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hoff, sie sollen oder mögen im dorumb nicht geantworten. Doruf redten Hans Junge genant Gugger, Cünh 'Swab vnd Peter Gutjar, burger von Tüngen, von jren vnd der vorgenanten von Tüngen wegen, als dieselben in des jren ganzen vnd vollen gewalt gegeben hatten, als sie den brachten mit einem guten brief verfigelt mit derselben Stat zu Tüngen anhangendem Insigel, vnd sprachen, der spruch were zumal vnbillich vnd der vorgenant herzog von Vrslingen überhüb fie des billichen. vnd sprachen, sie weren die zyt nicht in der Aht gewesen, sie hetten einen schedlichen man getódet mit dem Rechten nach jrer stat gewonheit vnd recht, vnd hoffen, sie syn dem vorgenanten von Vrslingen dorumb nichts schuldig zu antworten, vnd als der von Vrslingen fürgibt, sie haben in von sinen wegen vnd jm zu leyde getödet, des syn sie vnschuldig vnd wöllen dafür mit jrem Rechten komen. Do fragten wir, was dorumb recht were, do namen die Ritter, die das hoffgericht besassen, einen berat vnd sprachen dornach des andern tags dorumb zum rechten. Als sich der vorgenant von Brflingen ziehe uf das Ahtbuch, daz sie in der Aht zu der zyt, als sie den vorgenanten knecht getödet haben, syn gewesen, das soll man in dem Ahtbuch erfaren, ob die von Tüngen die zyt in der Aht gewesen oder noch syn, vnd sol das bringen uf das nechst hoffgericht, vnd sol dann dorinb geschehen, das recht ist. Dornach bat derselb herzog zu fragen, ob man icht billich von des hofgerichts wegen an das lantgericht schriben soll zu erfarn in dem Ahtbuch, ob die von Túngen in der Aht syn vnd uf weliche zyt sie dorin komen syn. Dorumb ward erteilt, der hofrichter föll billich schriben dem Lantrichter, do der von Vrslingen meint, die von Tüngen in der Aht sin, vnd dem richter gebieten, daz er jm herwider schrib an einem verfigelten brief, ob die von Tüngen die zyt in Aht gewesen oder noch syn. Also schreib Erni Vogt, frey, lantrichter in dem Kleggowe vns egenantem Grauen Günther von Swarzburg, hofrichter, einen brief vnder des lantgerichts im Kleggowe vfgedrucktem Insigel, vnd sagt uf sinen eyde, den er sinem herren von Osterrich getan het, daz der Schultheiß, Nate vnd die Burger gemeinlich der Stat zu Tüngen in Aht komen weren of den Falmabend do man zalt nach Cristi geburt vierzehenhundert jar vnd in dem vierzehenden jare von clag wégen Hansen von Eppensteins 1, vnd daz jm bevolhen were von des von Oʻsterrich Cangler, daz er die

1 Die Edelknechte von Eppenstein hatten ihre Burg bei Bußnang im Thurgau und stunden in österreichischen Diensten. Stumpf, Schw. Chron. II, 94, 134.

egenanten von Tüngen vß der Ahte lassen solt uf Recht, mit dem gedinge, daz sie dem von Eppenstein eins rechten gehorsam sin solten vor des egenanten von Osterrich Reten, hiezwischen dem Czinstage in der heiligen Karwochen vnd sant Johanns tag zu Sunwenden dornach schierest, vnd also hab er sie vf recht vß der Aht gelassen. Vnd do nu der vorgenant herzog denselben brief von dem lantrichter in dem Kleggowe also für das hofgericht bracht vnd der da gelesen vnd verhoret ward, do ward erteilt, der egenant herzog Reinhart von Vrslingen solle sweren einen eyde zu den heiligen, daz der vorgenant knecht, den die von Tüngen getödet haben, sin gelobter knecht sy gewest die zyt, als in die von Tüngen getödet. Doruf redt derselb herzog, er hab jm nicht gelobt, er sy aber sin knecht gewest, vnd Er hab ouch etwie mengen diener, der im keiner gelobt hab, er sy aber in solicher maß von jm geritten, daz er das sin hinder jm gelassen hab. Dornach ward erteilt zum rechten, nachdem vnd dem herzogen von Vrslingen erteilt were, daz Er beheben soll, daz der vorgenant, den die von Tingen getödet haben, sin gelobter knecht sy gewest, so sy nicht genug als Er geredt hat, vnd syn die von Tüngen des spruchs billich ledig. Dornach fragten wir siddenmalen vnd die von Tüngen in der Aht gewesen weren, do sie den knechte getödet, was sie vnserm herren dem künig dann dorumb verfallen weren. Dorumb ward mit der merer menig zum rechten erteilt, weren sie vnserm herren dem künig ichts verfallen, dorumb mög er sie wol fürtagen. Dornach aber an dem andern tag clagt aber der vorgenant von Vrslingen zu den von Tüngen, sie haben in geziegen, Er hab in jr Stat vnd Sloß wollen abersteigen vnd haben jm domit an sine Ere geredt vnd der wöllen berauben, vnd haben ouch den egenanten sinen knecht dorumb ermordet. Doruf antworten die vorgenanten Cung, Hans vnd Peter von Túngen von der vorgenanten von Tingen wegen vnd sprachen, sie weren des vnschuldig. Dorumb ward erteilt, als der von Vrslingen geclagt hab, die von Tüngen haben ju geziegen, daz er nach jrem Sloß gestellt hab, vnd daz sie den knecht dorumb gefangen vnd getódet, vnd sie doruf geantwort haben, sie syn des vnschuldig, móg jr Schultheiß oder Burgermeister oder wer dann jr obrister ist, das gesweren zu den heiligen, vnd dornach der clein Nat, daz sie des vnschuldig syn, des sollen sie genießen, vnd das sol geschehen in dreyen vierzehen tagen nach datum diß briefs, vnd sol der von Vrslingen dorzu schicken, das recht von in vfzunemen, vnd wen Er also dorzu schickt, den söllen die von Tüngen fride vnd geleit geben für sich vnd die jren zu dem rechten doran vnd wider dauon vngeuerlich, vnd sol in derselb

