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Schaab, Gesch. der Stadt Mainz.
Schaten, Historia Westphaliae.

Scheid, Codex diplom. Eichsfeld.

Schlöpfen, Chronicon der Stadt und des Stifts Bardewick.
Schmidt, Handbuch der christl. Kirchengeschichte.

Gesch. des Großherzogthums Hessen.

Schöller, die Bischöfe von Passau.

Schoepflin, Alsatia illustrata.

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Alsatia diplomatica.

tigen Werke von Barbacovi (Memorie storiche della citta e del territorio di Trento) und Bonelli (Notizie istorico-critiche della chiesa di Trento) troß der aufgewandten Mühe nicht rechtzeitig erlangt zu haben. Die neuesten Erscheinungen auf verwandtem Gebiete sind von mir nicht unberücksichtigt geblieben, wenn sie auch keine Ausbeute gewährten. G. V. Schmid's die säcularisirten Visthümer Teutschlands" ist ein so kritikloses und unter aller Kritik miserables Buch, daß man sich wundern muß, wie dies ganz verwahrlofte Kind in der guten Perthesschen Familie Aufnahme gefunden hat. Vielleicht dachte man, daß die Meisterhand eines Benvenuto Cellini jedem Steine eine seinen Werth bedeutend erhöhende Fassung verlieh ; allein einen Kiesel vermochte er doch nicht selbst nur in einen Topas zu verwandeln. Hennes', Albrecht von Brandenburg" bringt weder neue Thatsachen noch neue Gesichtspunkte, und beseitigt die von mir II. 201 ausgesprochene Erwartung in keiner Weise.

Ueber die Kriterien, welche Bisthümer unter die deutschen zu zählen, bin ich offen gestanden je länger je mehr mit mir in Uneinigkeit gerathen. Die verschiedenen Reichsmatrikeln konnten nicht zum entscheidenden Wegweiser dienen, denn entweder mußte dann die Zahl jener bedeutend gemindert oder aber vermehrt und auf Grund ehemaliger politischer Eintheilung die Grenze auf ächtslavisches und romanisches Gebiet ausgedehnt werden. Ganz unantastbare Bestimmungen über den Umfang der katholisch-deutschen Kirche bis zur Reformation sind nicht zu treffen. Erscheint denn das Territorium auf der einen Seite zu klein, auf der andern zu groß, thut dies doch dem Buche selber keinen Eintrag, falls man nur von einem für unsere Darstellung sehr unhaltbaren Rigorismus des Begriffes deutsch abstrahirt.

Scheinbare Widersprüche zum Inhalt des ersten Bandes sind lediglich Beweise anderer und besserer Erkenntniß. Ist beispielsweise bei Juftinian von Basel des Cölner Concils von 346 wie eines Factums gedacht, später aber diese Kirchenversammlung als erdichtete, deren Acten für gefälschte angegeben, so liegt auf der Hand, daß ich mich im Verlaufe der Arbeit Denen

anzuschließen gedrungen fühlte, welche jene vermeintliche Thatsache mit uns widerleglichen Gründen negiren und die darauf gebauten Dinge in Frage stellen oder völlig umstoßen. Daß strenger Kritik und historischer Wahrheit, wenn sie nicht zugleich selbst ohne herrschaftliches Brod Mägdedienste zu verrichten versteht, häufig der Taufschein vorenthalten wird, war mir dabei sehr wohl bewußt. Und wie mißlich es ist, Wahn und Vorurtheilen entgegen zu treten, vornehmlich welche durch Alter und Institutionen eine gewiffe Sanction erlangt haben, den Isisschleier des Truges abzuziehen, in welchem so manche scheinbare Thatsache, so manche Größe und Herrlichkeit wurzelt, das gehört zu den alltäglichen Erfahrungen, bleibt aber nichtsdestoweniger sittliche Berechtigung und Verpflichtung.

Getragen von dem Bewußtsein des redlichsten Bestrebens, sage ich Allen meinen Dank, die mir behülflich gewesen, und hege den Wunsch, daß die wohlwollende Nachsicht, wie sie sich gelegentlich des ersten Bandes in verschiedenen Zuschriften offenbart, auch bei diesem zweiten geübt werden möchte.

Halle, am Tage des Gedächtnisses der

Verstorbenen 1858.

Friedrich W. Ebeling.

XXVI.

Magdeburg.

(Erzstift.)

