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Tode ohne Anspruch der Verwandten oder sonstigen Erben desselben sammt dem Mansus der Gurker Kirche heimfallen sollen, Ulrich auch kein Veräusserungsrecht haben, und in Verbrüderung mit den Chorherren stehen soll. Sollte er in das Stift eintreten und in voller Gemeinschaft mit den dortigen Chorherren leben, so fällt der Mansus nebst den Verbesserungen dem Stifte sogleich zu, würde er im Stifte, aber ohne Ordenskleid 1), sterben, solle er mit den Chorherren die gleiche Begräbniss-Stätte erhalten, würde er aber in der Ferne sterben, soll sein Andenken wie das eines abwesenden Mitbruders gefeiert werden.

Als Zeugen führt die Copie Eichhorn's an: Hermannus de Ortenburg, archidiaconus, Wernherus de Hauinarburg, Chunradus filius, Hartliebi de Himilberg etc. Ein Excerpt Heinrich Hermanns hat weiters die Zeugen: Chunradus filius Meringolti de Havinarburg et Rubertus frater ejus. Willihalmus cognatus eorum, Dietricus sororius domini Chunradi, Lienhardus ministerialis aquilegiensis Sororius Fritilonis de Tivin Hainricus de Grazlub, sororius prepositi, Rupertus officialis, Kazzilinus, Sifridus, Recholfus, Albertus et Rudolfus pistores, Arnoldus carnifex.

A. s. h. aput Gurk a. d. i. MCC. Indiet. III. VI. Nonas Julii.
(Eichhorn, aus dem Gurker Originale.)

DLXXXXV. 1. October 1200. Chunrad, Propst von Gurk verkündet die Art des Übertrittes der Iringard, der jüngsten Tochter des Haitvolgus, eines Dieners des Otto von Drakkinberg, in die Dienstpflichtigkeit zur Marienkirche von Gurk. Haitvolgus, ein Diener (famulus) 2) des Otto von Drakkinberch, welcher eine Freie geehelichet hatte, wollte, nachdem er lange Zeit krank gewesen und sein Lebensende erwartete, seine letzte Anordnung treffen, und lud hiezu (pro ordinando testamento suo) seinen genannten Herrn und dessen Söhne zu sich, und begehrte von ihnen, dass sie nach der Gewohnheit und dem Rechte der Diener, welche eine Freie ehelichen, eines seiner Kinder, welches er bestimmen wollte, freilassen sollten 3). Er machte seine jüngste Tochter Iringard namhaft, und jene erfüllten nach ihrer Schuldigkeit (ut debuerunt) den Willen Haitvolgs in folgender Weise: Sie gaben nämlich die jüngste Tochter Haitvolgs in die Hand des Otto Hartnais zur Freiheit (libertati delegaverunt), damit dieser selbe dahin weiter vergaben könne, wohin es der Vater und die Mutter Iringards begehren würden. Auf Verlangen der Eltern übergab Otto Hartnais die Iringard auf dem Altare der heil. Maria Gurk zu einem als Zeichen der Freiheit (in signum libertatis) jährlich zu entrichtenden Zinse von drei Denaren mit dem Anhange, dass, wenn Iringard oder eine ihrer Nachkommen den Zins ein, zwei und drei Jahre rückständig bleibe, und im vierten den Rückstand

1) Wörtlich: Si in vicinia vero nostra sine habitu decesserit. Der Sinn ist aber offenbar: Wenn er neben bei uns, d. i. zwar im Stifte, aber ohne Gelübde lebt und sohin stirbt u. s. w.

2) Ich behalte absichtlich die allgemeine Beziehung „Diener“ bei, welche auf alle Grade der Hörigkeit passt. Wahrscheinlich und nach der auf der folgenden Seite Note 1 vorkommenden Bestimmung war Haitvogl ein Höriger minderer Art.

3) Et secundum consuetudinem et jus famulorum liberas uxores ducentium unum de prole sua quemcunque vellet libertati manumitterent.

nicht zahlen würde, der Rückständer dem Stifte zu gemeinen Diensten verfallen soll 1). Der Propst bestimmte der Iringard auf das Begehren ihrer Eltern und auf ihr eigenes Verlangen den genannten Otto zum Vogte.

Als Zeugen werden in Eichhorn's Copie genannt: Chunradus vitulus junior, Ortolfus Clolin, Hartwicus Clades, Meinhardus et Arnoldus cementarii, Kazalinus, Sifridus, Gastmeister etc. 2).

