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theilten Ammann, Rath und Bürgerschaft der Stadt Zug der Genossenschaft Städtli die Erlaubniß, ihre „Almend“ zu vertheilen, wobei die Interessen der Pfründe gewahrt wurden. Zwei Jahre darnach wurde auf der Städtlerallmend eine eigene Pfrundfcheune errichtet. 1) Schon in den ältesten Zeiten nämlich besaß das Pfrundhaus zu St. Andreas alle jeae Gerechtsamen, die einem jeden der übrigen zum Bezug der Gemeindsgefälle berechtigten Haufe der Corporation zustanden. Mit demselben war allzeit Mitbenugung von Feld und Wald verbunden. Der jeweilige Pfrundinhaber wird durch den Bezug des Pfrundhauses selbst gleichsam Activbürger, übt alle politischen Rechte der übrigen Antheilhaber aus, und hat bei Gemeindsversammlungen das Stimmrecht. Er ist auch vom Einzuge frei, den jeder andere in der Gemeinde Wohnende bei seinem Eintritte, vermöge alter Verordnung, zu entrichten hat. Dieses Vorrecht des Caplans wurde schon ausbedungen, als im Jahr 1504 vie Stadtgemeinde Zug die beiden Waldungen „Reitibuoch“ und „Schluchtholz" an die Corporation Städtli verkaufte. 2) Das Städtlerurbar von 1694 rechnet zum Städtli 23 Gemeindsgerechtigkeiten und führt unter diesen des Caplanen Haus und Hofstatt am Plaz vor St. Andreas-Kirchen an. Der Antheil Allmend (Nro. 7.) enthält c. 12 Juchart 91 Klafter, 3 Theile am Sumpf oder 11⁄2 Juchart. 3) Aus dem unvertheilten Städtler - Gemeinwald bezieht der Caplan jährlich 6 Klafter gespaltenes Holz, überdieß einen verhältnißmäßigen Antheil an alljährlich versteigerten Gemeinwerkholz. — Die

bestimmt, und dem Unternehmer das alte Pfrundhaus überlassen. Die am Gebäude angebrachten französischen Fenster erstellte auf eigene Kosten der damalige Caplan J. Konr. Landtwing, der aber während des Baues starb

4) Unter Caplan Keiser; laut Rathsprot. v. 7 Brachm. 1788. Es wurden dafür an Baarschaft ausgehändiget e 279 Gl. Diese Summe hat ein jeweiliger Caplan dem Sekelamte im neuen Zins mit 13 GI. 38 Schl. zu verzinsen, und überdieß für die Scheune eine jährliche Fabrik von 7 Gl. 20 Schl. zu bezahlen. Die Fabrik für das Pfrundhaus betrug früher (1746) 50 G1, seit 1820 nur mehr 25 GI.

2) Stadlin (II. 75.) ist hierin zu berichtigen

3) Der Werth dieser Gemeindsgerechtigkeit wird von Kennern auf c. 2500 Gl. angesezt.

Activa der Pfründe 1) an Liegenschaften, zinstragenden Kapitalien, 2) annoch stehenden Kernengrundzinsen, 3) einem Grundzinskapital in Merenschwanden, 4) Präsenzgeldern und verschiedenen Acciden

4) Meistens Stiftgut. Die Zuthaten der Bürgerschaft Zug erstreken sich einzig auf zweimalige Wiedererbauung des Pfrundhauses, Erstellung der Scheune, und Herauszahlung bei Vertheilung des Städtlergemeinwerkes. Jeweiliger Pfleger von St. Wolfgang besorgt den Einzug der Zinsen für abgelöste Kernen und Geld-Grundzinse und Zehnten.

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3) welche der Caplan selbst einzieht.

