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Platten aus jungem, mürben, rothen Sandstein, wie er fich gewöhnlich in den Gräbern der Steinperiode findet, zugedeckt. Auch die Steinkisten waren sorgfältig geschützt. Eine war mit

einem großen Steine zugedeckt, wel cher künstlich behauen zu sein scheint: unten bildet er einen Würfel, welcher in die Steinkiste paßte; ein rings umher hervorstehender Rand ruhte auf den Wänden der Kiste und darüber war eine dreieckige Erhebung wie ein dreis eckiger Hut, so daß das Ganze aus der Ferne einem Kopfe mit einem dreieckigen Hute ähnlich sah. Alle Urnen enthielten gar keine Alterthümer. Kurz vor meiner Ankunft auf der Stelle waren so eben 2 große Urnen ausgehoben; ich habe sie selbst sorgfältig ausgeleert, aber in denselben nichts als Sand, Asche und zerbrannte Knochen gefunden. Die Schädelfragmente waren nur dünne.

Aus allem diesem ergiebt sich, daß dieser Plaß ohne Zweifel eine große Begräbnißstätte für das geringere Volk aus der besten Zeit der Bronze Periode bildete.

11. Regelgräber im Südwesten der Stadt.

Im Südwesten der Stadt, der Region der eben beschriebenen Kegelgräber gerade entgegengeseßt, eine Viertelstunde von der Stadt, neben der Eisenbahn nach Warnow, in der Nähe des Galgenberges, bis gegen die "Dorfstätte" des in die Stadt feldmark aufgegangenen ehemaligen Dorfes Lassahn, liegt auf leichtem, unbebaueten Sandboden eine sehr große Menge hoher Hügel, welche sicher alle Kegelgräber sind; es liegen wohl felten noch so viele Kegelgräber neben einander. Aufgegraben ist jedoch noch keines und gefunden ist hier auch noch nichts.

III. Wendenkirchhof.

In derselben Richtung, vor dem Mühlenthore, neben den kronsberger Tannen“, bei der bedeutendsten Erhebung der Gegend, ward bei der Anlage der Eisenbahn nicht tief unter der Erdoberfläche neben braunen Urnenscherben und zerbrannten Knochen eine eiserne Lanzenspiße, 9" lang, gefunden und von dem Herrn Senator Weidemann, der fie gefunden, dem Vereine geschenkt.

G. C. F. Lish.

Kegelgrab von Rehberg.

Zu Rehberg bei Krakow, nicht weit vom malchiner See, ward, ohne Zweifel in einem Kegelgrabe, gefunden:

eine kleine Henkelurne, 12" hoch, unten mit einem runden Fingereindrucke, auf welchem das Gefäß beim Formen aus freier Hand gedreht ist, und dabei

zerbrannte Knochen und

ein bronzenes (Scher) Messer, welches am Ende des Griffes ein Dehr hat, in welches ein bronzener Drath eingebogen ist.

Diese Sachen sind dem Vereine von der Frau Doctorin Lorenz zu Krakow geschenkt.

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Ueber Bronzewagen.

Zu Jahrb. XVI, S. 261 figd.

„Zu den größten Seltenheiten gehören die Räder in „Bronze, deren Originale in der Familie des Herrn Grafen "Niclas Esterhazy sich befinden und deren Zeichnung ich dessen Güte verdanke. Sie wurden in einem Walde des Dorfes Arokallja, Dobokaer Comitats, am Ausgange des lezten Jahrhunderts bei Bistriß gefunden. Ihre technische Ausführung „bietet Lehrreiches dar. Solche Räder find so selten, daß mir nur drei ähnliche bekannt sind: zwei in Toulouse, eines in "Paris nach Millin. Solche Räder beweisen die seltene Höhe der technischen Arbeiten in diesen Ländern, die kaum Aehnliches „jezt auszuführen im Stande wären."

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Arneth, Archäologische Analecten, Siebenbürgische,

in

den Sitzungsberichten der kaiserl. Akademie der Wissenschaften zu Wien. Philos. histor. Classe. Jahrg. 1851. Bb. VI, Heft 2 und 3, S. 282.