Acta s. h. a. d. i. MCC. Indict. IV. Cal. Octob.

(Eichhorn, aus dem Gurker Originale.)

DLXXXXVI. 1200. Ein Freigelassener von Gorisach (Görtschach in der Pfarre Ober-Milstat) Hagno gibt mit der Hand und mit Beistimmung des Meinhard, Grafen von Görz, des Klostervogtes und Landrichters sein Allod dem Kloster Milstat, damit sein Neffe (oder Enkel) (nepos) daselbst eine Pfründe erhalte

Zeugen: Hermann Graf von Ortenburg. Die Ministerialen Ulrich von Riphenberch, Heinricus de lunz, Pilgrim von Malletin, der Abt Martin und der ganze Convent, die Diener (famuli) des Klosters, Poppo und Wilhelm. Die Urkunde befestete der genannte Graf von Görz durch das Aufdrücken seines Siegels. Ohne Datum.

(Eichhorn, aus dem Joanneums-Archive.)

Eichhorn setzt die Urkunde in das Jahr 1200 ohne Angabe des Grundes. In einer von einem Ungenannten in Milstat nach urkundlichen Daten zusammengestellten Series Abbatum Milstat, fehlt Abt Martin und wird am Schlusse mit Berufung auf dipl. 332 unter den Äbten, deren Periode sich nicht bestimmen lässt, aufgeführt. Auch im Nekrologe von Milstat fehlt Abt Martin. Vom Jahre 1201-1216 erscheint Abt Alker.

DLXXXXVII. 1200. Graf Engelbert von Görz gestattet den freien und unfreien nach Milstat gehörigen Leuten, dass, wer ein oder mehr Pferde hat, ihm oder seinen Nachfolgern jährlich nur einmal Pferddienste leisten, der aber, welcher kein Pferd hat, von der Leistung so lange frei sein soll, bis ihm diese möglich wird 3). Der Zug (iter) soll acht Tage früher angesagt werden, und die Ausziehenden sollen sich in Falkenstein (im Möllthale bei Ober-Vellach) versammeln, und dort Proviant, Fourage und Waffen erhalten (alimenta, pabulum, atque feramenta). Würde aber Jemand ein so schwaches Pferd haben, dass selbes den Dienst nicht thun könnte, so soll ihm auf günstige Zeit ein Aufschub bewilliget werden.

Zeugen: Hugo von Valahsperch, Heinrich von Dornbere und sein Sohn Rudolf von Mosbure und dessen Bruder Chunrad, Arnold de Cruce, Libhard

1) Ut si ipsa vel aliquis posterorum ejus eundem censum primo vel secundo terciove anno neglectum quarto non suppleverit. Deinceps Deo inibi (Gurk) militantibus serviliter famuletur.

2) Offenbar enthält das Original mehrere Zeugen, welche Eichhorn aus seiner Copie weggelassen hat.

3) Ut nullus predictorum hominum mihi vel alicui successorum meorum plus quam semel in anno in equitatura, qui unum vel etiam plures habuerit, teneatur servire, qui autem equitatura caruerit, ab servicio sit liber, quousque facultas ad ipsum serviendi sibi tribuerit posse.

von Semislau, Amelric von Stalle, Ulscale von Rowerino und dessen Bruder Ulric, Fridrich von Statenbere, Ernst von Sconenberc, Martinus judex sub quo factum est Algerpero, Sighart Seweten u. v. A. Ohne Datum.

(Eichhorn, aus dem Joanneums-Archive.)

DLXXXXVIII. Um 1200. Gotfrid, Patriarch von Aquileja, verkündet, dass Ulrich von St. Georgen dem Abte von Milstat 1) drei Mansen gab, zwei für seine Frau 2), den dritten zum Seelenheile seines Sohnes. Ein Mansus lag in bicenig, der zweite bei calles, der dritte bei aichdorf. Der Patriarch nahm seinem Rechte gemäss die Investitur vor 3), und versah die Urkunde zur Bestätigung mit dem Siegel.

Zeugen: Romulus, Bischof von Concordia; Luitold, Bischof von Triest; Walchun, Abt von Rosaz, Wulvin und sein Bruder Otto von Wolueskowe, Rubertus de tricano et frater eius Perhtoldus et Wolter perhtoldus, Cholo de Vinchenstaine, Gerbert de veterone (föderaun), Werenherus de Cucanto, Virieus de hauenar burcho (Hafnerberg bei Feldkirchen), Leonhardus de tricento, Herboto de perchtenstaine u. v. A. Ohne Datum.

