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Hochgeborner durluchter Fürst unser willig dienst syend üwern Fürstlichen gnaden alle Zitt vorgeschriben. Gnediger Herr. Nachdem uns üwer Fürstlich gnad vor ettwas zitz geschriben hatt, wie wir den üwern die Ir gelöst von der von Toggenburg den markt und kouff abgeslagen und des richs Strass verbotten habind als denn üwer brieff das und anders mit kurtzen worten hefftenklich begrifft, haben wir wol verstanden, und antwurten daruff also. Es hat sich gemacht das die In Sanganser land ob und under dem Wallensew durch Ir trefflich bottschafft ettwas früntschafft mit uns ze machend an unsern Ratt ernstlich geworben habend vor und E sy von unser frowen von Toggenburg handen kämind so vil und verr, das wir unser mechtig bottschafft nach Ir begerung zuo Innen hin widerumb santend mit einem nottel als von eins burgrechtz wegen, dar inn wir Inen gar merklich ussgesetzt hattend mit luttern worten die rechtung, der sy üwern fürstlichen gnaden schuldig und verbunden warent, und was sölichs so glich und redlich angesechen, das wir wol meinend, hette üwer fürstlich gnad den bandel gantz gewisset, Ir hettind dar inn gar kein missvallen gehept, denn was wir in der und andern sachen fürgenomen hand, hoffen wir mit Eren getan haben und das och mit guotem glimpff zuo verantwurtend wenn sich das gebürt. Nun habend sich die sachen zwüschend Inen und uns gemacht, dass sy uns in der selben sach so gar unbillich umbgezogen hand mit worten und werken, und anders denn unser statt zugehört nach dem wir und unser vordern gar vor alten und langen Zitten von gnaden Gotz an dem heiligen Römischen rich redlich und wol harkomen sind. Dar umb wir je meinend minder wandels und gewerbs mit Inen ze habend denn vor, E uns sölichs von Inen begegnet sig. Und uff das so haben wir den kouff ouch in unser statt und da wir ze gebiettend hand bestelt als uns bedunkt, das es unser gantzen gemeind nutzlich und notdurfftig sig, als wir sölichs das und anders setzen ordnen und machen mugend wie dik und vil wir wellend von menglichem ungesumpt nach unserm gar alten herkomen und frigheiten, darumb wir unbillich jeman ze antwurtend habend, wie wir unser

sachen setzend ordnend und macheud, denn das wir üwern fürstlichen gnaden den handel mit den kurtzsten worten ettwas schribend umb das Ir verstandent, das es nit an sach noch wider üwer fürstlich gnad beschechen sig. So ist Inen och unser statt und land untz har offenn gewesen, dass sy zuo uns und den unsern wandlen mochtend als sy noch hütt by tag tuond und wir habend Inen essen und trinken geben umb Iren pfenning und tuond och das noch die wile sy by uns sind und werend Inen des richs noch unser strassen nit ze wandlend, es wuord sich denn noch anders machen. Aber in wellicher mass wir den kouff bestelt hand, da by meinen wir zuo diser zitt ze blibend und das nit zuo endrend. Denn uns bedunkt das es uns nu ze mal also fuogklich sig. Hoffend also üwer fürstlich gnad märk das im besten und ersuoch uns dar umb fürbass nit. So denn hat üwer fürstlich gnad wol vernomen, als wir meinend sölich Recht so wir habend zuo Windegg, Wesen, dem Gestal (sic!) mit aller zuogehörd nach dem und wir das dik und vil redlich ervordert habend als uns das verschriben ist von unserm aller gnedigesten Herren dem Römischen keiser die wile er kunig was, des vollen gewalt und macht hatt nach gelegenheit der sachen und als es do stuond und das sidhar gar redlich bestet und confirmiert als er zuo der keiserlichen kron komen ist, dar umb wir habend des wir notdurfftig sind uff die besten form, das wir sölich pfandschafft lösen mugend zuo unsern handen in namen und an statt des heiligen richs. So ist uns och unser recht gar völklich nach notdurfft vorbehalten in allen rechtungen die beschechen sind zwüschend dem obgenanten unserm aller gnedigesten Herren dem keiser und üwern fürstlichen gnaden, das üch och wol zuo wissend sin mag, dar umb wir urkünd habend. Sölicher losung meinen wir och zuo zitten so sich das gebürt nach ze gond, und wir getrüwend üwern fürstlichen gnaden, Ir irrind uns an den selben unserm rechten nit, das uns also von dem rich so gar redlich geben ist, sunder lassind uns daby gnedenklichen bliben, das wellen wir mit willen umb üwer fürstlich gnad in jeglichen sachen verdienen, und

wir begerend dar umb üwer gnedigen verschribnen antwurt. Datum die conceptionis gloriossime verginis Marie Anno Mcccc. tricesimo sexto.

