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nanten grave Heinzmann 2c. unverschaidenlich geløpt uff unser ayde, den vorgenanten erbern knehten Hansen 2c. oder iren erben also und mit sölichem gedingde, wår', daz wir oder unser erben inan oder iren erben de'n vorgenanten kirchensaß und lihen der vorgenanten kirchun mit allen rehten', als vorgeschriben stat, nit uffrihten, vertgotin, versprächen und ouch verstünden, als vorgeschriben stat, so hånt sú oder ir erben vollen gewalt und reht, uns dar umb ze manend; und wenn wir dar umb ermant werdent von inan oder von iren erben, oder von iren botten, oder mit iren brieven ze hús, ze hof, oder under ougun, oder munt wider munt, so füllen wir inre aht tagen de'n nehsten nach der manung unser jeglicher legen ze laistenn ainen kneht und ain pfårit gen Pforzhain in die stat und da laisten ain kuntlich gyselschaft an offenan wirten bi vailem kouf und unbedinget, als sitt und gewonlich ist, ungevarlich, und nimmer ledig ze werdent, ung inan oder iren erben alles daz vollefürt wirt, daz hie vorgeschriben stat, oder aber mit irem willen über ze werdent. Und dirre dinge sint ge= zug Albreht der Kecheller und Hüg von Berneck ritter, die ouch de'n vorgenanten kouf beredt, gemachot und ouch getädingot hänt. Wir vergehen ouch an disem brief für uns und unser erben uff unser vorgeschriben ayde, alles daz wär und ståt ze haltenn und ouch ze vollefürende, swas von uns an disem brief hie vorgeschriben stat. Und dez ze ainem warem, ståtem, offem urkund haben wir alle vier unserú aigent insigel gehenckt an disen brief, und wir die vorgenanten züg Albreht der Kecheller, Húg von Berneck ritter vergehen ouch an disem brief, daz wir de'n vorgenanten kouf gemachot und getådingot haben, und dez ze offem urkünd und zügnüst haben wir unserů aigenú insigel gehenckt an disen brief durch der vorgenanten unser gnådigen herren bett willen. Wår' ouch, daz der insigel ains oder mer an disem brief gebråst oder bråche oder missehenckt wurd, oder üzit misseschriben oder vergessen wär', oder dù insigel irú zaichen nit völleclich begriffen hetten, daz sol de'n vorgenanten erbern knehten Hansen 2c. und iren erben kain schade sin, ob der merre tail der insigel an disem brief belibet. Geben ze Bondorf 1, do man zalt von Cristus gebürt drüzehenhundert jar, fünfzig jar und darnach in dem dritten jar, an dem nehsten fritag vor sant Georigen tag.

Orig. mit 6 runden Siegeln in braunem Wachs zu Karlsruhe, wie auch die folgenden, wobei kein Ort steht: 1) das größte mit dem Ebersteiner Wappen. Umschrift: † S. HEINRICI. COMITIS. DE. EBERST. 2) Dasselbe Wappen, etwas zerbrochen. Umschrift : ....ONIS. COMITIS. DE. EBERSTEIN. 3) Umschrift: † S. BERDOLDI. COMITIS. DE. EBE...

4) Umschrift: † S. WILHELMI. COMTIS. DE. EBERSTEIN. 5) ein gekrümmter Fisch im Wappen. Umschrift: † S. ALBTI. KECHELLER 6) senkrecht getheilter Schild mit einem horizontalen Balken durch die Mitte. Umschrift: † S. HVGONIS. DE . B’NEGE . MILITIS.