4) Schon Ritter Gottfrid v. Hünoberg kaufte 1293 (s. ob. Note 5. S. 24.) die Herrschaft Merenschwand. Sein Sohn gleichen Namens besaß 1328 Güter daselbst, und brachte an sich noch andere von der Commende Hipkirch (Arch. Cappel. I. 173.) Als Zeuge war beim Kaufe u. a. „Her Johans, der Dechan von Kamo, Her Johans von Hünoberg Nitter, Peter dessen Bruder. Gottfrid scheint bald nach diesem Kaufe geftorben zu sein. Nach einem latein. Instrum. (Kam d. 15 März 1332) Atiftet Rudolf, der Kirchherr v. Merenschwand, die dortige Caplanei U. L. Fr. zum Troste der Seelen Gottfrids v. Hünoberg und seiner Vorgånger und Nachkommen, mit Einwilligung Herrn Peters v Hünoberg, Nitters, und seines Vetters (Patruelis) Gottfrids v. Hünoberg Edelknechts (armigeri), welche das Patronatsrecht genannter Kirche hatten. (Stadtbibliothek Lucern.) Dieser leßt genannte Gottfrid muß der Stifter der St. Andreas Pfründe sein. Laut Urk. v 15 März 1335 (Stiftsarchiv Lucern) kauft derselbe Gottfrid von seinem Vetter, Peter v. Hünoberg die Hälfte am Kirchensaß zu Meren'chwand sammt dem Hof zu Mülnau. Im gleichen Jahre (1343), da er feinen Sohn Hartmaun als Kirchherr von Merenschwand präsentirt (Note 2. S. 26.), verständiget er sich mit Caplan Peter von Merenschwand, betreffend die vom Kirchherrn Rudolf sel. gemachte Stiftung. (Urk. v. 5 März Stift Luc.) Daß aber in der Folge nicht Hartmann, sondern sein Bruder Heinrich (Heinz) Kirchherr von Merenschwand gewesen sei, beweis't ausser dem oben (N 2. S. 26.) angeführten Grunde ein Instrum. v. 4 März 1351 (Stiftsarchiv Lucern), betreffend einen gütlichen Vergleich mit obgenanntem Caplan Peter, den er seiner Pfründe entseßt und gefangen gehalten hatte, ein Frevel, der ihm den Kirchenbann zugezogen. (Vergl. Stammtaf. des Hauses Hünoberg IV. im schweiz. Geschichtsfr. III.) Derselbe Heinrich v. Hünoberg war noch Kirchherr, als er am 24 Winterm. 1389 mit seinen Brüdern Hartmann, Schultheiß zu Zürich, und Johann v. Hünoberg den Meierhof und Kirchensaz mit Rechtsamen, Zehnten, Zinsen 2c zu Merenschwand um 1500 Gl. an Cappel verkaufte (Stiftsarchiv Lucern.) Zu gleicher Zelt übergeben diefelben drei Brüder an Cappel das Collaturrecht der Pfründe U. L. Fr. Altars ebendort (a. a D.) In einem dritten Inftrum, vom 27 Winterm. behalten sich Hartmann und Johannes bis zur