Die Abbildung dieser beiden Räder in den Tafeln" hiezu, unter dem Titel: Archäologische Analecten von Jos. Arneth. Wien. 1851. Tafel XIX, mit der Unterschrift:

In Siebenbürgen gefundene beim Grafen Esterhazy zu Wien befindliche Bronze- Räder.

Auf weitere Anfrage hat der Herr Regierungsrath Arneth, Director des Antiken Cabinets zu Wien, in einem Schreiben an den Herausgeber erläuternd hinzugefügt:

"

Bei den Rädern hat leider der Lithograph die Maaße ausgelassen. Der innere Durchmesser der Räder beim Grafen „Ladislaus Esterhazy ist 2 Fuß 5 Zoll und der mit den

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Felgen 2 Fuß 9 Zoll, also dürften diese Näder zu einem andern Wagen gehören.

"Hingegen haben Ihre Wagen mit einem in Siebenbürgen Szagvaroser Stuhl 1834 gefundenen, dessen Räder 23 Zoll im Durchmesser haben, sehr große Aehnlichkeit.

"Ein einzelnes Rad, 41 Zoll im Durchmesser haltend, wurde daselbst gefunden.

„Ein noch merkwürdigerer, mit Ihrer Hypothese übereinstimmender Wagen mit Götter-Idolen, ward unlängst in Steyermark in der Nähe von Judenburg bei Negau gefunden. Beschreibung und Abbildung sollen im nächsten Hefte der Mittheilungen des histor. Vereins für Steyermark erscheinen.“

Goldfund aus der Gegend von Sukow.

Auf einem wüsten, mit Haide bewachsenen Felde, etwa eine Viertelmeile von Sukow (bei Marnis), sollte unter anderen Steinen auch ein besonders großer, welcher fast 3 Fuß aus der Erde hervorragte, fortgeschafft werden. Bei dem Losgraben dieses Steines, also neben demselben, und nur etwa 6 Zoll unter der Erdoberfläche, ward eine Bronzeschale gefunden, die zwischen einige kleine Steine (vielleicht Unterlage und Decke) gestellt gewesen sein soll, und die nachstehend beschriebenen Gegenstände von Gold enthielt. Einen Bronzedeckel hatte die Schale nicht. In der Gegend find zwar Kegelgräber nicht selten, indeß ist auf dem Felde, wo dieser Fund geschah, und im Umkreise von vielleicht Meile ein solches nirgends sichtbar; die vielen großen Steine liegen nur einzeln und an keiner Stelle in einer absichtlichen Ordnung oder Anhäufung; auch sind bei Urbarmachung des Feldes weder Urnenscherben, noch Brandstätten be merkt worden. Daß sonst noch Alterthümer dort gefunden seien, wird in Abrede gestellt, doch sollen noch weitere Nachforschungen stattfinden. Ein Freund unseres Vereins hörte zufällig von dem obenerwähnten Funde, reisete sogleich zu dem Eigenthümer und war so glücklich, die Schale mit dem ganzen Inhalt dort noch vorzufinden. Aber es war die höchste Zeit; die Goldfachen waren bereits Behufs des Verkaufs von einem Goldschmied probirt und ein Gebot war dafür abgegeben; der eine Spiralring, welcher dem noch völlig erhaltenen ganz gleich gewesen sein soll, war leider von dem Finder schon auseinandergezogen, und von der Schale, die wo möglich auch noch golden erscheinen sollte, war durch tüchtiges Scheuern ein Theil des edlen Rostes abgerieben. Die Unterhandlung mit dem Befißer war von gutem Erfolge: er war bereit, sogleich seinen Fund für den Goldwerth

abzutreten, und legte auch keinen besonderen Werth auf die schöne Schale, welche er dem darum Bittenden sofort überließ.

Der Verein hat diese merkwürdigen Gegenstände für den Goldwerth erworben. Die Bronzeschale hat der Freund unsers Vereins dazu geschenkt.

