet; den der probst im collegio, der die personen in collegiis speist, hat in alle zeit gehabt und swerlich zukommen kunnen, sunderlich mit den, die ein woche 3 gr. vor den tisch geben. derhalben konnen sie nimand bekommen. der es annehmen wiel, und mussen die magistri itzt selber sich der muhe understehen dieselbigen personen in collegio mit essen und drinken zu vorsorgen und zu vorlegen.

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