altar, oder ze der nüwen Capelle alle Sunnentage ein messe, vnd an dem fritage ein messe in der Wochen haben sol inirre danne als redelich sache, das er billich ane messe wesen sülle dekeines der vorgenanten tagen, vnd der selb priester sol vndertenig wesen vnserm Lütpriester ze Kame von mitteruasten hin vntz ze den Ostren, vnd öch so ein Lütpriester ze Kame siech ist, da mitte das er jm behulfen si ze dem vorgenanden zite mit bichte vnd mit bewerde, so es dem Lütpriester notdürftig ist ane alle geuerde. Ovch sol derselb Priester in der vorgenanten Kilchen ze Kame, an dem heiligen tage ze Wienacht, an vnser fröwen tag ze der Liechtmes, an vnser fröwen | Ernde tag, an dem heiligen tag ze den Ostren, an dem heiligen tag ze den Phingsten, an sant Jacobs tag des meren, der huswirt ist in vnser vorgenanten Kilchen ze Kame, an vnser fröwen tag ze mittem ögste, an vnser fröwen tag ze herbste, an der Kilchwihi tag vnser Kilchen ze Kame, an | aller heiligen tag, an aller selen tag, vnd öch wenne ieman von Hünoberg, es si fröwe oder man, oder ein ander erber Edel man ald fröwe stirbet, die ze Kame ligen oder ir Selmesse da began wellent, des ersten messe sprechen oder singen vor des Lütpriesters messe, oder dar nach, als es dem Lütpriester wol füget ze dem nüwen altar, oder ze der nüwen Capelle in der Kilchen, oder bi der Kilchen ze Kame, der altär vnd du Capelle gestiftet vnd gewihet sint, in der | Ere vnser fröwen sant Marien, Sant Peters, der heilgen drijer Küngen vnd aller heilgen Ere, durch selde und heil der vorgenander Hern Götfrides | von Hünoberg, frou Margaretun, siner elicher wirtinnen, aller ir vorderen, vnd ir nachkomen Selen heil, vnd was dem vorgenanden priester, der pfrunder ist der vorgenanten Capelle vnd altars, keines tages, so er messe hat, oder haben sol ald mag, in der capelle ze sant andres, oder in der Kilchen, ald in der nüwen | Capelle ze Kame, ze dem nuwen altär von sines amptes wegen dekein weg geben, gefrümmet, oder geopferet wirt, vsserent oder jnrent der Kilchen

ald der Capelle ze Kame, vnd ze sant Andres, das sol er gentzlich âne alle minrunge vnd âne alle geuerde antwürten vnserm Lütpriester der danne | lütpriester ist der vorgenanten Kilchen ze Kame, vnd sol von dem selben opfer enkein teil enpfachen. Wenne öch das beshicht, das die vorgenanten altär vnd Capelle bewidemt werdent so süllent die vorgenanten Her Götfrid von Hünoberg,

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vnd fro Margarete von fridingen, sin elichu wirtin, die selben nüwen | Pfründe lichen, die wile sü beidü lebent, wenne öch das beschicht, das die vorgenanten sant Andres Capelle, der nüwe altär oder dü nüwe Capelle bi der vorgenanteu Kilchen ze Kame, die mit einer pfründe beide bewidemt sint, als vorgeschriben stat, ledig werdent von todes wegen, ald von üfgebene der | pfründe der vorgenanten Capellen vnd altars, so süllen die vorgeschriben Her Götfrid von Hünoberg vnd fro Margareta, sin elichü wirtin, die vorgenanten Capellen | vnd den nüwen Altär Inrent dem nechsten manod dar nach, so su ledig werdent keinen weg, lichen recht vnd redelich, vmb singen vnd vmb lesen, einem erbern priester, der ander gotzgabe nit hat, vnd beschicht das nit in dem vorgenanten Zil eines manotz, so süllent die Herren vnsers Gotzhus ze der probstey | Zürich, die von recht vnd Gewohnheit vnsers Gotzhus ander altaria vnd pfründe in vnserm Gotzhus vnd darvsse lichent, als verre es su anhöret, die selben pfründe danne ze male lichen, als dicke es ze schuldon kunt, einem erberen priester, der ir wirdig si, vnd ander Gotzgabe nit hat, vnschedelich dien vorgenanten stifterrun, ze andern malen an ir rechtungen ze lichenne die vorgenannten pfründe, so si ledig wirt, ob sü tünt mit dem lichenne derselben pfründe das sü billich tün süllent vnd mügent, in dem vorgenanten Zil eines manotz, als dicke es ze schulden kunt. Vnd wenne dü vorgenanten Her Götfrid von Hünoberg | vnd fro Margareta sin elichü wirtinne ersterbent, so süllent die vorgenanten Altär, Capellen, vnd pfründe, der eltste Korherre vnser Kilchen Zürich der ein priester pfründe hat, darnach der eltste an der Evangelier pfründe, vnd der eltste an der lechtier pfründe, eweklich lichen, als ander pfründe, Capelle vnd Altaria vnsers Gotzhus, bi dem eide, so su dar vmbe swerrent, einem armen priester, der ander pfründe nit hat, als vnsers Gotzhus gesetzde stand. Ovch soll der priester, dem dü vorgenande nuwe pfründe verlichen wirt, swerren ze den heiligen ein gelerten Eit, offenlich uf dem plenario stête ze habenne, was da vor von Im gescriben stat, als dicke es ze schulden kunt, vnd haben dis alles getan mit aller ehafti, worten vnd werken, so dar zü höret vnschedelich nv | vnd harnach, vnserm Gotzhus Zürich vnd vnser Kilchen ze Kame. Vnd ze einem offen vrkünde alles des, so vorgeschriben stat, geben wir disen brief zwiualten,

