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kann, interessant genug ist, um seine aufmerksamkeit hinreichend wach zu erhalten. An und für sich ist der inhalt wohl anziehend, aber ob sich für die altersstufe nicht die gattung der erzählung mehr empfiehlt als die der beschreibung, wäre doch zu erwägen. Sachliche und sprachliche anmerkungen folgen dem texte auf s. 120-135; die sachlichen sind zweckmässig, die sprachlichen weniger, weil sie sich auf eine übersetzung beschränken, die die vorliegende schwierigkeit meist nicht hinwegräumt, zb. 4, 6: have not a good time of it haben es nicht zum besten. 4, 10: in which a town came to be built worin später eine stadt erbaut werden sollte. 8, 3 it comes natural for people etc. ist es den menschen angeboren etc. of it, came, it comes natural ist nicht genügend erklärt, in dem letzten beispiel würde eine übersetzung wie: >es ergibt sich für die menschen als natürlich< treffender sein.

c) ist nach inhalt und form für das zweite oder dritte jahr des englischen unterrichts in mädchen- wie in knabenschulen, für die der herausgeber es empfiehlt, wohl geeignet. Die hauptereignisse der regierungszeit der königin Viktoria, die in der gegenwart noch eine so nachhaltige wirkung üben, müssen bekannt sein und werden auf diese weise am besten vermittelt. Auch die anmerkungen sind zweckentsprechend; in 5, 5/6 her senior by nine years ist by nicht genügend erklärt; in 5, 32: "The two princesses would walk... pflegten spazieren zu gehen", hätte bemerkt werden können, dass die deutsche übersetzung in solchen fällen meist sich mit dem einfachen ausdruck der tätigkeit ohne das pflegen begnügt. Auch hier wäre gingen spazieren an

gemessener gewesen.

d) enthält 10 teils ernste, teils heitere erzahlungen, die als lektüre für die schüler mittlerer klassen bestimmt sind und dafür in der tat auch geeignete verwendung finden können. S. 131 bis 140 folgen dazu sprachliche und sachliche anmerkungen: die sprachlichen lassen auch hier insofern zu wünschen übrig, als sie nur eine übersetzung geben, die keine erklärung bietet, zb. 3, 7: "my wild-oat period die zeit meiner jugendstreiche, wo ich mich austobte". Durch die übersetzung wird verhindert, dass der schüler sich über die eigentliche bedeutung von wild-oat unterrichtet. 37, 13: "I took her down to dinner sie war meine tischdame". Warum nicht ich geleitete sie hinunter zu tische, mit der bemerkung, dass das dining-room auf dem ersten flur des hauses liegt? 105, 12 und 106, 8 werden übersetzungen von but for gegeben, die

die grundbedeutung von but for nicht erklären: jede grammatik gibt hier die belehrung, eine auf but for bezügliche frage ware hinreichend gewesen. 110, 1: "the whole paraphernalia die ganze bescherung". Man möchte doch gern wissen, wie das rätselhafte wort paraphernalia zu dieser bedeutung kommt. Einer sachlichen berichtigung bedarf die anm. 12, 18 über gambit, wobei der spieler nicht scheinbar eine oder mehrere seiner figuren preisgibt, um dadurch einen vorteil zu erlangen, sondern vielmehr einen bauern opfert, um einen lebhaften, häufig mit erfolg gekrönten angriff zu erlangen.

e) In the Far East bietet spannende erzählungen, deren erste, aus dem Second Jungle Book gekürzt, uns in die gedankenwelt des buddhismus führt; die zweite gibt einige abschnitte aus dem zweiten teil von Guy Goothby, the Fascination of the King, die dritte ist From the Five Rivers by Mrs. Flora Annie Steel entnommen. Der schauplatz der handlung ist in Indien. Gegen die lektüre, die sich namentlich für die oberstufe der oberrealschule eignen dürfte, ist kein einwand zu erheben; die anmerkungen sind durchaus zweckentsprechend.

Es sei schliesslich noch erwähnt, dass zu den bänden 36-39 ein wörterbuch zu je 50 pf., zu dem 40. bande zu 40 pf. gesondert erschienen ist, worüber ich jedoch hier kein urteil abgeben. kann, da diese wörterbücher mir nicht zugegangen sind.

Dortmund, im April 1902.

