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et concedendis, beneficio restitucionis in integrum, quo lesis ecclesiis subvenitur, conswetudinibus et statutis quibuscunque tam publicis quam privatis, omnique juris auxilio scripti et non scripti, canonici et civilis, omnibusque aliis excepcionibus et defensionibus, quibus juvari possemus ad veniendum contra premissa vel aliquod premissorum per nos vel alium seu alios quovis modo in judicio vel extra in posterum vel ad presens, et specialiter juri dicenti, renunciacionem valere minime generalem. In quorum omnium et singulorum premissorum testimonium et confirmacionem sigillum nostrum magnum appendi fecimus ad presentes. Datum et actum aput Vicum 2 sabbato proximo post festum purificacionis b. v. Anno dom. milles. trecentes. vicesimo septimo.

Orig. im Arch. zu Darmstadt mit zerbrochenem, mennigrothem, parabolischem Siegel, worauf der sißende Bischof und neben ihm zwei Geschlechtswappen von Poitiers (ein Balken am obern Rande, darunter 6 Kugeln: 3.2 . 1., im zweiten Wappen ist ein senkrechter Bischofftab aufgelegt). Umschr.: ... DOVICI... METEN

1 Neuweiler im Unterelsaß. 2 Vic zwischen Nancy und Dieuze.

34) Markgraf Rudolf IV von Baden, Graf Ulrich von Wirtenberg und Haman von Liechtenberg verbinden sich auf 3 Jahre während dem Kriege gegen den Herzog von Lothringen. 13. März 1328.

Wir marggrave Nůdolf von Baden, des Pforzheim ist, grave Ůlrich von Wirtenberg und Haneman herre zů Lichtenberg tůnt kunt allen den, die dissen brief gesehent und erhörent lesen, das wir beretenliche, einhellecliche und öch unverscheidenliche über ein kummen fint einre lieplichen und steten glübede und öch geselleschefte, die wir züß einander getan und gelobet hant bi unsern rehten gåten truwen ane aller slahte geverde, also daz wir einander beholfen unde beraten. sin sülent bi den selben truwen mit libe und gute, mit helfe unsirre Herren fründe, mage und ich dienere von nů ostern, die ze neheste sint, über drú jar ane underlaz nach ein andir, ane gegen unsern Herren erbornen magen, dienern und mannen, und öch ane die, gegen den wir uns vor males verbunden hant und verstricket. Und ich Haneman herre zů Liehtenberg der vorgenante sol in mit namen beholfen sin wider den herzogen von Lutringen den crieg us ane allerslahte widerrede und geverde. Und dez zů eime waren und steten urkünde, so han wir unserů ingesigele an disen brief gehencket, der wart gegeben an dem sunnnentage nach sancte Gregorien tage des

jares, do men von got gebürte zalte drüzchen hundert jar und in dem ahtestem und zwenzigestem jare.

Orig. im Arch. zu Darmstadt, die 3 Siegel abgegangen.

35) Zwei Kaufleute stellen zu Gunsten der Herren von Ochsenstein einen Wechsel auf Sicht aus über 1000 Pfd. kleine Turnos. 4. Mai 1328.

Nos Theobaldus dictus Belami civis Metensis et Franciscus de Hoyo mercator civitatem Argentinensem plerumque frequentans, notum facimus universis, quod nos recepimus ac nos per presentes recognoscimus recepisse pro strenuis viris dominis de Ohsesten mille libras turon. pervorum per manus familiarium ipsorum dominorum, videlicet per honorabilem virum dominum Symonem dictum Crieke 2 militem ac discreto(s) viros dominum Johannem capellanum et Hermannum armigerum dominorum predictorum, nec non per manum domini Johannis de Atero civis et sɔabini Metensis, propter quod volumus ac mandamus per presentes discreto viro dilecto nostro Gossoni de Paffenehove 3 civi Argentinensi, quatinus ipse pro nobis ac nomine nostro tradet (1. tradat) et deliberet dominis dictis de Ohsesten in Argentinensibus denariis ad valorem seu quantitatem mille librarum predictarum, quodque rem huiusmodi absque dilacione quacunque adimpleat cum effectu visis presentibus seu inspectis, nam quam primum ego prefatus Franciscus veni ad civitatem Metensem, ego statim absque impedimento deliberacionem ac solucionem dictarum mille librarum habui et recepi. In cuius rei testimonium atque robur nos prefati Theobaldus et Franciscus sigilla nostra presentibus litteris duximus apponenda, et quid forte ipsa nostra sigilla dicto Gossoni sunt incognita, sigillum Metensis curie supplicamus et rogamus una cum predictis nostris sigillis appendi presentibus et apponi. Et nos officialis Metensis ad rogatum prefatorum Theobaldi et Francisci nobis factum in personam dilecti nostri Godefridi Werneri de Gorzia, clerici curie Metensis predicte notarii vices nostras in hac parte gerentis, premissa nobis fideliter referentis, apponi presentibus fecimus in testimonium veritatis et fidem ac robur omnium premissorum. Actum et datum anno dom. milles. ccco. vicesimo octavo, quarta die mensis Maij. Ge. W.

