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Quißin pension oder Schepacht gegeben, mitt allen Fischerzeug, ohne die große wade, bey Quißin am Ufer »zu fischen. Ob nun gleich vff der Metkow die haußwade in notfellen, wenn man damit furs haus „nicht kommen konnen, darauff gezogenn, So were doch "solchs erstlich bey dem worthabenden Burgermeister ge„sucht vnd dem Rath der Vorhecht vnd dem gottshause der dritte Fisch, wie im Fuelen Sehe gegeben "worden, dem Rath dagegen frey gelaßen, mit der wade "zur noth auch zu fischen."

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Am 31. Oct. 1590 sagt der Herzog Ulrich d. d. Conow, „das wir auf jeßiger reise anhero nacher Conow augenscheinlich befunden, das auf dem Plawer Sehe, welcher vns ohn mittel allein eigenthümblich zustendig, frombde leutte, wie wir deßwe"gen nachfragens gehabt, in vnd mit etlichen kanen ge"fischet. Nun seint wir auf solchem Sehe nieman„dem, er sei auch wer er wolle, einiger ge rechtigkeit gestendigk, darumb vns auch bemelt fischen, so wir in der Person gesehen, nicht weinig „befrombdt vorkommen. Weil wir aber hernach vor» merkett, das leutten auß vnser Stadt Plawe, wie auch „auß dem Dorf Quißin, imgleichen eins teilß der Flotowen vnd Gammen vnderthanen dermassen fischen, jes "doch auf gewisse masse, vergunstiget vnd erlaubt sein "soll, Dagegen fie dan gedachtem vnserm Ampt Plawe jerlich eine benante Sehehüre erleggen, welchs wir »zwar, do dem also, geschehen lassen konnen."

»

Im I. 1602 ward der Stadt die in ihren Urkunden begründete Fischerei rechtlich zugesprochen.

Die Scepacht war im J. 1591:

Einname: Sche-Pacht.

3 fl. 6 ßl. Auß dem Dorffe Quitzin deß Raths zu Plawe Pauren, darunder 8 Pauren, deren ein jeder 7 ßl. 8 Pf. vndt einer 15 ßl. gibt, fischen mit drachgarn, hechtvnd gemeinen Neßen.

1 fl. 4 ßl. Auß dem Dorffe Sißlouw von 7 Personen, ein jeder 4 ßl., den Flotouwen zustendigk, fischen mit hechtvnd gemeinen neßen.

1 fl.

20 fl. Die Suckauwer, den Flotouwen zustendig.

Ganzlin, m. g. h. vnderthanen, auch das Dorff Satouw vnd Stur, den Flotouwen zustendig. 3 fl. 11 ßl. Die Plawer Fischer geben zum theill 18, 12, 4 vnd 3 ßl., nachdem ein jeder mit Ahlthouwen, hecht

vndt andern gemeinen Neßen, auch mit dem Drachgarn fischet.

-16 ßl. Die Schwerinschen, der Gammen leute. Ferner heißt es im J. 1610 in des Raths zu Plau Beschwerung:

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„Der Amtmann vnterfenget sich, vnsern armen Leuten im "Dorpffe Quitzin ihre Kahne vnd Neße zu nehmen, da doch dieselbigen je vnd allewege vor vndencklichen Iharen das jus "piscandi gehabtt, vnnd obwoll die beambten da gegen einwenden wollen, das solch Dorpff die Schepacht gibt, so wirt doch dieselbige nicht deßwegen oder halber solcher erkaufsten Fischerei entrichtet, besondern das sie über ihre gewohnliche vnd vorgedachte erkauffte vnd alte im Plawer "Sche gehabte Gerechtigkeit der Fischerei die Draggarne gebrauchen, deßwegen dann auch alle andere Fischer, so in E. f. g. Stadt Plawe in Ambtt vnd Gilden fißen, vnd „ohne das mit gemeinen Neßen sonsten zu fischen befuget sein;“

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und:

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„Vnnd ist je vnnd allewege vonn vndencklichen Jharen hero mit den Wademeistern dieser gebrauch gehalten, das sie die „Fische, so zue E. f. g. haußhaltung nicht nötig gewesen, ann die Stadt bei die Eldenbrucke gebracht vnnd "den Inwohnern vmb ein billiges verkaufft, »ja mehr alß man verkauffen konnen, Nun aber werden allerhandtt tuckische mittell von den Wademeistern vor die Handt genommen, das sie dieselbigen Fische, welche sie gefangenn, an „den eußersten vnd weit abgelegenen ortern, in der Lancken vnd im Stuerschen Ende, denen aus der Marce vnd „andern frembden nationen zum teuersten bei Tonnen, Corben „vnnd Karren verkauffen, damit die Armuth zu Plawe nichtes bekommen vund dagegen des trucknen brodes sich ersettigen » mußen.“

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Die Metkow

und der Aalfang auf derselben.

