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S. 272, 4 vertauscht G mit A. 1. 56 die Voten von nr. 67 und 68

S. 272, 5 deus unus C

deus unus est A. 1.
56, 110. 518, 201,
421, 519

= A etc. : G

S. 272, 9 et C (45, 40.80', 519) om. rell.

=rell. : G.

Man sieht leicht: G steht zwischen C und A; im ganzen ist es ein Zeuge für C, aber seine lateinische Vorlage war bereits in der Entwicklung auf A hin begriffen. Es steht nicht so, daß das Zusammenstimmen von G und A uns veranlassen müßte, C nicht zu rezipieren; denn die von C gegen GA vertretenen Lesungen S. 250, 5 f. 267, 2. 3. 272, 9 legitimieren sich selbst als original und schützen damit die übrigen.

7. Aus diesem Aufriß der Textentwicklung ergibt sich die Organisation der Hss.-Kollation und die Einrichtung des Apparats. Im vollen Umfang zu kollationieren sind nur selbständige Texttypen, bezw. -untertypen in ihrem ältesten und reinsten Vertreter. Ist ein solcher nicht in einer Hs. erhalten, so sind zwei oder mehr Codd. zu vergleichen, aus denen er hervorgeht. Von allen benutzten Hss. aber ist eine Stichkollation zu bieten, um der Prüfung und Einordnung weiterer Hss. zur Grundlage zu dienen. Demgemäß habe ich ganz kollationiert: 45, 5010. 527, 100, 40. 80, 110. 518, 7, 102, 201, 421, 519, 1. 56, die Citate Augustins und die orientalischen Uebersetzungen, die Lesungen der Dubletten

zu 527: 521. 522. 515, zu 100: 520. 528, zu 518: 502. 514. 523. 524 aber nur im Apparat zur Einleitung und den ersten drei Voten mitgeteilt. Die Reihenfolge der Siglen im Apparat ist die textgeschichtlich gebotene, Punkte trennen unmittelbar zusammengehörige, Kommata die selbständigen Hss.

Bei einer Ueberlieferung wie der Cyprianischen ist es nicht statthaft, alle bei der Kollation gesammelten Varianten zu publizieren. Der Apparat darf hier nur soviel bieten, daß die Rechtfertigung bezw. die Nachprüfung der getroffenen Rezension ermöglicht wird. Die Charakteristik der einzelnen Hss. gehört nicht in den Apparat, sondern in die Prolegomena. Eine objektive Bestimmung über die Ausdehnung des Apparats ist indessen unmöglich. Die Brauchbarkeit muß ihn bewähren. Da ich in der vorliegenden Edition der Sententiae selbst nur ein Probestück liefere, bin ich in der Mitteilung von Varianten, zumal auch bei der Schreibung von Namen, nur deshalb so weit gegangen, um die vollständigste Nachprüfung der von mir vorgetragenen Genealogie und Wertung der Hss. zu ermöglichen. Findet sie Anerkennung, so wird in einer Gesamtausgabe der Apparat noch ganz bedeutend einzuschränken sein.

8. Daß eine neue Ausgabe Cyprians keine Forderung spezialwissenschaftlicher Interessen ist, wird meine Arbeit aufs Neue zeigen. Wiederkehrende Orthographica nicht gezählt habe ich Hartels Text an etwa 100 Stellen geändert. Die Aenderungen stellen den originalen Text her mit den Härten und Fehlern der mündlichen Rede und den Rustizismen mancher Konzilsbesucher, denen sie mehrfach ihre richtigen Namen zurückgeben; sie haben also nicht geringes philologisches wie historisches Interesse. Von besonderer Bedeutung sind sie in den Bibelcitaten.

Die Textgeschichte bestätigt dabei durchaus die sammlungsgeschichtliche Ordnung der Hss.; daß manche Hss. die Reihenfolge ihres Archetypus bewahrt, den Text aber korrigiert haben, ist nur selbstverständlich. Der sammlungsgeschichtlich primäre Typ 45 ist es auch textlich; der sammlungsgeschichtlich ebenfalls nach Afrika und in frühe Zeit weisende Typ 504 (= 5010) bietet auch den entsprechenden Text; sein sammlungsgeschichtlicher Verwandter, 100, ist dies auch im Text. 40. 80, die römischen Sammlungen sind sekundär, aber alt, für die in ihnen zuerst aufgenommenen Stücke der Sammlung allen Vertrauens wert. 1. 56 ist textgeschichtlich ebenso kompliziert

