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Stadt Heidenheim nach und nach entstand, war das Stammschloß der freien, mächtigen Herren (Hälen) v. Hälen- oder Hellenstein, deren Herrschaft sich über den größten Theil des Oberamtsbezirkes Heidenheim ausdehnte. Sie erscheinen im 12. Jahrh. und erlöschen mit Degenhard, Bischof v. Augs = burg 1307. Sie stunden in nächster verwandtschaftlicher Verbindung mit den v. Gundelfingen, so daß der Sohn jenen, der Vater diesen Namen führt, und umgekehrt. S. Stälin in der Beschr. d. O.A. Heidenheim 136 flg. und dessen W. G. II, 217, 535, Ztschr. X, 342. 9 3tschr. X, 252, Anm. 7, 254, 256, Anm. 8, 342, 344, Anm, 26, 348.

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1293. 13. Apr. Hugo v. Hailfingen verkauft für sich und seine Pflegekinder, die Söhne seiner verstorbenen Brüder Marquard und Heinrich, mit Bewilligung des Pfalzgrafen Gotfried I von Tübingen, dessen Dienstleute sie sind, eine ihnen gemeinschaftliche Wiese von 8 Jauchert bei Tübingen an der Ammer zwischen Schwärzloch und Hindebach, Hailfinger Brühl genannt, an das Kloster Bebenhausen um 30 Pfd. H. unter Bürgschaft und etwaiger Leistung Heinrichs v. Remchingen und der Brüder Wolfram und Heinrich v. Pfäffingen und eigener, und unter Verpfändung seines Weinberges, der alte Berg genannt, zwischen Entringen und Meneck, und 1 Pfd. Zinses von der Mühle in Poltringen, bis zum vollständigen Vollzug des Kaufes und der Verzichtleistung sämmtlicher Verkäufer.

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Presencium inspectoribus vniuersis. Hugo de Hâluingen 1, dyocesis Constantiensis, rei noticiam subnotate. Ad obliuionis humane pariterque versucie precauenda pericula legnm simul et canonum indulsit auctoritas, viue vocis suplere penuriam legittimis indiciis scripturarum. Nouerint igitur, quos nosce fuerit oportunum, quod ego tutor existens liberorum quondam fratrum meorum Marquardi et Hainrici, pratum octo iugerum michi cum illis indiuise pertinencium, situm apud Tuwingen prope riuum dictum Ammer, inter Swerzeloh 2 et Hindebach 3, dictum Hâluinger Briel, de consensu plenario illustris domini nostri Gotfridi, comitis palatini de Tuwingen, cuius ministeriales existimus, ob intolerabilem debitorum voraginem nobis conmuniter incumbentem, venerabilibus in Christo. . abbati et conuentui monasterii in Bebenhusen, Cisterciensis ordinis, predicte dyocesis, pro triginta libris denariorum monete Hallensis, quas me recepisse et in summe nostre necessitatis redempcionem conuertisse fateor per presentes nomine mei dictorumque liberorum fratrum meorum vendidi absolute, mediantibus verborum et gestuum sollempnitatibus debitis et consvetis, nichil michi iuris penitus aut liberis iam dictis sev quibuscumque nostris heredibus vel succes

cum

soribus in premisso vendito reseruando, sed in ipsum monasterium pocius, quicquid in eo nobis conpeciit vel videbatur conpetere, transferendo. Proinde non inmerito renuncio tam pro me quam pro meis liberis et fratrum meorum prenotatis sev heredibus vel nostris successoribus memoratis restitucioni in integrum, excepcioni decepcionis vltra dimidiam partem iusti precii, actioni in factum, litteris a sede apostolica vel aliunde impetratis aut eciam impetrandis et generaliter omni suffragio legum et canonum in genere et in specie, quibus mediantibus de iure, facto vel occasione sev consuetudine quicquam super hiis posset in ipsius monasterii preiudicium, iacturam sev molestiam attemptari. Sane vt bona fides circa premissa valeat redundare, Heinricum de Remkingen, Wolframmum et Hainricum fratres de Phaeffingen 5, ac me ipsum cum illis in solidum sepedicto monasterio warandos sev fideiussores sub hiis condicionibus redidi obligatos, videlicet quod, quam primum predicti liberi mei sev fratrum meorum ad etatem legittimam peruenerint, prenotati warandi, per ipsius monasterii requisicionem ammoniti, efficacia procurare tenentur, vt omnes et singuli predictorum liberorum meorum et fratrum meorum iamdictum pratum ipsi monasterio libere et simpliciter resignent, prescripte vendicioni totaliter annuentes, quod, si minus efficaciter expletum fuerit, duo de predictis warandis, a prefatis religiosis ammoniti, ad prestandum verum obstagium inmediate se presentare in Tuwingen, Rútelingen, Rôtenburg vel Herrenberg caucione fideiussoria tenebuntur. Porro, mensis vnius expleto spacio, reliqui duo ex parte religiosorum eorumdem requisiti simul cum aliis duobus obstagium obseruabunt, nunquam inde recessuri, quamdiu dicta resignacio manserit inexpleta ab omnibus predictis liberis vel singulis eorumdem. Quorum warandorum sev fideiussorum si quempiam non peracta resignacione pretacta decedere contigerit, mox eque ydoneum subrogare teneor a defuncti obitu proximum infra mensem, alioquin residui fideiussores in vna predictarum villarum, quamdiu subrogacionem hanc distulero, prestare continuum obstagium tenebuntur. Ad precauendam etiam tocius offensionis molestiam, vineam meam, dictam der alte berg, sitam inter Aentringen et Můienegge 6, ac redditus vnius libre denariorum monete tuwingensis de molendino in Boltringen sito, annuatim michi debite nomine warandie, quam wlgariter dicitur vrsatze, quoad expedicionem dicte vendicionis sev resignacio