Im J. 1295 schenkte der Fürst Nicolaus von Werle dem Cistercienser Kloster Neuencamp in Festland Rügen (jezt Franzburg), welches viele Besizungen in Meklenburg hatte, das Eigenthumsrecht an dem Aalfange in dem See ) bei der Stadt Plau und beschrieb dessen Grenzen folgendermaßen:

1) Vgl. Urk. Samml. Nr. XIX.

Jahrb. des Vereins f. meklenb. Gesch. XVII.

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von der Medekow, wo sich der Eldefluß zuerst in den plauer See ergießt, bis zu einem Orte Cutzinerorth genannt, von hier bis zu einem Orte Namens Sonnenberg, welcher ganz zu dem Aalfange gehören sollte, von hier bis zu einem Baume an einem Orte Namens Slapesow und von dort bis zu der Brücke, welche über die Elde in die Stadt führt.

(prope civitatem Plawis in stagno, prout hiis terminis concluditur: primo a Medekowe, ubi se Eldena fluvius prefato stagno Plawis primitus infundit, usque in locum, qui dicitur Cutzinerorth, et abhinc usque in locum, qui vocatur Sunnenberge, qui totaliter ad prefatam capturam pertinet, et abhinc usque ad cuiusdam loci arborem, qui Slapesowe dicitur, et sic usque ad pontem, quo trans flumen Eldenam transitur in civitatem).

Alle diese Dertlichkeiten sind für die Topographie und Geschichte der Gegend von Wichtigkeit, aber noch nicht bekannt. Der Aalfang sollte vor der Stadt in der Gegend der Elde ausgeübt werden; es ist also im Allgemeinen die jebige große Wiesenfläche um die Burg bis an die Elde und den plauer See, vielleicht auch gar noch die Stelle der Burg, welche damals wohl noch nicht die Ausdehnung hatte, wie jest, unter dieser Begrenzung zu verstehen. Diese ganze Wiesenfläche stand früher unter Wasser; noch bei Menschengedenken standen große Wasserflächen in den Wiesengründen und einige sind erst vor gar nicht langer Zeit trocken gelegt, namentlich durch die bei der Schiffbarmachung der Elde (seit 1792) in den Jahren 1802 und 1803 vorgenommene Senkung des plauer Sces um 27 Zoll. Nach einem Grundrisse der Burg Plau aus dem Ende des 16. Jahrh. bespülte damals der See die östlichen Wälle der Burg. Die Gegend des Aalfanges ist diejenige, welche in Meklenburg in Bildern IV im Vordergrunde abgebildet ist.

Die angegebenen Grenzpunkte bezeichnen die Ausdehnung des Aalfanges.

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dem plauer See liegt große Wiese" heißt. Der nördliche, breitere

Vor dem Ausflusse der Elde aus eine Insel mit Wiesengrund, welche die Diese theilt den Ausfluß in zwei Arme. und tiefere Arm, das Fahrwasser für größere Fahrzeuge, zwischen der großen Wiese und dem Seeufer nördlich von der Elde, heißt die Elde; der in der Richtung der Elde einströmende Arm, zwischen der großen Wiese und dem Secufer südlich von der Elde, heißt die Reke, eben so ein noch mehr südlicher

Einfluß: so daß die große Wiese nordwestlich von der Elde, südlich von der Reke und östlich von dem plauer See bespült wird. Dort wo diese beiden Arme zusammenfließen, also zwischen der Stadt und der großen Wiese, erweitert sich die bei der Stadt sich bald verengende Elde, und diese Erweiterung heißt die Metekow, noch heute die Metow, auch wohl die tiefe Metow", im Gegensaße zu der „flachen Metow", wie die große Wiesenfläche um die Burg genannt wird, welche früher ganz unter Wasser stand. Auf alten Plänen und Charten ist ringsum die Burg bis zur großen Wiese nichts als Wasser. Hat auch die Urkunde von 1295 darin Unrecht, daß sie hier die Elde in den See fließen läßt, während sie aus demselben fließt, so bezeichnet sie doch bestimmt hier den Anfang (,,primitus infundit") der Elde. Die Metkow wird in den Acten sehr häufig genannt und einige Male genau bezeichnet, z. B. im J. 1610:

"Das geringe Wasser, die Metkowo genannt, zwischen „der großen Wischen und der Elden-Brücke ge"legen."

Dagegen war im J. 1590

"

,, der Wasserstrom die Reke genandt zwischen dem "Plawer Sehe und der Metkow gelegen."

