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4) Gwalthero Bueler, Petro Jurt, Jodoco Niffeler, Fridolino Achermann Aedituo Joanne Schröter pro tempore existentibus,

5) Erat tunc temporis tam famis tamque belli ob annonæ Augustiam Mensura Vini per 166. Libra Butiri 85. Modius frumenti per 20 Gld.

6) Werdmeister war Better Weid Ein Weltscher. Diß gält in zuo zit gfin 12 bz. so uff dem Kilchoff funden worden.

Bemerkungen: Die Unterschrist auf dem 4. Täfelchen bedeutet offenbar Casparus Mock Parochus. 4 Täfelchen find nur auf einer Seite be schrieben. Auf der Rückseite des ersten Täielchens befindet sich die Notiz, die oben unter 6) angeführt ist. Auf dem 5. Täfelchen hieß der Getreidepreis ursprünglich 16 Gulden. Die Zahl 16 ist durchgekrißt und dafür 20 darunter geschrieben. Diese Correktur sowie die Notiz in deutscher Sprache sind von einer andern Hand eingekrist. Die Bemerkung in Be treff des Geldes bezieht sich auf das den Täfelchen beigelegte Geldstück.

b) Ein am Rande stark beschnittenes Geldstück von Silber, 13 Gramm schwer. Avers: Heinricus III. D. G. Fran. et Polo. Rex.-Revers: 1579. Uebrige Umschrift ist verstümmelt. Das Lilienwappen.

c) Ein Luzerner und ein Basler Bracteat.

d) Ein kleines Kreuz aus Messing in Form eines Deutschordenskreuzes mit einem Ninglein zum Anhängen; auf der einten Seite mit einer Heiligenfigur, St. Johannes? auf der anderen Seite mit einem Stangen-Kreuze, und vielen verschiedenen gestell ten Buchstaben, deren Bedeutung und Zusammenhang nicht klar ist. Am Fuße des Stangen-Kreuzes liest man San Sebast.

4.

Urgeschichtliche Funde im Wauwilermoos.

Witgetheilt von J. Heierli.

Westlich von Sursee liegt Wauwil, in dessen Nähe sich ein großes Torfmoor als ehemaliges Seebecken zu erkennen gibt. Der einstige Wauwilersee reichte bis gegen Schöß hinüber. Nach und nach aber verwandelt er sich in ein Moor, und der Torf breitete sich immer weiter aus. In den fünfziger Jahren unseres Jahr

hunderts wurde sodann noch der lezte Rest des Sees durch Tieferlegung des Wasserstandes zum Verschwinden gebracht, und nun fonnte das Wachstum des Torfes erst recht ungehindert vor sich gehen, die Torfausbeutung leichter und ergiebiger bewerkstelligt werden.

Als im Jahre 1859 Herr Oberst Suter von Zofingen in seinem Torflande im Egolzwilermoose, auf der westlichen Seite des ehemaligen Wauwilersees, arbeiten ließ, stieß er auf Reste von Ansiedelungen aus der Steinzeit, und bald wurde es klar, daß in dem alten Seebecken Pfahlbauten existirt hatten. Diese mußten von eigenthüm licher Konstruktion gewesen sein: Mehrere Floße waren über ein: ander gelegt worden, und das oberste Floß bildete den Wohnboden. Eenkrechte Pfähle auf den Seiten verhinderten das seitliche Ausweichen. Die Funde aus diesem Pfahlbau sind beschrieben in den „Mittheilungen der Antiq. Gesellschaft Zürich“ Bd. XIII., 2 Abth. Heft 3 Seite 73-79 und in den dieser Beschreibung beigegebenen Tafeln findet sich die Illustration der Bauart und der Artefakte.

An nicht weniger als 5 Stellen hatten 1859 Wohnreste constatirt werden können. Dieselben lagen im Gebiet der politischen Gemeinden Egolzwil und Schöz. Seither hat sich ihre Zahl vermehrt durch neue Funde beim leßtgenannten Orte und bei Wauwil. Die meisten Gegenstände jedoch, welche zum Vorschein kamen, gelangten in Privathände und erst in den letzten Jahren gelang es den Bemühungen des Herrn Prof. J. L. Brandstetter in Luzern, eine Anzahl Artefakte für das Museum des Vörtigen Vereins in Luzern zu erwerben. Der Schreiber dieser Zeilen verdankt dem genannten Herrn außerdem noch Berichte über Funde, die leider nicht mehr zugänglich sind. Es steht zu hoffen, daß die Ausbesse rung des Nonkanals, welche in nächster Zeit vorgenommen werden soll, dem Museum eine neue Reihe von Pfahlbau-Objekten aus dem Wauwilersee liefern werde.

