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XXI.

Privilegium Herzog Albrecht's I. für die Laubenherren in Wien.

1288, 21. März. Neuburg.

Die Originalurkunde nicht mehr vorhanden. Eine deutsche Uebersetzung der ursprünglich lateinischen Urkunde siehe in der Bestätigungsurkunde der Rechte der Laubenherren von 1368, 15. Mai. Vergleiche damit die lateinische gleichlautende Urkunde für die Laubenherren in Krems von Herzog Rudolf III. von 1305, 19. November, Wien, bei Rauch, Script. III, 361, und Kinzl, Chronik von Krems, 491.

XXII.

Der Rath der Stadt Wien ertheilt dem Stifte Klosterneuburg das Recht zur Einfuhr und zum Verkaufe von Wein in Wien.

1288, 13. Juli. Wien.

Aus dem Eisenbuche f. 192b. Bisher ungedruckt.

e rerum gestarum rationabiliter memoria propter diurni temporis momentaneum transitum oblivionis nebula enervetur, restat, ut, quod rite agitur, scripturarum memoria posteris roboretur. Nos igitur Chunradus in Harmarkt tunc judex, Chunradus Pullo magister civium simulque universitas consulum juratorum civitatis Wiennensis ad notitiam tam presentium quam futurorum volumus pervenire, quod nos atendentes fidei meritum et specialis benevolentie usus multiplices, quibus venerabilis dominus Pabo prepositus totusque conventus ecclesie Neumburgensis nos et civitatem nostram Wiennensem vigili solertia multiformiter amplectuntur, concedimus liberaliter et admittimus universaliter gratia speciali, quod eidem domino Paboni preposito et omnibus successoribus suis totique conventui ecclesie Neumburgensis annis singulis perpetuo duraturis liceat de nostra permissione quadraginta carradas vini sui infra muros sive suburbia civitatis nostre, quod purkhfride dicitur, introducere et reponere, ubicumque ipsis placuerit, et vendere per vasa sive per mensuram denariatarum per servos seu per caupones suos libere et pro omni arbitrio suo in usus proprios convertere, prout eorum placuerit voluntati. Et ne ipsis aliquando per nos sive per nostros successores hujusmodi gratia seu libertas possit vel debeat aliqualiter violari, has litteras nostri sigilli munimine roboratas ecclesie memorate dari fecimus in signum evidens omnium premissorum.

Datum Wienne anno domini MCCLXXXVIII in die sancte Margarete virginis.

Stadtrecht Herzog Albrecht's I. für Wien.

1296, 12. Februar. Wien.

Aus der im Wiener Stadtarchive befindlichen, auf einem ungeheuer grossen Pergamentbogen auf einer Seite sehr sorgfältig geschriebenen Originalurkunde, an der das grosse Reitersiegel des Herzogs an einer rothgelben Seidenschnur hängt. Abschrift im Eisenbuche f. 27-31, und in vielen anderen Wiener Rechtshandschriften. Gedruckt bei Hormayr II. Urkundenb.

S. 90-99 Nr. LV.

ir Albrecht von gotes gnaden herzoge ze Osterreich unde ze Steire, herre ze Chrain, der March und ze Portenaon allen den, die nu lebent und hernach chuonftich sint, ewichlich. Wand die gemaine unserre liben getriuen, reicher und armer, der purgær ze Wienne mit rehten triuen und mit ganzær stætichait ir herschaft fuorsten, herzogen und ze voderist unserm herren. und unserm vater chuonich Ruodolfen, dem Romischen chuonige und auch uns undertænich ist gewesen, darumbe sie des wol wert ist, das sie gepriset und gevuordert werde nach den geærnden irer triue von uns und unsern nachkomen, als sie mit wirden und mit eren von unsern vodern geeret und gevriet ist als ein haubet und ein behaltærinne unseres fuorstentumes, darumbe suoln wizzen die gegenwuortigen und auch die chuonftigen, daz wir haben gedaht, wie getriuelich und wie andæchtichlich unser getriue purger ze Wienne alle mit einander, hohe und nider, uns habent liplich umbevangen, so daz sie mit beraiten und mit lauteren treuen habent sich uns erzaiget, wand auch daz unser ist ze tun, daz wir daz volche suoln schermen, als wir umbe ir heil mit gemainer rehtichait und offenlich unserm herren vuor sie suoln antwurten, davon so nem wir die vorgenanten stat Wienne in unser genade guonstichlichen und gänzlichen, als wir schuldich sein unsern liben getriuen, und bestæten in elliu deu reht und die guten gewonhait, deu dieselbe stat ze Wienne herbraht hat.

