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[16.] Requesta domini Robini et domini Guillelmi facta cardinalibus. [y]

[17] Copia ultime requisicionis seu intimacionis facte dominis. cardinalibus et sindicis ac habitatoribus Avinionensibus per dominum 5 Robinum et dominum Guillelmum ambaxiatorem domini Aurelianensis. [c 2]

10

[18.] Littera domini Aurelianensis missa dominis Robino et Guillelmo contra cardinales, qui in salvagardia domini nostri faciebant difficultatem. [d 2]

[19.] Copia litterarum domini Aurelianensis missarum dominis cardinalibus super eodem. [e 2]

[20] Quedam avisamenta missa dominis Robino et Guillelmo de Medulione. [f 2]

[21] Copia missa per dominum R. de Braquemonte sindicis civi15 tatis Avinionensis post sui recessum. [g 2]

20

[22.] Copia littere misse per provincialem Celestinorum et cantorem Baiocensem super ocurrentibus post convalescenciam domini regis. [i 2] [23.] Quedam avisamenta, super quibus debebat scribi domino. Aurelianensi pro factis domini nostri. [k 2]

1

[24.] Requisicio et protestacio facta per dominum abbatem Rivipulli et ministrum minorum in provincia Aragonie, inbaxiatores regis Aragonie, contra dominos cardinales. [12]

[25.] Quedam littera missa pro domino Pampilonensi, ubi inseritur alia missa domino nostro et tractatus de pasciencia Ysidori et 25 plures questiones pro avisando domino nostro et littera missa domino P. de Muris ad Sabaudiam [et] concordata et facta per dominum episcopum Sarlatensem. [m 2]

[26] Aliqua intimata alicui, et nescitur per quem, de his, que fiebant in Avinione tempore, quo erant [ibi] ambaxiatores ducis Au30 relianensis, scilicet domini Robinus et Guillelmus. [n 2]

2

[27.] Responsiones dominorum de collegio cardinalium facte requestis dominorum Robini et Guillelmi de Medulione, ubi narratur incepcio et continuacio guerre; et iste responsiones sunt glosate pro parte domini nostri. [o 2]

35 [28.] Littere misse per dominum regem Francie cardinalibus et civitati Avinionensi, comminantes eos nisi servarent salvamgardiam per eum domino nostro concessam. [s 2]

[29] Littera missa per dominum Aurelianensem suis ambaxiatoribus, ut presentarent litteras regis super salvagardia dominis cardina40 libus et civitati Avinionensi. [v 2]

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[30.] Avisamenta super aliquibus, que petebantur a cardinalibus credo per dominum nostrum offerri. [x2]

[31] Aliqua allegata super clavibus cancellorum tradendis cum aliquibus dictis et scriptis per dominum Pampilonensem. [y 2]

[32.] Exponenda domino nostro pro parte ducis Aurelianensis per 5 cantorem Baiocensem. [b 3]

[33] Littera missa per dominum episcopum Sancti Poncii et Franc. P. Guerrot domino Pampilonensi consultando, quod dominus. noster acceptet tractatum ducis Aurelianensis, ut vitarentur scandala pro bono ecclesie. [c 3]

10

[34] Alia littera domini Sancti Poncii missa eidem super materia concilii congregandi et super depredacione sua facta in Avinione etc. [d 3] [35.] Littera domini Aurelianensis missa domino Sancti Poncii et domino provinciali Celestinorum, ubi continetur copia littere per eum misse domino nostro super clavibus cancelli et super viis oferendis per 15 eum pro ecclesie unitate. [e 3]

Glücklicherweise habe ich wenigstens eines der hier verzeichneten Actenstücke aufgefunden, welches uns über die Ereignisse des Herbstes 1401 gar manches erzählt. Ich theile es hier mit. Wie wir bereits vernahmen, gelang es am 1. August 1401 dem Herzog von Orléans zum zweitenmal, den König zur Unterzeichnung eines für Benedict bestimmten Schutzbriefes zu bestimmen 1, durch welchen der Herzog zum Schutzherrn des letztern ernannt wurde. Waren bei der Unterzeichnung des Schutzbriefes vom 18. October 1400 ausser dem Herzog von Orléans auch der von Burgund sowie mehrere der Würdenträger des Reiches zugegen gewesen, so erfolgte die Unterzeichnung dieses weitern vor dem Herzog von Orléans allein.