von Vrslingen verkünden acht tage vor, wenn Er das recht also` von in nemen wil, daz sie sich daheim finden lassen. Verkündet Er in aber des in den egenanten dryen vierzchen tagen nicht, so sollen die von Tüngen ledig sin. Dornach aber uf dem andern gericht, clagt aber der von Vrslingen zu den offtgenanten von Tüngen, als sie im sinen knecht ertödet haben, also haben sie jm ouch sin habe domit genomen, vnd sy vormals erteilt, sie sollen dem gericht vßwarten, nu sy diß sin drittes gericht vnd hoff, man soll jm fürbaß richten. › Do fragten wir, was dorumb recht were, vnd ward mit der merern volg vnd vrteil zum rechten erteilt, diewile der von Vrslingen die clag vor nicht gemeldet hab vnd das nechst gericht uf hab lassen sten, vnd jn dorumb nicht zugesprochen hab, hab er dann zu jn icht zu sprechen, so mög Er sie von newem laden. Mit vrkund diß briefs, versigelt mit des offtgenanten hofgerichts anhangendem Insigel. Geben zu Costenz des nechsten Dinstags vor sant Vlrichs tag, nach Cristi geburt vierzehenhundert vnd dornach in dem fünfzehenden jare.

1429, 9. Juni. Original des Neverses, welchen „Herman von der hohen Landenberg vnd fro Sus fin eliche frow" dem Hochstifte Constanz über die Verpfändung von Thiengen ausgestellt (d. 3tschr. XIII, 380), mit dem Sigel des Ausstellers 2,

1429, ohne Tag. Spruchbrief zwischen bischoff Otten zue Costanz vnd Hainrich von Rumlang, der Vischeng halb zue Thuengen." Altes Verzeichniß.

1430, 16. Februar. Original dés Neverses von „Hans Tremar, seßhaft ze Tüngen“, über den ihm und seiner Hausfrau vom Hochstift Constanz ad dies vitae verliehenen hintern Hof daselbst. Der Verleihbrief ist wörtlich eingerüft, das Sigel des Ausstellers aber zeigt den Wirtsreif mit senkrecht darauf stehendem Kleeblatte.

1431, 14. Juli. „Hans von Stauffen verkaufft an . . . . . von Landenberg von Griffensee ain hofstatt zue Thücngen, auch alle seine ligende guetter, zehenden, nüß vnd zins daselbs an ackern, wisen, gårten, bomgårten, drotten zc. aigen, pfand oder lehen; item den hof zue Horhaim für aigen; item das guetlin zue Braitenfeldt mit wun vnd waid 2c. vmb 400 guldin. Sambstags nach Margarethä." Dasselbe.

1 Das Sigel dieser schön geschriebenen, mit dem Vidit des Gerichtsschreibers Petrus Wacker versehenen Urkunde ist völlig zerbröckelt in einem leinenen Säcklein.

2 Ist ein kleines Rundsigel mit den 3 Ringen im Schilde, und der Umschrift: S. Hermani . de. Hohenlandenberch.

1433, 23. Dezember. Criginal des Spruchbriefs „zwischen Bischoff Otten vnd Hansen von Krenckingen wegen Tiengen“, das. S. 466, mit dem Sigel 1.

1434, 13. Februar. Original des Spruchbriefs von Pfalzgraf Wilhelm, „wie Hans von Krenckingen von siner anforderung an Tiengen mit recht abgewisen wird." Das Sigel des Ausstellers ist das unten beschriebene.

1434, 5. Mai. Spruchbrief über den von Wernlein Müller zu Thiengen an Klaus Korber von da begangenen Todschlag. Die Sigel sind abgefallen.

