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übrigens von Kind auf. Als seine Brüder von dem Verhältniß erfuhren, seßten sie ihn auf das Schloß Freiburg bei Naumburg in Verwahrung, wo er 2 Jahre verweilte, bis sie es vermittelten, daß er am 26. Dezember 1439 zum Coadjutor in Würzburg ernannt wurde. Er war indeß bei Johann's Tod noch nicht eingetroffen; eben zur Abreise nach seinem neuen Bestimmungsorte sich anschickend, erhielt er die Nachricht, daß ihn die Domherren am 20. Januar 1440 zum Bischof gewählt hätten, unter der Bedingung, die Bestätigung nur von dem Papste einzuholen, welchen sie als rechtmäßigen anerkennen würden. Er kehrte sich jedoch daran nicht, sondern nahm, keinesfalls selbständigen Antriebes, die erforderliche Dispensation und Confirmation von Felir V. Bald verfiel er auch in ein findisch-ärgerliches Leben, die Noth des Bisthums stieg so, daß es beinah dem deutschen Orden übergeben wurde, und es war die höchste Zeit, daß Papst Eugen IV. am 19. November 1443 seine Entseßung aussprach. Mit dem Titel eines Bischofs von Alerandrien und einer Jahresrente von 15000 silbernen Groschen ging er nach Meißen zurück. Hier ließ ihn sein Bruder Friedrich angeblich wegen eines verdächtigen Verständnisses mit böhmischen Großen festnehmen und auf das Schloß Scharfenstein in abermalige Verwahrung bringen. Leztlich wurde ihm Rochlig eingeräumt, woselbst er 1457 in der Christnacht an der Wassersucht verstarb.

56. Gottfried IV., Semperfrei von Limburg, vorher Dombechant zu Bamberg und seit dem 4. April 1443 Coadjutor Siegmund's, übernahm das Bisthum in solcher Armuth, daß er nicht einmal die Bestätigungsgelder be zahlen konnte. Er handhabte mit Nachdruck die Gerechtigkeit, strafte die Räuber und Stiftsbeschädiger, sorgte für Reinheit des Cultus, und verringerte nach Kräften die Schulden. Seit langer Zeit hatte kein so trefflicher Herr die Zügel der Regierung geführt. Von allen Gutgesinnten gesegnet, verschieb er am 1. April 1455 im Alter von 52 Jahren. Er war vermuth lich der erste, der sich Herzog von Ostfranken schrieb. Unter ihm ward zu Römhild 1450 ein Collegiatstift errichtet.

57. Johann III. von Grumbach, vorher Dompropft, hatte wie sein Vorfahr an dem Markgrafen Albrecht von Brandenburg einen gefährlichen Feind, allein er wußte ihm im offenen Felde tapfern Widerstand zu leisten, daß endlich jener gezwungen die Waffen niederlegte. Einen Zuwachs erhielt das Bisthum unter ihm dadurch, daß Wilhelm IV. Graf von Caftell 1457 demselben seine Grafschaft als Mannlehn verschrieb. Johann starb am 11. April 1466.

58. Rudolf II. von Scherenberg, vorher Domcapitular, Wiederhersteller des Vaterlands genannt, war gerecht ohne Strenge, friedfertig ohne Feigheit, haushälterisch ohne Geiz, prachtvoll ohne Verschwendung, fromm und doch frei von allem Fanatismus; an der Abthuung des Schwärmers Hans Böheim, der ganz Franken in Eraltation verseßte, bewies er, wie verhaßt ihm diese Klasse von Menschen war. Er tilgte die enorme Schuld von 577,147 Goldgulden, löste sämmtliche verpfändete Aemter, Städte und Schlösser ein, und verdiente in der That das ihm reichlich gespendete Lob. Als ihn der Herr über Leben und Tod am 29. April 1495 im 96. Lebensjahre zu sich rief, stand das Land im höchsten Flor.

59. Laurentius von Bibra, Dompropft, Kaiser Marimilian I. Rath, trat in die Fußtapfen seines Vorwesers. Wir sehen ihn auf mehreren Reichstagen als geachteten Fürsten, eifrig allezeit bedacht für den äußeren Wohlstand des Landes, Beförderung des Glaubens, der Sittlichkeit und Bildung. Tief betrauert starb er am 6. Februar 1519.