1 Jm wirtemb. OD.A. Herrenberg, Gültlingen liegt in der Nähe und Berneck bei Altensteig.

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Schon im Jahr 1359, Jan. 2, verkauften Hans, Ernst, Reinhart, Gum polt und Burkart von Gültlingen diesen Kirchensaß wieder an den Bischof Gerhart von Speier um 1700 Gulden. Diese Urkunde ist auch ein Beleg, wie damals die Ebersteiner ihr Vermögen zerrüttet haben. Denn nach der Speierer Währung von 1351 (3tschr. 7, 128), die man hier annehmen darf, verkauften sie den Kirchensaß an die von Gültlingen um 1880 fl. 10 kr. unsers Geldes, und diese verkauften ihn nach 6 Jahren um 7961 fl. 40 fr.

1394. (Gemeindeschuld.) Dominus Nicolaus episcopus Spirensis consensit, quod scultetus et conmunitas ville Mungeltzheim vendiderunt 8 flor. annui census in die s. Martini persolvendi Diethero nato Dietheri Sydin civi Spirensi, redimendi cum 100 florenis singulis annis ante diem b. Georii, et sigillavit desuper litteram sigillatam cum sigillo judicum Spirensis curie et Johannis de Gemyngen officiati domini Spirensis, sub dato anno dom. etc. lxxxx quarto, feria IV. post festum palmarum (15. Apr.).

Notiz im Bruchsal. Cop. B. Nr. 9. f. 290 gleichzeitig. Diese Schuld betrug nach dem damaligen Kurse des Guldens in unserer Währung 405 fl., welche mit 8 Prozent verzinst wurde. Dieser Zinsfuß war um 3 Prozent höher als er in der Stadt Speier stand (Bd. 10, 74 flg.) und beweist die Creditlosigkeit der Landleute. Wie aber die Dörfer in die Creditlosigkeit verwickelt wurden, und zu welchen Gemeindebedürfnissen sie Kapitalaufnahmen bedurften, ist schwer anzugeben, weil die Schuldurkunden, werin vielleicht die Ursachen erwähnt waren, nach der Heimzalung des Darlehens vernichtet wurden. Dieser hohe Zinsfuß kommt auch noch 1411 zu Niederingelheim vor (Bd. 8, 412), während sich andere Dorfgemeinden jener Gegend durch Leibrenten von 10 und mehr Prozent Kapitalien verschafften, wovon Belege seit 1385 erscheinen (das. S. 409 flg.). Der große Städte- und Fürstenkrieg jener Zeit war wol die Hauptursache dieses Landunglücks durch Brand und Zerstörung. Die Schuldurkunden der Dorfgemeinden sind auch deshalb zu sammeln und zu beachten, um daraus zu ersehen, wann zuerst die Dörfer als juristische Personen in Finanzsachen auftraten, und wie dieselben behandelt wurden. Vom Jahr 1362 wird in Speier angeführt domus Adelheidis de Mûngoltzhein. Necrol. Spir. vet. fol. 22. Diese Bürgerfamilie war noch im 15. Jahrh. in Speier anfäßig, wie sie von Mingolsheim dahin gekommen, weiß ich nicht. S. 3tschr. 7, 384.

Malsch bei Wiesloch. 62) Zwei Eheleute von Malsch verkaufen dem St. Germansstift zu Speier eine Spelzengült. 1296. Mai 23.

Judices Spirenses etc. Constituti in presencia nostra Wernherus dictus Herdeshuch de Mals et Methildis sive Mezza uxor

