Imágenes de páginas
PDF
EPUB

Dar zv ist gerett, daz ich kai

si mir gên danach an sante Michels dage ie von ahte pfunden ain pfunt haller geltes, vnd suln mir daz selbe gelt nit langer gên, denn von nv sante Walpurge dage vier iar. Vnd swenn si mich irrent an dem selben gelte, so sol ich manen mine burgen, daz si mir darvmbe laisten. Swenn ich di' vier iar vervarn sint, so sunt si mir gên miniv vivnfzig pfunde haller. tvnt si des nit, so sol ich abr 14 manen mine burgen, als dauor. Dar zv ist gedingot, swâ man si beclaget vmb gelt, daz vns von vnserm vater sæligen an geerbet ist, des suln si ainn dag machvn, vnd suln mir den enbieten in aht dagen, bin ich in enlandes 15, daz ich minen tail verstande vnd verspreche. thn ich des nit, swaz in denn an behebet 16 wirt mit rehter vrtal, da sunt si mir abslahen min tail ab mime gelte. ner miner swester sol han de kainen schaden, wan daz si mine brüder berihten suln, als erlich ist vnd wolstat. Vnd dar zv me, daz mîne brüder des gütes, des si mir schvldig fint, suln anthaizig werden 17, swem ich wil, gaistlichem oder vngaistlichem, in allen rehten, vnd si mir sin schuldig sint, vnd sont die burgen öch der hinder bringen, als si sint gein mir, ob si mvgen, ân geværde. Vnd ist me gerett, gât der burgo fainer 18 ab, so sunt si mir ainen als gemæ^zen 19 an des stat sezzen inrehalp ainem manod, oder ich sol abr mine burgen manen, daz si laisten, buz mir daz gevertegot werde. Dirre dinge sint gezi'ge, her Bertold der ritter von Haiterbach 20, her Chnrad von Stephiln, her Bertold von Blankenstain 21, Bertold der Truhsæ^z, Rødolf sin veter, Otte von Wormelingen 22, Dieme von Hymenhusen 23, H. von Rieth 24, Wolf Nempe, Rödeger der Bondorfer, Friderich sin brüder, Al. Hvrnbogen 25, Chnrad von Hvsen 26, Eberhart sin brüder, Eberli Behte, Hainrich Kvnebreht, Hainrich der Linse, Walther Birunstil, vnd ander gnöge getri-we lvate. Diz dinc beschach ze Ruthelingen an dem marcte an sante Peters dage in der vaston in dem iar, do man raite von Cristes geburte zwelf hundert îar vnd sehsiv vnd nivncig iar. Vnd daz disiv dinc an allen dingen vnder vns ganz vnd stæte beliben, so henkent di burger von Ruthelingen ir gemain ynsigil, vnd wir, Dieme, Friderich vnd Hainrich von Gomeringen di' vnsern driv an dise zwene gelichen brieve zv aim waren vrunde.

Mit 4 Siegeln, wovon das erste und vierte rund, das zweite und dritte dreieckig, das erste und dritte in weißem, das zweite und vierte in bräunlichem Wachs: a) das bekannte: S'. VNIVERSITATIS. DE . RIVTELINGEN. Die drei übrigen haben 2 Flügel neben einander, die gegen einander gekehrt find, Umschriften: b) S. DIEMONIS. ADVOCATI. DE, GOMERIN .

(undeutlich); c) † S. H(EIN)RICI. ADVOCATI. DE. GOMERIG d) † S. FRIDE. ADVOCATI. DE. GOMERIN.

