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Bamberger Kirche und dem Herzoge Berthold (I.) von Meran, dem Vater des genannten Herzogs und Propstes 1), geschlossenen Vertrag, dass, wenn ein Ministerial der Bamberger Kirche aus den Ministerialen (de familia) des Herzogs und des Propstes in Franken, Baiern und Kärnten eine Frau nimmt; soll der erste Sohn oder die erste Tochter dem Stande des Vaters folgen, die später gebornen sollen gleich getheilt werden. So soll es auch gehalten werden, wenn ein Ministerial des Herzogs oder Propstes eine Ministerialin der Bamberger Kirche ehelichet. Wenn die Zahl der Kinder gleich sein würde, soll die Mehrheit dem Stande des Vaters folgen, und so die Kinder je nachdem sie zufielen, dem Vater und der Mutter im Erbrechte vollständig nachfolgen. Sollten alle Kinder bis auf einen Sohn oder eine Tochter absterben, so folgt dieser oder diese dem Stande des Vaters.

Datum apud Wircebure VII, idus Junii *). (Monum. boica. T. XXIX, P. 1, pag. 475, Nr. 557.)

DLXI. 6. October 1193. Papst Cölestin III. bestätiget über die Bitte des Abtes Bert 3), und des Conventes von Viktring denselben die Kirche St. Florian (in Stein), welche Graf Bernhard sammt seinen Rechten, mit Einwilligung des sel. Erzbischofs Konrad von Salzburg dem Kloster geschenkt, hatte aber wegen der Unbild der Zeit zu einem Maiergute herabgekommen war *). Zugleich nimmt der Papst das Kloster Viktring sammt dessen Besitzungen in seinen Schutz mit dem Anhange, dass das Kloster ihm und seinen Nachfolgern von jener Maierschaft jährlich ein Goldstück zu bezahlen habe.

Datum Lateran. ij. Non. Octob. Pontificatus nostri anno tertio. religiosis."

(Viktringer Originale mit bleierner Bulle.)

„Viris

DLXII. Um 1193. Ausgleichung des Streites, der zwischen Abt Pilgrim und dem Kloster St. Paul eines Theiles, und dem Grafen Otto von Liubenowe 5) andern Theiles wegen der Erzgrube auf dem Kornberge (gornsperc) obwaltete. Als nämlich auf dem Kornberge (südlich von Gratz), eine Erzgrube entdeckt wurde, fingen der Abt und das Kloster von St. Paul an, auf dem Grunde der Schenkung und Bestätigung K. Friedrichs "), diese Grube zu ihrem Vortheile zu bauen, Nachdem Otto, Graf von Liubenowe, den Nutzen erfuhr, der

1) L. c. Note a.

2) L. c. Das Jahr ist nicht angegeben, aber nach Note b der angef. Monum. boica angenommen.

3) Bert. d. i. Bertolds, wornach die Angabe der Series abbat. Victor, welche den Abt Berthold schon im Jahre 1190 sterben liess, zu berichtigen kommt.

4) Quam vos pro malitia temporis in grangiam reduxistis. Wahrscheinlich musste das Kloster das Kirchengut wegen Geldmangels als Maierei verpachten oder als Bauerngut verleihen.

5) Ein Urenkel des Grafen Engelbert, Stifters von St. Paul (Neug. Tab. geneal. zur Historia mon. S. Pauli.)

6) Wahrscheinlich ist der Schutz- und Schirmbrief vom 19. März 1170 gemeint, worin die Stiftsgüter cum universis eorum usibus et usuum comoditatibus in Schutz genommen worden. (Siehe Nr. CCCCXXXI.)

herausgezogen wurde, fing er an, den Besitz der Erzgrube zu bestreiten. Das Kloster verglich sich mit den Grafen dahin, dass er gegen 20 Mark die Zusage machte, St. Paul in Bezug auf die Erzgrube nicht ferner zu belästigen und auch seinen Bruder, Grafen Sigfrid, wenn er von seinem Zuge gegen Jerusalem zurückkehren und die Erzgrube ansprechen sollte, treulich von solcher Ansprache abzuhalten. Graf Sigfrid starb jedoch auf seinem Kreuzzuge und Graf Otto vergass nach einiger Zeit sein Versprechen und erneuerte seine Ansprache auf die genannte Erzgrube, und der Streit musste zum zweiten Male durch Hingabe von acht Marken ausgeglichen werden. Graf Otto entsagte seinem Anspruche in die Hand des (nunmehrigen) Abtes Ulrich und des Erzpriesters Meinhalm, und der Abt verlieh in Gegenwart des Conventes dem Grafen Otto das Amt, perchrucht genannt, nicht lehensweise, sondern als Amt mit dem Beisatze, dass, wenn der Aon dem Grafen aufgestellte perichmeister die Rechte des Klosters nicht treu verwalten würde, der Abt ihn absetzen und im Einverständnisse mit dem Grafen einen andern aufstellen könne, und der Graf, wenn er den Vergleich nicht zuhalten und dem Kloster in Bezug auf die Erzgrube eine Unbilde zufügen würde, von dem anvertrauten Amte gutwillig abtreten wolle.