Was nun die Funde von Schöß angeht, so stammen dieselben aus der unmittelbaren Nähe des Ronkanals. Die Fundstelle beginnt da, wo der sog. Scheidgraben von Egolzwil in den Kanal mündet und erstreckt sich längs des leßtern bis gegen die Brücke, welche vom inneren Schößermoose über die Ron führt. Unweit davon liegen auch 4 von den 5 Fundorten, welche Suter ausbeutete. Die Funde bestanden in menschlichen Skelettheilen; so wurden Theile

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1. Bastgeflecht. 2. Matte aus Flachs. 3. Brod von Bastgeflecht umgeben. 4. Bronze-Nadel. 5. Römische Fibula (Bronze). 6. Bronze-Beil. 7. Bronze-Nadel. 8. Haarnadel aus Bronze.

Beilage zu Geschichtsfreund 1891, Bd. XLVI.

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von Menscheniädeln gefunden. Sodann kamen Thierknochen zum Vorschein, z. B. von Rind und Ziege, Hauer vom Eber, Geweihe von Hirich und Reh. Mande Knochen waren verarbeitet zu MeiBeln, Piriemen us. w. Die Steinobjekte waren Beile von 3-12cm Länge, die meistens gut geschliffen waren, die Hämmer mit Schaftloch, Schleifeine, jog. Quetscher zum Zermalen von Getreide, Peilipizen x. Die Scherben bestanden aus schwarzgebranntem Ton, dem weiße Körner beigemengt waren. Sie besaßen oft Verzierungen, durchbrochene Buckeln. Ganze Töpfe fehlten. Verkohltes Obit, Getreide, Nüsse und Beerenkerne wurden nicht selten gefunden, ebenso Holzobjekte in Form von Schalen. Auch ein Stück eines Ruders wurde entdeckt, sodann Geflechte, die in den Besit des Vörtigen Vereins kamen. Diese Geflechte bestehen theils aus Bast, theils aus Flachs. Ein zierliches Bastgeflecht ist dargestellt in Figur 1, während Figur 2 eine Art Matte aus Flachs uns vor Augen führt. Höchst interessant ist das Stück, welches Fig. 3 reproduziert. Außen befindet sich ein dichtes Bastgeflecht, innen aber eine feinförmige Masse, die aussieht wie Brod, aber unter dem Mikroskop keine organische Struktur mehr zeigt. Auf der innersten Seite, bei A, ist eine Eindümpfung, als hätte da ein Stein gelegen. Es ist möglich, daß die Pfahlbauer des Wauwilersees das Getreide zu Mehl zerrieben, und dieses Mehl zu einem Teig verarbeitet, in dichten Körben aus Bastgeflecht vermittelst heißer Steine zu Brod gebacken haben.

All diese Funde im Schößermoose wurden an Orten gemacht, wo nicht bloß Pfähle das Vorhandensein von menschlichen Wohnstätten andeuten, sondern es ist der Boden stellenweise mit Bohlen belegt und durch Lehm und Steine firirt. Auch Herdstellen sind gefunden worden, gekennzeichnet durch Feuergruben, Tonscherben, verkohltes Holz und Getreide u. s. w.

Eine neue Fundstelle von Antiquitäten wurde unweit des Dorfes Wauwil entdeckt zwischen dem Wauwiler- und Kaltbachermoose. Die Objekte, welche im Museum in Luzern geborgen sind, kamen 1890 zum Vorschein und bestehen in 2 Bronzen, deren Alter aber sehr verschieden ist. Die eine ist eine Nadel mit fla chem Kopf, der Bogenverzierung trägt, während die Nadel selbst unten am Kopfe eine schwache Anschwellung aufweist, die mit einem feinen Löchlein versehen ist. Der geschwollene" Theil der

Geschichtsfrd. Bd. XLVI.

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