Wir der Nat vnd Burger ze Tüngen, Hans Glatt vogt zú Kayferstül vnd Hans Tromar seßhafft ze Tüngen, bekennen offenlich mit dem brief. Als von des todschlags wegen, so Wernlin Müller von Tüngen an Clausen Korber ouch von Tüngen laider begangen vnd getän hat, daz derselb Wernlin als für sich selb vnd alle fin fründ an aim, vnd Hans Korber, des obgenanten Korbers seligen sun, als für fich selb, Cünraten sin brüder vnd auch alle ander sin fründe, vnd damit Anna Korberin, des jeßgenanten Clausen seligen eliche husfråw, auch als für sich selb vnd alle jr fründ, vmb den vorgenanten todschlag, geschicht vnd getat vff vns kommen sind willkürlich, gern vnd vnbezwungenlich vnd haund vns des luter getruwet vnd ganz von hand geben sy an der gütlichhait darumb zû entschaiden, vnd haund daruff gesworn der obgenant Wernlin Müller vnd Hans Korber zwen gelert aide kiplich ze got vnd den helgen mit vffgebotnen vingern, vnd Anna Korberin jr trúw geben an ains geswornen aides statt, auch für sich selb vnd alle jr fründe, wie wir sy vmb die sach in der früntlichhait entschaiden vnd darumb sprechen, daz sy das war vnd ståt getruwlich halten vnd volfüren wellen nun vnd hienach, jettwedry parthi für sich selb vnd alle die, so von jr aller wegen zu der fach hafft, gewant oder verdacht sind oder noch hinfür verdacht mochten werden, nyemant darin vßgeschloßen noch hindan gesezt. Vnd also haben wir sy vmb den handel vnd todfchlag entschaiden, vnd darumb svß gesprochen, als hernach geschriben stat, dem ist also. Des ersten so sprechen wir, daz die dry parthien, Wernlin Müller, Hans vnd Cünrat die Korber gebrüder vnd Anna Korberin, vmb den todschlag gegen ainander gar vnd ganz luter gericht vnd geschlicht sin

1 Mittleres Nundsigel, zeigt den Schild mit den Rauten und dem Löwen, den Flug auf dem Helme, und die Umschrift: Sigillum, Wilhalmi. ducis . Bavaric.

fond zu glicher wise, als ob er nye beschehen wer vnd sond damit ainander gút fründ haißen vnd sin, vnd sol die sach hinfür zú kaim argen ewicklich nymermer für genomen noch geåffert werden weder mit worten noch mit wercken, von yewederm tail noch von kain jrem fründ, noch sunst von yemant anders, überal in dehain wise, aun alle geuerde. Dann fürbaß so sprechen wir mer, daz Wernlin Müller zů bessrung dem Almechtigen got ze lob vnd der sel ze trost haben sol zwen dryßgest, das werdent sechzig meß. Er sol auch haben ain brynnent liecht ze Tüngen in der kirchen fünff jar, die nechsten nach ainander, in sim costen, vnd nit fürbaß. Er sol auch haben fünfftig fergen, ieglich von aim vierling wachß, vnd sol die tragen ze Tüngen vnd darzů vert tůn, als wir jm die beschaiden werden. Er sol auch ein vart tůn gen Auch zu vnser lieben frowen 2. Er sol ain vart tún in das Tottmoß vnd ain vart tůn in das Tottmoß vnd ain vart gen Ainsideln. Er sol auch machen ain stainin krüß vnd das sehen an das end, do man jm das hin beschaiden wirt. Er sol auch den knechten, die sin in der geuanknüß gehütt haund, den lon geben, als man sy gewunnen hat, vnd sol auch damit die Azung bezalen, so bber in vnd knecht gangen ist, on geuerd. (3e) Vrkund der richtung, so haben wir der Råt ze Tüngen vuser Stat clain Jngsigel, vnd wir Hans Glatt vnd Hans Tromar auch vnseri jngsigel zů gezücknüß offenlich an den brief gehenckt, doch vns vnd vnsern nachkomen vnd erben on schaden. Der geben ist vff mitwochen nechst vor der vffart Cristi, do man zalt von Cristi geburt vierzehenhundert dryßig vnd vier jar.

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1437, 3. August. „Haini Baldinger vnd Cünrat Bäch lin, kilchenpfleger der kilchen zü Tüngen“, verkaufen zum Nußen derselben Kirche, „iren schwärlichen schaden damit zu uerkomen“, an den frommen, bescheidenen Wilhelm Hohenegger von Thiengen, ein Viertel Kernen ewigen Zinses, welcher obgenannter Kirche jährlich eingieng „ab finem aignen aker vff stetten, an Junker Be

1 Also fünf Jahre lang allmonatlich eine Seelenmesse (trigesima). Vgl. d. 3tschr. XIII, 249.

2 „Auch" ist Achen, wohin seit Karl dem Großen eine berühmte Wallfahrt gieng, wie die nach Einfideln.

3 Noch jezt trägt das Wiesenland an dem Naine, welcher sich von der „Pfaffenkappe“, wo jezt der Seidenhof steht, gegen den Kaltenbach hinzieht, den Namen „unter Stetten." Die Dertlichkeit „auf Stetten“ lag also von der Pfaffenkappe bis zum Gurtweiler Wege, zwischen der Straße und der Breite.

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