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werde ihnen leicht gelingen, ihre Obern eines Bessern zu belehren. Sie ließen zwey der Ihrigen zu Galera zurück, während die übrigen theils nach dem Vaterlande, theils zum Heere nach Mailand reisten, um zu Gunsten Frankreichs neuen Samen der Zwietracht anåzustreuen.

(Der Beschluß folgt im nächsten Hefte.)

Urkunden.

I.

Lands friede von 152 9.

Nach dem vierten Artikel des zweyten Landsfriedens, von 1531, mußten sowohl katholischer als protestantischer Seits die Urkunden des ersten Landsfriedens vernichtet werden. Es war also nicht möglich, den gegenwärtigen Abdruck nach einem besigelten Instrument za veranstalten. Hingegen wurde demselben ein auf Verfügung des Abts von St. Gallen gedrucktes Exemplar zum Grunde gelegt, womit die im Zürcherschen Staatsarchiv (Diplomatar. Werdım.) befindliche Copie verglichen und, bis an einen einzigen in der Note bemerkten Ausdruck, gleichförmig gefunden wurde. Eine zweyte, ebenfalls verglichene, Copie findet sich bey Bullinger. Diese ist, wie aus einigen in den Noten bemerkten Abweichungen hervorgeht, nicht nach der wirklichen Urkunde, sondern nach dem frühern Entwurfe derselben verfertigt worden, und biethet eben deßhalb auch wieder einiges Interesse dar.

Wir von Stett vnd Landen diser nachbenempten Orthen Ráth vnd Sandthbotten, Namlich von Glarus Hang Aeblj Amman, Conrat Schinndler, Fridlj Mattys der Råthen; von Fryburg Hanß Lanndher, Jacob Fryburger der Räthen; von Sollothurn Peter Hebold alt Schuldtheiß, Urg Starckh Seckelmeister, Benedict Mannßlieb, Jeronimus von Lutternow, Ruodolff Vogelsanng der Ráthen vnd Burgern; von Schaffhussen Hanß Jacob Murpach, Hanß Kübler, Cristoff am Grüth, Hanß Ruodolff der Räthen; von Appenzell Vlrich Isenhut, Vlrich Broger beið allt Amman, Mattys Zydler, Bastion Törig der Räthen; von den dry Yündten deß Grawen Pundts Conrat von Lumbriß Amman, Amman Moriß alt Landtrichter, Toman Eastelberger, Peter Wolff Landtschry=

ber, Martin Säger, Simon Arnoldt Vicari vß dem Obern Pundt; Vlrich Gerster allt Burgermeister zu Chur, Wilhelm Muggli, Gaudenz von Castellmur Vogt zuo Fürstnov, Zacharias Noth vß dem Gottßhus; Vlrich Wolff, Symon Zinndler Richter, Oth Lyenng vß den zechen Grichten; von Nothwyl Jörg von Zimbern Burgermeister, Ludwig Wernnherr des Raths; von Sargans Hanß Gabertüller, Hanß Wallthart; von Straßburg Altstattmeister Jacob Sturmb, Conrat Jocham der Råthen; von Costanz Jacob Zeller Burgermeister, Bes khennen vnd thuondt khuondt offenbar allermennglichem mit disem Brief; Als sich dann ein zythar ettwas spenen zwitracht vnd irrung gehalten hat zwüschendt den Edlen, Strengen, Frommen, Vesten, Fürsichtigen vnd Wysen Burgermeistern, Schulttheißen, Räthen vnd gangen Gemeinden der beyden Stetten Zürich und Bern des einen und den Strengen, Vesten, Frommen, Fürsichtigen vnd Wysen Schulttheißen, Landamman, Räthen gangen Gemeinden vnd Landtlüthen, diser nachbenampten Orthen, Lucern, Vrj, Schwyk, Vnderwalden, ob vnd nidt dem Kernwaldt, vnd Zug, sampt dem vssern Ampt dazuo gehörende, dem andern theil, von wegen vnd berüerendt vil vnd mångerley fachen, Allz dann die hernach in den Articlen gemeldet werden; von föllicher stoß vnd spennen sich sovil zuogetragen, das vech vnd fygendtschafft daruß erwachssen, vnd entsprungen ist, darumb dann die obgenannten von Zürich, den genannten fünff Orthen, Lucern, Vri, Schwyz, Vnderwalden, und Zug ir offen absagung zuo geschickht, vnd demnach mit sambt den Etrengen, Vesten, Frommen, Fürsichtigen, Fürnemen, Wysen der Statt Bern, Basell, Statt Sanct-Gallen, Mülhusen, vnd Biel, alls jren mit-Burgern sambt an= dern jren mithafften, helffern, vnd byständern Mit jen

offnen Pannern, Fendlinnen vnd ganker macht, in das Feld gezogen, darumb dann die obgenannten fünff Orth, Lucern, Vri, Schwyß, Vnterwalden, vnd Zug, Ouch mit jr macht, Pannern vnd Fennlinen in die gegenwer gerüst, vnd zuo Feldt gelegt.

