Imágenes de páginas
PDF
EPUB

16251670./Gregorius v. Bevernest († 1636) und dessen Er-\

1629

1631

ben, Pfandbesitzer.

Carl Bukowsky, wallensteinscher Hauptmann. Rickmar v. d. Lanken, meklenburg. Hauptmann. 16501657. Andreas Christoph v. Flotow, Schwie-) des Gr.

gersohn

v. Bez 16571665. Joachim Friedrich v. Bevernest, Sohn) vernest. 16581670. Bevernestsche Gläubiger.

16581670. Hans Rudolph v. Grabow, Pächter von den
bevernesischen Gläubigern.
1670 +1682. Hans v. Erlenkamp. Pfandbesiger.
16821710. Ernst v. Erlenkamp. S

1710
Johann Müller, Amtspächter, Amtmann.
17111724. Joachim Christoph v. Wendhausen.
17241745. Wendhausen's Erben.

Pfandbesitzer.

1749 1753. Joachim Heinrich v. Brand.) 17531770. Gottlieb Heinrich v. Brand. (Amtspächter. 1783. Brand's Gläubiger.

1770

11. Die Stadt Plan

im Anfange des 17. Jahrhunderts.

Für die Beurtheilung der Kriegsverwüstungen, welche die Stadt Plau im 17. Jahrh. zu erleiden hatte, ist das folgende in der plauer Nathsmatrikel von 1553 flgd. aufbewahrte Ver zeichniß von Interesse:

Das Newen

Vorzeichnus

wouiel hele Heusser vnnd Boden
in einem jedern Viernteil sein,
anno 1609, den 6. Decemb.

Jacob Reineke vnd Enoch Kussow.

Stadtsche Viernteil. 441 Heuser vnd 3 Boden.

Claus Kostall. Pawel Dobbertin.

Vierenteil. 44 Heuser, 2 Boden.

Das Eldendorsche

Das Steindorsche

Biernteil

Das Borchstraßen
Biernteil

44

2

Hans Malchow vnd Hans Plageman.
Heuser, 26 Boden.

Jurgen Hinzepeter vnd Claus Reddelin.

44 Heuser, 12 Boden.

177 Heuser (und 43 Buden)

in den 4 Bierendel vorhanden.

12. Plau während des dreißigjährigen Krieges. Die Erhebung der Burg Plau zu einer Festung hatte für die Stadt die traurigsten Folgen, da sich deshalb unendlich viel Ungemach während der ganzen Dauer des dreißigjährigen Krieges auf sie häufte. Dem Lande nüßte die Festung nichts.

Zu gleicher Zeit ward die Stadt wieder den Landesherren entfremdet, indem diese das Amt mit der Festung zu verpfänden anfingen, da ihre Schuldenlast immer drückender ward.

Am 20. April 1617 verpfändete der Herzog Johann Albrecht II. dem pommerschen Landmarschall Andreas Buggenhagen auf Brook und Nehring für 35,000 Reichsthaler Festung, Haus und Amt Plau auf 7 Jahre bis zum J. 1624 und am 19. März 1624 noch weiter auf ein Jahr.

Am Tage Antonii 1625 verpfändete der Herzog Johann Albrecht II. dem Landrath Gregorius Bevernest auf Lüsewiß auf 6 Jahre bis Trinitatis 1631 Festung, Haus und Amt Plau mit allen Nußnießungen, Freiheiten, Gerechtigkeiten und Gerichten, mit Ausnahme der landesherrlichen „Oberkeit, Steuer und Folge", des Patronats über die Kirchen im Amte Plau, des Besaßungsrechts der Festung und des Besizes der Pulvermühle vor Plau, für 70,000 Gulden, wogegen G. Bevernest eine jährliche Pension von 6,500 Gulden zu zahlen versprach, von denen er die Zinsen der Pfandsumme abziehen sollte. Am 2. Juni 1625 gab der Herzog Adolph Friederich I. seinen Consens zu der Verpfändung. Am 20. Dec. 1625 gab der kanser liche Rath Heinrich Husan1) _seinem „freundlichen lieben Schwager und geehrten treuen Better Gregorius Bevernest, "fürstlich-meklenburgischem Landrath und Hauptmann auf Plau „zu Lüsewiß“, das schriftliche Versprechen, eine kaiserliche Confirmation des ihm anvertraueten Original-Pfandcontractes zu er wirken, welche denn auch am 9. Juni 1626 ausgestellt ward.

Im J. 1626 sah Meklenburg die ersten Vorboten des Krieges. Im Sommer d. J. lag in Plau eine „Compagnie ,Lehnpferde", um das „mansfeldische Volk" abzuwehren, welches nach der Schlacht von Prag Deutschland überschwemmte. Im Winter 1626-27 lag 24 Wochen lang in Plau eine Com pagnie dänischer Reiter.

