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arab. Dialekt im Dofâr II, Wien 1911, S. 207 ff. Nur auf ein Problem, das der „Namensverwandtschaft", gehe ich hier kurz ein.

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Es ist wohl überall in der Welt üblich, daß Mitglieder derselben Familie auch verwandte Namen erhalten, so daß die „innere Verwandtschaft" sich zugleich durch eine äußere" ausprägt. Diese Sitte ist besonders bei Fürstenhäusern üblich, wobei dann die einzelnen Mitglieder durchaus nicht blutsverwandt zu sein brauchen; ja, auch Diener und Sklaven werden oft in die Namensverwandtschaft mit einbezogen. Hierfür bietet besonders die arabische Namengebung eine überraschende Fülle von Beispielen. Ich unterscheide drei Arten solcher Verwandtschaft: 1. die etymologische; 2. die grammatische; 3. die semasiologische. (1) Die etymologische ist im Arabischen, wo die Wurzeln" oder „Stammkonsonanten" so stark im Sprachbewußtsein empfunden werden, bei weitem die häufigste. (2) Die grammatische kann zunächst rein phonetisch sein, indem der eine Name dem andern rein äußerlich ähnlich klingt; diese Art ist sehr selten und verdient daher nicht als besondere gezählt zu werden. Häufiger wird (2a) die Beziehung dadurch hergestellt, daß die „verwandten" Namen die gleiche grammatische Wortbildung haben, sei es durch Vorsätze oder Zusätze oder durch innere Abwandlung; die Bedeutung der Namen kommt dabei häufig erst in zweiter Linie in Betracht. Oder (2b) bei zusammengesetzten Namen wird der eine Teil des Compositums herübergenommen; dieser Teil kann dann mit einem anderen Element zusammengesetzt werden, oder allein bleiben, oder mit einer anderen grammatischen Funktion versehen werden. Dabei ergibt sich dann meist ein etymologischer Zusammenhang. (3) Die semasiologische Verwandtschaft besteht darin, daß ein Wort verwandter Bedeutung, aber verschiedener etymologischer Herkunft zum Namen gewählt wird, etwa wie wenn im Deutschen der Vater „Löwe", der Sohn aber „Welf" hieße. Einige Beispiele mögen genügen.

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(1). Im Arabischen das bekannte Beispiel von Hasan „Schön“, und Husain Kleinschön“ oder „Schönchen" (eigentlich genauer „Klein-Hasan"), den Söhnen des 'Alî; vgl. ferner die Wolfs familie" unten s. v., oder die „Familie der Gerechten" s. v. Brüder sind in meiner Liste: Sari und Sarrái; Hâdi und Hdáni; Ser und Sâyir; Tamim und Tamâm; Šantar und Snêtir; Ar'âr und Ireir; Sâri und Mšâri; Máši und Massaj; Šalál und Mišlál.

صلح

2a. Bekannt sind die Namen der 'Abbasiden:Chalifen, die alle mit einem Partizipium beginnen, allerdings auch zur Klasse 2b gehören, da sie in ihrer vollen Form als zweiten Bestandteil bil

lähi haben; vgl. ferner die Brüder Agáb und Hagab, Landberg, 'Anazeh, 814.

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2b. Bei den ersten Ghaznewiden-Herrschern kommt mehrmals tegin stark, einzigartig" als zweites Namenselement vor: bei den Ghoriden (in Afghanistan und Hindustan) durchgängig ed-Din „Religion". Die Namen der mittelalterlichen abessinischen Könige enthalten mehrfach das Element asgad „er unterwarf" oder wədəm Wüste". Schon bei den Namen der altägyptischen Könige kommt, wie K. Sethe mir mitteilte, ähnliches vor.

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3. Nach Ibn Ḥabîb, ed. Wüstenfeld, Göttingen 1850, S. 345 hießen drei Brüder Dabb „Dornschwanz", Muḍibb (davon abgeleitet) und Hisl „Eidechsenjunges"; der Vater erhielt daher den Beinamen ad-Dibáb von den Dornschwänzen"; vgl. auch Hess, S. 7.

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Andere Beispiele aus alter und neuer Zeit habe ich in ziemlich großer Anzahl gesammelt; ich hoffe sie einmal veröffentlichen zu können. Hier sei aber noch auf ein anderes Moment in meiner Liste aufmerksam gemacht. Die Namensverwandtschaft" beruht auf einer Gedankenassoziation, sei es in der äußeren oder inneren Sprachform, wie ja auch vielfach bei Ortsnamen: im Süd-Ḥaurân liegen Sabha und Subhîye dicht bei einander, bei modernen Straßennamen in europäischen Städten findet man häufig ganze Stadtviertel voll verwandter Namen, und in America liegen Troja und Ithaca u. ä. im selben Staate. Diese Assoziation konnte ich beim Diktat meiner Namenlisten in sehr lehrreicher Weise beobachten. Da nun die Liste hier alphabetisch angeordnet ist, teile ich eine Anzahl solcher Assoziationen mit, nach Verwandtschaftsgruppen geordnet. In diesen Fällen sind die Träger nicht mit einander verwandt; aber dieselben geistigen Kräfte waren am Werke wie bei Benennung von wirklich verwandten Trägern der Namensverwandtschaft.