Vnd als nun unser der vorgenannten Sandtpotten, aller herren vnd Obern, Söllichen spann, vech vnd fygendtschafft, gehdrdt vnd verstanden, der dann jnen warlichen in gangen trüwen vnd von herzen lend ist, So habendt sy vns all sampt vnd sonders mit erstlichem bevelhe, zuo den obgenannten beiden parthyen abgefert= tiget, in diser] schweren vnd grossen sach mit Tapfferkeyt zu handlen, darmit Zertrennung einer loblichen Eydtgnofschaft, Jamer, Not, vnd Christenliches Bluthvergiessen, so daruß entspringen vnd erwachsen würde, vermitten plibe, vnd das sy wolfart, nuß vnd Eer gemeiner Eydtgnofschaft, vnd ganzer Tütschen Natyon bedenckchen, vnd vns den obgenannten Sandtpotten, als fründtlichen vnderthedigern, bewilligen vnd vergönnen wellend, zu disem Krieglichen span vnd vech ettlich mittel vnd weg zuo suochen, den in der guetigkheyt und fründtschafft, hin und abweg zuthund, darmit obgemellter schaden, Ouch Wittwen vnd Weißlin zuo machen vermitten blibe.

Vnd alls wir dann des an beiden partyen volg erfun den, Sy dero mitwissenthafften sachen zuo entscheyden, vnd guettlichen zuo vereinbaren, allso nach grosser muy vnd arbeit, vnd gnuogsamem verhören beyder obgemell ter parthyen in klag vnd antwurt; So haben wir, die obgedachten fründtlichen vnderthediger vnd schidlüth, diß hernach volgende mittel vnd Articul zwüschendt jnen abgeredt vnd gestellt, wie dann die hernach von einem zum andern eigentlich begriffen vnd geschriben stand :

Des Ersten, Von wegen des Göttlichen worts, diewyl vnd dann niemandt zum Glouben gezwungen soll werden, Das dann die Derter vnd jren desselben ouch nit gendttiget, Aber die zuogewandten vnd Vogtyen, wo man mit ein andern zuo beherrschen hat, belangendt; Wo dieselben die Meß abgestellt, vnd die Bilder vers brenndt, oder abgethon, das dieselben an Lyb Eer vnd guot nit gestrafft föllen werden; Wo aber die Meß, vnd ander Ceremonien noch vorhanden, die söllen nit gezwungen, noch dheine Predicanten (fo es durch den mertheil nit erkenndt wirt) geschicht, vffgestellt, oder gegeben werden, Sonder was vnder jnen den Kilchgnof= fen, die vff, oder abzuthuond, Desglychen mit der Spyß, fo Gott nit verpotten zuo Essen, gemeret wirt, Daby soll es biß vff der Kilchgnossen gefallen belyben, vnd dehein theil dem andern seinen Glouben, weder vechen noch straffen.

Zum andern, von wegen der Ferdinandischen Pündt= nuß vnd verehnung; Diewyl dann dieselb allein deß Gloubenz halb vffgericht, Vnd aber yeß durch vns die schydlith vertragen, das dhein theil den andern deß Gloubens halber zwingen, vechen noch hassen soll, So soll dieselb vereinung angendts zuo vnser der schidlüthen der fünff Orthen, Namblich Glarus, Fryburg, Solothurn, Schaffhusen vnd Appenzell handen, on alles verruckhen vß dem Feldt, gegeben vnd vberantwurt werden, vnd dieselb unnüß Lod vnd ab sin *), vnd sich dero, vnd derglychen dhein theil hinfür gepruchen; vnd von den andern Burgrechten vnd Pündtnussen, So nüwlich vffgericht, sol zuotagen anzogen werden, wie man sich

*) Bullinger: Und die Sygel abgerissen, die brief zerstochen und zerbrochen werden, daß mengklich die Stück möge sechen. Hift. Archiv, I. 1. `

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