Nach wiederholten Berichten des Raths aus dem Ende des dreißigjährigen Krieges ward die Stadt während dieses Krieges 8 Male belagert.

1) Vgl. Jahrb. VIII, S. 158 flgd.

Erste Belagerung durch Wallenstein 1627.

Schon am 9. und 10. Aug. 1627 rückten 3 Compagnien kaiserlicher Reiter durch Plau, denen einige Regimenter Fußvolk folgten, um die Dänen aus Meklenburg zu verdrängen. Am 30. Aug. kam Wallenstein in Parchim an, um sich am 31. Aug. mit dem Feldmarschall Grafen Heinrich Schlick in Dömiß zu vereinigen. Im December 1627 wurden die Residenzen Schwerin und Güstrow von den Kaiserlichen besett. Im Winter 1627 lagen 300 Mann Fußvolk von des Obersten von Tiefenbach Regiment in Plau. Nachdem Meklenburg am 19. Jan. 1628 an Wallenstein überwiesen war, erfolgte am 29. März die Besißnahme des Landes durch die kaiserlichen Commissarien in Güstrow. Jest folgte Wallenstein bald in Person. Nachdem er zuvor seine Herrschaften besucht hatte, zog er am 27. Juli 1628 in seine Residenz Güstrow ein. Schon am 13. Mai hatten der Herzog Adolf Friederich, am 17. Mai der Herzog Johann Albrecht mit ihren Familien das Land verlassen müssen; nur der Herzogin Mutter Sophie ward vergönnt, auf ihrem Leibgedingsschlosse zu Lübz zu bleiben.

Wallenstein nahm sich nun mit dem größten Eifer und Ernst der Regierung seines neuen Landes an und sorgte für alle Zweige der Staatsverwaltung mit seltener Umsicht und Geschicklichkeit. Bei der Errichtung eines Geheimen Rathes unter Vorsit von Gebhard Moltke zog er auch den Landrath Gregorius Bevernest neben Volrath v. d. Lühe auf Varenhaupt in denselben. Nach einem Jahre, am 19. Juli 1629, verließ Wallenstein seine Residenz Güstrow und sah Meklenburg nicht wieder. Auch für ihn war die Festung Plau Gegenstand seines ernsten Nachdenkens. Er hatte schon während seiner Residenz in Güstrow das Amt Plau zu seinen Bauten und Gartenanlagen beim Schlosse zu Güstrow vielfach in Anspruch genommen. Noch einige Tage vor seiner Abreise aus Meklenburg brachte er die Angelegenheit wegen der Festung und des Amtes Plau in Ordnung. Er begehrte von Gregorius Bevernest die Abtretung der Festung und des Amtes, welche dieser nicht verweigern konnte. Am 10. Juli 1629 gab G. Bevernest vor Notar und Zeugen zu Protocoll: nachdem der Herzog Albrecht von Meklenburg, Sagan und Friedland die Abtretung des Amtes Plau von ihm gefordert und ihm durch seinen Statthalter Albrecht Win» giersky die Versicherung habe geben lassen, daß diese Abtretung seiner Pfandgerechtigkeit unschädlich, auch der Pfandschilling nebst den Zinsen aus der fürstlichen Rentkammer erlegt werden solle, so wolle er, obgleich nach der kaiserlichen Confirmation des Pfand

Contracts die Abtretung vor Erlegung des Pfandschillings nicht geschehen solle, diese doch unter der Bedingung geschehen lassen, daß das fürstliche Versprechen in Erfüllung gehe, widrigenfalls aber dagegen protestirt und sich alle seine Rechte bis zu seiner gänzlichen Befriedigung reservirt haben. Bevernest mußte der Gewalt weichen, doch ward ihm dies späterhin sehr zum Vor wurfe gemacht.

[ocr errors]

G. Bevernest mußte von Plau abziehen und brachte sein Inventarium auf einigen nahe gelegenen Höfen unter. An 13 Nov. 1629 gab die friedländisch - meklenburgische Kam mer eine ausführliche und genaue Amisordnung für das Amt Plau, durch welche zugleich Carl Bukowsky zum Haupt mann über das Amt eingesetzt ward. Der wallensteinsche Küchen meister hieß Daniel Balke: nach wallensteinschen Grundsäßer waren alle Civilbeamten Meklenburger.