[ocr errors]
[ocr errors]

;

4 S.

8 S. Urk. p. 15. Juli

1 Gomaringen im O.A. Reutlingen. Die v. Gomeringen waren Vasallen der Gr. v. Tübingen, besaßen aber noch Lehen von andern Edeln, wie in Derendingen von den v. Blankenstein u. s. w. S. Beschr. d. Q.A. Reutlingen 113 flg. und Ztschr. II, 251 flg., 450, III, 213, 426, IV, 440 u. f. w. 2 däuchte, dünfte. 3 3tschr. III, 102 flg. Urk. v. 19. Sept. 1295, 2. 5 und sol weder der Eine noch der Andere von ihnen weder dem Einen noch dem Andern (der Schuldner) Aufkündigung oder Verlängerung geben ohne mein Wissen und Willen. 6 bis. 7 so soll ich ihre Bürgen für mich alsbald mahnen. 1291, 1. 9 Die v. Greifenstein kommen schon früher in der Ztschr. vor III, 102 flg., 113, 434, IV, 285. 10 Die Behte, Bähte, Betho, Becht gehörten zu den reichsten und angesehensten Familien von Reutlingen. Obiger Albert war nicht nur Bürgermeister, sondern in andern Jahren auch capita neus, Stadthauptmann in Reutlingen. S. Urk. v. 13. Jan. 1294. S. auch Ztschr. III, 446. Auch in andern Städten Schwabens war diese Familie anfäßig, namentlich in Tübingen. S. Urk. v. 13. Apr. und 15. Okt. 1293. 11 Es scheint dieser auch ein Reutlinger Patrizier zu sein, von welchen unter den Zeugen noch zwei genannt sind. Ich finde wenigstens diese Vornamen in keiner der Familien dieser Gegend, welche sich Truchseßen nannten, wie die v. Stetten, Höfingen u. s. w. S. auch Note 23. Festtag.

[ocr errors]

12 Missa, Messe, 14 abermals.

17 verspro=

13 übergehen sie, versäumen sie dieses. 15 wenn ich im Lande bin. 16 angeordnet, anbefohlen wird. chener, angelobter Maßen schuldig werden; die Schuld follte übertragen werden können, an wen er wollte.

annehmbaren.

[ocr errors]

18 irgend einer.

19 einen ebenso gemäßen,

[blocks in formation]

oben Urf. vom 15. Juli

1293, 5, Ztschr. III, 112 u. f. w. XIV, 93, 3. 22 S. oben Urk. v. 17. Aug. 1295, Anm. 3. 23 Immenhausen im O.A. Tübingen. Um diese Zeit haben die Vögte und Truchseßen v. Ruck den Ort als tübingische Lehensleute im Besize, derselbe kam aber bald an das Kloster Bebenhausen. Auch Omenhausen im O.A. Reutlingen hieß früher auch Ummenhausen und Immenhausen. - 24 Rieth im O.A. Vaihingen. Es scheint aber dieser H. v. Rieth ein Reutlinger zu sein. 25 S. Urf. v. 13. Jan. 1294.

H,

26 Hausen im O.A. Reutlingen.

[blocks in formation]

1296. Der Pfarr-Rektor Conrad in OberEßlingen reversirt, daß er den Hof Winzen bei Beutelsbach, welchen der Arzt M. Rudolf und seine Frau Guta in Eßlingen dem Kl. Bebenhausen vermacht hatte, von diesem mit aller Zugehör und allen Rechten um 75 Pfd. H. zur Nußnießung für seine Lebensdauer empfangen habe.

Presencium litterarum inspectoribus vniuersis Cinradus, rector ecclesie de Obernezzelingen 1, Constantiensis dyocesis, rei noticiam subnotate. Hiis scriptis, tamquam in iure confessus, publice recognosco et cunctis facio notorium fidedignis, quod cum

