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dem Ansehen dieses heiligen Stuhls, so wie der Gerichtsbarkeit und den Interessen des bemeldeten Gottes hauses und seines jeweiligen Abtes geschlagen worden, auf angemessene Weise zu heilen, und über gedachten Friedensschluß dasjenige zu verordnen, was du aus cinem andern, gleichfalls in Form eines Breve neulich von uns erlassenen Schreiben, welches Wir mit Gegenwärtigem an dich abgehen lassen, umständlicher ersehen wirst. Besagtes Unsfer Schreiben wirst du daher zu stetem Andenken im Archive des erwähnten Gotteshaufez aufbewahren lassen, und inzwischen nach seinem Inhalte als ausgemacht annehmen, daß du und deine Nachfolger an die Beobachtung dessen, worüber man in gedachtem unseligen Vertrage überein gekommen, ganz und gar nicht gebunden seyen, wie wenn diese Uebereinkunft nie geschlossen worden.

Indem Wir zum Allerhöchsten inbrünstig flehen, daß er deine Handlungen nach seinem weisen Rath= schluffe zu leiten und dir unausgefeßt beyzustehen die Gnade haben wolle, auf daß du durch Gottes Hülfe gestärkt, dereinst, was du schwach gefunden, zu befestigen, daß Zerbrochene zu binden, das Verworfene zurückzuführen *) vermögest, ertheilen Wir dir zu diesem Ende, geliebter Sohn, mit inniger Zuneigung den apostolischen Segen.

Gegeben zu Rom u. f. f. den 20 Weinmonath 1718.

Clemens P. P. XI.

Ad perpetuam rei memoriam. Romanus Pontifex, aequi bonique supremus assertor in terris a Domino constitutus, Catholicae fidei integritatem, nec non ecclesiasticam libertatem et immunitatem, aliaque Ecclesiarum, monasteriorum, conventuum ac locorum ecclesiasticorum quorumlibet, illorumve personarum iura sarta tecta 'tueri, et adversus quascumque pactiones et conventiones, per quas illis aliquid detrimenti inferri posset, traditâ sibi divinitus potestate, asserere tenetur, sicut omnibus maturae considerationis trutinâ perpensis, aequitati et iustitiae consentaneum esse in Domino arbitratur.

Ro

Quum itaque, sicut ad Apostolatus nostri notitiam non sine gravi animi nostri molestia pervenit, novissime, nempe die XV. Iunii proxime praeteriti in oppido Badensi dilectus filius *) Ioseph dulphis, modernus Abbas Monasterii Sancti Galli, ordinis Sancti Benedicti, nullius Dioecesis, Provinciae Moguntinae, ex una, ac Magistratus Pagorum

*) Exciditne noster?

Clemens XI, Papst.

Zu stetem Andenken. Der Römische Oberpriester, als oberster Beschüßer des Rechten und Guten auf Erden vom Herrn eingeseht, hat die Pflicht auf sich, die Reinheit des katholischen Glaubens, nicht weniger die kirchliche Freyheit und Unabhängigkeit, und die übrigen Rechte der Kirchen, der Klöster, der kirchlichen Versammlungen und Derter jeder Art, oder der dazu ge= hörenden Personen aufrecht zu erhalten, und gegen alle Verträge und Uebereinkünfte, wodurch ihnen einiger Nachtheil zugefügt werden könnte, kraft der ihm von Gott übertragenen Gewalt zu behaupten, so wie er es, nachdem er Alles auf der Wage reifer Ueberlegung abgewogen, der Billigkeit und Gerechtigkeit gemäß im Herrn findet.

