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Es kann aber nicht der zweck der kritik sein, dem publikum das lesen des besprochenen werkes zu ersparen, sondern vielmehr dazu anzuregen. Und das, hoffe ich, ist mir gelungen, da aus der fülle der gesichtspunkte, die aus dem von mir bekämpften kleineren teil der broschüre dem leser entgegengebracht wurde, auf den reichtum der ganzen schrift geschlossen werden kann. Immerhin mögen hier am schluss noch die eigenen worte Wendt's platz finden, in die das werkchen ausklingt, und die uns am besten die tendenz des ganzen kennzeichnen: »Das humanistische gymnasium möge weiterhin von dem realen leben ablenken, die oberrealschule wird eine im besten sinne neu humanistische bildungsanstalt sein, welche die ihr zuerkannten berechtigungen vollauf verdient.<

Frankfurt a. M.

Max Banner.

Oscar Thiergen, Methodik des neuphilologischen unterrichts. Leipzig, verlag von B. G. Teubner 1903.

For Dr. Thiergen there are four methods of modern language teaching which have successively held the field; the obsolete "language-master system", that old no-method blundering of incompetent aliens, the grammatical method which assimilated to the method of teaching Latin and Greek and was in favour when there were no specially trained Neuphilologen, the Reform method, which makes conversation the means as well as the end of modern language teaching and which banishes entirely the use of the mother-tongue, and finally some compromise between the two last, which makes use of conversation and of inductive means of instruction, but which retains the mother-tongue as an instrument. Dr. Thiergen after a sketch of the modern-language masters' training, and after some brief remarks on such points as discipline and home-work, goes on to develop the way in which he himself teaches French and English, in reference to all the necessary elements of instruction (pronunciation, orthography, reading, etymology, and so on, being each separately considered, and he illustrates his opinions by copious examples from actual lessons. His fundamental principle is conversation, and in the course he contemplates he would seem to proceed from simple conversation, such as, Allez au tableau noir, Je vais au tableau noir, through conversation based on lists of words, each with

their translation, which have been previously given to the pupils, up to conversation of a more difficult character based on readinglessons and to conversations and lectures on literary history. These word-lists, which are dealt with at great length under the heading Der wortschatz which occupies more than fifty out of the some hundred and eighty pages of the book before us, are grouped sometimes etymologically (e. g. nature, naturel, dénaturaliser, etc. under Latin Natura), and sometimes, as more nearly adapted for the purposes of conversation, under some general subject, such as a railway station, or in connection with some picture, as that of "The Summer" in the Hölzel series. There is much profit for a teacher to be got out of lessons given as examples at such length, and they should lead, I have no doubt, to the trying of experiments. In an appendix a paper by Oberlehrer Dr. Cossack gives an account of an attempt to put in practice by the aid of a reader partly written by Dr. Thiergen what for all their length are hardly more than the hints developed in the volume before us. For in spite of his detail, the want of some indication at what stage in the course of instruction the excerpts from the lessons I have mentioned, are to be taken, deprives them of much of their value.

Dr. Thiergen has given us then some record of a "compromise" method of modern language teaching; as far as it represents a successful attempt to lay before us modern language teaching as it must actually be carried on it has an interest, which it does not lose because it may be in a measure an introduction to the "Reader" we have alluded to, but he is not as he seems at times to claim to be, the champion of any absolute >> vermittelnde methode<<.

The grammatical method is dead and done with, the ideas of the Reform method are the ideal of all modern language teachers. Meanwhile, all but a few teachers follow a "Compromise" method of which there are as many varieties as there are teachers. The question as between the pure Reform and any compromise with the grammatical method, is the question of the retention or otherwise of the mother-tongue as an instrument, whether it is a matter only of conceding this instrument to the frailty of imperfectly trained teachers and of wrongly educated children or whether the "Reformers" by fanatically leaving it aside burdened themselves with an unnecessary difficulty. This

problem of modern language teaching Dr. Thiergen has not really faced and still less contrived to solve.