nis plenariam sepedicto monasterio obligaui. In quorum omnium robur indeficiens contractum prelibatum a predicto domino meo, comite palatino, optinui confirmari ac presens instrumentum per sui sigilli appensionem totaliter approbari. Porro nos Gotfridus, comes platinus de Tuwingen antedictus, contractum premissum auctoritate nostra libere confirmantes, per appensionem nostri sigilli recognoscimus, premissis omnibus et singulis tamquam legittimis et honestis nostrum consensum plenarium affuisse. Testes hiis intererant, Burkardus miles de Lustenowe, Johannes dictus Goltstain,.. dictus Rone, Fridericus de Vlma 8, Dietricus dictus Fuhs, Al. dictus Ezzelinger longus 10, H. dictus Bæhte, Al. Hailant 11, F. frater eius, . . dictus Mülich 12, ciues in Tuwingen, et quam plures alii fidedigni. Actum et datum in Tuwingen, anno domini M'. CCo. XCo. 11. Idus Aprilis, indictione ta *. des Pfalzgrafen Gottfried I v. Tü

Mit dem schon bekannten Siegel bingen in mennigrothem Wachs.

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* Schmid S. 302 flg., 330. 1 Die v. Hailfingen sind schon seit 1124 bekannt, waren besonders gut gesinnt gegen das Kloster Bebenhausen, wo sie auch ihre Grabstätte hatten, viele von ihnen waren Mönche in demselben, 1432 starb Heinrich als Abt des Klosters, und 1527 erlosch die= ses Geschlecht mit Wendel, der noch 1517 seine Burg an der nordwestlichen Seite des Ortes Hailfingen, nordwestlich von Rottenburg, bewohnt hatte. Memm., Beschr. d. O.A. Rottenburg 168 flg. 2 Schwärzloch, ein Hof im O.A. Tübingen, welcher damals den Gr. v. Tübingen gehörte. 3 Hindebach, ein Thälchen bei Unter-Jesingen im O.A. Herrenberg, jezt Hembach, von dem Hembache, der sich in die Ammer ergießt, so benannt. Es stand daselbst auch eine Propstei Hindebach des Klosters Blaubeuren, welches wir hier ergänzend zu Ztschr. III, 206 beifügen. Stälin, Beschr. d. O.A. Herrenberg 303, Schmid 193. 4 S. oben Urf. vom 26. Sept. 1292, Anm. 8. 5 Pfäffingen im Ammerthale im O.A. Herrenberg. Die v. Pfäffingen waren Dienstleute der Gr. v. Tübingen und erscheinen schon am Ende des 12. Jahrh., sind aber schon zu Anfang des 14. Jahrh. ausgestorben, und der Ort kam an die v. Hailfingen, und nach Wendels, des Lezten derselben, Tode an die v. Gültlingen. Beschr. d. O. A. Herrenberg 273. 6 Die Burg Müneck, östlich von Breitenholz im O.A. Herrenberg, auf einem Vorsprunge des Schönbuchs, der Siß einer gleichnamigen Dienstmannenfamilie der Pfalzgr. v. Tübingen. Stälin in d. Beschr. d. O.A. Herrenberg 167. Die Burg ist bis auf Wall und Graben gänzlich zerstört. S. auch Schmid 14 2c. 7 Unterpfand. 8 Dieser Friderich v. Ulm gehört einem Dienstmannen-Geschlecht der Gr. v. Tübingen an, welches in Tübingen ansäßig und in der Umgegend begütert war. 1240 treffen wir (bei Schmid 152 flg. Urk.B. 17) einen Friderich v. Ulm als Verwandten der Haile, der Frau Eberhards v. Lustnau. S. auch Schmid 192, 215,

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In der ersten Abtheilung dieser Arbeit wurden die Regeste von zalreichen Urkunden nach Abschriften gemacht, weil ich die Originalien für verloren hielt; nun aber zeigte sich, daß dieses nicht bei allen der Fall ist, da mehrere derselben bloß verschoben waren. Dieselben habe ich daher in den folgenden Mittheilungen wieder aufgeführt und aus einem alten Verzeichnisse die kurzen Negeste wirklich nicht mehr vorhandener Urkunden über Thiengen an ihren Stellen eingereiht.