besigelt mit vnsern Ingesigeln offenlich. Ich Her Götfrid von Hünoberg ritter vorgenant, vergich an diesem brief, das war ist, was da vor von mir geschriben stat, vnd des ze einem offen urkünde, hab ich gehenket min Ingesigel an disen brief zwiualten offenlich, Vnd ich fro Margareta von Hünoberg | vorgenant, vergich öch an disem briefe, das war ist, was da vor von mir gescriben stat, vnd des ze einem offen vrkünde, wan ich eigens Ingesigels nit habe, binde ich mich vnder des vorgenanden Hern Götfrides von Hünoberg, mines elichen mannes, vnd mines rechtten vogtes Ingesigel stête ze habenne, was da vor von mir geschriben stat. Dis geschach vnd ward öch dirre brief zwiualte geben Zürich, do man von Gottes gebürte zalte drüzehen hundert | Jar, darnach in dem achtoden vnd vierzigosten Jare an sant Vrbans abende. 1)

2.

1350, 7 Jänner.
(Stadtarchiv Bug.)

Allen den, die disen brief ansehent, oder Hörent lesen, künde ich Götfrid von Hünoberg Ritter, das Her Heinrich | selig von Winkel, Lüpriester ze Kam, für mich kam, do er gesunt, vnd vrom an sinem lib was, ze St. Andres | vf min burg, vnd gab vf an min hant, dis nachgeschribenen acker vnd güter, gelegen ze Nidrenkam; Hus vnd | Hofftat, vnd den Bongartten hinder dem Hus, die Matten da niden vor Rudolfs Meiiers Hus vber, den ofgenden | acker, gelegen am Gybel, den Hobder, der stosse 1) Das Siegel des in der Geschichte der Capelle St. Andreas merkwürdigen Ritters Gottfrid von Hünoberg stellt zwei Schwanenköpfe in zierlichem Felde dar, mit der Umschrift: † S'. GOETFRIDI. D'. HVNOBC. MILIT'. (S. Beilage Tab. I. Nro. 6. Die Zeichnung fertigte nach dem Originale der Verfasser dieser Darstellung.) Ganz ist der Schwan mit wohlgestaltetem Halse auf dem Siegel Heinrichs, des Kirchherrn zu Merenschwand, vom 27. Weinm. 1370. Wohl führt Merenschwand deßhalb von jeher dasselbe Thier in seinem Gemeindewappen, weil die Hünoberger einst seine Herren waren. Dem Schwanenkopfe hat der Stempelschneider mehr die Gestalt eines Einhorns gegeben, ähnlich dem Wappenbilde der Freien von Rüffegg, in den Siegeln Hartmans (20. Herbstm. 1351) und Johannis von Hünoberg. (27. Weinm. 1370. 12. Christm. 1418.) Ja, auf einem hangenden Siegel Hartmans (27. Weinm. 1370) ist das einhornartige Thier sogar vierfüffig abgebildet, und steht auf einem Beine.

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