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Anl. Nr. 1,

Mainz, 24. Juni 1852.

Der Verein

zur

Erforschung der rheinischen Geschichte und Alterthümer

an

den Verein für meklenburgische Geschichte und Alterthumskunde in Schwerin.

Schon vor mehr als zwölf Jahren ist von verschiedenen Seiten vielfach der Wunsch eines engern Zusammenwirkens der Alterthums- und Geschichts-Vereine Deutschlands ausgesprochen worden, besonders um nach einem gemeinsamen Plane ihre Thätigkeit zu ordnen und zu entwickeln. Die Versuche, die deshalb zu verschiedenen Zeiten, namentlich auf den beiden GermanistenVersammlungen gemacht wurden, haben die Nothwendigkeit dargethan, diese Angelegenheit in einer eigens dazu berufenen VerSammlung von Delegirten der Vereine in Berathung zu ziehen. Daher wurde mehrfach der Verein in Wiesbaden, als der älteste, aufgefordert, eine solche Versammlung bei sich berufen zu wollen. Da nun diese wegen Zusammentritte anderer Vereine in jener Stadt in diesem Jahre nicht abgehalten werden kann, so erlauben wir uns, im Gefühle der Wichtigkeit der Sache, eine solche in Mainz zu veranlassen, damit nicht die Berathung der gemeins samen Zwecke und deren Ausführung einer längeren Verzögerung unterliege. Wir wählen zu dieser Zusammenkunft als den geeignetsten Zeitpunkt den 16. September d. J., unmittelbar vor der Versammlung der Naturforscher in Wiesbaden

Indem wir uns beehren, Ihnen hievon die ergebenste Anzeige zu machen, hoffen wir zuversichtlich, daß auch Ihr Verein den hohen Werth einer gemeinsamen Berathung mit und theilen und einen oder mehrere Abgeordnete hieher senden möge.

Erwünscht würde es uns sein, wenn Sie uns von Ihrem Entschluß vorher Kenntniß geben wollten.

Mit Hochachtung

R. Klein,
K.

Director.

Dr. J. Wittmann, L. Lindenschmit,
Conservator.

Secretär.

Anl. Nr. 2.

Einladung

zu einer

Versammlung deutscher Geschichts- und Alterthumsforscher, welche vom 16. bis 18. August d. J. in Dresden stattfinden soll.

Oft schon ist von einzelnen der in verschiedenen Ländern Deutschlands für die Erforschung und Erhaltung der Denkmäler deutscher Vorzeit wirkenden Vereine der Wunsch ausgesprochen worden, daß durch die Begründung eines engern Verkehrs sämmtlicher derartiger historischer Gesellschaften die Thätigkeit einer jeden erweitert und alle, unbe chadet ihrer speciellen Aufgaben als Provinzialvereine, zu einem gemeinschaftlichen, auf dem Standpunkte deutscher Geschichts- und Alterthumswissenschaft wirkenden Vereine verbunden werden möchten. Als im September des Jahres 1846 die Versammlung deutscher Rechts-, Sprachund Geschichtsforscher in Frankfurt zusammentrat, hofften Viele durch dieselbe zugleich auch eine nähere Verbindung der historischen Gesellschaften unter sich begründet zu sehen; es fand sich aber in dieser mit mannigfaltigen Fragen beschäftigten zahlreichen Versammlung keine Zeit für ein näheres Eingehen in die von den Specialvereinen vorzugsweise vertretenen Bestrebungen.

Unter diesen Umständen erachtete es der mitunterzeichnete Freiherr von und zu Auffeß für angemessen, durch ein Sendschreiben vom 27. October 1846 bei den Directoren sämmt licher historischer Vereine anzufragen, ob die Bildung einer bebesondern Section durch Abgeordnete der historischen Vereine bei der für das Jahr 1847 anberaumten Germanisten-Versammlung zu Lübeck, oder auch die Berufung einer selbstständigen Versammlung von Deputirten der Vereine in eine Stadt Mitteldeutschlands zweckentsprechender erscheine. Bei der Verschiedenheit der Ansichten, die sich in den eingegangenen Antwortschreiben kund gab, mußte damals von einer selbstständigen Versammlung abgesehen werden. Das Augenmerk der historischen Section der Lübecker Versammlung wendete sich aber fast ausschließlich der Herausgabe schriftlicher Geschichtsquellen zu, für welche überdies

durch das großartige Nationalwerk der Monumenta historiae germanicae ein Mittel- und Ausgangspunkt vorhanden war.