Zum Zeugnisse dessen erbat sich der Abt die Einschreibung und Siegelung durch den Herzog Ulrich zur Bestätigung und Befestigung in Gegenwart des ganzen Conventes, der Ministerialen und der verzeichneten Zeugen, des Archidiakons Meinhalm, des Pfarrers Pertold von St. Andreae, des Pfarrers Gundramm von Lavantgemunde, des Scholasters Heinrich, des Clerikers Friederich, des Subdiakons Constantin, des Heinrich von Cholniz und des Dienstmannes (miles) desselben, Ortolf, des freien Mannes (liber) Pertold, des Hartwigs und dessen Bruders Chunrad von Hunsdorf, des Friedrich Sweuus u. v. A. Auch das Siegel des Abtes Udalrich und des Herrn Archidiakons Meinhalm wurden beigefügt. Ohne Datum. (Eichhorn, aus dem Joanneums-Archive.)

DLXIII. Um 1193. Wolricus, Abt 1) von St. Paul, verkündet die Widmung eines Mansus auf den Altar der heil. Maria im Kloster Viktring durch Algerus miles de Seldenheim. Heinrich de tanne widmete einen Mansus (patrimonii sui) auf den Altar von St. Paul zu seinem Seelenheile und zu dem seines Weibes Gisla. Er hatte jedoch diesen Mansus lange vor dieser Widmung dem Algerus miles de Seldenheim verliehen. Dieser kaufte den Mansus aus der Gewalt des Abtes und des Klosters los, für fünf March und einen Ferto, womit der Abt einen andern Mansus, worüber ein Streit obwaltete, gelöst hat. In der Folge widmete Algerus diesen Mansus sammt dem Zehente von demselben auf den Marien-Altar in Viktring zu seinem Seelenheile und zu dem seines Weibes, damit der Mansus nach seinem Tode und dem seines Weibes dem Kloster Viktring zufallen soll. Damit aber diese Rechtskraft von den Nachfolgern des Abtes als rechtsgültig angesehen werde, siegelte Abt Ulrich die von ihm ausgestellte Urkunde.

Zeugen waren: Der Abt von Lavand (St. Paul) selbst, unter dem der Act vorgenommen wurde, Enkericus, Vitinarus seine Brüder 2), der Abt von Arnoldstein, Herr Meinhalm der Archidiakon, Gerwicus und Leonardus die Priester,

1) Ulrich war bereits 1192 Abt in St. Paul.

2) Wahrscheinlich Mönche von St. Paul.

Reimbert von Traaberg, Lutold und sein Sohn, Swiker, Wolrich mit dessen Hand der Mansus gewidmet wurde, (der delegator) Pilgrim, Heinrich, Dietpert sein Bruder und viele Andere de foro Volchenmarcht. Ohne Datum.

(Copialbuch von Viktring, IV, fol. 17.)

DLXIV. 3. Jänner 1194. Dietrich, Bischof von Gurk, übergibt auf Ansuchen des Dechants Wodalric von Gurk der Marien-Kirche in Gurk eine Magd seiner Kirche Perhta mit der Tochter derselben in die Schutzhörigkeit (ad eorum scilicet custodiam) und bestellt ihnen zum Schutze dieser Übergabe den Hartwig Rufus von Strazburch zum Vogte. Perhta war früher dem Ministerialen des Herzogs, Sieghard von Vriberch, als Beneficium verliehen, und gab dem Bischofe eine Mark mit der Bitte, sie von Sigharden loszukaufen.

Der Bischof that es, und gab Siegharden zwei Mancipien als Beneficium. Zeugen der Übergabe an Gurk waren: Die Capläne Poto, Adelbertus, Dietrich, der Vogt Hartwic, Rudolf von Strazburg, Rudolf chezelrine, Winther von Motniz, Amelric von Albeke, die Knappen (pueri) Gunther, Heinric, Engelscale, Diethard, Herbort, Meinhalm, Witmar, der Maler Heinric u. v. A. Actum anno a. i. d. MCXCIIII. Indictione XII, III. nonas Jann. apud ecclesiam sancti Iohannis.

(Eichhorn, aus dem Gurker Originale.)

