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myself, und einen scharfen unterschied erwartet man doch; warum schrieb Sh. nicht:

I will from henceforth rather be a king the king),
Mighty and to be feared, than my condition'

Offenbar hat die eine vorstellung: Ich will von jetzt ab gefürchtet sein sich gemischt mit der andern, neben ihr waltenden mehr, als mein selbst, mein wesen es mit sich bringt.

c) I King Henry IV, II 4.

so did you

Prince Henry. Now, Sirs: by'r lady, you fought fair; Peto; so did you, Bardolph: you are lions too, you ran away upon instinct, you will not touch the true prince; no, - fie!

Man kann hier im zweifel sein, ob dieses no, fie als von Peto, Bardolph und genossen gedacht und gesagt hingestellt werden. soll: nein, pfui, so was tut ihr nicht, in welchem fall also no und fie zusammengehören; oder ob prinz Heinrich hier den ton wechselt, den des hohns aufgibt und seinem wahren gefühl des ekels, das plötzlich durchbricht, mit einem: Pfui über euch feige bande, freien lauf lässt. Für den darstellenden schauspieler bringen diese verschiedenen auffassungen einen ganz verschiedenen vortrag mit sich.

Fal.

d I. Henry IV, II 4.

Now Harry, whence come you?

My noble lord, from Eastcheap.

Pr. Hen. The complaints I hear of thee are grievous,

Fal.

'S blood, my lord, they are false: nay,

I'll tickle you for a young prince, in faith.

Letztere bemerkung hat doch nur einen sinn, wenn man sie als seitenbemerkung, nicht etwa als eine fortsetzung seiner an den konig gerichteten rede auffasst. Falstaff sagt als prinz Heinz zum konig, den der wirkliche prinz darstellt, in burschikoser weise: >Verflucht noch einmal, das ist nicht wahr, und wendet sich dann zu den belustigten hörern: Warte man, dir werde ich dir als junger prinz schon bescheid sagen.. Die corona lacht sich natürlich halbtot, als sie das ganz unmöglich achtungswidrige auftreten des angeblichen prinzen mit ansieht und anhort. Man sollte also die bemerkung zum bessern verstandnis in klammer

setzen.

Pr. Hen. Why dost thou converse with that trunk of humurs, that bolting-hutch of beastliness, that swollen parcel of dreps.es u. s. w.

Schlegel übersetzt die kursivworte mit »wrack voll wüster einfälle. Das ist sicher nicht richtig; die sämtlichen ausdrücke vorher und nachher, hutch, parcel, bombard (= fass), cloakbag bezeichnen behältnisse, und so muss trunk hier koffer, kasten heissen. Du koffer voller - nun nicht wüster einfälle, sondern feuchtigkeiten, humores im medizinischen sinne. Dass der dicke mann, der sich täglich voll säuft, als ein gefäss, gefüllt mit feuchtigkeit, bezeichnet werden kann, ist auf der hand liegend. A. Schmidt hat auch so die stelle verstanden, da er sie unter trunk 3) a chest und unter humour 1) moisture aufführt. Wahrscheinlich hat Sh. ausserdem humours hier für bad humours gesetzt: »du gefäss voll ekler feuchtigkeit, voll schlechter säfte.<

In der ausgabe der Deutschen verlagsanstalt, Stuttgart, band 3, wo die übersetzung des stückes ebenfalls von Schlegel herrührt, lautet es dafür: »Kasten voll wüster einfalle«.

e) I. Henry IV, III 1.

Worcester setzt Hotspur den kopf zurecht, weil er Glendower mutwillig reize:

In faith, my lord, you are too wilful-blame.

Zu letzterem wort sagt Delius: »ein seltsames kompositum, vielleicht tadelnswert eigensinnig', vielleicht mit Shakespeare'scher lizenz kombiniert aus you are to blame, too wilful, wie Johnson dafür zu lesen vorschlug.« Wie aus letztern zwei sätzen selbst bei grösster kühnheit ein solches wortungeheuer, das ausserdem gar nichts sagt, entstehen konnte, ist mir unverständlich. Solange nichts besseres vorgeschlagen wird, möchte ich lesen:

In faith, my lord, you are wilful to a blame,

'Ihr seid eigensinnig bis zum tadel', wie man noch heute sagt: he is good-natured to a fault.

f) I Henry IV, III 1.

I understand thy looks: that pretty Welsh

Which thou pourest down from these swelling heavens,

I am too perfect in: and, but for shame,

In such a parley should I answer thee.

I understand thy kisses, and thou mine,
And that's a feeling disputation.

So spricht Mortimer zärtlich zu seiner weinenden gattin, der tochter Glendower's. Sie versteht kein Englisch, er kein Walisisch,

aber trotzdem gibt es eine sprache, mittels deren sie sich leicht verständigen. Der sinn der stelle ist klar, es fragt sich bloss, was die swelling heavens sind. Delius bezieht sie auf die augen, und in der tat sagt Glendower kurz vorher:

My daughter weeps, she will not part with you.

that pretty Welsh waren dann die tränen, wozu which thou pourest down gut passt. Aber das beiwort swelling ist nicht sofort einleuchtend. Soll es auf das schwellen der tränen gehen, in welchem fall eine übertragung auf die augen stattgefunden hatte, so wäre es besser, Schlegel's

Das holde Wälsch,

Das du von diesen schwell'nden himmeln giessest,
Kenn ich zu gut;

zu ändern in

oder freier:

Das du aus diesen quell'nden himmeln giessest,

Das dir aus diesen quell'nden himmeln träuft.

