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Der Pfaffensprung ist eine Reussbrücke unterhalb der Einmündung der Mei-aa.

Die Kirchen zu Wasen und Göschenen bestunden, erstere wenigstens, schon seit mehr als anderthalbhundert Jahren vor diesem Zehntauskaufe als abgesonderte Kirchgemeinden.

Die Kapitalwerthsumme des Bodenertrages im Reussthale vom Pfaffensprunge bis zur Steubenbrugg (sogen. Teufelsbrücke) herauf, die laut Stiftbuch Urserns erst 1595 in Stein erbaut wurde, sammt den zwei Stunden langen Alpen Meienthal und Göschenenalp, erscheint in der Zehntablösungssumme sehr gering und lässt auf kleine Bevölkerung und Urbarmachung des Bodens schliessen, da Unterhalt und Offenhaltung der Reichsstrasse und die Säumerei viel Arbeitskraft consumirten. Der grosse Holzreichthum im Wasenwald und Meienthale hatte für die Theiler von Wasen, die zwölf hölzerne Brücken auf der Reichsstrasse zu unterhalten halten, mehr Werth als das spärliche Pflanzland für etwas Gerste und Haber; von Obst ist kein Ertrag mehr zu erwarten; die Kartoffeln gedeihen jetzt kaum in dieser auf Alpenwirthschaft, Jagd und Viehzucht angewiesenen Gegend.

Nachtrag zum neunten Bande

des

Archivs für Schweizergeschichte.

Eine chronologische Berichtigung

zu

Valentin Tschudi's Glarner - Chronik.

(Archiv IX. 332-447.)

Auf Seite 341 dieses Abdrucks, die zum Jahr 1525 gehören soll, findet sich die Nachricht, dass eine Botschaft der VII altgläubigen Orte am Dienstag in den Pfingstfeiertagen, was der XI. tag Brachmonat", vor der Landsgemeinde erschienen sei, um in Sachen des Glaubens zu handeln etc. Diese Stelle enthält einen Verstoss, der einer genauen Beleuchtung bedarf, und ich behaupte nun gleich anfangs, dass der ganze Text von S. 340 unten bis 343 Mitte in das Jahr 1527 zu versetzen und überhaupt für S. 340-351 eine andere Anordnung auszumitteln sei. Meine Gründe sind kurz gefasst folgende:

1. Im Jahr 1525 war der Pfingstdienstag nicht der 11. Juni, sondern der 6. Dass hier nicht etwa nur eine unstatthafte Uebersetzung stattgefunden, ergibt sich aus dem Uebrigen.

2. Die allgemeinen Verhältnisse jener Zeit und das vollständige Schweigen der gleichzeitigen Abschiede und Correspondenzen stimmen damit überein. Im Mai und Juni 1525 waren die Eidgenossen überreichlich mit der Stillung der Bauernbewegung beschäftigt, wie die vorhandenen Acten zur Evidenz

Hist. Arehiv Bd. XVIII

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erweisen, und dazu kommt, dass in Glarus damals die neue Lehre kaum so viel Anhang gewonnen hatte, dass eine so eindringliche Ermahnung, bei dem hergebrachten Glauben zu bleiben, als nöthig erscheinen konnte.

3. Der Abschied vom 15. Juli 1526 wird in den noch erhaltenen Abschriften ausdrücklich als die erste Zusage der Glarner bezeichnet.

4. Der ganze Zusammenhang des Textes weist auf das Jahr 1527 hin; denn der vorausgehende Passus erzählt die bekannte Eroberung von Rom durch ein kaiserliches Heer (6. Mai), und der zweitfolgende Abschnitt nimmt auf dieses Ereigniss Bezug; sodann deutet der nächste auf einen Unfall schweizerischer Söldner hin, über welchen, wenn ich mich nicht vollständig täusche, der hier folgende noch nirgends gedruckte Akt den wünschbar zutreffendsten Aufschluss gibt:

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1527, 9. August, 3 U. Nachm. Bern an seine Hauptleute im Feld. Als dann die Hispanier ein schloss, so des castellan von Muss bruoder inhat, mit heeres kraft belägert und dermassen genötigot, (dass) wo im und den sinen nit entschüttung zuokommen, wären si geursachet worden, das schloss den fyenden ufzugeben; demselben vorzusind, hat der genampt Chastellan von Muss an unsern lieben Eidgnossen und pundgnossen von Ure, Schwiz, Glaris und dem grawen Pund vermögen, dass si mit einer erbern zal der iren ufbrochen und das vermeldt schloss entschüttet und die fyend von demselben abzogen. Nun waren aber die genampten unser lieben Eidgnossen und Pundgnossen durch den vermeldten chastellan bericht worden, wie si etwas verständnuss mit etlichen Meiländern hatten, dass si zu Meiland ingelassen worden, desshalb si gegen Meiland zu verruckt, und sind die genampten unser lieb Eidgnossen und pundgnossen von Ure und Graubünden, uf dry tusend man stark, in ein dorf Cara genampt gezogen, daselbs si nun guter dingen, und ane sorg gewesen, als dann leider jetz unser bruch und gewonheit worden. Nun ist aber in sölichem des Keisers houptman Antoni

1.

de Leve ut sinem zug von Marian ufgebracht und gar CS ru gezeen, und die sinen all mit wyssen healer, kn, hubor über den harnesch bekleidet und ar aucune got, the vas mellten unser Eeb Eidgnossen und panic

mitternacht anzugrifen. Also hand si sich dannochi gesum, 480 si erst gegen tag gan Cara komen, (32) dan dr womaY LU unser L E. u. P. kein wacht gehebt, und so si de donÁŤ innen worden, für das dorf in ein hale gassen gevator, às sini si za den beiden siten hinden und vor side and our noch all erschlagen bis uf die zweihundert. Abor & 2 vor Nova und Glaris sind nit hi inen gesin sundor of aneths.de mi. hinder inen gelegen. Diss alles wir uch gaT POLUR, POS kanden, wiewol wir üch lieber das widermal water sehr hon Diewil und aber sölicher unfall us mdchwene komor and entsprungen. und wir daby vernemen, dass de werde

uch mit sufen und trinken sich urenderlich Asien, PÅ NES wachen sollten, dass si dafür schlafen, haben wir soäÂà uch nit können verhalten. Desshalb ist an deh unser vattoodoke ermanung, ir wöllend des ersten gott den allnackegon var ökar haben und demnach üwer wacht also ruo eniten wva sve daton, damit üch sölicher schad nit ruostande, dala euch dem gr knecht von dem schandlichen schweren metrinken und safe abwysen; dann wo sölich und derglichen laster in einen Aur und züg überhand nimpt, ist sich wenig glads and devils W versechen; dem wöllend vorsin und das wesen wer and unserer altvordern annehmen, (so) sind wir gnoter herung, der si mächtig gott werde üch glück und heil geben,*

St.-A. Bern: Teutsche Miss Q NA ZW

5. Auch die ersten zwei Abschnitte von S. 343 mässen zu 1527 gehören.

6. Der dritte und der vierte mögen dagegen zu 1323 zu ziehen sein, worüber sich wegen gänzlichen Mangels an entsprechenden Aufzeichnungen nichts Sicheres behaupten lässt.

7. Mit dem fünften beginnt das Jahr 1526 und zwar den

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