wie sammlungsgeschichtlich; afrikanische Grundlagen und zwar vom Typus 504 sind ebenso unverkennbar wie die Kollation der römischen Ausgabe. Ein anderes Produkt einer solchen Rezensionstätigkeit ist 421, wieder ein anderes 7. Erzeugnisse wohl mehr einer zufälligen als systematischen Textvergleichung sind 102. 201. 519 und die Gruppe 110; bei letzterer sind 504 und 80 die Hauptquellen, bei den ersteren sind ziemlich reine C-Texte mit A-Texten bearbeitet. Daß Augustin eine durch römische Rezension gegangene Ausgabe Cyprians benutzte, zeigt ebenso ihr Inhalt, wie ihr Text. Diese Uebereinstimmung von Text- und Sammlungsgeschichte ist deshalb so wertvoll, weil sie erweist, daß man mit vollem Vertrauen auf Grund der rasch und sicher zu machenden sammlungsgeschichtlichen Beobachtungen die eine Textkollation lohnenden Hss. und Teile von Hss. mit Hilfe kurzer Stichproben auswählen kann (s. meine Cypr. Briefsammlung S. 68-71).

Nachschrift: Bevor ich diesem Bogen das Imprimatur erteilte, hatte ich Gelegenheit, einige oberitalienische Bibliotheken zu besuchen. Infolgedessen kann ich hier noch den Inhalt von 3 Cyprianhss. mitteilen, über die ich bei der Abfassung meiner „Cyprianischen Briefsammlung" gar keine oder nur fehlerhafte und unvollständige Mitteilung hatte erhalten können.

216 (Turin, Bibl. Naz. D IV 37) ist nach Inhalt und Text = 505 (Cypr. Briefs. S. 138).

540 (S. Daniele nel Friuli, Bibl. Com. 22) enthält: I. IV. VIII. XI. VI. V. VII. X. XII. XIII. IX. 63. 55. 6. de laude martyrii. 9. 20. 27. 35. 33. 25. 41. vita Cypriani. 72. 68. 62. 77. 78. 79. 31. 49. 50. 36. 53. 23. 76 (nur den Gruß). 12. 81. 7. 5. 14. 16. 17. 18. (nicht 19). 29. 26. 34. 15. de spectaculis. 28. 47. 37. 38. III. 11. 39. 58. 60. 76 (bis). 73. 71. 70. Sententiae. 74. 69a. 69b. 67. 64. 2. 13. 43. 65. 52. 1. 56. 3. 45. 48. 44. 61. 46. 57. 59. 66. de idolorum vanitate. 4. 51. 54. 32. (nicht 20). 30. 10. 50 (bis). 80. 77 (bis). 24. 8. de duobus montibus. ad Virgilium. coena. 21 1). adversus iudaeos. de aleatoribus. Vgl. über die Hs. Cypr. Briefs. S. 152 f. Daß (wie dort ausgesprochen) in 540 sehr wertvolle Textquellen, wenngleich nicht ungetrübt, fließen, bestätigt auch die Kollation der Sententiae. 540 liest mit allein 45. 100. 518 S. 267, 3 Lucilianus (s. o. S. 301), bietet im Uebrigen in den Ueberschriften der Noten folgende Varianten, die zur Charakteristik des Textes mitgeteilt seien: nr. 1 blitha, 3 adrimeto (5010 etc.), 4 thamochade, 6 salambese (45. 5010. 527), 8 circa (5010 etc.), 9 segerinis, 10 nomilus, 11 ccedias (80), 12 bachai (vgl. bacai 5010 etc.), 22 macomatibus, 26 thutina, 29 ab athenis (50102. 40. 102), 30 livosus, 31 lucius (5010 etc.), 33 macora, 35 adelfius (40 etc.), thasualithe, 39 sicilibra (80. 102), 42 lambus (7), 44 pelatianus (401), 46 maratana (100 etc.), 47 obda, 50 ahymus, ausuaga (5010. 527), 56 tharasa (5010. 527), 57 thepelte, 63 busticageni (vgl. 45 etc.), 65 abachia (vgl. 201. 518), 66 marceliana (5010), 67 cecilie (5010. 527), 70 russicade (vgl. 45 und 56), 71 prudencianus, viculi (519), 72 diharrita (vgl. 40. 80 etc.), 76 silvianus (5010 etc.), 79 macula, 81 bucabi (102). 540 steht also zwischen 45 und 5010. 549 (Venedig Marc. II, 24, Valentinelli III, 6) enthält: I. X. XII. XIII. VIII. IV. XI. V. VI. 58. 55. de idolorum vanitate. 6. 10. 28. 37. 11. 76. 13. 1. 61. de duobus montibus. 12. 4. 34. 3. de spectaculis. de duodecim abusivis. VII. Mit diesem Index gesellt sich 549 zum ersten Teil des Codex 435 (Carpentras 31), von dem er nur durch bedeutungslose Umstellungen einzelner Stücke differiert. Vgl. über 435 Cypr. Briefs. S. 149. [20. September 1909.]

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1) Hierzu die Randbemerkung: ista epistula omissa per errorem debet scribi paulo superius post epistulam quae incipit 'necessitas temporum' (sc. ep. 24).