valens vir, magister Ridolfus de Ezzelingen, phisicus 2, et quondam Gvta, vxor eius legitima, curiam suam dictam Winzvn 3, iuxta Butelspach sitam, religioso monasterio de Bebenhusen, Cisterciensis ordinis, predicte Constantiensis dyocesis, in uictimam beate Marie virgini, legauissent, et cum postmodo predictus magister Rvdolfus, vxore defuncta, ipsum legatum memorato monasterio per cessionem et emancipacionem debitam erogasset, venerabiles in Christo.. abbas et conuentus monasterii prenarrati michi predictam curiam in facie predicti magistri Ridolfi cum omnibus eiusdem curie fundis, areis, domibus, horreis, ortis, agris, pratis, plantis, pascuis, siluis, aquis, aquarum vsibus, viis, inviis, juribus, jurisdicionibus, et pertinenciis quibuscumque, pro septuaginta et quinque libris denariorum bonorum hallensis monete vendidant eo pacto, vt ego idem venditum iure personali per mee vite spacia debeam obtinere, et quod statim post meum obitum memorata curia cum vniuersis juribus et pertinenciis suprascriptis ad prefatum monasterium reuertatur, eo quod michi juris, facti, cause uel occasionis in prenarrata curia uel eius pertinenciis aliquibus meis duxi heredibus uel successoribus reseruandum. Nec prorsus volo censeri antedicte curie dominus, sed minister siue merus ipsius monasterii procurator, tamquam is, qui non possidet proprio sed nomine alieno. In quorum omnium euidenciam presens instrumentum sigillis, meo et predicti magistri Rudolfi effeceram conmuniri. Datum Ezzelingen, anno domini Mo. CCo. XC. vio, VI. Idus Aprilis *.

Mit zwei parabolischen Siegeln: a) in Maltha, zeigt eine Lilic, deren ge= rader, mittlerer Theil einer Aehre gleicht, auf jedem der herabgebogenen Seitenblätter sißt, wie es scheint, ein kleiner Vogel, Umschr.: († S. C)VN . (P)LEBA(NI. D)E. OB'NEZZEL . ...; b) in dunkelgrünem Wachs, wie III, 340.

* S. auch Urk. v. 6. Apr. 1299, 26. Apr. 1296, 21. Juli 1295.

1 Ober-Eßlingen 1/2 Std. südöstlich von Eßlingen. 2 Dieser Arzt Rudolf in Eßlingen und seine Frau Guta haben wir schon Ztschr. III, 339 flg., IV, 104, kennen gelernt, wo die Schenkungen genannt sind, auf welche sich in dieser Urkunde bezogen wird. Ztschr. X, 412, ferner vgl. XII, 16 flg., XII, 14 flg. und Urk. v. 28. März 1291, wo wahrscheinlich derselbe Arzt Rudolf gemeint ist. 3 Winzen bei Beutelsbach, ausgegangener Hof. Beschr. d. O.A. Schorndorf 74, 131. 4 Beutelsbach im O.A. Schorndorf. Beschr. d. O.A. 123 flg.

[ocr errors]

Dambacher.

Ueber die ausgegangenen Orte in Baden.

Wenn man die ältere Geschichte eines Landes urkundlich erforscht, so findet man oft Beweise, daß größere und kleinere Orte ausgegangen und so gänzlich verschwunden sind, daß es manchmal schwer ist, ihre Lage anzugeben. Dergleichen Belege stehen schon manche in dieser Zeitschrift und bei den Kraichgauer Urkunden (Bd. 13, 1 flg.) war ich besonders veranlaßt, darauf hinzuweisen, konnte aber dort den Gegenstand nicht weiter behandeln, als es gerade für jenen Landstrich nöthig war. Für die Geschichte der Ansiedlung eines Landes muß man zuvörderst die Menge der Wohnorte und die Art ihrer Verbreitung kennen, ehe man die Entwicklung des nationalen Zusammenlebens verstehen und darstellen kann, denn die Bewohnung hat nicht nur eine geographische, sondern auch eine Wichtigkeit für die Bildungsgeschichte. Ich habe deshalb folgendes Verzeichniß von Belegen ausgegangener Orte zusammen gestellt, das seiner Unvollständigkeit wegen nur als Probe dienen kann, und welches ich mit einigen Bemerkungen einleiten will, die dazu nüßlich sein mögen.

