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den Brüdern Amerbach » (?) um Abfassung dieses Wörterbuchs wäre angegangen worden, widerlegt Panzer (1. c. p. 151) factisch durch Anführung einer noch ältern Ausgabe von 1478. Also, wenn man nämlich auch diese erste Ausgabe als von Amerbach gedruckt, annimmt:")

1) Vocabularius latinus breviloquus dictus. Zuerst die Vorrede des ungenannten Verfassers. Dann Guarini Veronens. opusc. de arte diphthongandi et punctandi, und desselben tractatus de accentu. Auf dem 7ten Blatt beginnt der Vocabularius. Am Schluss: Finit vocab. etc. Impressus basilee. Anno dni M.CCCC.LXXVIII. Gothische Schrift. Mit Signaturen. Fol.

1480. 2) Dasselbe Werk. Am Schluss: Impressus Basilee anno dni M.CCCC.LXXX. Laus deo. Die gothische Schrift Amerbachs. Signaturen. 330 Blätter in Fol. 3) Dasselbe. Gleiche Schriftart. Am Schluss der Druckort Basel, die Jahrzahl 1481.

1481.

1482.

4) Dasselbe. Gleiche Schriftart. Am Schluss Basel als Druckort, 1482 als Jahrzahl angegeben.

1485. 5) Cassianus de institutis cenobiorum. origine causis et remediis vitiorum. collocationibus patrum. Am Schluss: Expliciunt viginti quatuor collationes Sanctorum patrum conscripte ab iohanne eremita qui et Cassianus dicitur. Impresse Basilee anno domini MCCCCLXXXV. Goth. Charact. Signat. 208 Blätter in Fol. «Editio, ut videtur, prima, ex officina Joannis Amerbachii,» sagt Panzer.

1492.

6) Liber meditationum beati Bernardi. Am Schluss: Explicit liber etc. Anno M.CCCC.XCII. Kl. Octav. Da die Typen ganz dieselben sind, mit welchen das im gleichen Jahr unter Amerbachs Namen erschienene Consolator. Theol. des Joan. de Tambaco gedruckt ist, so wird Amerbach für den Drucker auch dieses liber medit. gehalten.

7) Incipit tractatulus devotus de reformatione virium animæ Domini Gerhardi de Zutphania. Am Schluss: Explicit etc. Anno dom. M.CCCC.XCII. Goth. Charact. Sign. 8° «Basileæ, ut videtur, per J. de Amerbach », sagt Panzer.

*) In der Voraussetzung nämlich, dass an oberwähnter Nachricht Melchior Adams das Factum wahr und nur in der Angabe des Jahres ein Irrthum sey.

8) Liber (Joannis Trithemii) de scriptoribus ecclesiasticis. fol. 6 ungezählte und 1494. 140 gezählte Blätter. Ohne Custoden. Schöne römische Schrift. Voran steht ein Brief des Johannes de lapide an Johann Amerbach, aus welchem des letztern typographische Autorschaft ersichtlich ist. Auf der 2ten Seite des 6ten Blattes der Lage u steht: Explicitus est liber de script. eccles. disertissimi patris Joannis de Trittenheim abbatis Spanhemensis Basilee anno dom. milles. quadring. nonag. quarto. Angehängt ist ein Brief des Verfassers an den Minoriten Albert Morderer, und 9 Distichen Sebastian Brants zum Lobe des Verfassers.

9) Gregorii pape IX Decretalium libri. Basilee 1500. 4 Per Joh. de Amerbach 1500. et Joh. Froben, wie Panzer angiebt.

10) Divi Augustini Libri de civitate Dei XXII. In eosdem Commentaria Thome 1303. Valois et Nicol. Triveth: cum additionibus Jacobi Passavantii. Et theologice veritates Francisci Maronis. Am Schluss: Basilea ex ædibus impressoriis (Joann. Amerbachii fügt Panzer hinzu.) Anno M.D. V. die XV mensis Januarii quo die finiebatur hoc excellentiss. opus. Laus omnip. Deo. — Folio.

