Imágenes de páginas
PDF
EPUB

meiner Untersuchung wird man sich jetzt einfach für die erstere Annahme entscheiden können.

Cap. XLVII, 72: lupus, breuis (Hessels S. 49). Das ags. Wort ist aus bres = bræs, bærs (Ep.-Erf. Gl. 592; Sweet, OET. S. 74), bears st. m. 'Barsch' korrumpiert. Corpus-Gl. L 297 (Hessels S. 75) liest bres, über der Linie ist zudem zwischen e und s ein r hinzugefügt (brers beruht auf Kontamination der ohne und mit Metathesis gebildeten Formen 1)). Bei der Annahme, daß ein Kopist das v über bres als zum Wort gehörig betrachtete, wird uns deutlich, wie die latinisierte Form breuis entstehen konnte.

Vielleicht dürfen wir auch noch luad (cap. XXXV, 289 Inuisum glossierend; Hessels S. 38: 'Ms. has v above the ua') = lad (d. i. lad, lap) mißverstandenem ad hierherziehen. Es wird allerdings von Steinmeyer in den Ahd. Gl. Bd. II S. 597 Anm. 36, Glogger, Leid. Gl. T. II S. 62 und Hessels im germ. Index S. 232 als Schreibfehler für laud angesehen.

Die bisher behandelten Lesungen, die ich übrigens nach ihrer Beweiskraft geordnet angeführt habe, zeigten ein überschüssiges u. In den folgenden Fällen, in denen u statt eines anderen Buchstaben, und zwar eines a erscheint, mag die Vertauschung infolge der Ähnlichheit des offenen a und des u eingetreten sein (vgl. auch Schlutter, Anglia Bd. XXXI [1908] S. 140 und das Faksimile einer Seite des Leid. Glossars in Hessels' Ausgabe): uuldpaexhsue f. ualdwaexhsae (Kern, Engl. Stud. Bd. XXXVI [1906] S. 115) 'cartillago', vgl. z. B. ahd. walto-wahso schw. m. 'neruus' (cap. XIX, 59; Hessels S. 19); ueostun f. uetstan = hwet(i)stān st. m. cos glossierend (cap. XLVI, 4; Hessels S. 47); streum f. strēam st. m. 'r[h]euma' (cap. XLVII, 31; Hessels S. 48: 'Ms. has stroke over the m'); und uinu f. fina schw. m. 'marsopicus', 'woodpecker' (cap. XLVII, 67; Hessels S. 49) *).

Die Resultate, die bei der Betrachtung von herdusuepe gewonnen sind, geben einen Fingerzeig, wie der rätselhaften Karlsruher Gl. hyesuape beizukommen ist.

Ein Blick in das Glossar Rz lehrt, daß der Schreiber durchaus keinen Glauben verdient: er machte grobe Fehler und verstand offenbar z. T. gar nicht, was er kopierte. Da sich der von

1) Vgl. Regius-Psalter cap. 89, 4: zerstra (ed. Verfasser [1904] S. 170), aus zestra u. zersta kontaminiert.

2) In den Glossen chyun und spaedun (cap. XX, 3 u. XXXIX, 12; Hessels S. 19 u. 40) wird ahd. Einfluß vorauszusetzen sein. Die Form thestisuir (cap. V, 21; Hessels S. 10) muß als unerklärt außer Betracht bleiben; nach Holthausen, Beibl. z. Anglia Bd. XIX S. 169 viell. lat. festiuis.

=

ihm überlieferten Form keine etymologische Deutung geben läßt, die einigen Anspruch auf Wahrscheinlichkeit besäße, sind wir berechtigt, seine Lesung als nicht authentisch anzusehen. Welche Bewandtnis hatte es mit ihr?

Alois Pogatscher hat mir (wiederum brieflich) eine recht einleuchtende Vermutung mitgeteilt. In dem y von hye-suape dürfen wir vielleicht wieder ein in das Wort hineingelesenes übergeschriebenes y1) und in dem restierenden he- des ersten Bestandteiles der Zusammensetzung das Stück eines ursprünglich beabsichtigten herd- sehen. Während das y-Zeichen in der Leid. Glosse als u hinter herd- erscheint, ist es in hye-suape vor dem e in das Innere des Kompositionsgliedes geraten. Derselbe Schreiber oder auch ein späterer mag dann diesen Teil der ihm undurchsichtigen, fremden (da ags.) Glosse weiter zu hye- verstümmelt haben.

Die Überlieferung der jüngsten Glossensammlungen, in denen uns der Terminus had-swāpe erhalten ist, fällt ins 10. bezw. 11. Jahrhundert. Für die ganze spätere, auch nachags. und moderne englische Zeit ist mir kein einziges Zeugnis irgend welcher Art für die Existenz einer Brautfrau bekannt geworden; und auch jene Glossen sind nicht einmal mehr unbedingt beweisend für die Zeit ihrer Niederschrift. Aber da die nachags. Quellen für unsere Zwecke noch nicht erschöpfend durchforscht sind, möchte ich vorsichtiger Weise die Frage offen lassen, wann diese sicher einst volkstümliche Figur aus der nationalen Sitte geschwunden ist, wann wie heute die Mutter der Braut, die 'bridesmaids' oder irgend welche weibliche Verwandte ihre Rolle übernommen haben.

