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nis plenariam sepedicto monasterio obligaui. In quorum omnium robur indeficiens contractum prelibatum a predicto domino meo, comite palatino, optinui confirmari ac presens instrumentum per sui sigilli appensionem totaliter approbari. Porro nos Gotfridus, comes platinus de Tuwingen antedictus, contractum premissum auctoritate nostra libere confirmantes, per appensionem nostri sigilli recognoscimus, premissis omnibus et singulis tamquam legittimis et honestis nostrum consensum plenarium affuisse. Testes hiis intererant, Burkardus miles de Lustenowe, Johannes dictus Goltstain,.. dictus Rone, Fridericus de Vlma 8, Dietricus dictus Fuhs, Al. dictus Ezzelinger longus 10, H. dictus Bæhte, Al. Hailant 11, F. frater eius, . . dictus Mülich 12, ciues in Tuwingen, et quam plures alii fidedigni. Actum et datum in Tuwingen, anno domini M'. CCo. XCo. 11. Idus Aprilis, indictione ta *. des Pfalzgrafen Gottfried I v. Tü

Mit dem schon bekannten Siegel bingen in mennigrothem Wachs.

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* Schmid S. 302 flg., 330. 1 Die v. Hailfingen sind schon seit 1124 bekannt, waren besonders gut gesinnt gegen das Kloster Bebenhausen, wo sie auch ihre Grabstätte hatten, viele von ihnen waren Mönche in demselben, 1432 starb Heinrich als Abt des Klosters, und 1527 erlosch die= ses Geschlecht mit Wendel, der noch 1517 seine Burg an der nordwestlichen Seite des Ortes Hailfingen, nordwestlich von Rottenburg, bewohnt hatte. Memm., Beschr. d. O.A. Rottenburg 168 flg. 2 Schwärzloch, ein Hof im O.A. Tübingen, welcher damals den Gr. v. Tübingen gehörte. 3 Hindebach, ein Thälchen bei Unter-Jesingen im O.A. Herrenberg, jezt Hembach, von dem Hembache, der sich in die Ammer ergießt, so benannt. Es stand daselbst auch eine Propstei Hindebach des Klosters Blaubeuren, welches wir hier ergänzend zu Ztschr. III, 206 beifügen. Stälin, Beschr. d. O.A. Herrenberg 303, Schmid 193. 4 S. oben Urf. vom 26. Sept. 1292, Anm. 8. 5 Pfäffingen im Ammerthale im O.A. Herrenberg. Die v. Pfäffingen waren Dienstleute der Gr. v. Tübingen und erscheinen schon am Ende des 12. Jahrh., sind aber schon zu Anfang des 14. Jahrh. ausgestorben, und der Ort kam an die v. Hailfingen, und nach Wendels, des Lezten derselben, Tode an die v. Gültlingen. Beschr. d. O. A. Herrenberg 273. 6 Die Burg Müneck, östlich von Breitenholz im O.A. Herrenberg, auf einem Vorsprunge des Schönbuchs, der Siß einer gleichnamigen Dienstmannenfamilie der Pfalzgr. v. Tübingen. Stälin in d. Beschr. d. O.A. Herrenberg 167. Die Burg ist bis auf Wall und Graben gänzlich zerstört. S. auch Schmid 14 2c. 7 Unterpfand. 8 Dieser Friderich v. Ulm gehört einem Dienstmannen-Geschlecht der Gr. v. Tübingen an, welches in Tübingen ansäßig und in der Umgegend begütert war. 1240 treffen wir (bei Schmid 152 flg. Urk.B. 17) einen Friderich v. Ulm als Verwandten der Haile, der Frau Eberhards v. Lustnau. S. auch Schmid 192, 215,

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In der ersten Abtheilung dieser Arbeit wurden die Regeste von zalreichen Urkunden nach Abschriften gemacht, weil ich die Originalien für verloren hielt; nun aber zeigte sich, daß dieses nicht bei allen der Fall ist, da mehrere derselben bloß verschoben waren. Dieselben habe ich daher in den folgenden Mittheilungen wieder aufgeführt und aus einem alten Verzeichnisse die kurzen Negeste wirklich nicht mehr vorhandener Urkunden über Thiengen an ihren Stellen eingereiht.

Den Hauptinhalt gegenwärtiger Abtheilung bilden die Regeste und Abdrüke der Originalien des ehemaligen Kletgauer Archives, welche die Stadt und Herrschaft Thiengen betreffen, vom 14ten bis zum leztverflossenen Jahrhunderte. Die dritte Abtheilung alsdann wird eine Nachlese aus verschiedenen Archiven enthalten, namentlich aus dem reichhaltigen der Reichsabtei S. Blasien, von deren Aemtern Waldshut, Gurtweil, Vonndorf und Klingenau das Thiengener Gebiet beinahe völlig umschlossen war.