1. Gaiyâ₫ Mjiḍ; Mäšni - Šâni; Kanhar - Knêhir; Hadhûd - Hedehid; Nwédir Nadir; 5 Ableitungen des Stammes 7; Sfúg -Saffaq; Samrún - 'Asmar; Habl - Ḥbaiyil; 4 Ableitungen des Stammes bezw. Hamis; 4 Abl. von „>; Maṭlaq Tallâq; Nazzal Mnézil; Rhaiyil Rahil; 3 Abl. von Fauwaz; Dâjiš Dajjaš; Báliš und von ; 4 von 6 von

Mhanna ;عمر

ثلج

عر

Mhammis ;عرعر

Hani; Fâyiz

Miblis; je 3 Abl. von

u. S. W.

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ز صبح

Bâsit - Wâsit; Mțâwi -- Msabbiḥ;
Migşüb - Maḍlum; Su-
Affáš — Daffâš; Ḥbaiyil

-

Bṭaiyin; Šbēgân - Șfaiyân; Qir'ôni - Şirôni; Fannîş

Yusif - Yúnis u. s. w.

2 b.

.

Tannús ;

Abdallah Gadállah; Abd il-Karim Abd il-Ġaffár;
Fahr id-Din; Defállah-Defân

Šiháb id-Din - Sef id-Din; Fahr

u. s. W.

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3. Hier gebe ich gleich die Übersetzungen: Wolf (Sirhân) Schakal; Raubtier - Wolfrudel (Dibân); Gepard - Leopard; Maulesel Esel; Wolf-männliche Hyäne; Löwe - Leopard

Ge

pard Fuchs; Falke - Raubvogel; Tag - Licht; Fingerschminker (Ḥinnâwi) Augenschminker (Kaḥḥúl); Arzt - Bader (Ballân); Süßigkeitsmann - Zucker.

Namen, die mir aus der arabischen Literatur bekannt sind, habe ich besonders gekennzeichnet; dabei sind der Artikel al- und kleine Veränderungen der Vokale (besonders fu'ail > fél) nicht berücksichtigt. Belege, die mir ziemlich reichlich zur Verfügung stehen, konnte ich aus Raummangel nicht geben; es handelt sich vor allem um Ibn Ḥabīb, Ibn Doraid, Wüstenfeld's Register, Ḥamāsa, Kitāb el-Agānī, Lisân el-'Arab.

Zeichen und Abkürzungen.

bedeutet, daß der Name in der arabischen Literatur vorkommt.

* bedeutet, daß mir der Träger des Namens persönlich bekannt wurde.

B.

=

Beduine.

D. Druse.

DM. = Dussaud u. Macler, Mission dans les régions désertiques de la Syrie Moyenne, Paris 1903.

DV. Dussaud u. Macler, Voyage Archéologique au Safâ et dans le Djebel edDruz, Paris 1901.

=

Eut. Euting, Tagbuch einer Reise in Innerarabien, Leiden, I, 1896; II (hrsg. von E. Littmann) 1914.

Hess Beduinennamen aus Zentralarabien, Heidelberg 1912.

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Der Islam, hrsg. von C. H. Becker.

Landberg, Anazeh =

Märch. u. Leg.

=

Langue des Bédouins Anazeh, Leiden 1919.

E. Littmann, Märchen und Legenden aus der syrisch-arabischen Wüste, Nachr. d. K. Ges. d. Wiss. zu Göttingen, Phil.-hist. Kl., 1915. Seetz. = Ulrich Jasper Seetzen's Reisen in Syrien, Palästina u. s. w., hrsg. v. Kruse, Berlin 1854.

W. d. Isl. = Die Welt des Islams, hrsg. von G. Kampffmeyer.

We. I
We. II

=

=

Wetzstein, Reisebericht über Hauran und die Trachonen, Berlin 1860. Wetzstein, Ausgewählte griechische und lateinische Inschriften gesammelt auf Reisen in den Trachonen und um das Haurângebirge, Abhandl. d. K. Akad. d. Wiss. zu Berlin. Aus dem Jahre 1863. Berlin 1864.

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Bdéwr D. „Der kleine

Beduine".

Burra fem.; Barîra fem.; vgl. Barra m.; tal-Buraira Bergname. Nach We. II, 349 während eines Gastmahls geboren", wie Kerma (B.).

"

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بسط

بشر

Bâsit D.

*Bišr D.

+ Bšir D.

بصبص

بص

fem.

بطح

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-Bṣebiş D.; vgl.

* Başir B.

Bâtiḥ B.; vgl. †Buṭâḥ u. a.

Seetz. I, 50: Abdalla Btech (in Chabab) wohl Abdallah Bṭéḥ.

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=

Bṭaiyin B.; s. Hess.

Bajal B. Maulesel".

Baggân, Eut. I, 109 (B).

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Baqqál; vgl. *Bâ

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- Bailid B. Die Form fai ul ist teils diminutiv, wie Bairûk (= Mbârak), Der Neue Orient VII, 53, teils für Ortsbezeichnungen gebräuchlich, vgl. Saihúd wasserlose Wüste" (als Personenname W. d. Isl. II, 33, Nr. 27); Gedûr südl. v. Damascus; in Remun, Edún (Palästina) Raifún (Libanon) ist aber -ûn wohl Endung. Vgl. noch Dozy s. v., hemûl eṭ-trâd „choc de la bataille", Landberg, Anazeh 419; bei Pflanzen qaişúm, nětún. Dagegen ist

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