Da die meisten ausgegangenen Orte nur durch schriftliche Zeugnisse erwiesen werden, so muß man die Merkmale kennen, unter welchen sie in alten Schriften vorkommen. Die Namen allein sind dafür nicht überall maßgebend, sondern es müssen auch andere Umstände beachtet werden, die mit denselben verbunden sind. Wird eine Stätte ausdrücklich als ein bewohnter oder verlassener Wohnort angegeben, so ist an dem ehemaligen Dasein des Ortes nicht zu zweifeln. Solche direkte Zeugnisse kommen gewönlich nur in Urkunden vor, sind aber nicht häufig, während die indirekten mehr in Grund- und Zinsbüchern (Urbarien, Berainen und Renovationen) erscheinen und meistentheils Orte betreffen, die zur Zeit der Abfassung solcher Bücher schon ausgegangen waren. Es handelt sich also dabei um die Frage, welche Bodenbenennungen verrathen ausgegangene Wohnorte und welche nicht? Zur richtigen Erkenntniß dienen folgende Regeln: 1) Ein Feldnamen, der nur einen Wohnort bezeichnen kann, beweist auch einen früheren Wohnort. Dazu gehören Namen, die mit Dorf, Hausen, Heim, Hof, Stetten, Weil und Weiler zusammengesezt sind 1.

Zeitschrift. XIV,

25

2) Wird ein Feldnamen mit Mark oder Bann verbunden, so be= zeichnet er einen ehemaligen Wohnort, denn nur ein Wohnsiz hatte eine Gemarkung oder einen Bann. Nicht so sicher ist es, wenn statt Mark oder Bann Feld steht, obgleich auch dieses Wort auf cine alte Wohnstätte leiten kann, wenn die vorausgehende Benennung eine solche bezeichnet 2. 3) Steht bei einem Feldnamen Grund, so ist damit manchmal das Arael eines verschwundenen Wohnortes ange= zeigt. 4) Veränderte Ortsnamen sind kein Beweis eingegangener Wohnsize, mag der erste oder zweite Theil der Ortsnamen verändert worden sein. Die mit Hausen, Hof, Stetten und Weiler zusammengesetzten Ortsnamen wurden manchmal nach den jeweiligen GrundHerren verändert oder zum Unterschiede von andern gleichnamigen Orten durch ein vorgeseztes Wort kenntlich gemacht. Wenn aber in der Gegend solcher Ortsnamen kein Wohnort mehr vorhanden ist, dessen Benennung auf Hausen, Hofen, Stetten und Weiler endigt, dann sind diese Namen allerdings Zeugnisse ausgegangener Orte 3. 5) Es kommt auch zuweilen vor, daß ein besonderer Weg zu einer Feldgegend erwähnt wird, die einen Namen hat, der an einen Wohnort erinnert. In diesem Falle ist es wahrscheinlich, daß ein solcher Feldnamen einen verschwundenen Wohnort bezeichnet 4.

Wenn in alten Dörfern zwei Kirchen erwähnt werden, so darf man annehmen, daß ein ausgegangener Ort mit dem noch bestehenden Dorfe vereinigt wurde, welches daher auch gewönlich eine größere Einwohnerzal hat, als die nachbarlichen Orte. So hatte Thöningen und Denzlingen im Breisgau jedes zwei Kirchen und mit beiden Orten wurden erweislich zwei andere vereinigt. Auch zu Herbolsheim werden zwei Kirchen erwähnt und die Einwohnerzal dieses Städtchens führt ebenfalls auf die Vermuthung, daß damit ein ausgegangener Ort vereinigt worden sei, obschon man ihn nicht nachweisen kann 5.

Manchmal besteht noch der Namen eines Ortes, der aber in früherer Zeit in mehrere Niederlassungen mit besondern Namen getheilt war. Wahrscheinlich wurden solche Ansiedlungen mit dem Hauptorte vereinigt, und weil sie denselben Hauptnamen hatten, ließ ich sie in folgendem Verzeichnisse weg. So bestand der Zinken Mittelbach in der Gemeinde Reichenbach bei Gengenbach im Jahr 1424 aus vier Höfen, Ober-, Mittel- und Niedermittelbach mit Slewelden, und Ohlsbach bestand aus zwei Abtheilungen, Forst und Hub. Gengenbacher Salbach f. 17. 18.

Die ausgegangenen Orte beweisen nicht, daß die frühere Bevölkerung ihrer Landstriche größer war als jeßt, sondern daß die Wohnsiße

« AnteriorContinuar »