(Eichhorn, aus dem Joanneums-Archive.)

DXCIX. 1200 (?). Vergleich zwischen Wolricus, dem Pfarrer von St. Ruprecht (zwischen Villach und Treffen), und dem Abte H. *) von Ossiach, welches Kloster in der genannten Pfarre gelegen, wegen der Kirche in Graeszach (Gratschach in der Pfarre St. Ruprecht). Die Kirche Graeszach war auf einem Allode des Klosters Ossiach gelegen, und der Abt hatte mit einhelliger Beistimmung des Conventes die Kirchenschlüssel mittelst eines Allodes von dreissig Denaren in der Art abgelöst, dass der Abt und die Mönche in derselben den Gottesdienst, jedoch ohne Beisein des Volkes (sine populo), feiern dürften, und dass in dem Falle, als das Allod, worauf die Kirche in Gratschach gelegen, von Ossiach weg verkauft werden würde, der Kirchenschlüssel der Mutterkirche (St. Ruprecht) zurückzustellen sei, die Rente der dreissig Denare aber dem Kloster anheimfallen soll (redditus vero XXX denariorum reddantur monasterio). Weiters sprach der Pfarrer von St. Ruprecht 5) gegen das Kloster Ossiach

1) Melstatensis ecclesie. . . . abbati.

2) Duos pro uxore sua ... monasterium ejusdem cenobii se contulit. Die leere Stelle enthielt wahrscheinlich den Namen der Frau und: que se in. Die ungenannte Frau trat wahrscheinlich in das Nonnenkloster zu Milstatt, welches sich daselbst bei dem Mönchkloster befand.

3) Quem quidem nos jure nostro et ecclesiam prefatam investivimus.

4) Hildeward, welchen der Annus mill. ossiac., pag. 66, in den Zeitraum von 1187 bis 1207 einreiht.

5) Preterea jam dictus plebanus impetiit Ozziacensem ecclesiam de examine frigide aque, in quo cessit plebanus. ita tamen quod liceat eis officiales suos infra cellam examinare. Alia vero omnia judicia spiritualia recognoverunt matrici ecclesie. In omnibus vero allodiis suis in quibus decimas totaliter percipiunt, ibidem et deuina faciant cum unctionibus infirmorum.

Vbi vero quidam, qui peregrinare voluerint, ex eis quibus divina faciunt, capsellas et instrumenta peregrinationis accipiant apud matricem ecclesiam preter illos, qui sunt infra cellam.

auch das Recht an, die Probe durch das kalte Wasser vorzunehmen, stand jedoch von seinem Anspruche in so weit ab, dass es dem Abte und dem Convente frei stehen sollte, die genannte Probe, wenn hierauf wider ihre Amtleute erkannt würde, inner dem Kloster vornehmen zu lassen. Alle übrige geistliche Gerichtsbarkeit gestand das Kloster der Mutterkirche (St. Ruprecht) zu. Auf Alloden, auf welchen sie den Zehent ganz beziehen, können die Mönche den Gottesdienst und die letzte Ölung vornehmen. Wenn aber Jemand von denen, welchen dort der Gottesdienst verrichtet wird, eine Pilgerschaft antreten wolle, soll er die Reliquienkapsel und die Geleitscheine bei der Mutterkirche erhalten, mit Ausnahme derer, welche sich im Kloster befinden. Ausserdem dürfen die Mönche nirgends den Gottesdienst verrichten. Ebenso vergleicht sich der Pfarrer mit dem Kloster über die streitigen Zehente. Ohne Datum.

(Eichhorn, aus dem Originale im Archive der Bezirksherrschaft Ossiach zu Feldkirchen, wo sich selbes jedoch nicht mehr befindet.)

An dem Originale befinden sich zwei Sigille, welche Eichhorn nicht näher beschreibt. Nur von dem einen bemerkt er, dass sich darauf ein Marienbild befindet. (Das Wappen von Ossiach.)

III.

Die Grafen, Markgrafen und Herzoge

aus

dem Hause Eppenstein.

Von

Dr. Karlmann Tangl,

Professor an der k. k. Universität zu Gratz, Ausschussmitglied des
historischen Vereines von Steiermark.

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