Burgermeister gross und klein Ratt

der Statt Zürich.

17.

Bericht der Gemeinden ob dem Wallensee an die Stadt Zürich, dass noch nicht Alle das Bnrgrecht mit Zürich beschworen haben.

Mels, 23. December 1436.

Unser willig früntlich dienst und was wir eren und guotz vermügend dz si üch von uns gentzlich und willenklich bereit. Besunder lieben und gnedigen Herren. Wir lassent üch wissen als von der wegen die nit dz burgerrecht geschworen habend, derselben ist nit fil ze Meils ze Flums und ze Walenstad und ze Gurtschlins in den fier kilchsperen (sic!) sind villicht by X oder XII manen die nit geschworen habend, aber ze Ragatz da ist fil die sich vast widrend und nit schweren wend, si wend vor Rat han irs Herren des abtz von Pfefers, was der den inen Rat dz wend si tuon. Also lieben und gnedigen Herren lassent wir üch wissen, dz der gross Rat in unserm land by einander ist gewesen und den selben die nit geschworen hand, heind wir ein ander buoss uffgeleit als mangen tag si übersitzend als menig V pfund ist Ir jeklicher verffallen dem land. Also lieben genedigen Herren land wir üch wissen dz wir die straf wend lassen an stan untz dz ir uns lassend wissen wie oder was wir darzuo sullent tuon, wan wir doch nüt tuon wend an üwern rat. Lieben und genedigen Herren als Ir uns den geschriben habend als von graf Heinrichs von Sangans wägen wie es darum stand, lassend wir üch wissen, dz min Her graf Heinrich von Sangans mit den amtlüten von Schwitz und ouch von Glaris mit einander überkomen sind, doch so wil der aman von Schwitz und der aman von Glaris dz bringen wider für ir gemeind und

was den ir gemeind damit schaffen tuot, dabi sol es den bestan. Lieben und genedigen Herren als ir uns geschriben habend von eins wortzeichens wägen, da biten wir üch, dz ir als wol tuon wellent, und selb ein worzeichen machint von blig was ir wellent, dz schikkent uns her uf uf unsern kostung, was dz kostet dz wellent wir gern bezalen. Also lieben und genedigen Herren biten wir üch dz ir gedenkend zuo denen sachen ze tuon dz wir eins werdent im land und dz wir sölicher worzeichen über werdent, ir und wir. Geben ze Meils am nechsten sunen tag vor dem nüwen Jar im XXXVI. Jar.

Houbtman und Ratt ob dem Walensew. Den fürsichtigen wisen Burgermeister und Rat der statt Zürich unser genedigen Herren und besundern lieben und guoten fründen etc. (Besiegelt.)

IV.

Doktor Thomas Murner's *) Streithandel mit den Eidgenossen von Bern und Zürich, mit Urkunden.

Ein Beitrag zur Geschichte der schweizerischen
Glaubensstreitigkeiten im XVI. Jahrhundert,

von

B. HIDBER in Bern,

Archivar der allgemeinen geschichtforschenden Gesellschaft der Schweiz.

Thomas Murner, der heiligen Schrift und beider Rechte Doktor, war geboren (den 24. Dec. 1475) und Bürger zu Strassburg, wo sein Vater, Mathäus, früher Schuhflicker') zu Oberehenheim, Sachwalter war.

Seine Bildung erhielt er besonders durch den berühmten Jakob Locher, im dortigen Franziskanerkloster, in welchem er

*) Ueber ihn siehe nebst vielen andern den gründlichen J. M. Lappenberg: Dr. Th. Murner's Ulenspiegel. Leipzig. 1854. Einzig richtig möchten Murner beurtheilt haben: Lessing, Balthasar und Prof. Dr. Kurz in seiner Ausgabe von Murner's Lutherischen Narren.

Von Murner's noch vorhandenen Schriften sind bei Lappenberg nicht angeführt:

a) Appelation der Doktoren J. Ecken, J. Fabri und Th. Murner wider die Disputation zu Bern. 4. Luzern. 1528.

b) Th. Murners Brieff den gesandten botten der 12 Oertter einer löbl. eidgnoschaft. Luzern. 1526.

c) Instituta Helvetiorum doctore Th. Murnero figurante et memorante. Lucernae. 1526.

Murner's Hand findet sich auch in den Decretis Ord. F. F. Min. Conv. in der Bürgerbibliothek in Luzern.

1) Leonhard Tremp, Schwager Zwingli's und Rathsherr zu Bern, war Schneider und der letzte Abt zu Trub wurde Seilermeister. Die Arbeit galt nicht für erniedrigend.

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