Schon dieser Umstand zeigt uns, dass es sich hier, noch viel mehr als voriges Jahr, um eine Massregel handelte, welche der Herzog in Verfolgung seiner eigenen Kirchenpolitik vom König insgeheim zu erlangen wusste. Doch wie schon das Schicksal des Schutzbriefes vom 18. October 1400 gezeigt hatte, lag zwischen der Unterzeichnung eines solchen Schriftstückes und der Verwirklichung desselben ein weiter Weg. Allerdings war allem Anscheine nach im Jahre 1401 der Herzog fester entschlossen, den königlichen Brief zur That zu machen.

1 Ueber diese verschiedenen Schutzbriefe s. oben S. 137.

Und wirklich sandte er spätestens Anfang September zwei angesehene Herren seines Gefolges, Wilhelm de Meulhon und Robert de Bracquemont 1, als seine Stellvertreter nach Avignon. Diese Zeitbestimmung ergibt sich aus jener Stelle des nachstehenden Protokolls 2, nach welcher die beiden Herren am 3. November bereits 'per unum mensem et ultra' in Avignon verweilten. Alsbald nach ihrer Ankunft überreichten die Abgesandten den abtrünnigen Cardinälen den königlichen Schutzbrief und die Credenz des Herzogs 3. Bald darauf stellten sie aber ausserdem im Namen ihres Herrn an die Cardinäle die Forderung, es sollten ihnen die Schlüssel der durch die Palissaden zum Palast führenden Thore ausgeliefert werden, da ohne dieselben ihre Schutzherrschaft ein leeres Wort sei. Die Cardinäle erwiederten, offenbar um einem abschlägigen Bescheid auszuweichen und Zeit zu gewinnen, sie müssten über diesen Punkt vorerst ihre abwesenden Collegen berathen 5. Den eigentlichen Sinn dieser Ausflucht wohl erfassend und über die Verzögerung ungehalten, wiederholten die Gesandten kurz vor dem 3. November ihre Forderung in etwas schärferer Form vor Notar und Zeugen 6, worauf ihnen sieben Cardinäle an ihrem üblichen Versammlungsorte, der Wohnung des in Paris abwesenden Cardinals Gui de Malsec, den im nachstehenden Protokoll enthaltenen Bescheid ertheilten.

Diese Antwort zeigt augenscheinlich, dass die Cardinäle noch immer an den Herzögen von Berry und Burgund einen sichern Rückhalt hatten, bis zu einem gewissen Grade selbst dem Herzog von Orléans gegenüber. Immerhin war dieser letztere nun endlich entschlossen, für Benedict zu handeln, und zwar in der Richtung und Weise, welche ihm Benedict durch seine verschiedenen Gesandtschaften längst bezeichnet hatte. Mit schlauer Berechnung hatte letzterer verlangt, die vom Herzoge an seiner Stelle zu sendenden Herren sollten ausserhalb des Palastes und der

1 S. über sie Jarry 1. c. p. 476, 467; Çurita (Anales de la corona de Aragon, ed. Çaragoça 1585, t. II, f. 435) bezeichnet Robert als 'un cavallero Normande que avia casado en Castilla y era hermano del senescal del Duque de Orliens'.

...

2 S. unten S. 184, Z. 10.

3 S. unten S. 174, Z. 1.

4 S. unten S. 174, Z. 14; S. 182, Z. 14.
6 S. unten S. 175, Z. 13.

5 S. unten S. 175, Z. 5.

ihn umschliessenden Palissaden, aber doch in nächster Nähe bei demselben wohnen 1. Im Palaste wären ja die Schutzherren nicht minder als ihr Schützling in den Händen der im Besitze der Palissaden befindlichen Cardinäle gewesen. Ausserhalb des Umkreises der Palissaden konnten sie sich Benedict auf tausenderlei Weise nützlich machen und waren viel mehr in der Lage, die Cardinäle und Bürger in Schach zu halten. Dass Benedict seine Absicht vollauf erreichte, zeigt die Stelle, an welcher die Cardinäle diesen Punkt berühren, allerdings in echt diplomatischer Sprache. Als ob sie die Absicht Benedicts und seiner Schutzherren nicht im entferntesten vermutheten, bemitleiden sie letztere in Anbetracht der unwürdigen Lage, in welche sie Benedict verwiesen habe; er habe ihnen nicht einmal eine Wohnung im Palaste zugestanden, ihnen nur einmal eine Audienz gewährt.