Von der Metow ging die Grenze bis an den Cutzinerort. Cutzin ist das jezige Dorf Quetzin, nördlich von Plau, am See, und Ort heißt: Ecke, Spiße, wie: Klützer Ort Klützer Ecke. Cutzinerort heißt also: Quetziner Ecke. Noch heute führt ein südlicher Vorsprung der Feldmark Quetzin in den plauer See den alten Namen Quetziner Ort. Die Stadt Plau erwarb im J. 1348 das Eigenthum des Dorfes Quetzin und zu Erbpacht die 6 Pfarrhufen in Queßin; die Ausdehnung des alten Dorfackers ist daher nicht mehr genau zu erkennen, da quetziner Dorfacker zur plauer Stadtfeldmark genommen ist.

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Bom Quetziner Ort erstreckte sich das Gebiet des Aalfanges bis zum Sonnenberge, welcher ganz zum Aalfange gehören sollte. Diese Stelle ist sehr schwer zu erforschen und hat erst nach Jahre langen Bemühungen ermittelt werden können. Der Sonnenberg" existirt unter diesem Namen nicht mehr; jedoch läßt sich die Stelle durch Vermittelung eines andern Namens erforschen. Auf der Rückseite der Original-Urkunde von 1295 steht eine gleichzeitige Registratur des Inhaltes, daß die Angabe verschieden und es unbestimmt sei, ob der Berg Sonnenberg oder Goldekenberg heiße:

,,In presenti priuilegio est vocabulum quoddam „pro ostensione terminorum angvillarum capture

,,in stagno Plawe, quod Sunnenberge hic no„tauimus, dubitantes propter diuersorum relatus „hominum, utrum, vt habetur in priuilegio isto, ,,Sunnenberge, an Goldekenberghe uoci

,,tetur."

Deshalb ward von der Urkunde gleichzeitig ein zweites Original ausgefertigt, in welchem der Name Sonnenberg gar nicht vorkommt, sondern die Grenze nur mit dem Namen Goldekenberg bezeichnet wird, damit das Kloster nach Belieben seine Rechte wahrnehmen könne, wenn ein Name dunkel werden sollte. Aber auch der Goldekenberg war lange nicht zu finden. Es mußte, nach langem Forschen, eine Stelle im plauer See sein, da alle übrigen Grenzbezeichnungen, mit Ausnahme der Metkow, Landgrenzen sind. Nun liegt im See, ungefähr in der Mitte der Entfernung von der Stadt bis zum Quetzinerort, eine ganze Strecke weit vom Ufer entfernt eine Bank oder ein „Berg", über welchem nur 12 Fuß hoch Wasser steht und welcher noch heute Göhlkenborg 1) genannt wird. Dies ist ohne Zweifel der Goldekenberg; zwar stimmt die lezte Sylbe (- borg) nicht zu der alten Aussprache (berg), aber schon am 11. Sept. 1483, als die Herzoge diesen Aalfang an die Stadt Plau verkauften, ward diese Grenzbezeichnung Goldekenborch 2) ge= nannt. Die Göhlkenborg ist also ohne Zweifel der Sonnenberg.

Von der Goldekenburg ging die Grenze des Aalfanges bis zu einem Baume an einem Orte, welcher Slapefow genannt wird. Dies ist ohne Zweifel eine Landgrenze. Slapsow war ein Dorf, welches nördlich dicht bei der Stadt lag; die Stadt Plau kaufte es im J. 1244 mit dem Rechte, es zur Stadtfeldmark zu legen, was im J. 1298 auch schon geschehen war, da damals nur noch von dem Felde Slapesow die Rede ist. Die Feldmark des Dorfes Slapsow streckte sich nördlich von der Stadt, zwischen dieser und der Feldmark Quetzin, bis zum plauer Sec. Der östliche hohe Vorsprung des festen Ackerlandes bis an die Wiese am See heißt noch jezt die Slapshöhrn". Das Wort Horn oder plattdeutsch Höhrn oder Hührn heißt: Spise, Winkel, und dahern heißt Släpshöhrn die Spitze des Dorfes Slapsow. Auf dieser Slapshöhrn stand noch bei Menschengedenken eine uralte Eiche, welche den Seefahrern zum „Merkzeichen“ diente; diese Eiche ist gewiß der Baum,

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1) Ich verdanke die Aufklärung über diese und mehrere andere Dertlichkeiten bei Plau der kundigen Führung des Herrn Kaufmanns Daries zu Plau, welcher auf der Wiese in der Mitte des alten Aalfanggebietes jezt eine Kalkbrennerei am See besigt.

2) Vgl. Urk. Samml. Nr. LX.

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