Auf den Wunsch seiner Gemahlin Editha, unter deren Tugenden Religiosität und Wohlthätigkeit vornehmlich gerühmt werden, stiftete Otto der Große im Jahre 937 (die Urkunde vom 21. September) auf dem Plage, wo jezt die Domkirche Magdeburgs steht, ein Benedictinerkloster, das er dem Apostel Petrus und den beiden Märtyrern Mauritius und Innocentius widmete. Die Gebeine dieser unter die Heiligen verseßten Opfer heiðnischer Grausamkeit erhielt das Kloster zwischen 944 und 961. Der Anfang zum nachmaligen Erzstift war mit dieser Stiftung gemacht. Otto begabte ste mit einem in Magdeburg belegenen Meierhofe nebst Wohnhaus, wie mit einer Reihe nachbarlicher Ortschaften mit allen Nuznießungen und Leuten. Die Namen jener Ortschaften, von denen mehrere verschwunden, sind: Fermersleben, Bukau, Rottersdorf, Lemsdorf, Diesdorf, Ottersleben, Osterweddingen, Süldorf, beide Dodele ben, Wanzleben, Gudenswegen, Unseburg, Vahldorf, Mose, Zielis, Biere, Germersleben, Wolmirsleben, Pechau, Gommern; Pretalize bei Fermersleben ist nicht mehr vorhanden, Frosa bei Magdeburg ist in die Neustadt aufgegangen, Imenwattinga wurde zu Langenweddingen gezogen, Istatesdorp lag bei Bottmersdorf nach Wanzleben zu, Witrichesdorp lag zwischen Ebendorf und Barleben, Bizzunci und Lieboldesdorp sind verschwunden und ihrer Lage nach unbestimmbar, Trumsize lag in der Nähe von Fermersleben, Pelnuzi lag hinter Wolmirstedt, vielleicht Parförde, Dudisi, vielleicht Dezel, Zuoboro möglicherweise Zöbbeniz, Wizoboro wahrscheinlich hinter Wolmirstedt, Welbuchi vielleicht Wiegliß, Hartharesdorp (Harsdorf) zwischen Magdeburg und Diesdorf, Thetmundesdorp urlängst verschwunden, Uncrowattinga in Langenweddingen aufgegangen, zwei Appendorp bei Ottersleben, Intuisleba, unweit der Neustadt, Leveres dorp zwischen Magdeburg und Ebendorf. Otto verstattete dem Convente die freie Wahl der Äebte aus seiner Mitte, die Bestellung eines Gerichtsvogts, und nahm das Kloster unter seinen

Ebeling, die deutschen Bischöfe. II.

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unmittelbaren Schuß. Er vergabte ihm ferner am 27. September den ganzen schon angelegten und künftig anzulegenden Zoll in Magdeburg, und am 11. October 103 Familien von Hörigen, Ansiedlern und Leibeigenen sammt deren Eigenthume, einige Zehnten und andere Vergünstigungen. Im Jahre 940 schenkte er ihm mehrere vom Bischof von Halberstadt eingetauschte Güter in Magdeburg und umliegenden Dörfern, so wie die Volkskirche in der Stadt, 941 seine Einkünfte von der daselbst errichteten Münze, wie ein Gut zu Deventer, ingleichen seine Güter in den Dörfern Uplingi, Roresheim und Nethetorp im Harthagau, 944 mehrere von dem Vasallen Eberhard eingetauschte, in jenen drei Dörfern belegene Güter, 945 die Städte Schartau, Grabau, Buchau, 946 Alles, was er Eignes an Gütern in den Dörfern Unseburg, Borna, Bischdorf, Mackstedt, Azendorf und in dem unbekannten Trullinge besaß, 948 die vom Hirschfelder Abte Hagano eingetauschten Güter im Mansfeldschen nebst den Kirchen zu Wormsleben und Widerstedt.

Hatte Bischof Bernhard von Halberstadt seine Einwilligung zur Errichtung dieses Klosters gegeben, das zur Aufnahme und steigenden Bevölkerung der Stadt Magdeburg viel beitrug, so widerseßte er sich doch der Errichtung eines Erzstifts Magdeburg, weil er sich keine weitere Schmälerung seiner Diöcesanrechte gefallen lassen wollte. Bernhard's Verhalten will Hoff = mann zwar für eine Erdichtung späterer Zeit ansehen, allein seine Gründe dafür beweisen nichts für seine Vermuthung. Auch ist er uns jeden Anhaltepunkt dafür schuldig geblieben, warum denn Otto, wenn ihn Bernhard's Widerstreben nicht bestimmen konnte, seinen Plan der Errichtung eines Erzstifts vorläufig fallen ließ. Mittlerweile machte er dem Morißkloster 959 und 961 neue Schenkungen an Rechten und Zehnten; 965 erhielt es die Orte Calbe, Rosenburg, Loburg, Tuchheim, die kaiserlichen Güter in Pech au und Gommern, den Zoll zwischen der Ohre und Bode, die höchste Gerichtsbarkeit über Magdeburg und Um -gegend, insbesondere über die daselbst wohnenden Kaufleute und Juden, das Markt- und Münzrecht, den Zoll von allen zu Land und zu Wasser in Magdeburg eingebrachten Kaufmannswaaren, den Honig zehn ten im Saalkreise und dessen Nachbarschaft, an beiden Seiten der Spree und Milde, desgleichen in der Laufig und im Jerichau schen Kreise, besonders in den Orten Biederiß, Möckern, Schartau, Burg, Grabau und Tuchheim, jedoch mit Ausnahme dessen, was schon an das Stift Brandenburg verschenkt war. Doch ist zu bemerken, daß 3. B. das dominium utile von Calbe und Rosenburg noch in den Händen der damaligen Lehnsinhaber blieb, und erst 993 völliges Eigenthum des Erzstifts wurde. Achnlich muß es sich mit andern Ortsvergabungen verhalten haben. Dazu kamen im December (965) die Revenuen von der in Gittelde angelegten Münze und dem dortigen Marktzoll. Seinen Hof nebst Zubehör in Giebichenstein bei Halle hatte der Kaiser dem Kloster am 11. April dieses Jahres (965) vereignet, und bedarf die Angabe, wonach Giebichenstein erst 1004 an die Magdeburger Kirche gekommen, darnach der Berichtigung. Im Jahre 966 schenkte er dem Morißstift Oppin, Brachstedt und Brachwiß im Saalkreise nebst Zubehör, Neumarkt

