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B.

Ein Schreiben des Herzog Albrecht (V.) an den Papst über die
Ablösung des Zinses.

Aus der im k. k. Staatsarchive befindlichen Handschrift f. 91'.

Gedruckt im Notizenblatt der kaiserl. Akademie zu Wien vom Jahre 1852 S. 192.

d papam super contractu ementium et reementium census annuos. Beatissime pater et domine clementissime. De benignitate solita sedis apostolice, que Christicolis normam vivendi tribuit, confisus plurimum, S. V. clementiam invocandam duxi, capta petendi audacia in hiis presertim, que comodum fidelium et salutem respiciunt animarum. Dudum pater sanctissime pro augmento reipublice opidi mei Wiennensis et utilitate incolarum ejusdem inclite memorie dux Rudolfus predecessor meus provide statuit et suis patentibus literis solempniter ordinavit, ut census perpetui, quibus prefatum opidum extiterat graviter oneratum adeo, ut multe domus erant desolate, et plures minarentur ruinam et possessiones ejus innumerabiles remanserunt inculte, possent redimi et reemi, semper una libra census pro octo libris, unde inolevit consuetudo a multis retroactis temporibus hucusque servata, quod una libra census emeretur pro octo libris cum pacto adjecto, quod quandocunque placuerit vendenti, reemere et redimere possit censum prefatum pro simili pretio, ementis contradictione non obstante. Verum pater beatissime hunc contractum plurimi reprehendunt, reputantes non equum pretium esse octo libre pro una libra reddituum. Ego cupiens subjectorum meorum procurare comoda de jurisperitorum, magnatum, consiliariorum, civium, opidanorum ceterorumque fidelium meorum consilio prehabito diligenti statui censum annuum futuris temporibus emendum esse in auro cum pacto de reemptione ad beneplacitum vendentis augmentando et ad equitatem pretium reducendo ita videlicet, ut amplius census unius floreni in possessione utili emeretur pro duodecim florenis et cum simili pretio ad beneplacitum vendentis reemeretur, ementis contradictione qualibet non obstante. Et ne contractus hujusmodi possit per aliquos calumpniari, cum sit utilis et pro republica existat, supplico S. V. humiliter et devote, quatenus ad serenandum conscientias contrahentium et contrahere volentium statutum hujusmodi dignemini ex certa scientia auctoritate apostolica confirmare, michi fideli filio S. V. singularissimam gratiam faciendo, quemadmodum dilectus et devotus meus capellanus et nuncius magister Petrus Dekinger, licentiatus in decretis S. V. poterit vive vocis oraculo latius informare, cui S. V. dignetur pro hac vice in dicendis eisdem fidem credulam adhibere. Datum

Verordnung Herzog Rudolf's IV., dass alle Immobilien betreffenden Rechtsgeschäfte in Zukunft vor dem Rathe der Stadt Wien geschehen und von diesem und nicht von den Grundherren gefertigt werden sollen.

1360, 2. August. Wien.

Aus der Originalurkunde im Wiener Stadtarchive auf einem Pergamentbogen mittlerer Grösse mit dem an einer rothgrünen Seidenschnur hängenden, wohlerhaltenen grossen Reitersiegel des Herzogs in rothem Wachs. Abschrift im Eisenbuche f. 69. Gedruckt bei Hormayr, Wien V. 34-36.