Aberdare, S. Wales.

Henry Cullimore.

J. J. Findlay, Principles of Class Teaching, London, Macmillan & Co, 1902. XXXVI + 442 pp. Pr. 5 s.

Das hier angezeigte werk ist eines der von Macmillan herausgegebenen Manuals of Teachers, die deutlich zeigen, mit welchem ernst man in England und auch in Amerika an die um- und ausgestaltung des unterrichtswesens herangeht. Während man in Deutschland von vielen seiten der wissenschaftlichen pädagogik misstrauisch gegenübersteht und ihre hilfswissenschaften - physiologie und psychologie gar nicht oder nicht mit beziehung auf die erziehungswissenschaft studiert, machen sich fremde völker zu nutze, was forschung und erfahrung in Deutschland zu einem wohldurchdachten gliedbau geordnet haben. Das vorliegende

handbuch steht auf Herbart-Ziller-Rein. Der verfasser behandelt im ersten abschnitt allgemeine erziehungsfragen, in dem folgenden den lehrplan im allgemeinen, die lehrstoffe und die einteilung der schulzeit; der dritte abschnitt behandelt den lehrplan für die einzelnen lebensalter und für die allgemeinen bildungsanstalten. Der vierte hauptteil beschäftigt sich mit den methoden und ihrer handhabung, und der letzte schliesst mit winken für die klassenführung. Die darstellung ist gewandt und die ausführungen überzeugend. Wir empfehlen die lektüre dieses handbuches allen künftigen lehrern der neueren sprachen. Es führt sie in den gesamtbau der erziehung ein und bietet ihnen neben vielen pädagogischen anregungen auch mancherlei sprachliche förderung für ihren zukünftigen beruf.

Besonderes interesse dürften für die leser der Engl. Stud. einige ausführungen des verfassers über den fremdsprachlichen untericht haben. Sie lauten:

p. 196. A modern language, and with us French, should precede an ancient language, not only because it is modern and colloquial, but because the capacity for realising an ancient civilisation, such as that of Greece or Rome, demands riper attainment than is requisite for sympathy and interest in the life of a contemporary nation. But the steps from modern to ancient need not be long delayed, if from other motives it is found necessary to give great weight to Latin... If an interval of three years can elapse between the commencement of the one and the other so much the better.

>>Landsmaal<< zu geben. Der leser macht hier eine freilich flüchtige bekanntschaft mit Aasen, Vinje und Garborg, den hauptrepräsentanten der landsmaals-literatur. Endlich enthält das buch auch vollständige glossare sowohl zu den stücken in der reichssprache wie zu denen im »Landsmaal<.

Der verf. hat durch diese zwei bücher dem deutschen publikum, besonders dem deutschen philologen, einen grossen dienst getan; aber er hat den Norwegern selbst einen noch grössern dienst geleistet, indem er ihre sprache im auslande bekannt gemacht, und dadurch einer besseren würdigung des volkes den weg gebahnt hat. Jeder Norweger wird ihm dafür dank wissen, und es ist mir eine freude, ihm hierdurch meinen dank öffentlich auszusprechen. Fredriksstad (Norwegen). Aug. Western.

F. Sommer, Handbuch der lateinischen laut- und formenlehre. Eine einführung in das sprachwissenschaftliche studium des lateins. Heidelberg, Winter 1902. (Sammlung indogermanischer lehrbücher I 3.) XXIII, 693 ss. Preis geh. M. 9,00, geb. M. 10,00.