vor Halle, das Dorf Brogora, woraus die Stadt Halle entstanden, desgleichen einen Hof zu Oberwesel am Rhein, und die Klöster Kescelenheim im Gau Meinefeld, Hagenmünster bei Mainz, Jugenheim im Nahegau, und Speierdorf im Speiergau; 967 fein Gut Wulferftede im Harthagau.

Nachdem auf diese Art für das zu errichtende Erzstift gesorgt war, legte Otto 967 auf der Synode zu Ravenna den Plan dazu vor, als Hauptbeweggrund Ausbreitung und Befestigung des Christenthums unter den Slaven angebend. Der Papst ertheilte seine Genehmigung, da aber der Erzbischof von Mainz und Bischof Bernhard von Halberstadt abwesend waren, und die Zustimmung beider, weil mit ihren Intereffen dabei betheiligt, erlangt werden mußte, wurde die lezte Entscheidung noch ausgesezt, um so mehr, als bei Bernhard auf Einwilligung gar nicht gerechnet werden durfte. Endlich starb dieser (3. Februar 968), und Hildeward trat einen Theil seiner Diocese ab (s. Halberstadt 8.), das ganze Gebiet zwischen der Dhre, Elbe, Saale und Bode bis Ünseburg, Wanzleben und Haldensleben, wie Hatto von Mainz sich zu Gunsten dieses neuen Erzstifts seiner Oberaufsicht über die Bisthümer Havelberg und Brantenburg begab. Dazu wurden die Bisthümer Merseburg, Zeiz, Meißen, überhaupt das ganze damalige Land der Slaven am östlichen Ufer der Elbe und Saale bis an die Peene und bis nach Polen hinein der geistlichen Oberaufsicht Magdeburgs unterworfen.

Zum ersten Erzbischof hatte der Kaiser den dritten Abt des Morigklofters Richarius bestimmt. Heimliche Feinde desselben änderten aber Etto's Entschluß, der nun

1. Adelbert I. (Albert), damaligen Abt zu Weißenburg im Bisthum Speier, bestellte. Er war anfänglich Mönch im Mariminkloster zu Trier, und hatte sich dann eine Zeit lang als Missionar in Rußland aufgehalten. Papst Johann XIII. bestätigte ihn am 18. October 968, schmückte ihn mit tem Pallium, verlich ihm das Recht, die Sprengel der unter ihm stehenden Bischöfe zu reguliren, ertheilte ihm gleichen Rang mit den Erzbischöfen zu Mainz, Trier und Cöln, stellte ihn hingegen über Bremen - Hamburg und Salzburg. Ueber die ihm angeblich verliehene Würde eines Primas von Deutschland herrschen Zweifel.

Die Benedictinermönche des Morißklosters in Magdeburg versezte Otto in das auf dem benachbarten Riddags- oder Johannisberge neu erbaute Klofter, Kloster Bergen genannt, dasselbe Johannes dem Täufer widmend und ebenfalls reichlich ausstattend. Das Mauritiusstift mit seinen Einkünften ward dem nunmehrigen Domcapitel eingeräumt. Der Erzbischof bezog den kaiserlichen Palast in der Stadt. Der von Otto 963 begonnene Dombau war bereits vollendet.

Um dem neugegründeten Erzbisthum noch mehr Glanz zu verleihen, schenkte ihm der Kaiser im October (968) die Abtei St. Dionys zu Engern, sein Gut zu Bodenhausen, das Peter Paul Kloster Bibra bei Beichlingen diesseits der Unstrut, mit einem Schlosse und Landgut, und die Abtei Weißenburg, der Adelbert als Abt vorgestanden. Adelbert's feierliche Einführung in seine Erzdiöcese fand am 21. December, die Drdis

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