Während der darauf folgenden von politischen Bewegungen und Ereignissen erfüllten Jahre konnte kein günstiger Erfolg von der Berufung einer Bersammlung von Abgeordneten der historischen Vereine, so wie der deutschen Geschichts- und Alterthumsforscher überhaupt erwartet werden. Gegenwärtig aber, wo in allen Theilen Deutschlands das Studium deutscher Geschichtsund Alterthumskunde wieder auflebt, wo der während der letzten Jahre nur langsam fortgeführte Ausbau ehrwürdiger Dome mit lebendiger Begeisterung wieder gefördert wird, wo in Kirchen des romanischen und germanischen Baustyls uralte Gemälde unter der Mauertünche der lezten Jahrhunderte wieder hervortreten und das tiefe Kunstgefühl, welches das gesammte deutsche Volksleben in früherer Zeit durchdrang, mehr und mehr erkannt wird, scheint es an der Zeit, jene früher oft schon beabsichtigte Versammlung ins Leben zu rufen. Es laden daher die Unterzeichneten ebensowohl sämmtliche deutsche historische Specialvereine, als auch alle für deutsche Geschichts- und Alterthumskunde wirkende Gelehrte, Künstler und Kunstfreunde hierdurch zur Theilnahme an einer Versammlung ein, welche unter dem Vorsiz des mitunterzeichneten Prinzen Johann, Herzogs zu Sachsen, Königl. Hoheit, vom 16. bis 18. August in Dresden stattfinden soll und im glücklichen Falle von einzelnen Sectionen in den darauf folgenden Tagen weiter fortgeführt werden kann. Man beabsichtigt hierbei weniger eine Versammlung zum Abhalten wissenschaftlicher Vorträge, als vielmehr eine Berathung, wie das, was das deutsche Volk in vergangenen Jahrhunderten in Kunst, Wissenschaft und Gewerbe Großes und Gediegenes ges schaffen hat, gemeinsam erforscht und in würdiger Weise der Gesammtheit der deutschen Nation zugänglich gemacht werden kann, um in derselben zugleich die Achtung und Liebe für die Denkmäler seiner Vorzeit mehr und mehr zu verbreiten. Als die Vorbereitungen für die Versammlung bereits getroffen waren, ist den Unterzeichneten eine Einladung des Vereins zur Erforschung der rheinischen Geschichte und Alterthümer zu einer in Mainz am 16. September abzuhaltenden Versammlung von Abgeordneten sämmtlicher deutscher historischer Specialvereine zugegangen, man hat aber um so weniger geglaubt, in Folge dieser Mittheilung von dem bereits festgeseßten Plane wieder absehen zu müssen, da die mehrtägige Dresdner Berathung jedenfalls nur dazu dienen kann, die, auch in der kürzern Mainzer Versammlung beabsichtigten Zwecke zu fördern und vorzubereiten. - Die Dresdner Versammlung wird am 16. August, Morgens

10 Uhr, im Locale des sächsischen Kunstvereins, große Packhofstraße Nr. 3, eröffnet, woselbst bereits an den vorhergehenden Tagen Anmeldungen erfolgen können.

Johann, Herzog zu Sachsen.

Dr. J. Arneth, K. K. Regierungsrath und Director des Münz- und Antikencabinets, Wien; Dr. Hand Freiherr von und zu Auffeß; Dr. Bechstein, H. S. Hofrath und Oberbibliothekar, Meiningen; Dr. G. Klemm, K. S. Hofrath und Oberbibliothekar, Dresden; Dr. von Langenn, K. S. wirklicher Geh. Rath und Präsident des Oberappellationsgerichts, Dresden; Hauptmann von Ledebur, Director der königl. Kunstkammer und der Alterthümersammlung, Berlin; Dr. Lisch, Großherzogl. Mekl. Archivar und Director der Münz- und Alterthümersammlung, Schwerin; von Olfers, K. Pr. Geh. Rath und Generaldirector der K. Museen, Berlin; Dr. L. Puttrich, Leipzig; Baurath von Quast, Conservator der Kunstdenkmäler im Königreiche Preußen; Dr. H. W. Schulz, Regierungsrath, Dresden; Dr. Waagen, Prof. und Director der K. Gemäldegallerie, Berlin; Professor Wiggert, Director der Domschule in Magdeburg.

Anl. Nr. 3.

Verzeichniß

der in dem Vereinsjahre 18g erworbenen Bücher,

Nr.

wissenschaftlich geordnet.

1. Erd- und Naturkunde.

1. Die jüngste Katastrophe des Erdballs. Ein geolog. Versuch von Louis Vortisch, Pastor zu Satow. Braunschweig, 1852. 8. (Geschenk des Herrn Verfassers.)

2. Abhandlung (in polnischer Sprache) über einen im Königreich Polen gefundenen Schädel eines Urstiers. Aus der Zeitschrift: Warschauno Bibliothek". Mit einer Abbildung. Warschau 1843. 8. (Aus dem Nachlasse des Herrn Barons A. v. Malzan auf Peutsch, durch dessen Bruder, den Herrn Baron v. Malzan auf Gr. Luckow, dem Vereine geschenkt, in dessen Besiß dieser Schädel durch Schenkung des Herrn A. v. Malzan gelangt ist.)

II. Allgemeine Archäologie und Numismatik. 3. Justi Lipsi de Amphitheatro liber. Cum aeneis figuris. Lugd. Batav. 1589. 4.

Beigebunden:

Lud. Tuberonis Dalmatae abbatis, commentariorum de rebus, quae temporibus ejus in illa Europae parte, quam Pannonii et Turcae incolunt, gestae sunt, libri XI. Francofurti 1603. 4. (Geschenk des Herrn Amtshauptmanns Ratich zu Ludwigslust.)

4. Over Steenen Wiggen op Java en eenige andere Steenen voorverpen op Borneo gevonden. Door C. Leemanns. Leyden 1851. (Geschenk des Herrn Verfassers.)

5. 6. Mémoires de la société imperiale d'Archéologie de St. Pétersbourg. Publiés etc. par B. de Koehne. XII. XIII. (Vol. IV. No. 3. Vol. V. No. 1. 2.) St. Pétersbourg 1850. 51. 8. (Geschenk der Gesellschaft.) 7. Anglosachsiska Mynt i Suenska Kongl. Myntkabinettet, funna i Sueriges Jord. Ordnade och beskrifna af B. E. Hildebrand. Stockholm 1846. 4.

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