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14 gr. Praesenzzinsen nach Abschied des Consistorii wegen der Vakanz der Pfarre Bethau 1638/48. Es verdient bemerkt zu werden, daß bei der Aufzeichnung der Erbzinsen noch immer die Erinnerung von deren Provenienz aus einzelnen Altarstiftungen bewahrt ist: so betragen die Erbzinsen in der Stadt, die zum Altar Barbare gehören, 8 fl. 15 gr., dazu 4 fl. 15 gr. vom Radeland; 4 fl. 18 gr. entfallen in der Stadt „wegen des Altars St. Nicolai"; aus Lichtenburg werden vom Hause Lichtenburg 1 fl. 10 gr. wegen des Altars Crucis, 1 fl. 9 gr. wegen des Altars Corporis Christi und 1 fl. 19 gr. wegen des Altars exulum, von drei Einwohnern ebendaselbst zu letzterem Altare außerdem von zweien ebenfalls 1 fl. 19 gr. und von einem 20 gr. gereicht. Auch die aus Treben zur Kirche fließenden 14 fl. 15 gr. 8 sind zum Teil als Erbzinsen zum Altare exulum bezeichnet. In Gähmen hat dieser Altar ebenfalls 1 fl. 19 gr. bei einem Einwohner zu fordern, 1 fl. 9 gr. hat ein anderer ,,wegen der Kirche" zu bezahlen. So sind auch in Zwieskau 2 Erbzinse zu je 20 gr. als von der Kirche herrührend bezeichnet. In Lebbin hat der Altar Corporis Christi von einem Bauer 15 gr., ́ in Kähnitzsch desgl. 20 gr. zu fordern. Der Ertrag der Kapitalzinsen ist nicht bedeutend, er beträgt in der Stadt 25 fl. 1 gr. 5, auswärts 21 fl. 17 gr. 11 . Dagegen ist der Ertrag des Säckels bemerkenswert hoch: 31 fl. 15 gr., zu denen noch 6 fl. 5 gr. 4 aus der Almosenbüchse hinzutreten.

Die Ausgaben der Kirchenkasse sind: 1. Besoldungen, 2. als Verwaltungskosten aufgefaßt: Unkosten der Vorsteher-Mahlzeiten, im Quartal 19 gr. bis 1 fl. 16 gr., 3. Kosten der Gottesdienste: Oblaten (4 fl. 3 gr.), Licht (1 fl.), 4. Ausgaben für die Kirchen-, Schul-, Pfarr-, Diakonats-, Kantorats- und Hospitalgebäude, 5. Botenlohn, 6. Insgemein, wobei folgende Posten hervorgehoben zu werden verdienen: 2 fl. 12 gr. der Kantorei für die jährliche Aufwartung, 9 gr. zum Jessener Kirchbau, 12 gr. zum Aufbau der Kirche Betau, 11 gr. zu Semmeln in die Schule, dreimal je 12 gr. Beiträge zu Begräbnissen.

2

Am Schlusse der Rechnung ist die Abrechnung über die Verwaltung der Kurf. Hedwigschen Stiftung und über die Präsenz-Zinsen gelegt. Die Einnahme der Hedwigstiftung beträgt 674 fl. 1 gr. 11⁄2 d, worin allerdings 518 fl. 19 gr. 2 Reste von ausgeliehenem Gelde etc. enthalten sind. Das eigentliche Einkommen besteht aus 101 fl. 10 gr. 7 Geldzinsen und vom Sasser: a) Nutzung 12 fl. 9 gr. 4, b) Erbzins 3 fl. 1 gr., c) Dienstgeld 22 fl., d) Pachtgetreide 12 fl. 8 gr., dazu treten, als „Almosengelder" bezeichnet, 3 fl. 9 gr. Zinsen.