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ir Rudolf der vird, von gotes gnaden phallenczerzherzog ze Oesterreich, ze Steir und ze Kernden, fürst ze Swaben und ze Elsass, herr ze Krain, auf der Marich und ze Portenau und des heiligen Römischen reichs obrister jegermeister vergehen und tun kund allen leuten ewicleich, die disen. gegenburtigen brief sehent, lesent oder hörent lesen: wie das ist, das mit gewonhait herkömen sei, daz etleich prelaten, klöster und gotsheuser, etleich edelleut und auch purger gewisse dinst und zinse, genant gruntrecht, gehabt haben in unserr stat und in den vorsteten ze Wienn auf heusern, paumgarten und hofstetten, und daz auch mit handen derselben klöster und gotsheuser, paumgerten und hofstetten verkauft, versatzt, gemacht, hingeben und gevertigt wurden, als mit herren der aigenschaft und des grundes der egenanten stat und der vorsteten ze Wienn gemeinkleich und iegleichs tails sunderlich und von der rechten herschaft wegen alle wandlung, ændrung und vertilgung mit unser gunst und hant oder des, dem wir das erlauben und verleihen, nach gemainen rechte beschehen sullent, so soll noch mag dieselbe gewonhait, wie alt so halt wærn, die also wider das gemain recht und wider die warhait ist, dhain sunderrecht machen noch inpringen. Darumb nach guter vorbetrachtung und weisem rat rates und anderr unserr getreuen haben wir in namen und an stat unser selbs, der hochgeborn fürsten Fridrichs, Albrechts und Leupolts unserr lieben bruder abgenomen und hingetan dieselben gewonhait mit fürstleicher macht, und nemen ab und vernichte sie mit kraft dits briefs als unnütz, schedlich und widerwärtig der warhait und gemainen rechten, und pieten in dem namen als davor bei unsern hulden und wellen nicht, daz iemant, er sei pischof, abt, brobst, klosterherr, pharrer, ritter, knecht, purger, oder wie er genant sei, phaff oder laie, edel oder unedel fürbaser in gruntherrn weise kainen kauf, gabe, gemachte oder ander wandlung von heusern, paumgerten oder hoffsteten in der egenanten unser stat oder in den vorsteten ze Wienn vertig mit seiner hant, gunst, briefen oder insigiln. Beschæch aber fürbaser dahin solch vertigung, wellen wir, daz die ganzleich unnütz sei und dhain kraft hab, und sol darzu der, der die vertigung tut in gruntherren weis, ain mark goldes, und dem die vertigung getan wirt, auch ain markh goldes ze wandel vervallen sein, die man dem rat zu pessrung der stat antwurten

sol; durch das aber niemt an vertigung der vorbeschaiden gütern gesaumt werd oder presten gewinne, setzen wir in dem namen als davor ainer ewigen stætær gesetzt, das alle wandlung und vertigung der vorbeschaiden güeter beschehen sullent vor dem burgermaister und dem rat unserr stat ze Wienn, welche je zu den zeiten sind, die wir oder unser erben oder nachkomen gesetzet haben, den auch wir ganzen und frein gwalt und volle macht geben haben und geben die vorgeschriben vertigung zetun, ze volfüren und mit der stat priefen und insigel ze bestæten an unserr stat und von unsern wegen alles, das die gruntherren daher gethan habent. Was sie auch also vertigent und bestæten, das sol kraft haben und unverrukt bleiben in aller der mass, als ob wir es selber getan hieten. Es sol auch an der vertigung der hingeber von iedem phunt phening ainen phening und der innemer auch von iegleichem phund ainen phening geben dem rat, und sol der rat die phening legen und keren an gemainen nutz der stat nach unserm und unserr nachkömen rat.

Wir setzen und gepieten auch in dem nomen als davor: Wer der ist, er sei phaff geistleich oder weltleich oder laie, edel oder unedel, der auf den heusern, paumgærten oder hofsteten in der stat oder in den vorsteten ze Wienn hat dinst und zins, die man nennet gruntrecht, das der die zu losen und abzekaufen geben sol je ain phunt gelts umb acht phunt phening, oder ob es minner ist, umb alsvil, als das an den acht phunten gezeuhet und pringet angevær, in aller der masse, und mit allen den punten und bei derselben peen und wandel, als wir das vormals gepoten und gesatzt haben umb lösung des purkrechts, und der prief weiset, den wir daruber geben haben; daz dies alles stæt beleibe gehalten und volfürt werde, hiessen wir disen brief mit unserm grossen anhangundem insigel fertigen, der geben ist ze Wienn an suntag vor sand Stefanstag, als er funden wart, do man zalt von Cristi gepurd dreuzenhundert jar, darnach in dem sechzigisten jare, unsers alters in dem anundzwanzigisten und unsers gewalts in dem dritten jare. Wir der vorgenant herzog Rudolf sterkhen diesen brief mit dirr unterschrift unser selbs hant. Et nos Johannes dei gracia Gurcensis episcopus prefati domini nostri ducis primus cancellarius recognoscimus prenotata.

Rathsbeschluss über den Wachsverkauf.