60. Conrad III. von Thüngen, Coadjutor seines Vorwesers, suchte den durch Luther begonnenen, in Franken immer mehr sich ausbreitenden Reli gionsneuerungen durch strenge Verordnungen über Lehre und Wandel der Geistlichkeit zu begegnen, und hatte außerdem das Unglück die schrecklichen. Verwüstungen des Bauernkriegs anzusehen, der allein in seinem Bisthum bei 200 Adelssize und 26 Klöster zerstörte. Kaum waren diese Stürme vorüber, als Philipp von Hessen und Johann von Sachsen unter dem Vorgeben, Conrad habe gegen sie ein Bündniß errichtet, mit Krieg drohten, welches neue Unglück nur durch Zahlung von 40,000 Gulden Rüstungskosten an jene verhindert werden konnte. Im Ganzen kostete der ungegründete Argwohn dem Lande über 100,000 Gulden. Mit vortrefflichen Eigenschaften und dem besten Willen begabt, doch außer Stande dem Strom der Zeit zu begegnen und allem Unheil vorzubeugen, schied er am 16. Juni 1540 vom Leben. Amt und Stadt Meckmühl im Würtembergschen war ihm vom Kaiser 1521 verpfändet worden, blieb aber nur bis 1544 bei dem Bisthum, in welchem Jahre es Ulrich von Würtemberg einlöfte.

61. Conrad IV. von Bibra, Propft des Neumünsters, ein friedliebender Herr, verkaufte Meiningen 1542 an die Fürsten von Henneberg für 17000 Gulden, und erhandelte dafür Amt und Schloß Mainberg. Er starb bereits am 8. August 1544.

62. Melchior Zobel von Guttenberg, vorher Domdechant, war ein guter Fürst, der seinem Stift den Frieden gern gesichert hätte, wäre es im Rathe des Schicksals so beschlossen gewesen. Weil er aus triftigen Gründen dem seiner Hofdienste entlassenen Würzburgschen Vasallen Wilhelm von Grumbach die Auszahlung eines Legats verweigerte, das Conrad von Bibra ihm vermacht haben sollte, ferner sich den Unabhängigkeitsgelüften der Ritterschaft entgegenseßte, schloß sich dieser aus Rache an Albrecht von Brandenburg an, und überzog das Bisthum mit einem Kriege, der so blutig und verheerend als der kaum beendigte Bauernaufruhr war. Unerschwingliche Contributionen wurden dem Lande auferlegt, so daß alles Silber, alle Kirchengefäße eingeschmolzen, ganze Aemter hingegeben werden mußten, um Ruhe zu erkaufen. Die endlich herbeigeeilten Reichstruppen schlugen zwar den Markgrafen Albrecht bei Schwarzach, daß er froh sein mußte nach Frankreich zu entkommen, Grumbach hingegen war darum noch nicht gewillt seine Ansprüche und feine Rache aufzugeben. Diese zu befriedigen dang er Mörder, welche den Bischof am 14. April 1558 in seiner Residenz auf dem Wege von der Kanzlei zum Schlosse überfielen und nebst zweien seiner Begleiter erschossen. Zwar hatte er noch die Kraft den Schloßberg hinan zu reiten, als man ihn aber vom Pferde hob, gab er die leßten Lebenszeichen von sich.

63. Friedrich von Wirsberg, geboren 1506, auf verschiedenen Hochschulen ausgebildet, 1533 Canonicus zu Würzburg, 1544 Domdechant, war gleich nach seiner Wahl zum Bischof bemüht die Mörder seines Vorwesers zur

verdienten Strafe zu ziehen. Gleich Anfangs fiel der Verdacht der Urheberschaft des Attentats auf Grumbach, und man verweigerte ihm daher die Herausgabe seiner confiscirten Güter. Unerwartet brach er da an einem Herbstmorgen (2. October 1563) in Abwesenheit des Bischofs in Würzburg ein, plünderte die Curien der Domherren und zwang dem Capitel einen Vers gleich zum Abtritt aller Grumbachschen Güter ab und eine Brandschazung von 36000 Reichsthalern. Von diesem Vertrage wurde freilich wenig ge halten, und Grumbach endete bekanntlich als überführter Fürstenmörder unter den Händen des Nachrichters. Seine Werkzeuge wurden gleichfalls ermittelt und hingerichtet. Friedrich suchte der Verbreitung des Lutherthums im Bisthum Einhalt zu thun, und arbeitete an der Verbesserung der ganz in Laftern versumpften Geistlichkeit. Ununterstüßt von dieser berief er 1566 die Jesuiten nach Würzburg, publicirte 1569 die Tridentiner Decrete, traf auch Vorberei tungen zur Wiederbelebung der eingegangenen Universität, allein die Ausführung dieses Werks sowohl als die Reformation des Clerus und die vollendete Wiederherstellung des katholischen Glaubens innerhalb des Fürstenthums, ja die radicale Neubildung aller Verhältnisse desselben, gelang erst seinem Nachfolger, dem großen Bischof Julius Echter von Mespelbrunn, dessen Leben wir hier keinen besondern Abschnitt mehr widmen, weil ein wesentliches Theil seines Wirkens dem 17. Jahrhundert angehört, mithin die Grenzen unserer Darstellungen überschreitet. Lief betrübt über das Verderben um ihn her und seine mangelnde Kraft es zu beseitigen, entschlief Friedrich am 12. November 1573.