DLXV. 13. Jänner 1194. Papst Cölestin (III.) ertheilt auf die Bitte des Abtes Pertold und des Conventes von Vitringe der Kirche St. Georg von Godmeresdorf), welche Erzbischof Adalbert von Salzburg dem, wegen der Unfruchtharkeit des Bodens, armen Kloster, zur Unterstützung der Dürftigkeit desselben geschenkt hatte, den Schutz und Schirm.

Datum lateran. Id. Januarii, Pontificatus nostri anno Tertio. religiosis."

,,Viris

(Original, mit der bleiernen Bulle Papst Cölestin's III., aus dem Viktringer Archive.)

DLXVI. 27. April 1194. Gotfried, Patriarch von Aquileja, verkündet die Ausgleichung des Streites, welcher zwischen Herrn Cholo und dessen Bruder Heinrich eines, und Herrn Haward von Jun 2) andern Theiles wegen der Vogtei über die Propstei von Jun (Eberndorf), obwaltete.

Der Streit wurde zwischen Herrn Heinrich von Truchsen und dem Sohne Hawards Chuono in folgender Weise ausgeglichen:

Heinrich entsagte dem Streite und verzichtete auf die Vogtei zu Gunsten des Herrn Chuono, welcher dagegen dem Herzoge von Kärnten zwölf Mansen, womit er den Herrn Heinrich investiren sollte, und dreissig Mark gab. Weil aber bis auf jene Zeit Niemand ein Vogteirecht über die Propstei erwarb oder erwerben konnte, wurde über das Vogteirecht festgesetzt, dass der Vogt von jedem Mansus jährlich drei Denare empfangen soll. In dem Kloster und Weiler Oberndorf darf der Vogt weder Dienste ansprechen, noch Gerichtstage halten, oder, welche Gebühren einheben, es wäre denn, dass der Propst ihn, einem Auswärtigen gleich, hierzu aufforderte.

1) Köttmannsdorf.

2) Jaunstein auf dem Hemmaberge bei Eberndorf.

Wenn in der Vogtei ein Mensch getödet werde, soll der Vogt das Vogteirecht, der Propst das Wehrgeld des Getödteten erhalten. Von den Strafgeldern für Schläge ohne Blutrunst, erhalte der Propst zwei Theile, der Vogt den dritten, und diesem gebühret auch der blutige Pfenning.

Von den Strafgeldern für andere Rechtsverletzungen, sie mögen von was immer für einer Art sein, worüber die Klage zu dem Vogte gelanget, erhält der Propst zwei Theile, der Vogt den dritten 1). Die Beamten höhern und niedern Ranges kann der Propst unabhängig vom Vogte ändern. Sollte der Vogt jemals diesen Bestimmungen entgegen handeln, und die erfolgte Ermahnung fruchtlos bleiben, soll der Vogt die Einkünfte aus der Vogtei verlieren und diese allein behalten

Acta sunt anno Domini MCXCIIII. Indictione XII, quinto Calend. Maij. In Aquilegia in claustro S. Stephani.

Gegenwärtig waren: Gerhard, Bischof von Beluno, Wolrie, Bischof von Citanuova; Walconus, Abt von Rosaz; Ortwin, Abt von Belino, dann die Pröpste Gabriel von Aquileja. Peregrin von Citanuova, Heinrich von St. Felix, Wigand von St. Ulrich, Friedrich von St. Stephan. Cholo von Vinchenstein e, Heinrich von Glemona, Rubert von Tricano, Werner Wluinus, Wolfram, Söhne des Heinrich von Glemona, Rudolf von Juneke u. v. A.

(Eichhorn, aus dem Joanneums-Archive.)

DLXVII. 7. October 1194. Papst Cölestin III., trägt dem Erzbischofe Albert von Salzburg auf, die zu Friesach gestiftete Capelle, welche nach Viktring oder vielmehr der römischen Kirche durch einen jährlichen Zins gehörig ist, selbst oder durch einen Suffragan weihen zu lassen.

Datum lateranen. Nonas Octobris, Pontificatus anno quarto 2) petitionibus."

(Grüninger, aus dem Viktringer Originale.)

,,iustis

DLXVIII. 1194. Oudalrich, Herzog von Kärnten, vergleicht den Streit zwischen Oudalrich dem Abte von St, Paul in Lavant und dem dortigen Convente mit Heinrich von Libenz (Leibnitz) und dessen Lehensleuten oder Ministerialen (amici) wegen des Gutes Pusters (Pustriz). Heinrich von Leibnitz und seine Lehensleute oder Ministerialen, hatten das St. Pauler Gut Pusters gewaltsam

1) In claustro autem Oberndorf et in villa nulla servitia debet recipere de jure, nullum placitum in curia vel in villa aut exactiones aliquas exercere, nisi forte vocatus a preposito tanquam extraneus. Si autem in advocatia ipsius aliquis fuerit interfectus advocatus jus advocatie percipiat et prepositus recompensationem interfecti. De percussuris sine sanguine duas partes prepositus percipiat et terciam advocatus, sanguinolentus vero denarius totus est advocati. De aliis autem offensis quecunque fuerint que ad advocatum per querelam pervenerint prepositus duas partes et advocatus terciam percipiat.