I. Wir setzen auch ze dem ersten und ze dem vodersten, daz der rihtær, den wir setzen, niht tun sol, daz der stat schedlich sei, als libe im unser hulde sei, und sol dehainen neuen satz aufsetzen, und swa der rihtær der stat reht und irem vreitum, diu sie von uns habent und herbraht habent, angreifen oder uobergreifen wolde, des suoln wir in bezzern nach dem rate des rates ze Wienne; doch sol der rat dem rihter zugesten sines rehtes und suoln in niht hindern an sinem gerihte; er suol rihten als pillich und reht sei. Ze voderist umbe die beredunge, daz der rihtær niht darumbe neme.

2. Diu ebenteure, diu die stat von alter und von guter gewonhait her hat braht, deu sol sie behalten, als mit alter gewonhait her ist chomen. Wær aber, daz ein menisch ebenteure niht gehaben mochte noch den vreunt, der sie vuor ez satzte, so sol der rat von der stat durch beschaidenhait und durch altez reht die læuote horen, den chunt sei die sache; sei sie denne wizzenlich, und daz man daz bewærn muge mit erbern læuoten, so sol man ez rihten an ebenteure.

3. Wir wellen auch, daz dehain unser marschalch, oder swer an siner stat ist, ninder hinz dehainem purger geste herwergen suol, an swo im der rihter hin zaige, der mit im reiten sol, und suoln auch bede, der rihtær und der marschalch dehain miet darumbe enphahen, sie herwergen, als zimlich und pillich sei. Sie suoln auch niht herwergen datz den witiben und datz den hausgenozzen.

4. Chuomet ienem geste in die stat, die eines purger varen wolten und mit eisengewante in der stat giengen, den suoln die purger und der rihtær daz eisengewant verbieten; wolten sie ez daruober tragen, so verbiet man in die stat; nement sie daruober dehainen schaden, da tu man in dehain reht umbe.

5. Darzu daz wir ervollen deu tail christenliches fuorsttumes getriuelich, so vertreiben wir die juden von der pflegenuosse der ampt ze Wienne darumbe, daz sie under den eren der herschefte oder des offene amptes die christen niht beswæren, seit rehter gewalt von alten ziten ze rache der begangenne juodischen suonden denselben juden ewigen dienst hat aufgesetzet. 6. Daruober setzen wir auch vestichlichen ze behalten: swer der ist, der einen purger von Wienne ansprichet dehainer sache, diu im an sein ere und an sein triue get, daz er dehainen zeuch darumbe dulten sol gegen im, sunder er sol sich der sache bereden mit seinem aide nach der stat reht.

7. Umbe swelich sache ein purger angesprochen wirt, ez sei umbe aigen oder umbe purchreht, daz in dem purchfride leit, der sol daz verantwurten vor dem statrihter. Ez sol auch der purchfrid gen an daz zil, da der stat gerihte hinget, als ez mit alter gewonhait herchomen ist.

8. Ob dehain purger wirt angesprochen umbe einen champf, mach sich der des bereden mit siben henden erbærre læuote solher sache, die gegen im gesprochen ist, den sagen wir ledich von der ansprache des champfes.

9. Seit daz von alter gewonhait der fuorsten in Oesterriche also her chomen ist, daz wir die schule ze Wienne verleihen solten, doch wellen wir und bestæten daz vestichlichen ze einen sunderlichen genaden den purgern und dem rat von der stat diu schul ze Wienne vuorbaz ewichlich ze verleihen; wand sie allen nutz und alle ere in der stat schaffen suoln, so suoln sie auch iren chinden einen schulmaister schaffen, des sie nutz und ere haben an chuonst und an eren, so sie in allerbesten immer vinden und haben muogen, als sie umbe irre vreunde chuonftig lernuonge got antwurten suoln, ob von der saumunge ir dehainer miseriet.