C. Th. Lion.

41. bändchen. Naval Sketches by Various Authors. Charakterbilder aus dem seekriegswesen, mit erläuterungen für den klassenunterricht, herausgegeben von dr. R. Kron, oberlehrer an der kaiserlichen marine-akademie und schule. 1903. VIII + 90 ss. 8. Geb. M.

Behandelt im ersten abschnitt (s. 1-23) The Victory and Admiral Nelson, im zweiten (s. 24-41) The Royal Sovereign and Lord Collingwood, im dritten (s. 42-71) In a Conning Tower; or How I took H. M. S. Majestic into Action. Die erste skizze erzahlt die geschichte der Victory in verbindung mit dem tode Nelsons in der schlacht bei Trafalgar, sodann die überführung des leichnams und seine beisetzung, ferner die frühere und spätere geschichte des schiffes, endlich bedeutsame ereignisse aus dem leben Nelsons. Die zweite skizze ergänzt u. a. namentlich die schilderung der vorgänge bei Trafalgar und gibt eine darstellung

des lebenslaufes des Lord Collingwood. Die dritte skizze gibt ein phantasiebild des kampfes, wie er sich heutzutage im gegensatz zu den früheren seekämpfen etwa abspielen würde. Höchst anschaulich werden die zerschmetternden wirkungen des ramstosses geschildert, und wie später ein unfall bei einer geschwaderübung im mittelmeer bewies, genau der wirklichkeit entsprechend. Aus dieser inhaltsangabe wird man wohl annehmen, dass das bändchen uns eine eigenartige, ansprechende lektüre bietet, die in der schule gute verwendung finden kann. Die anmerkungen sind angemessen. Ein wörterbuch zu dem bändchen ist gesondert erschienen. C. Th. Lion.

Dortmund, März 1903.

2. Dickmann's

Französische und englische schulbibliothek. Reihe A: Prosa. Englisch. Leipzig, Rengersche buchhandlung (Gebhardt & Wilisch).

Diese ausserordentlich nummernreiche sammlung, in der das englische und das französische ungefähr in gleichem umfange vertreten sein mögen, ist seit jahren überall gern gesehen. Sie verdient die ihr geschenkte aufmerksamkeit aber auch wahrlich durch die ungewöhnliche fülle der verfügbaren schriften, die abwechslung im stoffgebiet, die auf viele klangvolle namen aufgebaute verlässlichkeit in der edierung, die durchgängige rücksichtnahme auf die neueren behördlichen vorschriften und fachmännischen wünsche, die dekorativen anstrengungen des verlags. Was letztere anlangt, so sind die bände auf gutem, dem auge unschädlichem papier, mit schönen deutlichen lettern gedruckt: auch die äussere ausstattung empfiehlt jedes neue bändchen als willkommene zugabe einer büchersammlung. An stelle des früheren zuviel im grammatikalischen exerzieren und lexikalischen eselsbrücken treten förderliche sachliche erläuterungen, und zwar seit band 100 ausnahmslos, wie in den meisten neueren sammlungen '), hinter dem völlig

1) Es ist hier nicht der ort, grundsätzlich die vielbehandelte streitfrage auszutragen, ob anmerkungen hinter dem texte den sog. fussnoten ein für alle male vorzuziehen sind. Die beiden bayerischen sammlungen, nämlich die neusprachliche, die Bauer und Link bei Lindauer in München z. b., und die deutsche, die A. Brunner bei Buchner in Bamberg herausgeben, haben bekanntlich fussnoten. Das schülermaterial wird wohl oft den ausschlag geben müssen. Vgl. meine anzeige Aschendorff's schulausgaben in der Ztschr. f. d.

fussnotenfrei gelassenen text. Nichts was ausserhalb der schulsphäre liegt, soll aufnahme finden; alte eingebürgerte litteraturdenkmale, die noch jetzt weder reiz noch sprachliche geltung für den unterricht verloren, rangieren neben neuem und neuestem, sofern dies nur sonst die bedingungen befriedigt. Während dichtungen, um den eindruck des einheitlichen kunstwerks nicht zu verwischen, in der Dickmann-Renger'schen sammlung unzerstückelt zum abdruck gelangen, waltet bei prosaschriften vor der einreihung sorgsames aussuchen, um passende auszüge zu gewinnen, die trotzdem keine bruchstückartige wirkung hinterlassen, vielmehr ein bild von der gesamtheit des charakters des betreffenden werks sowohl als seines verfassers. Die unermüdliche tätigkeit des chefredakteurs dr. Dickmann, direktors der städt. oberrealschule zu Köln, zog eine lange zahl hervorragender neuphilologischer schulmänner heran, und einer der bekanntesten, dr. Rich. Mahrenholtz, gab dem 100. band der prosaserie ihm wollen wir andernorts ein paar sätze widmen ein >begleitwort bei, dessen aussagen den vorstehenden personalien teilweise zu grunde liegen. Etliche vom referenten in genauer durchnahme erprobte neuere bändchen seien hier vorgestellt.