Die Wanderungen der Polynesier nach dem Zeugnis

ihrer Sprachen.

Von

Franz Nikolaus Finck.

Vorgelegt in der Sitzung am 31. Juli 1909 von Herrn J. Wackernagel.

1. Ein Versuch, die Wanderungen der Polynesier in umfassender Weise und mit ausführlicher Begründung darzulegen, ist schon im Jahre 1844 von Horatio Hale unternommen worden (H. 117 ff.). Er ist dabei wie schon vorgreifend bemerkt seider Wahrheit bereits ziemlich nahe gekommen. Wenigstens sind seine Ergebnisse, soweit sie Wesentliches betreffen, nur in verhältnismäßig geringem Maße erschüttert worden. Da scheint nun die Frage nicht unberechtigt, ja unvermeidlich zu sein, ob es dann überhaupt wohl angebracht ist, den Versuch nochmals anzustellen, zumal wenn dieser mit der Absicht unternommen wird, im Gegensatz zu Hale's fast allseitiger Umschau nichts anderes als nur die sprachlichen Tatsachen ins Auge zu fassen.

2. Die Berechtigung eines solchen Unternehmens dürfte jedoch dadurch zur Genüge gegeben sein, daß heute eine bedeutend weiter gehende Kenntnis polynesischer Sprachen möglich ist als zu der Zeit, wo Hale seine grundlegende Abhandlung schrieb. Ja, angesichts dieser Tatsache ist vielleicht nicht nur von einer Berechtigung, sondern geradezu von einer Verpflichtung zu reden, von der Verpflichtung, die vor mehr als einem halben Jahrhundert aufgestellten Hypothesen, die keineswegs unangefochten geblieben sind, auf ihre Stichhaltigkeit den neuen Erfahrungen gegenüber zu prüfen, sei's auch auf die ja keinesfalls der Sache, sondern höchstens dem Ruf des Unternehmers drohende Gefahr hin, viel

leicht nicht viel mehr als nur eine Bestätigung früherer Feststellungen zu erreichen.

3. Bedenklicher könnte schon die Beschränkung auf das rein Linguistische erscheinen, da der gerade auf polynesischem Gebiet verhältnismäßig reiche Bestand an Wandersagen und mythologischen Ueberlieferungen doch, so sollte man sagen, als nächstliegende Hilfe für die Beantwortung dsr aufgeworfenen Frage willkommen sein müßte. Daß eine derartig einseitige Beobachtung, auf der die folgende Darlegung beruht, die Gefahr in sich birgt, eine durchaus befriedigende Lösung nicht erreichen zu können, ist nun allerdings zuzugeben, und dieser Mangel soll denn auch keineswegs geleugnet oder beschönigt, sondern nur durch den Hinweis auf des Verfassers einseitige Vorbildung einigermaßen entschuldigt werden. Vielleicht wird der nicht zu leugnende und nicht geleugnete Nachteil, daß die folgenden Ausführungen also im günstigsten Falle nicht mehr als eine der Ergänzung bedürftige Vorarbeit bilden können, aber doch wenigstens zum Teil durch den Vorteil aufgewogen, daß die Untersuchung infolge der einseitigen Forschungsrichtung ziemlich frei von jeder Voreingenommenheit voranschreiten kann.

4. Zwanzig polynesische Sprachen beziehungsweise Dialekte haben sich für die vorliegende Abhandlung heranziehen lassen, wenn auch von einigen nur außerordentlich dürftige Nachrichten zur Verfügung standen. Dies gilt besonders für das Tupuaiische, die Sprache der Austral-Inseln, hinsichtlich derer ich auf die leider übermäßig spärlichen Nachrichten bei Hale angewiesen war. J. Williams' Buch „A narrative of missionary enterprises in the South Sea Islands (London 1837), auf das Hale verweist, befindet sich zwar in der hiesigen (Berliner) Königl. Bibliothek, war zur Zeit der Bestellung aber infolge eines hier so oft waltenden ungünstigen Zufalls gerade beim Buchbinder. Diese zwanzig Idiome sind, von einer einzigen, auf den Namen des Volks gegründeten Bezeichnung abgesehen, teils nach einzelnen Inseln, teils nach einer Gruppe von solchen benannt, haben aber im ersteren Falle mit ziemlicher Gewißheit für den ganzen von Polynesiern bewohnten Teil des Archipels Geltung, zu dem die namengebende Insel gehört. Um der Raumersparnis willen sollen für die Namen dieser 20 Sprachen beziehungsweise Dialekte folgende, durch die beigefügte Angabe der Insel beziehungsweise Inselgruppe wohl hinlänglich erklärte Abkürzungen gebraucht werden:

fak.

Fakaafo oder Bowdich-Insel innerhalb der Union- oder
Tokelau-Gruppe;

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