Schlegel fährt dann fort:

und müsst' ich mich nicht schämen,

Ich pflöge gern ein solch gespräch mit dir.

Darin kommt der sinn nicht genügend zum ausdruck, denn Mortimer sagt, wenn er sich nicht schämte, so wurde er gern in derselben sprache, den tränen nämlich, erwidern. Darum schlage ich vor:

oder:

und wäre nicht die scham,

Antwortet ich dir gern in gleicher sprache;

In solcher sprache würd ich dir erwidern.

Gleich nachher übersetzt ihm seiner lady vater ihren wunsch er solle sein haupt in ihren schoss legen und sich etwas vorsingen lassen.

She bids you on the wanton rushes lay you down,

was Schlegel überträgt mit:

Sie will, Ihr sollt

Euch niederlegen auf die leichten binsen.

Das kann aber wanton doch nicht heissen, sondern nur 'uppig, schwellend'.

Lady Percy schilt ihren Hotspur, als er die zweideutige bemerkung:

Come, Kate, thou art perfect in lying down: come quick, quick, that I may lav my head in thy 1.p

J. Hoops, Ing: sche Stucer. 33. 1

3

an sie richtet, mit Go, ye giddy goose. Wenn Schlegel das mit > du wilde gans« gibt, so ist das für einen Deutschen ohne inhalt. Der Engländer schimpft noch heute auch männer mit goose, was unserm 'schafskopf' entspricht, und wie kommt ferner giddy zu der übersetzung 'wild'?

Dass Hotspur mit der erwiderung auf die mahnung seiner Kate Be still, eine fernere zweideutigkeit beabsichtigt, wie Schlegel gemeint haben muss, da er übertrug 'Lieg still', will mir nicht einleuchten; hier will er wohl bloss boshaft sein: Still sein, den mund halten ist ein weiblicher fehler.

3. Zu King Henry VI, 1. teil (übersetzung).
I King Henry the Sixth, II 4.

Vorschläge zu änderungen in Schlegel's übersetzung.

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Hab' ich ein, wenn auch oberflächlich, urteil.
Somerset :

Let him that is no coward nor no flatterer,

But dare maintain the party of the truth,
Pluck a red rose from off this thorn with me.

Schlegel:

Ich:

So pflücke, wer kein feiger ist noch schmeichler,
Und die partei der wahrheit halten darf
Mit mir von diesem dorn 'ne rote rose.

So pflücke, wer kein feiger ist noch schmeichler
Und die partei der wahrheit wagt zu halten,
Mit mir von diesem dorn die rote rose.

dare ist völlig missverstanden worden.
Lawyer:

Unless my study and my books are false,
The argument you held was wrong in you;

Plantagenet:

Now, Somerset, where is your argument?

Schlegel:

Wofern nicht meine kunst und bücher lügen,
So habt ihr unrecht euren satz geführt.

Plantagenet:

Ich:

Nun, Somerset, wo ist nun euer satz?

Wofern nicht meine kunst und bücher lügen,

So war der satz, den ihr behauptet, falsch.

> Einen satz führen ist ganz unverständliches Deutsch.
Somerset:

Well, I'll find friends to wear my bleeding rose
That shall maintain what I have said is true,
Where false Plantagenet dare not be seen.

Schlegel:

Ich:

Wohl freunde find' ich für mein rosenblut,
Die da behaupten, dass ich wahr gesagt,
Wo sich Plantagenet nicht sehn darf lassen.

Für meine blutig rote rose find' ich freunde,
Die, dass ich wahr gesagt, verfechten werden,
Wo sich der falsche Richard nicht zu zeigen wagt.

dare ist, wie oben, nicht richtig aufgefasst.
Plantagenet:

Now by this maiden blossom in my hand,
I scorn thee and thy fashion, peevish boy.

Schlegel:

Bei dieser reinen blut' in meiner hand,

Ich spotte, knabe, dein und deiner tracht.

Schlegel hat hier fashion gelesen; ich lese faction, wie weiter

unten:

This brawl to-day,

Grown to this faction in the Temple garden,

und ubersetze demgemass:

Dein spott' ich, kecker fant, und deines anhangs.

Warwick:

Now, by God's will thou wrongst him, Somerset;
His grandfather was Lionel Duke of Clarence.

Schlegel:

Bei gott, du tust ihm unrecht, Somerset,

Sein urgrossvater war ja Lionel.

Ich glaube nicht, dass man als ubersetzer das recht hat, tatsächliche irrtümer des vorbildes zu berichtigen; wollte man es aber der geschichte entsprechend hier tun, so inuss man sagen:

Sein ururgrossahn war ja Lionel.

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