Den Hauptinhalt gegenwärtiger Abtheilung bilden die Regeste und Abdrüke der Originalien des ehemaligen Kletgauer Archives, welche die Stadt und Herrschaft Thiengen betreffen, vom 14ten bis zum leztverflossenen Jahrhunderte. Die dritte Abtheilung alsdann wird eine Nachlese aus verschiedenen Archiven enthalten, namentlich aus dem reichhaltigen der Reichsabtei S. Blasien, von deren Aemtern Waldshut, Gurtweil, Vonndorf und Klingenau das Thiengener Gebiet beinahe völlig umschlossen war.

Es handelt sich hier darum, an einem Beispiele zu zeigen, was für die urkundliche Geschichte auch einer kleinen Stadt geschehen könne, wenn das Material dazu mit gehöriger Umsicht und Ausdauer gesammelt und verarbeitet wird. Es dürfte sich alsdann herausstellen, daß das Leben solcher Städtlein während des Mittelalters nach Innen und Außen weit reicher war, als in späterer Zeit, und wie viel Mühen und Sorgen jene Bürger hatten, um ihr Gemeinwesen zu erhalten, zu fördern und in gedeihlichem Zustande ihrer Nachkommenschaft zu hinterlassen. Und die oberflächliche parteiische Geschichtsbehandlung, welche sich so gerne in ein vornehmes Gewand hüllt, wird auch in dieser Nichtung solchen Arbeiten endlich weichen müssen.

1376, 12. April. Rain, versichern, mit vorwüssen herr Hansen von Krendingen, Elsbethen, Hugs von Griessen dochter, sein Hansen am Nain zue Thiengen Hausfrawen, pro 14 Mark silbers ab ettlichen güettern zue Thuengen. Actum den 12. Aprils." Altes Verzeichniß.

"Johannes vnd Jacob, geprüeder am

1407, 12. November. Original des Schuldbriefs der Stadt Thiengen gegen Frau E. Klüvelin zu Basel, Bd. XIII, S. 367 dieser Ztschr., mit 17 Sigeln. In der Nachschrift des Herrn von Krenkingen heißt es: Als ich herr zů Túngen bin vnd aber billich vnd von rechts wegen gehorsam sin sol derselben Statt vnd zc."

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1407, 12. November. Original des thiengen'schen Schuldbriefs gegen Frau U. Sürlin zu Basel, daselbst S. 368, mit dem Stadtsigel und den Sigeln der 16 Mitschuldner 2.

1408, 30. April. Original des Schuldbriefs gegen die Gebrüder Sürlin zu Basel, das. S. 369, mit den Siegeln der Stadt Thiengen und der Mitschuldner, nämlich des Freiherrn von Krenkingen, des Grafen von Lupfen, der Ritter von Fridingen, der Edelknechte von Erzingen und Theiningen, und der Bürger Gutjahr, Abdemhaus, Eschbach, Villinger, Mettinger, Nenze, Reinlin, Tierberg, Herin, Tromer, Nebmann, Scherloch und Schweninger 3.

1411, 9. April. „Hans von Thierberg, von Villingen, gipt zue kauffen Herman Walthern zue Thiengen ain acker enrent dem Breittenbach, vnd ain wisvlezli darneben, ainhalb an der von Tüffen wisen, anderhalb an Haine Schwein.... acker; mer zwo juchart vf dem berg zu Maßho .... brunnen, ainhalb an des Mettingers acker, anderhalb an der kirchen von Tüngen acker, für

1 Es sind das Thiengener Stadtsigel und die Sigille der Mitschuldner, von denen das gutjahrische einen schräg getheilten Schild mit einer Kugel in jedem Felde, das schwabische einen Schild mit einem Ochsenkopfe, und das rebmannische einen solchen mit einer Traube zeigt. Die übrigen Sigel find theils schon beschrieben, theils nicht mehr entzifferbar.

2 Hier erkennt man auf dem es ch ba chischen Sigel einen einfachen Stern und auf dem herin'schen eine Brezel.

3 Das villinger'sche Siegel zeigt auf dem Schilde einen Regenbogen und darüber einen Stern; das mettinger'sche zwei kreuzweise über einander ligende Schabmesser, das renzische neben einander einen Nagel und Hufschmidhammer, das reinlin'sche ebenfalls kreuzweise über einander zwei Werkzeuge wie Heulichter, das tromer'sche einen Wirtsschild - Reif mit einem Kleeblatte darauf.

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