Orig. im Arch. zu Darmstadt, die Siegel abgefallen; die zwei ersten galten. für die Unterschrift der Aussteller, das leßte für deren Beglaubigung. Interes= sant als ein frühes Beispiel von Wechselbriefen. Vgl. Bd. 10, 64.

2 wahrscheinlich aus

1 Hui an der Maas zwischen Namür und Lüttich. der Familie der Krieg von Hochfelden. 3 Pfaffenhofen an der Moder, westlich von Hagenau. Hier erscheint das Geschlecht als Patrizier zu Straßburg. 4 Gorze, südwestlich von Meß. Es ist darüber folgende Schrift erschienen: Histoire de la ville et du pays de Gorze, par J. B. Nimsgern. Metz 1853. 8.

Mone.

Stadtrecht von Waldkirch, um 1470.

Durch eine Urkunde vom 8. Aug. 1300 verliehen die Herren Johann und Wilhelm von Schwarzenberg ihrer Stadt Waldkirch das Freiburger Stadtrecht nach der Redaction vom 28. Aug. 1293, die in Schreibers Urk.B. von Freiburg I, 123 flg. gedruckt ist. Von beiden stehen Abschriften des 15. Jahrh. in dem Statutenbuch von Waldkirch, das sich in dortiger Registratur befindet, dessen Mittheilung ich dem Hrn. Bürgermeister verdanke. Von derselben Hand, die nicht über das Jahr 1472 hinausgeht, sind folgende Stadtrechte auf Blatt 28—31 in das Buch eingetragen. Sie beruhen theils auf den Erkenntnissen des Freiburger Oberhofes (wie die Art. 6. 8. 9. 17. 20. 22), theils gehen sie auf das Freiburger Stadtrecht von 1293 zurück, womit sie aber nur in einzelnen Punkten übereinstimmen (vgl. Art. 1 und 3 mit Schreiber a. a. D. S. 137, Art. 16 mit Schreiber S. 130), größtentheils aber sind sie eine eigenthümliche örtliche Ausbildung des Nechts, welche nur in zweifelhaften Fällen durch die Erkenntnisse des Freiburger Oberhofes gleichförmig mit dem dortigen Stadtrecht geregelt wurde. Es geht daraus hervor, daß Waldkirch das Freiburger Stadtrecht von 1293 nur in sehr wenigen Artikeln brauchen konnte, indem schon alle Bestimmungen, welche die Grafen von Freiburg berührten, zu Waldkirch unanwendbar waren, daß also die Uebertragung jenes Stadtrechts nur die praktische Folge hatte, daß Waldkirch einen Oberhof bekam, und da durch das beiderseitige Stadtrecht eine gemeinsame Ausbildung erhielt. Diese Gleichförmigkeit war für die Bürger beider Städte nüglich, sowol für ihre Uebersiedlung als auch für ihr Erbrecht, und nach diesen und ähnlichen Verhältnissen muß man auch die Uebertragung der Rechte größerer Städte auf kleine und Dörfer beurtheilen (S. Bd. 12, 203). So erhielt auch Steinbach bei Baden das Frei

burger Stadtrecht durch König Richart 1258, aber ebenfalls erst nach der Abfassung von 1293 (S. Bd. 7, 369 flg.).