Band 111. Thomas Day, The history of little Jack und The history of Sandford and Merton (im auszuge). Für den schulgebrauch erklärt von Hugo Gruber. VIII + 103 SS. Preis 1,20 M.

Von dem publizisten und jugendschriftsteller Thomas Day (1748-1789) liegen hier die beliebte erzählung Little Jack, mit vollem gelingen "for the amusement and instruction of youth" abgefasst, und ein auszug aus dem überaus volkstümlichen dreibandigen werke "The history of Sandford and Merton, a work intended for the use of children" (in 3 bänden 1783-89 erschienen, das letzte und reifste werk Day's) vor. Sie empfehlen sich für die schullektüre durch die sachentsprechende darstellung einfacher menschen und verhältnisse, die schlichte redeweise und unaufdringliche lehrhaftigkeit, die im erzählenden zusammenhange oder in gesprächen geschickt, obzwar sie nicht immer auf aus

dtsch. unterricht 1902 und meinen artikel Ein wort zu meiner Wallensteinausgabe sowie von deutschen schulausgaben und deren kritik überhaupt in der Bayer. Ztschr. für realschulwesen 1903. 3. heft.

Uor M

des wortes mitgearbeitet, hat nach dem tode ihres mannes erst kürzlich eine reihe seiner Essays über Oxford herausgegeben, und hat auch die herausgabe der vorliegenden briefe veranlasst.

Ein mann der unermüdlichen arbeit sein ganzes leben hindurch, wusste er den wert der arbeit, der selbständigen, frei schaffenden arbeit als quelle eines erhöhten lebensgefühls voll zu schätzen. Ich kann mir nicht versagen, hier die zeilen anzuführen, die er im jahre 1870 aus Italien an Miss Luise von Glehn schrieb:

One no sooner grasps the real bigness of the world's work than one's own effort seems puny and contemptible. Then, again, one comes across minds and tempers so infinitely grander and stronger than one's own that one shrinks with a false humility from any seeming rivalry with them in noble working. And then again in the very effort to do anything, however small, one is hampered by circumstances at every step till we are inclined to throw up the fight in despair. It is just the souls that do the noblest work that feel most their own immeasurable inferiority to it. . .

Und weiter:

The thing is, I think, to think less of ourselves and what we are to the work, but more of our work and what it is to us. The world moves along, not merely by the gigantic shoves of its hero-workers, but by the aggregate tiny pushes of every honest worker whatever. All may give some tiny push or other, and feel that they are doing something for mankind. "Circumstances" spur as much as they hinder us; it is in the struggle day by day with them, that we gain muscle of the real life fight; and the sense of the superiority of others is a joy to those who really work, not for themselves but for the good of man. What they cannot do they rejoice that others can. Respice finem, the old monks used to say in their meditations on life "consider the end". And so it must be. To work well we must see to the end; not death, but the good of mankind; not self-improvement in itself, but simply as a means to the improvement of the race. Don't think this too big an end to look to one must look greatly forward to the great. In the light of it, one sees how the very patience of a thwarted day may be one's "work" to the end (p. 275 f.).

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Dem vorstehenden zitat möchte ich dann gewissermassen als eine ergänzung zum schlusse noch ein paar zeilen beifügen, die er ein jahr vorher an dieselbe junge dame geschrieben hat, und welche zeugnis geben von der schönen, tiefernsten lebensauffassung Green's. Sie lauten:

I am quite certain that earnestness of aim and energy of spirit lie at the root of right womanhood as of right manhood . . . Grace of temper, beauty of tone are of the essence of life as they are of the essence of style and there is sometimes more to be learnt out of books than in books. . . It is sorrow that gives the capacity for laughter, I think, it is the darkness and the brokenness and disappointment of life that enable us to look on coolly and

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