Nun haben wie, nicht ohne tiefe Bekümmerniß Unserer Seele, zur Kenntniß Unsers Apostelamtes ge= langt ist jüngsthin, nähmlich am 15 leßtabgewichenen Brachmonaths, in der Stadt Baden, unser geliebte Sohn, Joseph von Rudolphi, neuerwählter Abt des Gotteshauses St. Gallen, vom Orden des heil. Benedikt, keiner Didcese angehörend, in der Mainzer - Provinz gelegen, auf der einen, und die Räthe der Can tone Bern und Zürich oder deren beyder Beamte oder Abgeordnete auf der andern Seite, über verschiedene Streitgegenstände, wegen deren es früher zwischen diesen Cantonen und dem vor nicht gar Langem aus dies

Bernensis et Tigurini, corumve respective Ministri,

seu Deputati ex altera partibus super diversis controversiis: ob quas dudum inter eosdem Pagos, et bonae memoriae, Leodegarium, dum vixit, memorati Monasterii Abbatem non ita pridem ab humanis exemptum etiam ad arma deventum fuerat, tractatum quemdam pacificationis inierint in plures articulos distinctum; quorum plerisque in Comitatu Doggiensi eiusdem monasterii ditioni subiecto, non modo haereticis hominibus nefariae suae haereseos exercitium libere permittitur; sed ipsi haeretici una cum Catholicis, perinde ac si esse posset societas luci ad tenebras, et participatio iustitiae cum iniquitate, ad iudicum, consiliariorum, magistratuum, aliaque publica munia, officia, seu ministeria omnino aequaliter, et absque ullo prorsus discrimine admittuntur. Practerea, quod vix credi potest, parochis acatholicis accurata puerorum instructio non in aliis utique, quam damnatae suae sectae dogmatibus enixe commendatur, aliaque multa non minus orthodoxae religionis divino cultui atque animarum saluti adversantia, quam Monasterii suprascripti, illiusque Abbatis, Monachorum aliarumve personarum iurisdictioni, auctoritati, exemptionibus, privilegiis, rebus, bonis, ac iuribus prorsus repugnantia et infensa approbantur, statuuntur et firmantur, et alias, prout

ser Zeitlichkeit abgerufenen feodegarius, seligen Gedächtnisses, bey Lebzeiten. Abt des gedachten Gotteshauses, sogar zum Kriege gekommen war, einen in mehrere Artikel zerfallenden Friedensvertrag eingegangen, durch deren Mehrzahl in der, der Hoheit des gedachten Gotteshauses unterworfenen Grafschaft Toggenburg nicht nur den Kezern die Ausübung ihrer gottlosen Kezerey unbedingt gestattet, sondern sogar die Kezer mit den Katholiken, wie wenn Licht und Finsterniß sich paaren, Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit Hand in Hand gehen könnten, zu den Stellen der Richter, Räthe, Landesvorsteher und zu allen öffentlichen Verrichtungen, Aemtern oder Diensten auf völlig gleiche Weise und durchs aus ohne irgend einen Unterschied zugelassen werden. Ferner wird (was an's Unglaubliche gränzt) den nichtkatholischen Pfarrern die genaue Unterweisung der Jugend, allerdings in keinen andern Glaubenslehren, als in denen ihrer verdammten Secte, nachdrücklich empfohlen, und noch vieles Andere gutgeheißen, festge: sezt und bekräftigt, das eben so sehr dem Gottesdienste der rechtgläubigen Religion und dem Heil der Seelen zuwiderläuft, als es des obenbemerkten Gotteshauses, feines Abtes, seiner Conventualen oder anderer Perso= nen Gerichtsbarkeit, Ansehen, Freyheiten, Privilegien, Besitzungen, Güter und Rechte geradezu bestreitet und angreift, und so weiter, wie solches in dem Instrumente oder der Schrift, daß oder die über gedachten Friedensvertrag aufgesezt worden ist, und hernach von beyden Theilen mag bestätigt worden seyn, umständlicher ent= halten seyn soll.

Obgleich nun eigentlich vor aller Welt am Tage liegt, daß dieser Vertrag an sich schon offenbar nichtig und ungültig ist, und obgleich es anerkannten Rech

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