In der Sammlung indogermanischer lehrbücher<, welche bestimmt ist, studierende in das wissenschaftliche verständnis der einzelnen indogermanischen sprachen einzuführen, ist Sommer's Lateinische grammatik zuerst auf dem plan erschienen; trotzdem wir mehrere handbücher haben, so fehlt doch in Deutschland ein buch, das dem anfänger einen allgemeinverständlichen überblick über den jetzigen stand der lateinischen sprachforschung ermöglichte <<. Dass der verf. in allen fragen der lateinischen sprachgeschichte ein gutes sprachwissenschaftliches urteil besitzt, dass ferner durch klare und verständliche darstellung der didaktische zweck im wesentlichen erreicht worden ist, möge vorab betont werden. Die anordnung des stoffes entspricht in gleicher weise den besonderen verhältnissen der lateinischen sprache wie den praktischen bedürfnissen des lernenden; ich hätte es höchstens vorgezogen, das dritte kapitel des konsonantismus (lautwandel bei konsonanten ausserhalb der konsonantenverbindungen) vor das zweite (lautwandel in konsonantengruppen) zu stellen. Das buch ist vielleicht für den anfänger etwas umfangreich geworden; doch lässt sich nicht sagen, dass der verf. dies etwa durch unnötige breite verschuldet habe: so ist zb. die einleitung (s. 1-33) von

sparsamer knappheit; auch die allgemeinen bemerkungen, zb. uber das wesen der formenbildung (S$ 179-181) oder über die indogermanische stamm- und kasusbildung (S$ 187-188) beschränken. sich durchaus auf das notwendigste ohne dadurch an klarheit einzubüssen, was hervorzuheben ist. Einige weiter ausholende bemerkungen über die artikulationsart der verschlusslaute im Arischen, Germanischen, Keltischen und Griechischen (§§ 106-110), die über den rahmen einer lateinischen grammatik hinausgehen, sind an sich so kurz gehalten, dass ihre fortlassung den umfang des buches nur unmerklich herabsetzen würde. Unbegreiflich und dem buche nachteilig ist dagegen die fast völlige unterdrückung von literaturangaben, die auch von andrer seite schon getadelt worden ist. Was der verf. zur begründung seines verfahrens anführt, rechtfertigt dasselbe keineswegs. Dass dem anfänger der widerstreit der meinungen und die autorschaft dieser oder jener ansicht gleichgültig sei, ist nicht ohne weiteres richtig: es gibt genug studenten, die sich gerade für den widerstreit der meinungen< lebhaft interessieren ich habe wenigstens solche erfahrung gemacht. Aber auch wenn der anfänger zunächst von literaturbelegen wenig gebrauch macht, so soll ihm doch sein handbuch auch fur später ein führer sein, soll ihn in den stand setzen, zu erkennen, ob eine dort ausgesprochene ansicht allgemein anerkannt ist oder nur von wenigen bezw. vom verf. allein vertreten wird. S. trägt seine lehren meist wie ein dogma vor; aber eine der vornehmsten aufgaben wissenschaftlicher lehrtätigkeit besteht gewiss darin, zum denken und forschen anzuregen und vor unkritischem dogmatismus zu bewahren. Wenn der verf. einmal ein zitat bringt, so sieht man nicht immer ein, warum das gerade geschieht. So wird zb. die indogermanische bildung des acc. pl. der

- stamme durch einen hinweis auf K. Z. 26, 337 ff. erläutert, aber die umstrittene 5. deklination (§§ 246 ff.) bleibt ohne eine literaturangabe. Ich halte daher das verfahren des verf. fur einen missgriff (denn ein mehraufwand von 20-30, selbst 50 seiten bedeutet bei einem lehrbuch von fast 700 seiten nichts), und hoffentlich wird in einer neuen auflage dieser fehler wieder gut gemacht. Denn das buch besitzt im übrigen grosse vorzuge, wie schon oben gesagt worden ist. Der verf. versteht auch verwickelte dinge klar und geschickt darzustellen; das zeigt sich zb. in der behandlung der passivendungen (s. 528 ff.) oder der 4. konjugation. Dass die inschriftlichen tatsachen stetig herangezogen und auch durch

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