10. Wir wellen auch die lernunge der lernten gemæhlich beruchen, davon die weishait gechuondet wird der christenhait, und daz ungelert alter von chinthait wirt geweiset und gelernt. So geben wir vollen gewalt dem schulmaister datz sant Stephan der pfarrechirchen, der von dem rate der stat da wirt gesetzet ze schulmaister an der schul, under sich ze stiften in der stat, und doch da sie erleich und gewonleich sein, alle die schule, die in der stat sint; die suoln demselben maister undertænich sein mit zinse und mit zuht chuonstlicher bewarunge. Swer dawider dehain schul ze seiner chirchen oder in seinem hause hiet wider des maisters willen und der purger, daz suolen die purger wenden mit allen sachen. Swer daruober vrævellichen tæte, den wellen wir buozzen an leibe und auch an gute. Derselbe schulmaister von sant Stephan sol rihten von sinen schulærn allez, daz under in geschiht, an daz da get an den tot und an die lem. Chintlich tumphait uobet ofte unzimlich boshait, doch so wahsent witze mit den jaren. Da von wellen wir, ob ein schuler, der under dem pesem ist, sinen

vreuonden, bi den er ist, haimlich iht enphuoret sines gutes, oder ain schuler dem andern, daz sol der maister rihten mit starchen pesem slegen; wær aber die gætat so groz, daz sich der maister des schulers auzzent, so man in denne begriffe, daz solt man gein im rihten als denne reht ist. Swelich schuler ungevuorich und ungevolgich dem schulmaister wolde sein, der sol diu stat raumen, oder er werde ein laie. Swer in daruober behaltet, der sol dem rihter, geben zwai phunt und an diu stat zwai phunt, also ob er in vrævellichen und wizzenlichen behaltet drei tage wider den maister und wider die purger. Treit ein schuler swert oder mezzer, den sol der schulmaister darumbe bezzern; wolt er der bezzerunge niht vuor gut haben, so sol in der schulmaister dem richter antwurten, der sol in denne buozzen nach recht. Swelich schuler spilt in der tabern, der sol niht mere muogen verlisen, denne er beraiter pfenninge bi im habe. Sein gewant, seineu buch oder ander seineu phant sol im nieman nemen, swievil er verlius; damit wellen wir erweren, daz nieman mit in spil und irre lernuonge dester vleizziger werden. Swer ir pfant daruober nimt, den sol der richter buozzen also, daz er im gebe zwai phunt und an diu stat zwai pfunt.

II. Daz wir behalten und bestæten altez recht und gut alt gewonhait, so gebieten wir, daz alle, die in diu stat choment und purger darinne werdent und jar und tach unversprochenlich darinne sint, vuorbaz ledich sein vor aller ansprache.

12. Wir setzen auch nach altem reht der stat: swaz gutes ein man entnimmt, des er in der stat schuldich wirt, daz sol er auch in der stat gelten, oder man pfende darumbe als reht ist.

13. Wand got vom himel und die hiligen allermaist werdent gescholten an den plætzen, da die toplær, und die vræihait zuvart habent, die wilent in daz gerichte dienten, die wir durch unser sele hail und durch der purger bete uondertaten, die verbieten wir vestichlich und ewichlich an allen steten in der stat.

14. Seit daz recht ist nach got, daz ein isleich menisch sein gut, daz im empfuret oder entragen wirt, swa ez daz vindet, mit reht wol behaben mach, so ist noch pillicher, swem sein gut von der vraise des giezzenten wazzers wirt entragen, daz er daz behabe mit seinem aide, swa er ez vinde oder swa ez aufrinne, wand wir erchenen nach got unpillich und an parmuonge sines ebenchristens einen islichen menischen daz gut sein ze haben, daz dem rauplichem wazzer choume entrinnet.

15. Wir haben auch aufgesetzet, daz dehain richtær noch amptman, er sei hohe oder nider, des landes oder der stet oder anderswa, swie sie sein gehaizzen, gegen den vorgenanten. purgern ze Wienne iht suoln haben ze rihten uober læzlich geschiht oder uober hauptheftige, noch uober leiplich oder des gutes, noch umbe leip, noch umbe gut noch umbe aigen dehainerslahte, nur alaine der statrichtær und nieman ander, von swanne halt deu sache entspruongen sei oder deu chlage, ane die hausgenozzen: den neme wir ir recht auz, als sie mit altem recht herbraht habent. Und nemen auch auz diu lehen, die vor den lehensherren suoln gerihtet weren, und die weingarten, der gerichte an ir perchmaister gehoeret; ez sei denne als vil ob ein man behabet in der schranne oder vor den purgern ein guolte und zaiget auf einen weingarten ze pfande und bringet des gerihtes boten zu dem perchmaister, so sol der perchmaister an alle widerrede und an alle miet demselben manne den weingarten ze pfande geantworten. 16. Seit derselben stat ze Wienne ere und gevuore allermaist an den weingarten leit, damit sie geeret und geziret ist, und nuotzlichen dienst uns und dem lande erzaigen