Im Jahr 1588 wurde eine neue und vollständige Nedaction des Waldkircher Stadtrechts vorgenommen, deren Original die Stadt noch besitzt. Es ist ein kleiner Foliant auf Papier, mit Nr. 17 bezeichnet, der im Ganzen 51 beschriebene Blätter hat. Auf der ersten Seite steht das gemalte Stadtwappen mit diesen Versen:

Illustre Austriaci resplendet stemma decoris,

imperio hæc cuius gensque polisque subest.
Hæc tibi componunt sensato insignia sexu,
si bene conspicias iura salutis habes.

Auf der Rückseite steht das Stiftswappen, darunter diese Verse:
Quæ congesta tuæ, virgo castissima, cernis,

dirigito Waldtkirch candida iura polis.
Ne livor insani proeat noceatve tyranni,

defendas populum diva benigna tuum.

Sowol diese Bilder als auch die Verse sind den Holzschnitten auf dem ersten Blatte des Freiburger Stadtrechts von 1520 nachgeahmt.

Dann folgt das Inhaltsverzeichniß der 40 Artikel, welche den ursprünglichen Text des Stadtrechts bilden. Ich sehe sie in vereinfachter Schreibung her.

Art. 1. Wie es fürohin mit der verfangenschaft gehalten solle werden.

2. Wie es in der andern che mit der verfangenschaft gehalten solle werden.

3. Wie es in erbschaften mit den Geschwisterigten und des ab-、 gestorbnen hinderlaßnen khindern gehalten solle werden.

4. Wann aber allein Brueder oder schwesterkhinder und khein recht geschwisterigt verhanden.

5. Wann aber der abgestorbne mit des brueders khinden stiefbrueder verließe.

6. Wie es fürohin des Zugs halben solle gehalten werden. 7. Wie es mit annehmung der hindersäßen gehalten werden soll. 8. Und wie es auch in hinwegziehung eins burgers oder hindergesessenen gehalten würt.

9. Wie es fürohin mit den ungehorsamen, denen rechtlich fürtagt, würt gehalten.

10. Wie es mit den Vogteyrechnungen solle gehalten werden.

11. Daß alle theuff, teusch und Eheberedungen für Rath sollen gebracht werden.

12. Mit uffhabung der khundschaften.

13. Mit anlegung Arrests.

14. Wie es mit gebotten und in gelübt nehmen solle gehalten werden.

15. Wie es mit austheilung des gantgelds gehalten werden soll. 16. Wann ein khind under 25 jarn ohne bewilligung seiner eltern heurat.

17. Wie es mit würtschaften gehalten solle werden.

18. Mit abnugung der gueter usser dem bann.
19. Mit annehmung khinder an khindsstatt.
20. Waß gestalt man khinder enterben möge.

21. Wie es mit dem Arrest uff die gefreyten Jar- und Wochenmärkt gehalten würt.

22. Wie es füro zu erlegung steur, wacht und schahung gehalten werden soll.

23. Gibt anordnung wegen des zolls gegen den verburgerten. 24. Daß ein jeder seine seitenwehr in kirchen antragen solle. 25. Gibt bericht des kleinen waidtwercks und vogelfahens halben.

26. Gibt bericht der Steur halben.

27. Des Zolls halben von dielen, stecken, latten und bawholz. 28. Wie es in der Statt Wälden mit der Beholzung solle gehalten werden.

29. Gibt bericht der Vischallment halben.

30. Wie es in Eckerits-zeiten gehalten solle werden.

31. Wie verr und weit die Statt das umbgelt fallen habe.

32. Gibt bericht über Almenden, Wun und Waid.

33. Des Wuochervichs halben.

34. Der Begriff, Zwing und Bänn.

35. Mit gefenglicher inziehung der verburgerten und ihren zuegehörigen.

36. Gibt bericht des Zolls halben, wann man bei der stift früchten verkhauft.

37. Bruggen und Landstrassen zue erhalten und zue bawen. 38. Gibt bericht der Stubengesellschaft halben.

39. Wie es mit dem Bruggzoll gehalten würt.

40. Wie ein großvatter oder großmueter ihrer khinds khinder erben mögen.

Zeitschrift, XIV,

6

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