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DENKWÜRDIGKEITEN.

I.

Achtzehn ungedruckte Briefe

von

Ulrich Zwingli and Albertus Burerius an B. Rhenanus.

Mitgetheilt

von

DR. D. A. FECHTER
in Basel.

Vorbericht.

Die folgenden 18 Briefe, 17 von Zwingli, 1 von Albertus Burerius, aus den Jahren 1519 bis 1522, habe ich unter des Beatus Rhenanus Nachlasse, welcher in Schlettstadt aufbewahrt wird, im Jahr 1841 angetroffen und habe von den damaligen Bibliothekaren die sehr verdankenswerthe Erlaubniss erhalten, dieselben abschreiben zu dürfen. Da die Vergleichung mit den Briefen Zwingli's in der Sammlung von Schulthess und Schuler zeigte, dass dieselben noch nicht gedruckt waren, so sandte ich meine Kopie, weil ein Supplementband zu der Ausgabe von Zwingli's Werken in Aussicht gestellt war, damals Herrn Pfarrer Schuler zu. Bis zur Stunde hat dieser Supplementband auf sich warten lassen und wird allem Anschein nach nicht so bald erscheinen. Da nun meines Wissens diese Briefe unterdessen durch den Druck noch nicht zugänglich gemacht worden sind, so hielt ich es am passendsten dieselben in das Archiv für schweizerische Geschichte niederzulegen. Dass ihr Inhalt die Veröffentlichung rechtfertigt, darin wird der Leser wohl mit mir übereinstimmen; denn sie enthalten nicht nur manche litterarische Notiz, namentlich manche das Buchdruckerwesen betreffende, sondern auch manche treffliche Züge zu dem Bilde des Reformators, zu dem Benehmen seiner Gegner, der offenen und geheimen, zu dem Streben seiner Freunde und Geistesverwandten. Namentlich müssen die Briefe der Jahre 1521 und 1522

bei der verhältnissmässig kleinen Zahl der Zwingli'schen Briefe aus dieser Zeit nicht unwillkommen sein. Die Briefe, wie sie in Schlettstadt aufbewahrt werden, sind von Zwingli's eigener Hand geschrieben; Zwingli's Siegel ist an ihnen noch wohl erhalten. Die hier gegebene Abschrift ist diplomatisch genau und behält selbst Unrichtigkeiten bei, wie deren namentlich in den griechischen Partieen hie und da vorkommen.

Neben diesen Briefen Zwingli's werden zu Schlettstadt noch Briefe von andern gelehrten und der Reformation zugethanen Männern selbiger Zeit aufbewahrt. Ich habe aus zwei Briefen des Myconius, welche sich ebendaselbst befinden, Stellen beigegeben, welche auf den Brief Zwingli's (No. 1.) Licht werfen; ferner eine längere Stelle aus einem Briefe des Albertus Burerius, welcher eine werthvolle Schilderung der Thätigkeit Zwingli's und des wissenschaftlichen Lebens in seiner Umgebung enthält. Dieser Albertus Burerius war Amanuensis des Beatus Rhenanus, besuchte im Frühjahr 1520 seine Aeltern in Brugg und machte bei dieser Gelegenheit in Gesellschaft von Simon Stumpf, Pfarrer in Höngg, bei Zwingli einen Besuch. Es ist das jener Burerius, welcher dem Rhenanus bei der Herausgabe des Vellejus behülflich war und jene der editio princeps angehängte Collation das Codex Murbacensis anfügte. Er ging 1521 nach Wittenberg und war ein Zuhörer Melanchthons. 1537 treffen wir ihn als Schulmeister in Nieder-Siebenthal (inferioribus Septemvallibus) an.

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Der folgende Brief ist die Antwort auf den Brief Rhenans vom 13. Februar 1519 in Zuinglii opp. Tom. VII. ep. 6. p. 67. Mit Zwingli's Brief steht hinwiederum derjenige Rhenans vom 8. März 1519 in Verbindung. Zuinglii opp. VII. ep. 8. p. 69.

Beato Rhenano Ziyyλos s. d.

Quod ad nos tam sedulus de M. Lutherio scripsisti, gratiam habemus, sed et commodum his diebus Abbas sancti Joannis literas cujusdam Wittenburgii studii moderatoris misit, quibus hic illi gratulatur, quod Lutherii scripta legat, hominis vere Christi imaginem referentis; addit item, mox ubi Augustæ a Cardinali S. Sixti solverit, recta Wittenburgam redierit, ubi nunc cum maxima omnium admiratione Christum constantissime

εὐαγγελίζῃ, ἕτοιμος καὶ δι' αὐτοῦ σαυροθῆναι. (sic!) Accepimus item a Frobenio munuscula, quae nobis suopte genio cum placeant, non nihil tamen gratiae illis addit, Frobenii donum esse, cui nos peculiariter scripsissemus, nisi perpetuus scribendi nobis torpor esset insitus negociaque nunquam finienda circumstreperent. Mittimus hanc pecuniam, aureos nummos videlicet quinque, argenteam aliquantam, ex libris contractam ; superest pars aliqua librorum, quae ubi in aes liquabitur, item ad eum defluet citra tamen omnem rationem; nam capitulum hoc nostrum familiarium etiam rerum rationem non fert. Michael Sanderius) hoc cupit, ut primus vel secundus peculiariter seorsimve complicentur asseribus, quantum fas est tenuioribus; tertius et quartus unis operimentis vestiantur, similiter quintus, qui haud dividi potest; sextus item et septimus uno tecto habitare contenti erunt, quod nec octavus et nonus, quorum uterque justum praestabit librum. Chrysostomi opera eo modo, quo nobis sunt concinnati, in duas scilicet partes ligentur, caetera Erasmica in cartaceos asseres (hültzi Schuris eli). Sed et Enchiridion item aliud intra cartas Matthias 2) arceat pro D. Henrico Utingero, viro humanissimo, Tygurino Canonico. Precium omnium, quum libros mittit, scribat; mittat autem cum carrucario Rmi Cardinalis, qui jam his diebus ad Alsatiam vina vecturus descendit. Petrus autem Gebvilerus adventum ejus observabit. Fac, mi Rhenane, ferveat interim opera, ne mora his, quos tantopere permovimus, fastidium generet; pecuniae etiam nulla erit mora, quae vel nunc esset missa, si modus sciretur. Sunt mecum pueri Claronenses, qui Fontejum audierunt, qui opus habent Salustio; eum si Frobenius habet, mittat exemplaria 3. Myconius et Paraclesin et Compendium Erasmi leget Quadragesimali jejunio"); opus igitur exemplaribus plurimis;

1) Zuinglii opp. VII. 7. not. 3. p. 68.

2) Der Name eines Buchfierers und Buchbinders in Basel. S. Br. 2. 3) Licht verbreiten über diesen Gegenstand folgende Stellen aus zwei ebenfalls zu Schlettstadt aufbewahrten Briefen:

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Myconius Beato Rhenano XI. Kal. Apr. 1519 Strenue laboramus in Paraclesi, magis strenui laboraturi in Compendio, si vivi

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