Die gefundenen und erworbenen Gegenstände sind folgende. 1) Eine kleine Bronzeschale oder Büchse von der Gestalt der sogenannten Hängeurnen, wie eine Ampel gestaltet. Der Boden ist halbkugelförmig, etwas zugespißt; auf den Rändern der Oeffnung stehen zwei viereckige Henkel. Diese Büchsen sind sonst immer mit einem Deckel zugedeckt, auf dessen Mitte ein gleicher Henkel oder ein Dehr in gleicher Richtung mit den beiden andern Henkeln steht. Durch die 3 Henkel ward ein Riegel geschoben und dadurch die Büchse verschlossen. Der Deckel fehlt dem in Rede stehenden Gefäße. Die sukowsche Büchse ist mit edlem Roste bedeckt, gut 2" hoch und etwas über 4" im äußersten Durchmesser weit. Sie gleicht ganz dem im J. 1844 bei Parchim, eine gute Meile von Sukow gefundenen, in Jahrb. X, S. 281 beschriebenen und hieneben wieder abgebildeten

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Gefäße. Die sukowsche Büchse unterscheidet sich von der parchimschen nur dadurch, daß der Boden derselben nur mit einfachen Kreisen und Halbkreisen von eingeschlagenen Puncten verziert ist. Defter haben diese kleinen bronzenen Büchsen einen flachen Boden, wie dergleichen in Frid. Franc. Taf. XI, Fig. 3 und 4 abgebildet find.

Aus diesen beiden, in ziemlicher Nähe von einander gemachten Funden möchte sich schließen lassen, daß diese kleinen, saubern, verschließbaren Bronzegefäße zu Schmuckkästchen gebraucht wurden. Auch die parchimsche Büchse, welche ebenfalls unter einem einzelnen großen Steine gefunden ward, enthielt

einen massiven, gewundenen, goldenen Armring und mehrere Knöpfe und Buckel von Bronze.

In dieser Büchse lagen folgende Gegenstände aus reinem Golde, wie es in den Alterthümern der Regelgräber häufig erscheint. 2 und 3) Ein Paar goldene Spiral-Armringe aus

Größe.

zwei neben einander liegenden, an beiden Enden zusammengeschweißten, also endlos verbundenen," dicken Golddräthen, wie die bekannten goldenen Fingerringe. Der eine von diesen Ringen ist noch unversehrt und elastisch, der andere ist etwas auseinandergezogen und in seiner Form nicht mehr ganz zu erkennen.

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2) Der erhaltene Armring hat 4 Windungen, 21⁄2 Zoll Weite, in seiner Federkraft 3 Zoll Höhe und wiegt 52 Ducaten. Der Golddrath ist glatt, nur an einem Ende find beide Dräthe auf der Windung gedreht. Die beiden verbundenen Enden sind öhrenartig etwas rundgebogen und scheinen etwas ausgeschliffen zu sein.

3) Der zweite Armring scheint eben so gebildet gewesen zu sein, er ist jedoch aus seiner Form gerissen und gezogen und wiegt 51 Ducaten.

Früher find in Meklenburg nur Fingerringe von doppeltem Golddrath gefunden worden. Seit kurzer Zeit sind aber auch größere Ringe von dieser Gestalt entdeckt; im J. 1849 wurden zu Röcknitz bei Dargun zwei und im J. 1851 zu Göhlen bei Ludwigslust drei solche goldene Spiralringe gefunden (vgl. Jahrb. XV, S. 269, und XVII, S. 366); die röckniger sind aber nur 14 Zoll weit und die göhlenschen waren zu langen Dräthen auseinander gezogen.

4) Ein goldener Geldring, 93 Ducaten schwer, der

Ganze Größe.

erste große Geldring, welcher in Meklenburg in den Besitz der Wissenschaft gekommen ist. Er besteht aus starfem, glatten Golddrath, welcher allmählig dünner wird, von bis 13", an beiden Enden roh abgehauen und unregel mäßig, fast wie zu einem Dreieck zusammengebogen ist. In Dänemark find solche Ringe öfter ge funden; ein sehr bedeutender Fund

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