Wallenstein war am 19. Juli 1629 aus Güstrow gegen Magdeburg abgezogen. Der Herzog Adolph Friederich vo Meklenburg reisete am 22. Juli d. I. durch Fehrbellin, kam an 25. bei Parchim, am 26. bei Schwerin vorbei und langte an 27. in Lübeck an. Ihm folgte dahin sogleich sein Bruder Jo hann Albrecht.

Plau hatte nun durch die Uebergabe an Wallenstein vie zu leiden. Am 19. Sept. 1629 zog das ganze pappenheim sche Regiment durch, welchem 500 Mann von des Oberster S. Julian Truppen folgten. Am 29. Nov. zog das savel lische Regiment durch, welches die Pest mitbrachte, welch im folgenden Jahre 1630 an 600 Menschen in der Stadt hin wegraffte. Die Festung hatte natürlich fortwährend kaiserlich Besatzung.

Nachdem der König Gustav Adolph am 24. Juni 1630 den deutschen Boden betreten hatte, hielt er sich bis in den Früh ling des J. 1631 in Pommern auf, wandte sich an Meklenburg und war wiederholt in Ribniß. Gustav Adolph herrschte in den von ihm beseßten Ländern ziemlich despotisch; namentlich suchte er seine Ober-Officiere mit guten Landgütern zu versorgen, wo nur irgend ein Schein des Verdachts der Untreue an den Befizern klebte, und die Obersten waren auch sehr beslissen, schön Güter aufzuspüren. Es sind viele Beispiele bekannt, daß der König in Meklenburg nach Gefallen Landgüter an seine Officier verschenkte, ohne irgend jemand weiter zu fragen; namentlich traf dieses Schicksal die Güter der mcklenburgischen Beamten, welche unter Wallenstein gedient hatten, obgleich dies eine reine Frucht des Patriotismus gewesen war. Auch der Geheime und Landrath Gregorius Bevernest und (dessen Schwager?)

[ocr errors]

Joachim von Grabow auf Woosten, Hauptmann und Pfandbefizer von Stavenhagen 1), sollten dafür büßen. Gustav Adolph verlangte, daß die übel affectionirten und untreuen Vasallen" durch den Verlust ihrer Güter bestraft würden: „unter ihnen sei „ihm Gregorius Bevernest nicht als der geringste beschrieben und seine an den Herzogen begangene Meineidigkeit und Treu„losigkeit beschrieen"; der König bat daher, d. d. Alt-Stettin am 2. März 1630, den Herzog Johann Albrecht, daß er dem Gregorius Bevernest dessen Gut Lüsewiß c. p. nehmen und dem schwedischen Oberst - Lieutenant Christoph Houbald verleihen möge. Da that die Herzogin Mutter Sophie am 21. Dec. 1630 bei dem Könige Fürbitte: die beiden Männer seien durch ungründliches Vorbringen bei dem Könige in Ungnade gefallen; fie seien beide redliche Meklenburger, die es mit ihren Söhnen treu meinten, und hätten die friedländische Bestallung theils wider ihren Willen, theils mit ihrer und ihrer Söhne Vorwissen angenommen, da es zuträglicher gewesen sei, gute Patrioten auf den Aemtern und sonst im Dienste zu haben; sie bitte daher, noch etwas einzuhalten. Auch der Herzog Johann Albrecht berichtete am 4. April 1631 dem Könige, daß sich G. Bevernest „bei sei,ner gegenwärtigen Bedrückung dergestalt bezeigt habe, daß der "Herzog ihm in Gnaden friedlich sein könne und auch zur Annehmung der friedländischen Bestallung bewogen habe." Auch ersuchte der Herzog zu gleicher Zeit den Chr. Houbald, daß er Geduld haben möge.

Gregorius Bevernest, der seinen Landesherrn treu ergeben war, hatte nämlich am 30. März 1631 dem Herzoge Johann Albrecht II. während dessen Erils zu Lübeck noch 3000 Thaler auf das Amt Plau gelichen.

In der ersten Hälfte des J. 1631 hatte die Festung Plau noch immer kaiserliche Besaßung von verschiedenen Regimentern, welche von den Bürgern unterhalten werden mußte. Um Ostern 1631 ward auch in die Stadt eine Compagnie Reiter gelegt, = welche durch Einquartirung bei den Burgemeistern und Rathsherren Verpflegung und Geld erpreßten und deshalb "Tribu fir Soldaten" genannt wurden. Im März wüthete Tilly auf unerhörte Weise im Lande Streliß, namentlich bei der Einnahme der Stadt Neu-Brandenburg.

1) Dem Joachim v. Grabow auf Woosten war im J. 1627 das Amt Stavenhagen für 50,000 Gulden verpfändet. Er starb im I. 1636, ungefähr zu gleicher Zeit mit Gregorius von Bevernest.

« AnteriorContinuar »