1360, 27. August.

Abschrift im Eisenbuche f. 21, und im Münchener Codex 1113 f. 33'.

n dem sechzigisten jar des nagsten phintztags nach sand Portelmestag hat der rat der stat ze Wienn durch der stat ern, nutz und frum willen mit gemainer frag und urtail erfunden, ertailt und aufgesatzt, daz man auf den tischen gelegen an dem Hohenmarcht an den wechselpenchen sunderleichen wachs vail haben sol in der weis und rechten, alz man do enkegen uber auf den tischen von dem Vischmarcht hin zetal unz an das gazzel besunderleich alles glaz, daz man von Venedi her pringet, oder von wann man ez her pringet, vail hait und vail haben sol, als es in dem grozzen statpuoch geschriben stet in dem vier und fumfzigisten jar, und disen aufsatz habent die herren des rats in das statpuch ze einer ewichait haizzen schriben.

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LXIV.

Verordnung Herzog Rudolf's IV. über die Vermächtnisse an Gotteshäuser.

1361, 20. Juli. Wien.

Aus der Abschrift im Eisenbuche f. 67'-68'. Gedruckt bei Hormayr, Wien V. 37-42. Urkunde CXLIV, bei Kurz, Rudolf IV. S. 365. Lichnowsky, Habsburg IV. Reg. 615. Die Originalurkunde befand sich früher im Stadtarchive zu Wien, ist aber abhanden gekommen.

ir Rudolf der vierd von gottes genaden herzog ze Österreich, ze Steir und ze Kernden, herr ze Krain, auf der Marich und ze Portenau, graf ze Habspurch, ze Phirt und ze Kiburch, marichgraf ze Purgou und lantgraf in Elsazz bechennen und tun chunt allen den, die diesen brief sehent, lesen oder horent lesen ze disen gegenwurtigen oder chunftigen zeiten ewichlich. Wan fürstlicher wirdichait zugehöret und wol anstet, daz sie leiden, aribait und chumber irer undertanen mit solcher hilfe bedenche und tröstlich ze statten chome, daz nach gelegenhait der zeit und menschleich wandelunge gemainer nutze nicht geminnret und des chumbers von gemainem mitleiden geleichtert werde, darumb ist, daz wir von angeborner milticheit angesehen haben genedichlich die grozzen mannigvaltigen bresten und schaden, die warleich und verdorbenlich anligent unserr stat ze Wienn und der gemain unsrer lieben purger daselbs von dem tode und sterben, daz in den verlaufen jaren da strenge gewesen ist, von des wegen mit gaben, gescheften und erbe grozze güter hinauz in unsere und frömde lant gevallen und bracht sind unwiderruflich, von der grozzen prunst, die laider die egenanten unser purger und stat ze Wienn in disem jare zu mangem male hertlich geschediget und ser. gewüstet hat, und auch von der ungewöhnlichen missewechste, die ditz jares beschehen ist an getraide nicht alaine in unserm lande ze Österreich sunder auch ze Ungern, ze Behem, ze Paiern und in andern umliegenden landen, und auch von missewechste wegen des weines ze Österreich, des sich unsere egenante stat sunderlich betragen mues, von diser gebresten wegen ouch arbait und gewerb der choufmanschaft gechrenchet und nidergelait ist, der sich unser egenanten purger grözlich daher genert und begangen habent, und haben betrachtet gunstlich, wie wir in disen bresten unsern egenanten purgern und der stat ze Wienn, die ein haubt ist aller unserr lande und herrschefte, und da wir ouch tod und leben. beleiben wollen, ze helfe chomen, daz sie bei irer wirde beleibe, und mit steure sulcher hilfe. in chunftigen zeiten ier bresten und aribait uberwinden mugen, und nach manger vorbetrachtunge und guetem rate unserr lantherren, unsers rates und unserr purger, der weisten, die wir gehaben mochten, sein wir uberain chomen und ze rate worden der dinge, die hienach geschriben stent, die wir alle gemainlich und iechlichs sunderlich setzen und bestetten mit fürstleicher macht ze haltende und ze volfurende in der egenanten unserr stat ze Wienne, in den vorstetten und in dem statfrid und chreizze, der darzu gehæret.

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