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Königliche Gesellschaft der Wissenschaften

Ordentliche Sitzung am 22. April 1921

F. Klein läßt zwei neue Hefte der ,,Mathematischen Enzyklopädie“ Bd. II 3 H. 4 (Bieberbach, Funktionen komplexer Variabler) und Bd. III 3 H. 5 (Salkowski, Dreifach orthogonale Flächensysteme) vorlegen.

A. Windaus legt vor:

E. Kirchner (Göttingen), Eine neue Synthese von Phenanthrenderivaten. (Erscheint in den Nachrichten, math.-phys. Kl.)

K. Brandi bespricht neuere Arbeiten der historischen Kommissior

R. Reitzenstein, Platons Epigramme. (Nachrichten, phil.-hist. K

R. Reitzenstein legt sein Buta,,Das iranische Erlösungsmyste

E. Schröder legt vor:

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E. Hultzsch (Halle), Neue Sanskrit-Dramen. (Nachrichten, phil.-hist. i. 1921, S. 36.)

Öffentliche Sitzung am 7. Mai 1921

E. Schröder erstattet Bericht über das abgelaufene Geschäftsjahr.

E. Wiechert, Gedächtnisrede auf Julius Elster. (Geschäftliche Mitteilungen 1921.)

Ordentliche Sitzung am 13. Mai 1921

A. Windaus legt vor:

A. Windaus und W. Hückel, Übertragung der Spannungstheorie auf das Ringsystem des Cholesterins. (Erscheint in den Nachrichten, math.-phys. Kl.)

Ordentliche Sitzung am 27. Mai 1921

R. Reitzenstein legt vor:

F. Hiller v. Gärtringen, Athenisches Gesetz von Hestiaia um 445 v. Chr. (Nachrichten, phil.-hist. Kl. 1921, S. 62.)

G. Tammann legt die 2. Auflage seines Lehrbuches der Metallographie vor. E. Wiechert legt vor:

G. Angenheister, Periodizität der erdmagnetischen Aktivität und Sonnen-
rotation.

G. Angen heister, Sonnenstrahlung und Erdtemperatur im elfjährigen
Fleckenzyklus. (Erscheinen in den Nachrichten, math.-phys. Kl.)

Fortsetzung auf der 3. Umschlagseite.

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Beduinen- und Drusen-Namen aus dem Ḥaurân-Gebiet.

Von

Enno Littmann (Bonn).

Vorgelegt in der Sitzung vom 3. Dezember 1920.

Auf meiner zweiten syrischen Reise (1904/5) sammelte ich in der Wüste östlich des Ḥaurân-Gebirges sowie auf dem Ostabhang dieses Gebirges eine Anzahl von Eigennamen der heutigen Landesbewohner. Die Beduinen der Wüste pflegen im Sommer zum Teil in das wasserreiche Gebirge oder ihm nahe zu kommen; die ziemlich machtlosen Nomadenstämme des Gebirges ('ahl iğ-gäbäl), die häufig als Hirten der Drusen ihr Leben fristen, aber auch die Drusen selbst auf ihren Raubzügen kommen manchmal in die Steppe. So ergeben sich mancherlei Beziehungen dieser Bevölkerungsschichten unter einander. Dazu kommen noch die Christen, die teils als Nomaden, teils als Bauern im Haurân-Gebiete hausen, und deren Sprache der beduinischen sehr nahe steht.

Mein Zweck war, neues Material zu gewinnen, um die Aussprache der vielen arabischen Namen, die uns in den Şafâ-Inschriften nur mit Konsonanten überliefert sind, besser zu ermöglichen. Zu dem selben Zwecke hat J.-J. Hess mit schönem Erfolge seine Sammlung von „Beduinennamen aus Zentralarabien" angelegt.