Hiermit stehen wir am Ziele, das wir unserm Werke für diesmal gesteckt. S. D. G.

Namen-Register.

Abelinus, B. v. Lübeck I. 564.
Abraham, B. v. Freisingen I. 402.

405.

Adelbert I., B. v. Basel I. 34.
Adelbert I., EB. v. Bremen I. 81.

404. 564.

Abundantius, B. v. Como I. 141. Adelbert I., EB. v. Magdeburg 1.

II. 515.

Achates I. 375.

Adalram, EB. v. Salzburg II. 407.
Adalarius, B. v. Erfurt II. 140.
Adalbero, B. v. Augsburg 1. 3.
Adalbero, B. v. Brixen II. 510.
Adalbero, B. v. Trient II. 516.
Adalbero, B. v. Würzburg Il. 545.
Adaldag, EB. v. Bremen I. 78.
Adalgarius, EB. v. Hamburg 1.

77. 339.

Adalgarius, FA. v. Corvey I. 341.
Abalgot I. 140.

Adalhelm, B. v. Worms II. 530.
Adaloch, B. v. Straßburg II. 471.
Adalog, B. v. Hildesheim I. 503.
Adalpret I., B. v. Trient II. 516.
Adalpret II., B. v. Trient II. 516.
Adalwin, B. v. Regensburg II. 395.
Adalwin, EB. v. Salzburg II. 407.
Adelbald II. 89.

Adelbero, B. v. Worms II. 532.
Adelbero, B. v. Würzburg II. 11.
Adelbert I., II. 407.

Adelbert, B. v. Bamberg I. 18.
Adelbert, B. v. Cammin I. 123. 125.
Adelbert, FA. v. Corvey I. 348.
Adelbert (zwei angebliche v. Mainz)
II. 89.

Adelbert, B. v. Passau II. 359.
Adelbert (Woytech), B. v. Prag
II. 373.

Adelbert, B. v. Worms II. 532.

339. II. 3.

Adelbert I., EB. v. Mainz II. 95.
159.

Adelbert II., B. v. Basel I. 34.
Adelbert II., EB. v. Bremen I. 86.
564.566.

Adelbert., EB. v. Magdeburg II. 22.
Adelbert II., EB. v. Mainz II. 160.
Adelbert III., B. v. Basel I. 35.
Adelger, B. v. Worms II. 532.
Adelgot, B. v. Chur I. 150.
Adelgot, EB. v. Magdeburg II. 13.
Adelhard II. 89.

Adelhard, A. v. Corveh I. 341.
Adelphius, B. v. Basel I. 33.
Adelung, B. v. Eichstädt 1. 386.
Adelward, B. v. Verden I. 78.
II. 504.

Adelwin, B. v. Basel I. 34.
Adolf Johann, B. v. Lübeck 1. 589.
Adolf, B. v. Merseburg II. 252.
Adolf, B. v. Münster II. 279. 303.
Adolf, B. v. Osnabrück II. 339.
Adolf I., EB. v. Cöln 1. 219. 224.
Adolfl., EB. v. Mainz II. 117. 130.

183. 184. B. v. Speier 459.
Adolf II., EB. v. Cöln I. 240.
Adolf II., EB. v. Mainz II. 190.
Adolf III., EB. v. Cöln 1. 268.
Aegidius, B. v. Chiemsee 1. 137.
Aganus, B. v. Eichstädt I. 386.
Agilolf, B. v. Cöln I. 200.
Agnell II. 509, 515,

Agritius, B. v. Trier II. 486.
Aigulf, B. v. Halberstadt 1. 445.
Alawich, B. v. Straßburg II. 473.
Alberich, B. v. Merseburg II. 244.
Alberich, B. v. Osnabrück II. 336.
Albero, EB. v. Trier II. 492.
Albert I. 140.