Hier handelt es sich nun noch um eine Ausgabe der Vulgata, ohne Namen des Druckers und des Druckorts, welche vom Jahr 1479-1489 neun Auflagen erlebt hat. Diese Bibelausgabe wird von Panzer im 4ten Bande seiner Annales typogr. etc. noch unter jenen Findelkindern aufgeführt, für welche man weder den Drucker noch den Druckort zu nennen weiss. Das Beckische MS. dagegen betrachtet es als ausser allem Zweifel gesetzt, dass diese Bibel von Joh. Amerbach zu Basel gedruckt sey, weil bei zwei Ausgaben derselben in dem auf hiesiger Bibliothek befindlichen Exemplar die Carthäuser-Mönche zu Basel angemerkt haben, es sey ihnen dies Buch vom Magister Amerbach dem Drucker geschenkt worden. Es ist dies der Fall bei der Ausgabe von 1479 und bei der von 1481. Über allen und jeden Zweifel kann dieser Umstand Becks Behauptung nun zwar eigentlich nicht erheben; allein Jeder wird zugeben, dass sie doch sehr wahrscheinlich dadurch wird. Ich habe zur Entscheidung nichts Besseres zu thun gewusst, als die Typen dieser Bibel mit denen des Johann Amerbach zu vergleichen, und kann versichern, dass ich zwischen denen gedachter Bibel von 1481 und denen in den opusc. theol. des Vincentius Bellovacensis, welche 1481

unter Amerbachs Namen erschienen sind, nicht den mindesten Unterschied habe entdecken können. Wir wollen uns demnach an die Beckische Annahme anschliessen und jener Bibeln als Amerbachischer Drucke eine nähere Erwähnung thun.

Wir legen die Ausgabe von 1479 zum Grunde. Das Format ist Folio, die Schrift gothisch. Die Seiten in 2 Columnen; die Columne hat 47 Zeilen, Signaturen a―y, A-Y und zuletzt arabische Ziffern, aber keine Custoden noch Seitenzahlen. Jedem Buch ist der Prolog von Hieronymus vorangedruckt. Auf dem 4ten Blatt der 2ten Columne fängt die Genesis an. Auf der 3ten Columne des X 3. bezeichneten Blattes beginnt das neue Testament. Am Rande sind hier die Parallelstellen sowohl aus dem neuen Testamente selbst, als aus dem alten angemerkt. Am Schluss der Apocalypse auf dem 530ten Blatt findet sich folgendes metrificirte Verzeichniss der biblischen Bücher:

Biblia quem retinet sequitur nunc metricus ordo:
Gignit. et exit. leviticus. numerique. deut. Jos.
Judex. ruth. reges. paralip. esdre. neemias.
Esdras. tobque. iudith. hester. iob. Psalque prove.
Eccles. cantica. Sap. Eccless. Ysai. Hieremias.
Threna. baruch, ezech. daniel. osea. Johelque.

Amos. Abdias. Jonas. Mich. naque. abacuchque.

Soph. agge. cachari. malachi. machabeaque bini.

Matth. mar. Lucque Johann. roman. corinth. galat. ephes.
Philipp. et colo. thessque timoth. titusque philemon.

Hebræos. actus. Jacoque. Petrus. Johannes

Judæque canonica finem tenet apocalypsis.

Sodann nach einem Zwischenraum :

Fontibus ex græcis hebræorum quoque libris

Emendata satis et decorata simul

Biblia sum præsens superos ego testor et astra
Est impressa nec in orbe mihi similis.
Singula quæque loca cum concordantiis exstant
Orthographia simul quam bene pressa manet.
M.CCCC.LXXIX.

Dann folgt noch ein Register über die evangel. Lectionen, an dessen Ende:

Marcus romanis sed Johannes asianis

Lucas achaiis matthæus scripsit hebræis.

Matthæus scripsit evangelium anno dni 39.

Marcus 43. Lucas 53. Joh. 83.

Finis. Deo gratias.