Ausgegeben sind: 6 fl. für allerhand Bücher, beim Examen der Knaben in praesentia pastoris ausgeteilt, und 12 gr. zu Zehrung und Fuhrlohn beim Kaufe dieser Bücher; 18 fl. 11 gr. 1 für KommunionWein, die Kanne zu 1 gr. 6 - 10 ; 6 fl. sind hausarmen Leuten, meist Witwen, doch auch 2 Kurrentschülern, ausgeteilt, wovon nur 14 gr. ins Hospital gekommen sind; 11 fl. 3 gr. 2 sind durchreisenden Fremden und kranken Personen gegeben; 32 fl. 16 gr. 9 für Kleidung

an Knaben und Lehrer in Lichtenburg; 3 fl. dem Pastor zur Verehrung. Und zum Schluß, fast soviel als die ganze übrige Ausgabe betragend: zur Zehrung und Insgemein 46 fl. 16 gr. 3 d.

Was die Präsenzzinsen anbelangt, so ist deren Soll-Einnahme mit. 60 fl. 8 gr. 6 angegeben, davon sind aber zurzeit nur gangbar 25 fl. 15 gr. 9 und „caduc und decrement" 34 fl. 13 gr. 9 . Die Bezüge der Berechtigten sind in demselben Verhältnisse gemäßigt.

2.

Parochie Annaburg.

1528.

Dresden, H. St. Arch., Registracion der visitacion etlicher ambt etc., Loc. 10 598, Bl. 23.
Ambt Locha u.

Stetlein Lochau.

Die pfarr zur Lochaw ist dieser zeit mit einem wolgelerten man, Magister Stiefel genant, vorsorgt befunden, und hat neben dem stetlein, zu 33 feuerstet angeslagen, noch ein dorf zu vorsorgen, nemlich Portzyn, ein halb meil wegs davon gelegen.

Beder ort gotsdinst ist uf zwu personen bestalt, pfarrer, custer.

Und so bisher nicht mehr, dann suntags und zun festen ein mal aldo gepredigt, ist dem pfarrer befolen, alle suntags zur Lochau das evangelion und in 14 tagen ein mal auch zu Portzin dasselb zu predigen und iedes orts in der wochen einen tag zu handlung des cathecismi oder einen tag und stund fur sich zu nemen und die fest, welche er gein Portzin nicht gehet, zwene sermon im stetlein zu thun und unter dem sermon das volk zu vermanen, ire kinder in die schule zu schicken mit erzelung der scheden, die aus vorseumnus, und widerumb der nutzung und eren, die inen und iren kindern aus guter zucht derselben erwachsen; zu fride und einickeit, auch miteinander hulfliche hende, forderlich den armen, zu reichen, einen gemeinen kasten zu haben, den zu fordern und sich in summa tugentlich und in alle dem, das fromen christen wol ansteht, erlich zu halten; fur heimliche ehegelubde und falsche leren vleissig zu warnen und das Got unser fursten mit allen unterthanen bei der einickeit des rechten glaubens und dem reinen wort Gots gnediglichen erhalten wolle, ernstlich zu bitten und zu beten anzuhalten; auch sich sunst mit der lere und dispensation der heiligen sacramente zusambt den ceremonien zu halten, wie es im buchlein underricht der visitatorn angegeben.

Desgleichen soll er auf die schule gut achtung geben, damit die kinder wol gelert werden.

Custer soll die knaben lesen, schreiben, auch singen und die

ienigen, die so weit komen, die grammatik lernen, desgleichen dem pfarrer in der kirchen mit alle dem, das not, gewertig sein.

Pfarrers einkomen: 40 fl., zins, opfer, kostgelt, getreide, brot, wachs angeslagen, daruber: 2 hufen, 15 fuder wisenwachs, und kan 10 rinder, 30 schwein erhalten.

Custers einkomen: 10 fl., das kostgelt, korn, brot und aier angeslagen; daruber soll ihm ieder knabe im quatember 2 gr. geben. Zur fasten soll sein haus für wasser und feuchtickeit vorwart werden.

Es sollen auch zur Lochaw alle dieienigen, so kurzlich gebauet haben, in alle weg dem pfarrer als vil, als andere gertner von alders gegeben, auch vorpflicht sein.

1534.

