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III.

Der Kampf Franz des Ersten und der Eidsgenossen um Mailand, und Entscheidung desselben durch die Schlacht von Marignano. 1515.

(Beschluß.)

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Mailands Bürgerschaft war damahl3 in vielfache Pastehung, in Zuneigung und in Haß gegen die Franzofen, in Furcht und in Schrecken vor den Eidsgenossen, in Mitleid und in Verachtung gegen ihren Herzog getheilt; alle in banger Erwartung der Zukunft. Allgemein erwachte das Verlangen nach eigener Selbststän= digkeit; die öffentliche Meinung stellte den feurigen Franzosenfeind, den Kanzler Hieronymus Morone, an die Spiße des Gemeinwesens; die Bürgerschaft waffnete sich zu seiner Unterstützung. Franz der Erste glaubte hingegen diese Hauptstadt in Folge des Friedens von Galera ganz ruhig in Besitz nehmen zu können, wozu er dem Marschall Trivulzio den Auftrag ertheilte. Dieser rückte mit drehhundert Pferden und sechstausend Fußknech= ten über St. Cristofano und St. Eustorgio gegen die Porta Ticinese vor, und ließ von dort aus die Stadt durch vier Trompeter auffordern. Er erstaunte nicht wenig, als anstatt einer günstigen Antwort viele mit Schweizern untermischte Bürger, unter Anführung von

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Linus Airoldi tapfer ausfielen, ihn angriffen und ernst lich zurückwarfen *). Von Stund an war dez Scharmügelns kein Ende; ununterbrochner Alarm in der Stadt; Zerstörung aller Mühlen im Umkreise, um die Verpro viantirung derselben zu erschweren. Die Sachen stun den auf einem Punkte, welcher keine entfernte Entschei dung mehr zuließ.

Das spanische so wie das päbstliche Heer lagerten hinter dem Po, nahe bey Piacenza, sich gegenseitig so wenig Vertrauen einflößend, als sie selbst Andern vertrauten. Nach langen Unterhandlungen zogen die Spa: nier vorwärts über den Fluß; die påbstlichen Truppen sollten ihnen auf dem Fuße nachfolgen, blieben aber unter eiteln Vorwänden unbeweglich stehen, und zwan= gen dadurch die Spanier, die gerne den Venezianern zu Leibe gegangen wären, noch am gleichen Abend ebenfalls wieder hinter den Po zurückzuziehen. So handelten die Verbündeten der Eidsgenossen zur Zeit, wo ihr Gegner, der tapfere Alviano, nach Lodi zog, um durch diese Bewe gung den Rücken des Königs zu decken, der von Buffalora über Abbiate Grasso herangezogen war, und bey San Brigide, zwischen Marignan (Melignano) und San Donato, ein festes Lager bezog.

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Franz der Erste ließ Mittwochs den zwölften Herbstmonath den zu Mailand stehenden Eidsgenossen das von ihren Bevollmächtigten in aller Form zu Galera abge: schlossene Friedens- und Bundes- Instrument überreichen, und sie einladen, zu Buffalora die ersten bedungenen Gelder abhohlen zu lassen, was unmittelbar die heftigsten

*) Arluni, 258. Muratori, 10. Jovius I, 300. Guicciardini VI, 236. Heinrich Rahn im Schlosse zu Mailand an seinen Bruder im Felde den 6. Sept. Trivulzio I, 193.

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