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Kirche daselbst soll laut einer durchaus unverbürgten Angabe auf dem vorderen Oberberg, in der noch heute davon benannten Kilchmatt gestanden, in unbekannter Zeit den hl. drei Königen geweiht und 1303 neu aufgebaut worden sein. ') 1341 ertheilten ein Erzbischof und zehn Bischöfe den Andächtigen und Bußfertigen, welche an bestimmten Tagen und Zeiten die Kirche J. besuchen, vierzig Tage Ablaß, und der diesen bekräftigende Bischof Niklaus von Konstanz fügte noch weitere vierzig Tage hinzu, 2) Am 22. März 1392 wiederholte sodann die Genossenschaft auf J. die schon früher gestellte Bitte an den österreichischen Landvogt in Baden um Scheidung ihrer Kapelle von der Leutkirche in M., weil wegen großer Entfernung von dieser, dazwischen liegender hoher Berge, Regen, Schnee und anderer schlechter Witterung sie vom Besuche des Pfarrgottesdienstes abgehalten und sowohl Erwachsene als Kinder am Empfang der hl. Sakramente, Taufe und Begräbniß versäumt werden, und weil sie ohne Schaden des Kirchherrn eine Pfründe mit einem Priester zu stiften beabsichtigen; sie ersuchten deßhalb den Landvogt unter Vorbehalt der seiner Herrschaft zugehörigen Freiheit, Lehenschaft und Rechte um dießfällige Verwendung beim Bischof von Konstanz.) Derselbe entsprach ihnen durch ein Schreiben vom 9. März 1392 an leßteren, mit der Anzeige, daß er Namens der Herrschaft Desterreich, als Kollators von M., die Erlaubniß dazu ertheilt habe. *) Bischof Burkard gestattete hierauf am 13. August gleichen Jahres, daß ein ihm zu präsentirender und kirchlich einzuseßender Geistlicher in der Kirche J. die Seelsorge der dortigen Einwohner verrichte, und ihnen als Leutpriester Gottesdienst, Taufe und alle andern Sakramente spende, auch das kirchliche Begräbniß der Verstorbenen auf dem Friedhof in J. vollziehe, demnach die Leute dieses Orts von der Pfarrkirche M. soweit getrennt seien, jedoch ihr die Zehnten und nach bisheriger Gewohnheit die Opfer an den hohen Festtagen entrichten sollen.") Am 5. Februar 1397 stiftete Heinrich Geerig von Rickenbach den Kirchgenossen zu J. einen Gulden jährlicher Gült an ein ewiges Licht in der Ehre U. L. Frau und der hl. drei Könige.) Am 8. Oktober 1492 erschien der Kirchenpfleger und

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Vogt auf 3. vor dem Kapitel in Luzern mit der von Landammann und Rath in Schwyz empfohlenen Bitte, es möchte ihnen die hl. Sakramente, auch Chrisam und Taufe gönnen, damit ihr Kaplan die Leute todt und lebend versehen könne. 1) Auf Befehl des Kapitels verglichen demzufolge Tags darauf der Dekan und Kammerer nebst dem Kirchherrn von Altorf die bezüglichen Späne und Fr= rungen zwischen dem Kirchherrn von M., Lukas Kolbing, einersowie den Vögten und Pflegern der Kirche auf I., gemeinen Bergleuten und Kirchgenossen anderseits dahin, daß die legteren während der Lebzeit des erstern jährlich alle vier hochzeitlichen Opfer und dazu, was das ganze Jahr hindurch auf dem Altar geopfert wird, nebst den von Alters her schuldigen Zehnten geben, dagegen ihrem Kaplan der vom Kirchherrn zu erbittende Urlaub in der Fasten, um Beichte zu hören, nicht abgeschlagen werden solle. Als Kaplan mögen die ab 3. einen Priester nehmen, der tugen: lich und genügsam sei" und sie zum Leben und Tod versehe. Auch sollen sie, wie andere Pfarrkirchen, alle Sakramente haben, Herr Lukas sie hinfür, daran ungeirret und witter unbekümmert rüewig lassen.") 1560 wurde zu Schwyz am Dreikönigstage Nachts 2 Uhr die große Glocke geläutet zum Zeichen für diejenigen, welche nach J. an das Patronatsfest gehen wollen. 3) — Nachdem man die dortige Kirche im Jahre 1600 vergrößert hatte, wurde sie sammt dem Pfarrhof und allen Dokumenten 1680 ein Raub der Flammen.) Für den Wiederaufbau, der erst 1709 er: folgte, gab am 16. Februar 1668 der Landrath in Sch. den Kirchgenossen auf J. ein Stück Allmendland als Eigenthum. ) Im Jahre 1676 geschah endlich die völlige Trennung von M., sowie die Aufnahme des neuen eignen Pfarrers, Melchior Büeler, in das Luzerner Kapitel. *) Im Thurme der Kirche J. hän gen drei Glocken, wovon die größte und mittlere 1840 von den Gebrüdern Nüetschi in Aarau gegossen sind, die kleinste aber (ohne Inschrift) wahrscheinlich aus der Zeit nach dem Brande von J. berrührt. 7)