[ocr errors]

Ich stehe am Ende meiner Untersuchung. Sie hat hoffentlich abgesehen von dem Ertrage, den sie an positiven Ergebnissen und begründeten Hypothesen gezeitigt hat die Tatsache in ein helles Licht gerückt, daß die ags. Glossen für den Kulturhistoriker ein reicher, großenteils noch ungehobener Schatz sind. Mühe und Lohn stehen allerdings in keinem Verhältnis; aber gewiß können wir solch peinlicher Detailforschung nicht entraten.

1) Das Glossar Rz liest z. B. auch Umecta gebyraet, Ahd. Gl. Bd. I S. 708, 17 (vgl. die oben S. 25 zitierte Leid. Gl. zebyraec).

Die dritte Ghatha des Zura tušthro.

(Josno 30.)

Versuch einer Herstellung der älteren Textformen nebst Uebersetzung.

I.
Von

F. C. Andreas.

Vorgelegt in der Sitzung vom 20. Februar 1909.

In dem Vortrag über die Entstehung des Awesta-Alphabetes und seinen ursprünglichen Lautwert, den ich im Jahre 1902 auf dem dreizehnten internationalen Orientalisten-Kongress in Hamburg gehalten habe, ist der Satz ausgesprochen, „daß eines der Hauptprobleme nicht nur der Awesta - Philologie, sondern der gesamten īrānischen, ja vielleicht sogar indogermanischen Sprachgeschichte dieses ist festzustellen, wie der mit Pählävi-Buchstaben geschriebene Awesta-Text aussah, aus dem unser jetziger Text umgeschrieben worden ist".

Die vorliegende Arbeit, die das Resultat der während mehrerer Semester gemeinsam mit Herrn Wackernagel abgehaltenen altiranischen Uebungen ist, bietet einen Versuch, im Anschluß an die Darlegungen jenes Vortrages den älteren Text des durch seinen Inhalt besonders interessanten dreißigsten Kapitels des Josno wiederherzustellen und phonetisch zu interpretieren. In einem ersten Teil geben wir, in Ermangelung der älteren Pählävischrift, mit hebräischen Buchstaben das, was man den arsacidischen Text des Awesta nennen kann. Rechts davon steht die phonetische Umschreibung, die als Urtext bezeichnet worden ist, da in ihr die in dem arsacidischen Text vorhandenen jüngeren, mitteliranischen Formen durch die ursprünglichen ersetzt worden sind. Diese Umschreibung

will die Aussprache der Awesta-Sprache geben, soweit es bisher gelungen ist, sie festzustellen. Links ist zur Vergleichung der überlieferte Text in der im Grundriß der iranischen Philologie befolgten Transskription als Vulgata abgedruckt worden. Beigefügt ist eine neue Uebersetzung. Ein zweiter Teil soll Erörterungen zur Schrift- und Lautlehre sowie Anmerkungen zur Rechtfertigung der Texte und der Uebersetzung bringen. Hier nur die Bemerkung, daß a einen Vokal bezeichnet, über dessen Qualität wir noch nichts aussagen wollen, und ã u. dergl. zerdehnte (metrisch zweisilbige) Länge.

[blocks in formation]

aft ta vafxsya isonto את תא וחשיא אישונתו ya* muziata yart-dit viousoi יא מזדאתא יתצית וידושי stuta-da athurifi | סתותאצא אחוראי

yosniyarda vonhous mononhi ייוסניאצא ונחווש מננחו huminzora urtax yo-dat חומאונזדרא אוחרא ייוצא .yoraladonis darsatar vraza יא רוצוביש דרוסתא אורואזא•

44

F. C. Andreas,

2.

sruta tousatis vaihista סרותא גוושאיש וחישתא

avarina tax sudax mononha אוינתא סוצא מננחא alvarno viditashyo אאורנאו ויציתחיא

[blocks in formation]
[ocr errors]

uhmã1i [no] suzòyā1i ẞa1udonto pa1ti.

narrom nafrom hvahyai tonuvoi נרום גרום חוחיאי תנויי para mazi yinhi פרא מזו יאונחו

[blocks in formation]

3.

art to monyu pu(?)rviyo את תא מניו פורוייו yi yomo hva*fno_a*sruvatom יא יומא חופונא אסרואתום

mona hi-ča va ča1hi-ča

[ocr errors]

Syafuonoi ho vathyi akom-da שייותנוי חו וחיו אכוסצא

ds-das husonhi | אוסצא חודאונחו

.urs visyutaf noit duzionhö אורוש וישייאתא נוית דוצדאונחו•

« AnteriorContinuar »