Es handelt sich hier darum, an einem Beispiele zu zeigen, was für die urkundliche Geschichte auch einer kleinen Stadt geschehen könne, wenn das Material dazu mit gehöriger Umsicht und Ausdauer gesammelt und verarbeitet wird. Es dürfte sich alsdann herausstellen, daß das Leben solcher Städtlein während des Mittelalters nach Innen und Außen weit reicher war, als in späterer Zeit, und wie viel Mühen und Sorgen jene Bürger hatten, um ihr Gemeinwesen zu erhalten, zu fördern und in gedeihlichem Zustande ihrer Nachkommenschaft zu hinterlassen. Und die oberflächliche parteiische Geschichtsbehandlung, welche sich so gerne in ein vornehmes Gewand hüllt, wird auch in dieser Nichtung solchen Arbeiten endlich weichen müssen.

1376, 12. April. Rain, versichern, mit vorwüssen herr Hansen von Krendingen, Elsbethen, Hugs von Griessen dochter, sein Hansen am Nain zue Thiengen Hausfrawen, pro 14 Mark silbers ab ettlichen güettern zue Thuengen. Actum den 12. Aprils." Altes Verzeichniß.

"Johannes vnd Jacob, geprüeder am

1407, 12. November. Original des Schuldbriefs der Stadt Thiengen gegen Frau E. Klüvelin zu Basel, Bd. XIII, S. 367 dieser Ztschr., mit 17 Sigeln. In der Nachschrift des Herrn von Krenkingen heißt es: Als ich herr zů Túngen bin vnd aber billich vnd von rechts wegen gehorsam sin sol derselben Statt vnd zc."

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1407, 12. November. Original des thiengen'schen Schuldbriefs gegen Frau U. Sürlin zu Basel, daselbst S. 368, mit dem Stadtsigel und den Sigeln der 16 Mitschuldner 2.

1408, 30. April. Original des Schuldbriefs gegen die Gebrüder Sürlin zu Basel, das. S. 369, mit den Siegeln der Stadt Thiengen und der Mitschuldner, nämlich des Freiherrn von Krenkingen, des Grafen von Lupfen, der Ritter von Fridingen, der Edelknechte von Erzingen und Theiningen, und der Bürger Gutjahr, Abdemhaus, Eschbach, Villinger, Mettinger, Nenze, Reinlin, Tierberg, Herin, Tromer, Nebmann, Scherloch und Schweninger 3.

1411, 9. April. „Hans von Thierberg, von Villingen, gipt zue kauffen Herman Walthern zue Thiengen ain acker enrent dem Breittenbach, vnd ain wisvlezli darneben, ainhalb an der von Tüffen wisen, anderhalb an Haine Schwein.... acker; mer zwo juchart vf dem berg zu Maßho .... brunnen, ainhalb an des Mettingers acker, anderhalb an der kirchen von Tüngen acker, für

1 Es sind das Thiengener Stadtsigel und die Sigille der Mitschuldner, von denen das gutjahrische einen schräg getheilten Schild mit einer Kugel in jedem Felde, das schwabische einen Schild mit einem Ochsenkopfe, und das rebmannische einen solchen mit einer Traube zeigt. Die übrigen Sigel find theils schon beschrieben, theils nicht mehr entzifferbar.

2 Hier erkennt man auf dem es ch ba chischen Sigel einen einfachen Stern und auf dem herin'schen eine Brezel.

3 Das villinger'sche Siegel zeigt auf dem Schilde einen Regenbogen und darüber einen Stern; das mettinger'sche zwei kreuzweise über einander ligende Schabmesser, das renzische neben einander einen Nagel und Hufschmidhammer, das reinlin'sche ebenfalls kreuzweise über einander zwei Werkzeuge wie Heulichter, das tromer'sche einen Wirtsschild - Reif mit einem Kleeblatte darauf.

ledig vnd aigen, bis an zehenden, für 9 pfundt Haller. Dornstags nach dem Palmtag." Altes Verzeichniß.

1413, 23. Juni. Johannes de Howingeu conversus, procuratorio nomine religios. dominarum in Klingental, et specialiter dom. Annae Súrlin, conventualis ibidem, welcher von ihrer Mutter Ursula die 13 Goldgulden jährlichen Zinses vom Thiengner Anlehen von 1407 angefallen, bewilligt den Schuldnern, presentibus Johanne Tromer et Petro Gutjar concivibus et acceptantibus, einen Nachlaß von 2 Gulden, wornach sie künftig solvere debeant redditus dumtaxat xi florenorum. Sub sigillo curie Bas. etc. Notiz auf der Rückseite des fraglichen Schuldbriefs, Bd. XIII, S. 368 dieser Zeitschrift.

1413, 20. October. Original der Verzichtsurkunde Diethelms von Krenkingen über Schloß und Herrschaft Thiengen, das. S. 371, mit den Sigeln des Ausstellers, der Stadt Waldshut und der beiden Bebler von da.

1414, 24. Jänner. Erhardus filius legit. Elsine (Klúvelin) pro se et eadem matre sue atque couterinis suis etc. erläßt den Thiengenern an dem schuldigen Zins für das Anlchen von 1407, das. S. 367, 3 Gulden, wornach sie ferner nur noch 161⁄2 Gulden jährlich zu entrichten haben. Sub sigillo cur. Bas. Notiz auf der Rükseite des bezeichneten Schuldbriefs.