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1). F. XXIV, 30. 2) G. F. XIX, 593. 3) u. 4) Dettling Sch. b. p. 160 u. 129. — 5)—7) Mitth. v. Hr. Pfr. Bürgler in J.

Literatur

der V Orte vom Jahre 1889.

(Schriften über die V Orte und aus den V Orten.)

Zusammengestellt von

J. L. Brandstetter, Professor.

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Geschichtsfrd. Bd. XLV.

Bemerkung.

Denjenigen Herren, die mir Beiträge einsandten, sage ich meinen verbindlichsten Dank, so besonders den Herren Rektor Bucher, Archivar Th. vou Liebenau, Bibliothekar Schiffmann in Luzern, Hochw. Anton Küchler in Kerns, Buchhändler von Matt in Stans, Benziger & Co. in Einsiedeln, Rektor Keiser in Zug, Kanzleidirektor Kälin in Schwiz, Professor F. Nager in Altorf und Landschreiber Weber in Zug. Leider wurden nicht alle meine Anfragen be

antwortet.

Beriodisch erscheinende Druckschriften, so besonders die jährlich wiederkehrenden Berichte von Vereinen, Instituten, Lehranstalten, Regierungen und deren Departementen wurden, falls nicht der Inhalt das Gegentheil verlangt, oder Felbe Früher nicht angeführt waren, nicht mehr erwähnt.

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2. Wie's in der Welt steht. In: Kth. Schw. Bl.

3. Allgemeine deutsche Biographie. 27. Band: Rudolf v. Nadegg (Gabriel Meier.) Joseph Joachim Raff von Lachen. (Weber) Alois, Graf Reding von Biberegg, Landammann der Schweiz. (Georg v. Wyß.) Augustin Reding, Fürstabt von Einsiedeln. (Gabriel Meier) Ital Reding, älter, Landammann in Schwyz. (Georg v. Wyß.) 28 Band: Placidus Reymann, Fürstabt in Einsiedeln. (Gab. Meier.) Hesso von Ninach, Minnesinger. (A. Schumann.)

4. Almanacco delle famiglie cristiane. V. Jahrg. 1890. Einsiedeln, Benziger & Co.

5. Almanach des familles chretiennes. 15. Jahrg. 1890. Einsiedeln, Venziger & Co.

6. Almanaque de la familia cristiana. II. Jahrg. 1890. Einsiedeln, Benziger & Co.

Amberg, Johann. Siehe No. 79.

7. Annuaire de la Suisse pittoresque et hygienique. (Darin: Gotthard. Lucerne. Le Pilate.) Lausanne.

8. Arbeiter-Post. Redaction Dr. J. Bühlmann und A. Fuchs. Luzern, Burkhardt.

9. A Ricordo di Vincenzo Gianella di Acquarossa. Einsiedeln, Benziger & Co.

10. Ave Maria. Souvenirs d'Einsideln. E., Benziger & Co. 11. Balmer, Alois. Renaissance: Bauten in Luzern. Ju Monatrosen. 33. Jahrg.

12. Balmer, J. Eine Jubiläumsausstellung in Luzern. Vaterland 121. 123. 124.

13. Die Bedürfnisse einer Arbeiterfamilie in der Stadt Luzern. Luzern, Burkhardt.

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