2) Papst Cölestin III., wurde am 30. März 1191 erwählt, und am folgenden Ostertage d. i. am 14. April geweiht. Man mag die Zählung der Regierungsjahre von dem einen oder dem andern Tage beginnen, so fällt der 7. October des ersten Jahres noch in das Jahr 1191, und somit der 7. October des vierten Jahres noch in das Jabr 1194.

besetzt und die Leute von St. Paul mit vielen Schäden und Unbilden belästiget. Durch fortgesetzte Aufforderungen des Klosters bewogen, lud Herzog Ulrich die genannten Rechtsverletzer vor sich, und bewog sie dahin, auf das Gut zu verzichten, und stellte selbes dem Kloster zurück. In Bezug auf den Schadenersatz wendeten Heinrich von Leibnitz und dessen Leute ein, dass auch sie beschädiget seien. Obschon die Gerechtigkeit forderte, dass das Kloster St. Paul für die erlittene Unbilde und den Schaden Genugthuung erhalte, wollte doch der Her. zog den Herrn Heinrich und dessen Leute in Berücksichtigung dessen, dass sie sich der Gnade und dem Gerichte des Herzogs unterwarfen und auf das widerrechtlich besessene Gut verzichteten, nicht beschweren 1), und glich die beiderseitigen Beschwerden dahin aus, dass das Kloster St. Paul das Gut Pusters, welches der Fluss Lepina umschliesst und begrenzt 2), in Ruhe besitzen soll, und Herr Heinrich und dessen Leute von dem Kloster zwanzig Mark unter der Bedingung erhielten, dass weder sie noch ihre Nachkommen das Kloster im Besitze des Gutes und dessen Grenzen beschweren oder anfechten sollen.

Zeugen: Graf Gera, Wichard von Charlsperch, Walchunus de Globaznich, Gotfridus de Truhsen, Heinricus de Cholniz, et milites sui. Otto et Walchunus, Ortolfus fortis, Fridericus Wild, Walchunus de Risperch, Fridericus de Pulst, Gotfridus de Trevelich, Chunradus Sweuus Pertoldus capellanus Ducis, Oudalricus clericus. Pertoldus de Suzenpach, Chuno de Vriberch. Sighardus de Nuzperch, Waltherus de Chraiburch, Arnoldus de Kammenstein (sic) Wernerus de Ponus, Waltherus judex ducis, Albero preco, Pabo de Volchenmark. Rudolfus, Heinricus, Chunradus camerarii Ducis u. v. A.

Acta s. h. a. MCLXXXXIIII. Indictione XII. Ep. XXVI. concurr. VI. tempore Alberti Archiep. Salzburgensis, Heinricus Imperatore regnante.

(Eichhorn, aus dem Joanneums-Archive.)

DLXIX. 1194. Ein Cleriker Acelinus löste vier Mansen an der Wonwiz (Wiemitz bei St. Veit?), um einundzwanzig Marken ein unter der Bedingung, dass er die Einkünfte aus diesen Mansen ohne Anstand lebenslänglich geniessen soll. Für seinen Todesfall und den der Schwester rimildis 3), gab er die genannten vier Mansen sammt allen Erträgnissen derselben, dem Kloster Viktring zu seinem Seelenheile und zu dem seiner Eltern und der erwähnten Schwester, damit nach seinem Tode und dem der erwähnten Schwester, an jedem ihrer beiden

1) Licet justicia exigeret, ut ecclesie S. Pauli de illata injuria et damno satisfactio exhiberetur nos tamen nolentes dominum Heinricum et amicos suos gravare eo quod gratie et judicion ostro se supposuissent et predio, quod injuste possederant renunciassent, utriusque partis querimoniam ita determinavimus etc.

2) Quod major flivius Lepina dictus includit et disterminat.

3) Post obitum vero suum et sororis nostre cuiusdam que rimildis nuncupatur. tradidit pro remisione peccaminum suorum et sororis memorate, omniumque parentum ipsorum ita videlicet. ut post discessum suum et prefate sororis nostre in utrorumque anniversario etc.

Rimildis mag in geistlicher Verbrüderung mit den Viktringern gestanden haben, und in so weit eine Schwester derselben genannt worden sein; sie mag aber nach eine Schwester Acelins gewesen sein (omniumque parentum ipsorum).

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