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Neue Materialien zur Geschichte Peters von Luna

(Benedicts XIII.). ·
(Fortsetzung.)

18. König Martin von Aragonien und Peter von Luna (Benedict XIII.) in Avignon (1397-1403).

Einer der ersten Familien Aragoniens entsprossen 1 und daher mit einem grossen Theil des kriegstüchtigen Adels dieses Landes eng verbunden, ja sogar mit dem königlichen Hause nahe verwandt, fand Peter von Luna in allen Bedrängnissen in seiner Heimat einen kräftigen Rückhalt und eine sichere Zufluchtsstätte.

Im Jahre 1379 hatte Peter längere Zeit in Castilien und Aragonien gewirkt und jene Länder für die avignonesische Obedienz gewonnen. König Martin von Aragonien, dem die Seinen den Beinamen 'El Humano' gaben, weilte bis Ende 1396 in Sicilien, trat jedoch, da er nun seine Herrschaft auf der Insel für hinreichend befestigt hielt und die Heimat seine Anwesenheit forderte, am 13. December die Rückfahrt an. Bis zum 12. Februar 1397 hielt er sich in Sardinien, bis zum 25. in Corsica auf. Von hier segelte er nach Marseille, wo er bis Ende März verblieb 2.

Martin war, obgleich er mit seinen Aragonesen zur avignonesischen Obedienz gehört hatte, in Sicilien, das Bonifaz gehorchte, zu letzterem in mannigfache Beziehungen getreten, ja hatte sich

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Çurita, Anales de la Corona de Aragon 1. 10, c. 53; ed. Çaragoça 1585, t. II, f. 409".

2 Çurita 1. c. 1. 10, c. 62; t. II, f. 422, und Villanueva, Viaje literario á las iglesias de España t. XXI, p. 231.

Archiv für Literatur- und Kirchengeschichte. VII.

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gewissermassen unter dessen Gehorsam gestellt1. Noch vor seiner Abfahrt suchte er diese Verbindungen zur Hebung der traurigen Kirchenspaltung zu verwerthen. Zu diesem Zwecke sandte er eine Gesandtschaft an Bonifaz, an deren Spitze Petrus de Queralt stand 2. Bonifaz zeigte sich geneigt, mit Martin zu dem erwähnten Zwecke zu verhandeln und hierfür einen oder zwei Cardinäle nach Aragonien zu senden.

Benedict hatte seinerseits bereits im Sommer 1396 Anton de Luna mit zwei Galeeren zu König Martin nach Sicilien abgehen lassen 3, ohne Zweifel, um ihn über sein Verhältniss zu seinen Cardinälen und dem Pariser Hofe aufzuklären und zu einem Besuche in Avignon einzuladen. So fuhr denn der König Ende März von Marseille mit seinen sieben Galeeren die Rhone hinauf bis Arles, wo er am 29. dieses Monats (1397) vom Cardinal von Pampelona empfangen wurde und alsbald mit drei seiner Fahrzeuge nach Avignon weiterfuhr 4.

1 Çurita 1. c. c. 49, f. 404; ferner La Lumia, Studi di Storia Siciliana. Palermo 1870, II, 588, 652, 682, u. Giov. di Blasi, Storia del Regno di Sicilia. Palermo 1846, II, 583, 587.

2 Er war mit einem grossen Theil des aragonesischen und catalonischen Adels 1392 König Martin (damals noch Herzog von Montblanc) nach Sicilien gefolgt; s. Çurita 1. c. c. 50, f. 404b. Ueber eine frühere Gesandtschaft Martins an Bonifaz (April 1394) vgl. La Lumia 1. c. II, 656, 664, 669.

S. im Vaticanischen Archiv Recepta et expensa cam.

apost. n. 372, f. 148 (in dieser Zeitschr. VI, 169), u. f. 192b heisst es zum 8. Juni 1396: 'domino Anthonio de Luna militi, nepoti domini nostri pape, qui mictitur per dominum nostrum papam ad regem Aragonie [in] insula Sicilie existentem. . . III flor.' Ausser Anton, der 1397 Gaston de Moncade als 'rector comitatus Venaisini' folgte (s. 1. c. n. 375, ff. 172a, 190 u. Cottier, Notes historiques concernant les recteurs du ci-devant Comté Venaissin. Carpentras 1806, p. 102), weilten damals noch zwei andere Neffen in Avignon: Alvarus de Luna und Johannes Martini de Luna; vgl. 1. c. ff. 181, 182, 183b. Ferner werden wir hier unten (S. 28) 'Petrus de Luna prepositus ecclesie Valencie' kennen lernen; ob dieser oder ein weiterer Neffe desselben Namens es war, welchen Benedict später auf den erzbischöflichen Stuhl von Toledo erhob, kann ich nicht bestimmen. Ein fünfter Neffe war Rodrigo de Luna, durch seine heldenmüthige Vertheidigung des päpstlichen Palastes von Avignon 1408-1411 wohl bekannt.

• Vgl. die Memoiren des Bertrand Boysset im Musée, revue arlésienne (1876) p. 49 s. Derselbe berichtet als Augenzeuge.

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