Die Ausgabe von 1481 kommt mit der vorigen völlig überein, nur 1481. dass noch eine Erklärung der hebräischen Namen angehängt ist auf 33 Blättern. Die übrigen Unterschiede beschränken sich auf einzelne Verbesserungen, ausgemerzte Druckfehler, ausgeschriebene Abbreviaturen, vermehrte Parallelstellen, und, was das Beste ist, schärfere Typen; die der vorigen Ausgabe, obschon genau dieselben, scheinen schon ein wenig abgenutzt.

Die folgenden Auflagen enthalten keine wesentliche Veränderung; das Characteristische bei allen sind die beiden oben mitgetheilten metrischen Stücke am Schluss der Apocalypse, wie denn Panzer diese Bibel nur nach dem Anfang des letztern derselben zu citiren pflegt.

Eine Auflage ist vorhanden vom Jahr 1482,

eine von 1483,

eine von 1485,

zwei von 1486,

eine von 1487,

eine von 1489.

Offenbar sind alle diese 9 Bibeln aus der gleichen Officin hervorgegangen: wenn also jene Inschrift der Carthäuser nur überhaupt einige Beweiskraft hat, so hat sie dieselbe nicht nur für die zwei Auflagen, in denen sie sich befindet, sondern auch für alle spätern.

Panzer bemerkt bei der Auflage von 1479, sie sey mit derselben gothischen Schrift gedruckt, wie das 1481 zu Basel gedruckte Werk: Joannis Nider 1481. præceptorium seu expositio decem præceptorum. Impressum Basilee MCCCCLXXXI. Wenn unsre Annahme richtig ist, so würde aus dieser Bemerkung Panzers weiter nichts folgen, als dass auch jenes præceptorium des Johann Nider dem Johann Amerbach zuzuschreiben wäre.

II. Drucke mit Amerbachs Namen:

a) Ohne Angabe der Jahrzahl:

1) Libri artis logice Porphyrii et Aristotelis cum explanacione magistri Joannis de Lapide. fol. Gothische Schrift, nach Panzer römische; beim Text grösser, bei den Commentarien kleiner. Mit den Signaturen av und A-U; ohne Custoden und Seitenzahlen. Am Schluss der 2ten Columne des 8ten Blattes der Lage U steht: Porphiriana Aristotelicaque logica cum explanacione Magistri Joannis de lapide: per Magistrum Joannem de Amerbach Lapidani quondam discipulum accuratissima Impressione apud Basileam: fæliciter finit. Accedit, sagt Seemiller (IV, 126. No 234), qui seorsim haberi potest: 2) Tractatus ejusdem de propositionibus exponibilibus cum tractatu de arte solvendi importunas sophistarum argumentationes. 18 Blätter. signirt a. b. Voransteht in 20 Distichen eine empfehlende Elegie von Sebastian Brant.

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3) Aeneae Silvii Senensis præcepta artis rhetorice. So der Titel. Auf dem 2ten Blatt beginnt der Prolog. Am Schluss:

Silvius Aeneas hetrusca gloria gentis

Artem rhetorices condidit hancce pius.

Quam modo de Amerbach duce te pressisse Johanne

Vrbs Basilea quidem gaudeat usque velim.

Römische Schrift. Signat. 46 Blätter in 4o

4) Elegantiæ minores Augustini Dati. Am Schluss: Augustini Dati Senensis oratoris primarii Isagogicus libellus- Explicitus est, Impressus que Basilee per magistrum Johannem de Amerbach. Röm. Schrift. Signat. 24 Blätter in 4o

b) Mit der Jahrzahl:

1) Vincentii Bellovacensis opuscula. Zuerst Vorrede, dann Inhaltsverzeichniss. Am Schluss ein Gedicht zum Lobe des Buchs; die letzten 3 Distichen melden den Typographen und den Druckort:

Perlege divina vatumque volumina lector:

Et simul hoc nostrum concelebrabis opus.
Ingenium moresque viri pressoris et artem
Regia commendat urbs Basilea satis.

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