Albert, B. v. Costnit 1. 383.
Albert, B. v. Lübeck I. 583.
Albert, B. v. Merseburg II. 247.
Albert, EB. v. Salzburg II. 410. 411.
Albert Johann, EB. v. Magde
burg II. 81.

Albert I., B. v. Briren II. 511.
Albert I., B. v. Chiemsee I. 136.
Albert I., B. v. Freisingen I. 410.
Albert I., EB. v. Mainz II. 196.
Albert F., B. v. Minden II. 258.
Albert I., B. v. Regensburg II. 398.
Albert I., B. v. Trient II. 517.
Albert I., B. v. Würzburg II. 551.
Albert II., B. v. Briren II. 511.
Albert ll., B. v. Chiemsee 1. 136.
Albert II., B. v. Freifingen I. 415.
II. 551.

Albert II., EB. v. Mainz II. 197.
Albert II., B. v. Minden II. 263.343.
Albert II., B. v. Regensburg II. 398.
Albert II., B. v. Trient II. 518.
Albert II., B. v. Würzburg II. 552.
Albert M., B. v. Regensburg II. 401.
Albert III., B. v. Trient II. 520.
Albert IV., EB. v. Magdeburg II. 60.
́Albert V., EB. v. Magdeburg II. 81.
Albicus, EB. v. Prag II. 385.
Albo, B. v. Passau II. 362.
Albrecht, B. v. Bamberg I. 27.
Albrecht, EB. v. Bremen 1. 102.
Albrecht (Albert III.), B. v. Leuto-
mischel I. 560. v. Schwerin II. 432.
EB. v. Magdeburg II. 54. 249.
Albrecht zu Lübeck I. 572.
Albrecht, B. v. Straßburg II. 479.
Albrecht 1. 140.

Albrecht I., B. v. Eichstädt I. 393.
Albrecht I., B. v. Halberstadt I. 461.

II. 40.

Albrecht I., B. v. Meißen II. 226.
Albrecht I., B. v. Passau II. 364.
Albrecht II, B. v. Eichstädt 1. 394.
Albrecht II., B. v. Halberstadt I. 462.
Albrecht II., B. v. Meißen II. 229.
Albrecht II., B. v. Passau II. 365.
Albrecht II., B. v. Halberstadt I.
466, 519.

Albrecht III., B. v. Meißen II. 231.
(28.)

Albrecht IV., B. v. Halberstadt I. 469.
Albuin, B. v. Briren II. 510.
Albuin, B. v. Merseburg II. 245.
Aldegesius, B. v. Trient II. 515.
Aldewin, B. v. Cöln I. 200.
Aldrich, B. v. Trient II. 518.
Aldus II. 469.

Aleholf, FA. v. Fulda I. 431.
Alexander, B. v. Trient II. 520.
Alerius, B. v. Brandenburg 1. 51.
Alfried, B. v. Hildesheim I. 339.
489.

Alim, B. v. Briren II. 509.
Alffo, B. v. Leutomischel 1. 561. u.
Olmüş II. 332.

Altfried, B. v. Münster II. 288.
Altmann, B. v. Passau II. 360.
Altmann, B. v. Trient II. 516.
Altwin, B. v. Briren II. 510.
Amalarius, B. v.Trier II. 485, 489.
Amalrich, B. v. Lavant 1. 537.
Amalrich, B. v. Speier II. 446.
Amandus v. Straßburg I. 468.
Amandus I. v. Worms 11. 528.
Amandus II. v. Worms II. 529.
Amator, B. v. Trient II. 515.
Amelung, B. v. Verden II. 504.
Andreas, B. v. Breslau 1. 121.
Andreas, B. v. Lübeck I. 589.
Andreas, B. v. Olmüß 11. 338.
Andreas, B. v. Prag II. 378.
Andreas, B. v. Schwerin II. 432.
Andreas, B. v. Würzburg II. 551.
Annåus Lucius II. 89. 133.
Anno, B. v. Freisingen 1. 401.
Anno, B. v. Minden II. 260.
Anno I., EB. v. Cöln I. 200.

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