muogen, so wellen wir, daz sie unrehtes gewaltes erlazzen sein an der selben weinwahste, an ir boue, an ir lesen, an huet setzen, an ablaite und an anleite, an setzen und an verchaufen, daz sie dehain perchmaister daran niht irren sol und auch ze ablaite und ze anlaite nicht mehr denne sein rechtez recht nemen sol und mit dem lesen, als ez die purger aufsetzent, nieman pfrengen sol. Swelich perchmaister daruober die vorgenanten purger gewaltichlich an dehainem irem reht oder an dem lesen irren wolt, daz suoln die purger widertun und suoln uns und dem richter darumbe nichtes schuldich sein, ob da iht schadens von geschieht. Wolt ein perchmaister vrævelichen mer denne sein rehte ablaite oder sein anlaite nemen, so chome der man vuor den rat der stat und tu im ez chuont, die senden denne zu dem perchmaister und bieten in an die ablaite oder die anleite, wolt er ir denne niht und wer des vrævellichen wider oder wolt diu sache lengen oder auftreiben, so neme der statrichter vor dem rat deu ablaite oder deu anlaite, und gebe man im ein urchuonde daruober, und sei ledich von der ablaite oder von der anleite von dem perchmaister. Dazselbe reht sei auch an dem purchrehte.

17. Wir verleihen auch den vorgenanten purgern von besunderlichen genaden, daz sie sich vræuon sentmæzziges rehtes und sentmæzziger gestalt, ze bringen bezeugenuosse, chlage ze tun, lehen ze nemen und ze haben und lehen ze læihen und an andern islichen hæftigen geschäften ze tun.

18. Wir haben auch gesetzet, und disen satz ewichlich ze behalten wir gepieten auch vleizzichlich und vleizzichlicher, daz von der gemaine der stat zu dem rat werden erwelt zwainzik man, in der geselleschefte sei der rihter von der stat, die got vor augen haben und die getreuisten und die weisisten und die nuotzisten und auch die erberisten sein, die sich got und auch ganzlich mit irem gesworem aide darzu vertreuen und binten, daz sie vurdern alle ere und allen nutz und allen gemach und allen vruomen, als wol den unsern sam der stat, armer und reicher. Sie suoln auch swern besunderlich, daz sie gänzlich und getreuelich den orden und deu rechtichhait behalten, die in beschaiden, gegeben und zesammegevuoget sint an den hantfesten. Sie suoln auch mit gesworem aide allen vailen dingen rehten chauf und rehten marcht aufsetzen und auch allem chaufe ze chaufen und ze verchaufen also auflegen, daz dem chaufær und dem verchaufer nach der gestalt der zeit und auch der duorftichait werden behalten.

19. Wir setzen auch und gepieten vestichlich, ob des rates ainer rihter wird, swenne man gegen dem ze taidingen hat, so sol er auzgen von dem rate umbe alle sache, die gegen im gent. Ist aber daz ainer rihter wirt, der des rates niht en ist, daz jar, und er rihter ist, sol er bi dem rate sein, als vorgeschriben ist; und swenne er denne niht mer rihter ist, so sol er von dem rate sein; ist aber der rihter e des rates gewesen, so sol er dabi beliben.

20. Auch bedenchen wir unser purger mit so getanen genaden: swaz daz ist, daz vor dem rat oder mit ir wizzen an chaufen oder verchaufen, an satzunge oder an schidunge und an allen redlichen gewerften gehandelt wirt, daz daz, swo ez under irem insigel verschriben wirt, ein bewærteu stætigunge habe vor allen gerichten.

21. Auch suln dieselben ratgeben haben gewalt ze vercheren die læuote des rates und ir zal minnern und auch meren, also ob sein durft geschieht, darnach so daz es zimleich und erleich sei der stat und auch vruome. Daz sol auch also geschehen, swen deu maist menige

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