Waren aber die Schutzherren in nächster Nähe beim Palaste Benedict von grösstem Nutzen, so war doch damit ihre Schutzherrschaft nur zum geringsten Theile verwirklicht, solange sie nicht die Schlüssel der Zugänge in ihrer Gewalt hatten. Dieser mit voller Evidenz aus dem Begriffe der königlichen Schutzherrschaft sich ergebenden Forderung gegenüber hatten offenbar die Cardinäle einen schwierigen Stand. Da es sich aber hier für sie um Sein oder Nichtsein handelte, so hielten sie aller Logik zum Trotz die Schlüssel fest.

Aus dieser peinlichen Lage der Cardinäle erklärt sich der gereizte, giftige Ton, in welchem sie den Abgesandten des Herzogs antworten. Nicht ohne Grund vermutheten sie hinter der feinen Taktik, durch welche sie in solche Nöthen getrieben waren, etwas mehr als die 'laicalis ignorancia' 2 der beiden braven Ritter.

Ihre Verweigerung der Schlüssel begründen die Cardinäle vor allem dadurch, dass sie den Abgesandten die zu dieser Forderung nöthige Bevollmächtigung von seiten des Königs und des Herzogs absprechen, nach der Bemerkung des Cardinals von Pampelona allerdings mit Unrecht. Nicht viel glücklicher ist der zweite Grund, die Schlüssel seien bisher stets in ihren Händen gewesen und der Vertrag vom April 1399 schreibe ihre Herausgabe nicht vor; endlich seien dieselben ihnen zu ihrem eigenen 1 Vgl. oben SS. 119 f., 152. 2 S. unten S. 185, Z. 13.

Schutze und dem der Stadt gegen die Anschläge Benedicts unentbehrlich.

Nicht mit Unrecht erklärte daher später Benedict 1, dass infolge des Widerstandes der Cardinäle die Schutzherrschaft des Herzogs nicht verwirklicht werden konnte.

Den Werth des Schriftstückes erhöhen die zahlreichen und theilweise umfangreichen Randbemerkungen des Cardinals von Pampelona. Besondere Beachtung verdient jene 2, in welcher er über den Beginn der Feindseligkeiten im September 1398 berichtet. Wir erhalten daselbst eine Reihe neuer Angaben über jene Vorgänge.

Das Protokoll findet sich im Vatic. Archiv in der Sammlung des eben genannten Cardinals in zwei gleichzeitigen Abschriften in armar. 54, n. 25, ff. 232 bis 241 und in n. 27, ff. 186" bis 190". In diesem letztern Band stammen die Randbemerkungen von der Hand des Cardinals; doch finden sie sich in ersterem in einem vollern Text. Was ich aus ihm dem Autograph anfüge, schliesse ich in eckige Klammern. In betreff der doppelten Reihe der Fussnoten verweise ich auf das oben Gesagte.

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3

[Responsiones cardinalium facte embaxiatoribus domini ducis Aurelianensis ad certas requestas per eos factas. Replicaciones contra istas sunt in libris domini Aurelianensis et do5 mini nostri pape.] a)

In nomine domini amen. Noverint universi hoc presens publicum instrumentum inspecturi, visuri et eciam audituri, quod anno a nativitate eiusdem domini millesimo CCCCmo primo, indiccione nona, die vero tercia mensis novembris congregatis Avinione in domo reveren10 dissimi in Christo patris et domini, domini Guidonis episcopi Penestrini b) sancte Romane ecclesie cardinalis et in camera dicti domini episcopi, in qua reverendissimi in Christo patres et domini domini cardinales consueverunt collegialiter congregari pro eorum consiliis tenendis, videlicet reverendissimis in Christo patribus et dominis dominis, Petro 15 Portuensi, Nicolao Albanensi, episcopis, Leonardo tituli sancti Sixti,

5

a) Von der Hand des Cardinals von Pampelona.

b) S. in betreff der hier erwähnten Cardinäle diese Zeitschr. V, 401.

1 S. diese Zeitschr. V, 434, Z. 16.

3 S. 109 f.

2 S. unten S. 179.

4 Pontificatus domini nostri omititur et male.

5 VII tantum sunt, qui non faciunt terciam partem cardinalium.

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