Magdeburg, St. Arch. A 59, A No. 1492, Bl. 238 a.

Ambt Lochau.

Fleck Lochau.

Der pfarrer ist zweimal durch uns visitator dis iar examinirt worden und kan den catechismum predigen; ist im derwegen bevolen, mit vleis zu studiren und kein vorseumbnus gescheen zu lassen. Und sol der pfarrer uber vorig sein einkomen haben: 1 gr. fur die malzeit der tauf; 1 gr. vom aufbieten; 8 von einer leich.

Nau inventarium der pfarr, durchs kirchspil zu keufen: 3 kuhe; 1 vorslossen tisch; 1 slechten tisch; 2 spanbette.

Pfarrbau soll allenthalben in ein bestendig wesen gebracht werden, den sol der pfarrer alsdann in beulichem wesen mit flickwerk er

halden uts.

Custer. Das custerhaus sol gebauet und auf ein ander stat gesetzt werden, wie derhalben dem schosser bevel gescheen, dann itzt ferlich. ist, darin feuer zu machen.

Die vorsteter haben sich bisher gewegert, dem custer brot und eier gleich andern zu geben: sollen hinfur solch brot und eier, wie die andern, ierlich dem custer geben.

Inventarium, dem custer zu kaufen: ein vorslossen tisch, 1 spanbette. Und soll haben: 6 fur die malzeit vom taufen; 4 von einer leich.

Der kirchhof sol stets befridet sein.

1555.

Magdeburg, St. Arch. A 50, XI No. 66, Bl. 198.

Ampt Locha u.

Fleck Lochau.

Diese pfarr ist churfürstlich lehen, und hat der fleck Lochaw in die 36 feuerstet und ein zugehorend dorf Burtzin, ein halb meil wegs davon gelegen, und werden dise bede gemein mit seelsorg vorsehen durch zwo person: pfarrer, custos.

Pfarrer Johannes Kaisar ist 22 iar uf diser pfarr gewesen. Custos N. Kaisar ist des pfarrers sohn: klagen die gemein uber ihn, das er unvleissig und wider ihren willen und bewust zum custerampt angenommen sei, do sie wol eins guten schreibers bedorften, der ihnen bisweilen ein supplication und ander schrift stellen könte, wie sie zuvor custer gehabt haben, und zu verstehen geben, das sie dises gern los wern.

Uber den pfarrer haben sie nichts sonderlichs gewüst zu klagen, den das er uf seine predig wenig studir und vergessen werde.

Der pfarrer aber hat niemand angeben, der mit offentlichen lastern behafft wer oder ein unbusfertig leben furte. Es haben aber die leut aus beden gemeinden nit wol beten können, ist derwegen des pfarrers und custers unvleis gespürt und gescholten worden.

Einkomen der pfarr zur Lochau an gelde: 10 fl. von hofe kostgeld; 10 fl. beim rate zu Hertzberg von 200 fl. zins; 5 fl. bei Facius1) Hesse, schössern zu Schlieben, von 100 fl. zins, daruber hat der pfarrer keine verschreibung, soll aber arbeiten, das er ufs furderlichst eine versicherung vom schösser zu wegen bringe; 4 fl. 2) opfer; 4 gr. quatembergelt; 1 gr. vom aufbieten; 8 vom begrebnis; 1 gr. von der tauf. Kornzins: 20 schfl. von hofe von wegen zweier baurn zu Burtzyn, welche vorzeiten des pfarrers eigen gewesen sein; 18 schfl. von so vil hufen zur Lochaw; 30 schfl. von so vil hufen zu Burtzyn. Brot: 2 brot uf Weihenachten fellig, von jedem wirt 2, bede zur Lochaw und Burtzin. Eier: 2 ß uf Ostern fellig, aus ietlichem haus ein bar eier in beiden dörfern. Wachs: 1. vom gotshaus Lochaw; 1. zu Burtzyn. Holz: 18 fuder von 9 gertnern, furt ieder 2 fuder, daruber hat der pfarrer frei holzung. Auch soll der pfarrer forthin das gras uf dem kirchhof zu Burtzyn unverhindert ierlich gebrauchen. Daruber sind noch 7 gertner zu Burtzyn, die dem pfarrer nichts thun noch geben, so er doch grössere mühe mit ihnen haben muß, denn mit den zur Lochaw: sollen billich ufs wenigst der man ein fuder holz ierlich dem pfarrer verschaffen oder an gelt ein vergleichung dafur thun, die billich sei, mits ampts vorwissen.