1415, 2. Juli. Urtelbrief des kaiserlichen Hofgerichts über Herzog Reinhold von Urslingen, das. S. 372, wo die Zeitbestimmungen ungenau sind. Diese Urkunde verdient, wörtlich mitgetheilt zu werden:

Wir Günther Graue von Swarzburg 1 vnd herre zu Rains, des Allerdurchlüchtigisten fürsten vnd herren, hern Sigmunds Nomischen künigs 2c. Hofrichter. Bekennen vnd tun kunt offenbar mit disem briefe Allen den die in sehen oder hören lesen, daß wir desselben vnsers herren des künigs vnd des heiligen Nichs hofgericht besessen haben zu Costenz in dem Closter zu den Augustinern 2, des nechsten Sampstags nach vnsers herren Leichnams tag, vnd daz daselbst für

1 Der Großneffe des zum Kaiser (1349) erwählten Grafen Günther, und Vater des Erzbischofs Günther von Magdeburg (gest. 1445). Seine Gemahlin war Anna von Leuchtenberg; er starb das folgende Jahr nach Ausstellung dieser Urkunde.

2 Wo der Kaiser während des Concils (doch erst seit 1417) seine Wohnung hatte. Marmor, Topogr. von Const. S. 186.

Zeitschrift. XIV.

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vns kome in gericht der Edel Reinhart herzog von Vrslingen 1 vnd clagt zu dem Schultheissen, Richter vnd Burgern gemeinlichen zu Tingen, Sie hetten jm einen knecht, als der by in etwielang sinen pfennig gezert hab, geuangen, hertiglich gemartelt vnd darzu bracht, daz er uf in hat gesagt, Er wolt Tüngen gewinnen, vnd het Er vnd Hornick von Hornberg 2 die besehen, vnd hetteu die leytern in einem wald daby ligen, vnd haben zu jm gesprochen, Sag er, der von Vrslingen wölt jn jr stat angewonnen haben, so wöllen sie in ledig vnd leben lassen. Doruf hab er das gesagt, do er aber sehe, daz jm das nicht gehelffen möchte, do het er uf sine ledste hinfart gesagt, was er vormals uf sinen herren, den von Vrslingen, vnd uf Horneck het gesagt, das hab er dorumb getan, daz er meint, das solt jm haben geholffen, daz er by leben were beliben, vnd sie weren des alles vnschuldig, als er ouch sinem Bichtiger das het gesagt, des Er doch alles vnschuldig sey vnd doran sie jm gar vnrecht getan haben, vnd des sich der vorgenant Hornick ouch verantwort hab, vnd haben den vorgenanten knecht also ermordet in der zyt als sie in der Ahte gewesen syn, das er wol wisen wöll mit dem Ahtbuche, hüte oder zu tagen, vnd da sie weder von künig oder keyser gehabt haben das notdorf sy, daz sie vber yemand richten söllen oder mögen, vnd dorumb hab sie ouch der von Lupffen in die Aht bracht, darin sie noch syn, vnd

1 Der lezte Sprößling des im 12ten Jahrh. zu Herzogen von Spoleto erhobenen Edlen von Urslingen (Jrslingen bei Rotweil). Derselbe war der Sohn des Herzogs Konrad zu Schiltach und vermählt mit Anna, der Tochter des Freiherrn Hesso von Usenberg, welche schon vor ihm den Grafen Konrad von Tübingen und den Edlen Werner von Hornberg zu Männern gehabt. Er starb ums Jahr 1416, worauf durch seine Schwester Anna die urslingische geringe Erbschaft an das Haus ihres Gemahls Konrad von Geroldseck zu Sulz übergieng.

2 Wahrscheinlich gehörte dieser Edle der „handelsüchtigen" Familie Horneck von Hornberg bei Hochhausen am Nekar an, und war vielleicht derselbe, welcher 1420 auf Klage des Pfalzgrafen Ludwig III vom Vehmgerichte verurtheilt wurde. Vgl. diese Zeitschr. VII, 414. Stund nun Hornick mit jenem Werner von Hornberg, dessen Wittwe der Herzog von Urslingen geHeiratet, etwa in Beziehung ?

3 Nach einer Nachricht von 1432 war Graf Bruno von Lupfen mit dem Domstifte Constanz in einem langwierigen Zerwürfnisse und Rechtsstreite gestanden. Er klagte, daß ihm seine Burg Lupfen (bei Thalheim, O.A. Tuttlingen) gebrochen worden, und Crusius II, 318 meldet: Supra Thalam est veteris indicium arcis, Lupfen dictae, anno 1415 destructae. Es konnte also wohl der Handel zwischen dem Grafen und den Thiengenern mit obiger Mißhellung in Verbindung gestanden sein, da Thiengen seit 1413 wieder an's Hochstift zurückgefallen.

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