Die Namen wurden mir von Beduinen und Drusen, teils im Zelte, teils am Lagerfeuer, teils im „Gasthause" (meḍafe) diktiert. Jeder der Anwesenden, der Namen aus seiner Bekanntschaft oder Verwandtschaft wußte, nannte sie. Die Gewährsmänner stammten aus verschiedenen Gegenden und hatten eine sehr unterschiedliche Kenntnis der literarischen arabischen Aussprache, meist gar keine. Aber dadurch sind doch Schwankungen der Vokal- und Konsonanten-Aussprache in meine Liste eingedrungen, namentlich in Bezug auf die Aussprache von, sowie von und für die beiden letzteren kommen d, und d vor. Eine genaue Kontrolle des ganzen Materials war mir hinterher nicht mehr möglich; das konnte nur geschehen, wenn mir Träger der betreffenden Namen persönlich bekannt waren oder wurden.

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Kgl. Ges d. Wiss. Nachrichten. Phil.-hist. Klasse. 1921. Heft 1.

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Ich lege nun die Liste der Namen, wie ich sie gehört habe, hier vor, doch in alphabetischer Reihenfolge, nach den Stammwörtern geordnet. Dazu habe ich einzelne andere Namen gefügt, aus meinen Tagebüchern vom Jahre 1899/1900 und 1904/5 sowie aus den Werken einiger Reisenden, die sich in der Haurân-Gegend aufgehalten haben; Verweise auf diese Werke habe ich auch dort gegeben, wo deren Namen mit meinen übereinstimmen. Einige wenige seltene und bezeichnende Namen aus Damascus habe ich nach Wetzstein eingefügt. Meine Liste kann durchaus nicht den Anspruch auf Vollständigkeit erheben; auch in den Angaben, ob ein Name nur drusisch oder nur beduinisch ist, mögen meinen Gewährsmännern Versehen untergelaufen sein. Es ergeben sich jedoch auch so schon aus ihr einige beachtenswerte Tatsachen; so zunächst, daß sich mehrere Namen, die in alter Zeit besonders charakteristisch für jene Gegenden sind, wie z. B. Šâmit und Sakrán, mit merkwürdiger Zähigkeit gehalten haben. Ferner begegnen bei den Beduinennamen manche seltenen altarabischen Wurzeln wie Jäms, ist, fi u. a. Unter den Beduinennamen kommen nur vier mit Allāh zusammengesetzte vor, Ğūmállāh, ‘Abdállāh, Kalbállah, Đēfállāh, keine mit dîn „Religion". Letztere sind bei den Drusen häufiger, wohl weil diese Namen bei den Emiren aus dem Hause Arslan beliebt waren; daher stammt auch Sa'd idDin bei den Sulût im Lega. Bei den Beduinen kommt Darzi Druse", und umgekehrt bei den Drusen Bdéwr „der kleine Beduine" vor; der beduinische „Druse" wurde wohl im Drusengebiet geboren, der drusische „kleine Beduine“ aber, als die Beduinen im Gebirge zelteten. Freilich als „Beinamen", die zu Eigennamen geworden sind, können sie auch solchen Leuten gegeben sein, die sich längere Zeit bei dem anderen Bevölkerungsteile aufgehalten haben. Auffällig sind die persischen Namen bei den Drusen: Rustum, Báz und Šahin „Falke“, Kurbağ „Peitsche". Allerdings sind die drei letzteren Wörter auch als Appellative ins Arabische übergegangen; doch immerhin mögen sich in diesen Namen dunkle Erinnerungen an den letzten Ursprung der drusischen Religion erhalten haben.

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Über die Gründe der Benennungen von arabischen Kindern ist von Wetzstein (We. II, s. u.) und namentlich von Hess (S. 6/7) gehandelt worden, auf deren Ausführungen hiermit verwiesen sei. Aus meiner Liste ließe sich mancherlei dazu nachtragen; man vergleiche auch, die Tigrē-Namen in meinen Publ. of the Princeton Exped. to Abyssinia II, S. 156 ff., ferner Rhodokanakis, Der vulgär

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