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Inventarium der pfarr: 3 kühe, 2 tische, 2 spanbette, 1 hauspostill. 3)

1) 1575: Jochim.

2) 1575: 5 Al.

") fehlt 1575.

Des custers einkomen: 5 fl. kostgelt von hofe; 2 gr. quatembergelt; 2 gr. schreibgelt1); 6 vom kindteufen; 4 vom begrebnis; 2 malder korn, nemlich 9 schfl. aus dem flecken Lochaw und 15 schfl. aus dem filial Burtzyn; 220 brot uf 4 quatember, 2 B eier uf Ostern; 1 wisen, davon kan er 3 kühe ernehren, ist des zins gefreiet, dafur aber stelt er den seiger uf dem schloß, und do er dieselbe arbeit nit lenger haben will, muß er von der wisen 8 gr. zins geben.

Inventarium der custerei: 1 tisch mit einem schloß; 1 spanbett; 1 wolgebauet haus, aber am tach bedarf es besserung.

Einkomen der kirchen zur Lochau.

Wisenzins 2 52 gr.; einnam sackgelt 7 gr. 6 ; an ausstehenden schulden: 16 40 gr. die gemein zur Lochaw fur 100 schfl. korn, und soll ein ieder, der korn bekommen, uf kunftig Martini 5 gr. erlegen. An hinderstelligen wisenzinsen und ausgeliehenem gelde: 8 8 6 gr. An barem gelt in nechstgehaltener kirchrechnung im rest blieben: 30 B 41 gr.

Inventarium der kirchen zur Lochau: 2 große, 2 kleine meßinge leuchter; 1 kirchenordnung eingebunden; 1 psalter; 1 buch introitus; 1 ave maria in pergamen; 1 pulpt fur den altar zu gebrauchen; 1 beschlagene weiße laden zum sackgelt. In der sacristen: 1 großen verschlossen schrank, do das kirchengerede inne ligt; 1 großen, 1 kleinen zinern kelch; 1 rote verblümbte kasel mit aller zugehörung; 1 messings reuchfaß mit seiner zugehorung; 1 rot tuch zum altar; 1 corporal mit der teßen; 1 schrank; 1 großer verschlossener kasten; 1 weiße beschlagene lade mit 3 vorlag schlossen; 2 große hulzerne leuchter; 1 grun zindeln tuch uber dem altar; 1 weiß tuch uber dem altar; 1 roten vorhang an dem altar; 3 glocken, darunter ein große, 2 mittelglocken.

Es soll auch von der kirchen vorrat eine biblia, von D. Martini Luthero seligen verteutscht, erkauft, auch zu der ubergebenen Augsburgischen confession etc. die loci communes Philippi teutsch gebunden (gekauft) und ins inventarium verzeichnet werden, damit sie stets bei der kirchen bleiben.

Einkomen der kirchen im filial Burtzyn.

24 gr. das ampt Schweinitz fur den gotsaçker, der in den teich kommen ist; 24 gr. Brosi Eltermann2) zu Zwisiko; 1 gr. Burtz Hanitz; 4 gr.3) Balthasar Springelanck fur 1) wachs.

In nechster kirchrechnung im rest blieben: 25 gr. 11 &; an wachs im rest blieben: 6. An kirchen gerede: 2 messinge leuchter; 1 kasel von gulden stuck mit der zugehorung; 1 zinern kelch; 2 glocken.

1) 1575; aus der kirchen, vom raptür (?) zu schreiben. 2) 1575: der richter. 1575: 3 gr.

*) 1575: 1 a.

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