eius legitima vendiderunt decano et capitulo ecclesie s. Germani extra muros Spirenses annuam pensionem quinque modiorum spelte pro X libris hallens. eis numeratis et solutis, assignantes eis pro dicta pensione solvenda usque ad nativitatem s. Marie virg. et presentanda suis laboribus periculo et expensis super granarium ecclesie s. Germani predicte curiam in Blezeberg cum XVIII iugeribus agri campestris ibidem, sitis in confinibus ville Mals, item aliam curiam ibidem, item VI iugera agri in uno sulco in campo dicto Steinbush, item II iugera pratorum in Vortwisen, item II iugera pratorum in Steinshart, sitis in terminis predicte ville Mals. De quibus omnibus dantur census XIII solidorum hallens. vel circa, et IV cappanes et IV pulli, que omnia tradiderunt eisdem decano et capitulo cum plena proprietate et possessione, et eadem bona ab ipsis in emphitheosim pro dicta pensione sibi et heredibus receperunt. Ipsa quoque coniux predicta iuramentum corporale prestitit coram nobis, quod si etiam ad dotem eius pertineret, quod negat, nichilominus dictam vendicionem ratam habebit. Renunciantes simul omni iuri, defensioni, exceptioni iuris vel facti, et specialiter non numerate vel solute pecunie, ac omnibus, per que dictus contractus valeat impugnari, justam dictis decano et capitulo in eadem pensione et bonis pro ea assignatis warandiam promittendo. In cuius rei testimonium ad petitionem ipsorum sigillum nostrum presentibus duximus appendendum. Datum anno dom. M. cc. xcvi.° feria quarta ante festum s. Urbani pape et martiris.

Siegel abgefallen. Der Blezeberg heißt jezt Lezenberg, die curia in Blezeberg bezieht sich auf das kleine Dorf Malschenberg am nördlichen Abhang des Berges, welches damals noch aus einigen Höfen bestand, und erst später den Namen Malschenberg bekam, weil es zur Pfarrei Malsch gehört.

Bei obigen Unterpfändern ist zu bemerken, daß sie nicht nach ihrem Werth oder Kaufpreis, sondern nach den Grundzinsen, die darauf lagen, be= messen sind. Diese betrugen 13 ß h. und 8 Kapaunen und Hühner; schlägt man dies Geflügel im Durchschnitt zu 16 Hellern an, so machte der Grundzins 14 ß 4 h. Der Zinsfuß war damals im Bistum Speier 73⁄4 Prozent, die 10 Pfd. H. ertrugen also 14 ß 2 h. Zins, woraus sich ergibt, daß obiger Grundzins diesem Kapitalzins genau entsprach.

63) Ein Patrizier zu Speier gibt seine Güter und Renten zu Malsch mit Vorbehalt einer lebenslänglichen Rente dem Allerheiligenstifte zu Speier zur Aufbesserung der 8 alten Pfründen desselben. 1338. Febr. 16.

Wir Paulus der dechan und die andern siben canoniken, die die

aht altesten pründen hant in dem stifte zu Allen heiligen zu Spire gemeinlichen dün künt allen den, die disen brief an sehent oder hörent lesen, daz der erber wise man her Hartmût zů dem Noten schilte, ein burger zu Spire, und die erber frauwe, vrau Elle sin dohter, hern Sigelhunes seligen witewe, luterlich durch got und allen heiligen zů lobe und zů eren hant geben zü merünge und zü beßerünge unser ahte pründen genglichen und elleclichen alle die gût, die sie habent und hatdent biz her in dem dorfe zů Malschs und in des selben dorfes marke uber al, Spirer bischtůmes, an ackern, wisen, zinsen und wingelt, und waz darzů gehöret, gesuht und ungesuht mit allen iren rehten und friheiten, als sie ez biz her gehabet hant, als die briefe, die besigelt sint mit unsers herren des bischoves von Spire gerihtes ingesigel besagent, die sie uns dar uber hant geben, da von han wir die vorgenanten ehte altesten canoniken vor uns gemeinlichen und alle unser nachkomen globet und globen in und verbinden uns festeklichen mit disem briefe, daz wir den selben erbern luten hern Hartmåde und finer dohter frauwen Ellen der vorgeschriben alle jar sollen geben und antwurfen vor iren hof in die stat zů Spire ane iren schaden vier malter rocken, als ez gemeinlichen zu Malschs wechset, ane ge= verde, uf unser frauwen dag der mittelmesse. ez ist ouch also beretd, daz die vorgenanten her Hartmut und frau Elle fünftehalbe ame wingeltes, die sie ouch habent zu Malschs zinses, sollent dûn vaßen und empfahen in ire vaz, und sollent sie hein furen ane unsern schaden, die wile sie lebent, und wanne sie abe gent, daz got lenge, so vallent die selbe fünftehalbe ame wingeltes an uns ehte die vorgenanten canoniken und unser nachkomen an unser pfrunde mit den vier malter rocken, die wir in geben sollen von dem gåte, alse vor geschriben stet, ane alle wider rede eins iegelichen. Und des zu urkunde aller der vorgeschriben dinge so geben wir in disen brief besigelt mit unsers capittels ingesigele mit wißende und willen der andere unserre herren, die ouch zu unserme capittel hörent. Dirre brief wart gegeben, do man zalte von godes geburte druzehen hündert jare und dar nach in deme eht und drißegisteme jare, an deme nehesten mandage nach sante Valentins dage des heiligen mertelers.

Siegel abgefallen.

64) Der Probst des St. Weidenstifts zu Speier bestimmt als Archidiakon die Congrua des Pfarrverwesers zu Malsch. 1339. Nov. 15.

Ulricus de Wirtenberg prepositus ecclesie s. Widonis Spirensis universis Christi fidelibus salutem cum noticia subscriptorum.

Proposuerunt coram nobis honorandi viri decanus et septem antiquiores canonici ecclesie s. trinitatis Spirensis, quod postquam fructus, redditus et obvenciones ecclesie parochialis in Malsch, nostri archidiaconatus, sibi et eorum prebendis incorporati fuerant et uniti, recolende memorie quondam dominus Johannes de Flegkenstein, tunc prepositus s. Widonis, predecessor noster, discreto viro Gotzoni perpetuo vicario ipsius ecclesie in Malsch de fructibus et redditibus ipsius ecclesie portionem prebendalem iam dictis decano et septem canonicis ad hoc non vocatis nec requisitis nec presentibus, sed absentibus, non tamen contumaciter, instituit et ipsius vicarii portionem ultra vires fructuum et reddituum dicte ecclesie in ipsorum gravamen et preiudicium plus debito augmentavit; petentes sibi super hoc per nos salubriter provideri et huius modi portionem vicarii ad communem et congruam estimacionem et taxacionem fructuum et reddituum reduci. Prefatus etiam Gotzo perpetuus ipsius ecclesie vicarius premissa omnia asseruit esse vera, et quod porcio sibi deputata pro prebenda larga satis esse et lata, et quod tam ipse quam quilibet vicarius ibidem officians porcione minori contentari merito deberet. Nos autem ipsius vicarii confessione et recognicione non contenti discretos viros Eberhardum decanum in Brůchsella et Heinricum camerarium in Zůtern, tamquam maturiores et antiquiores confratres sui capituli vocavimus coram nobis et inquisicione cum eis de fructibus, redditibus et obvencionibus ecclesie in Malsch predicte iuxta conmunem et vulgarem estimacionem seu taxacionem facta invenimus, predictos decanum et suos concanonicos predictos in institucione porcionis per predictum dominum Johannem prepositum facte ultra debitum gravatos esse, accedente consilio dictorum decani in Brůchsella et camerarii ipsam institucionem porcionis seu taxacionem tollimus, revocamus et litteras desuper factas nullius volumus esse vigoris, volentes et decernentes, quod Gotzo predictus et quilibet post eum in dicta ecclesia perpetuus vicarius ultra porcionem antiquam, que ante incorporacionem et unionem predictas vicario temporali dari solebat, que tanta est: primo videlicet decem modii siliginis, item XI modii spelte, item XI modii avene, item de anniversariis census VIII modiorum siliginis, item II ame vini de prebenda, item V ame vini census nomine de anniversariis, item in oblacionibus X libras hall. vel plus, item de anniversariis IV libras hall. vel plus, item due partes decime minute, item ut ipse Gotzo

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