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dere, de quibus eciam ante et post (107) tuas exposicionem et supplicacionem huiusmodi fueramus plenarie informati, pocius quam ad ea, que preter tuam voluntatem tuis auctoritate et nomine facta sunt, dirigentes paterne consideracionis intuitum et tuis huiusmodi supplicacio5 nibus inclinati, tue et posteritatis tue domus quoque regie et regni tui, quantum favorabiliter possumus cupientes fame et honori consulere et tue consciencie de opportuno remedio providere, in subtraccione obediencie in tuo regno et sub tuis auctoritate et nomine nobis facta et in hiis, que occasione ipsius in nos et ecclesiam Dei fuerunt ea du10 rante commissa, te, qui, ut ex prescripta exposicione colligitur, postquam bene fuisti avisatus de hiis, que in nos et ecclesiam Dei comittebantur, que male facta et peccatum esse dicebas, verbo contradixisti et facto adhibuisti remedium, in nostra ammodo, cum iam sic avisatus existas, perseveraturus obediencia, innocentem fuisse iuxta ea, que tam 15 ex prescripta exposicione quam ex multorum fidedignis relacionibus, probabilibus argumentis, fame amminiculo et evidentibus indiciis secundum humanam fragilitatem cognoscere possumus, tenore presencium auctoritate apostolica declaramus. Et insuper, quia sanctarum mencium sinceritas ibi nonnunquam culpam timens, ubi forte adhibita inquisi20 cione subtilioris indaginis repperiri non posset, sepe remorsum quendam incurrit, qui, nisi deponeretur, conscienciam aggravaret, ad tuam conscienciam serenandam et remorsum huiusmodi excludendum ab ea ac ambiguitatis cuiuslibet scrupulum a tua et quorumlibet aliorum mentibus removendum, ab excommunicacionum sentenciis et quibuslibet 25 aliis censuris et penis ecclesiasticis latis seu positis generaliter vel particulariter ex causa subtraccionis ipsius ab homine vel a iure, si quas forsan ex ipsa subtraccione seu ex hiis, que ipsius occasione ea durante tuis nomine et auctoritate sunt facta, quomodolibet incurristi, te in nostra, ut premittitur, perseveraturum obediencia, ex nostra certa 30 sciencia et auctoritate predicta absolvimus ad cautelam, omnesque penas iuris et hominis civiles et criminales cuiuscunque nature existant, si et in quantum opus est, tue celsitudini eisdem auctoritate et sciencia remittentes tibi in eadem perseveraturo obediencia de predicta subtraccione et aliis omnibus, que in nos et ecclesiam, ut predicitur, fue35 runt comissa, quantum serenitatem tuam possunt concernere quoquomodo, ad eandem cautelam omni affeccionis plenitudine indulgemus ; omnem preterea infamiam, notam et maculam, si quas ex predictis quomodolibet contraxisti, eadem auctoritate, si et in quantum opus est, ad cautelam similem penitus abolemus et te plene restituimus fame tue, 40 necnon ad omnes et singulas dignitates, gradus, excellencias et honores, ad quos seu quas te habilitacione indigere dici posset seu eciam allegari, tuam ad eandem cautelam habilitantes celsitudinem quaslibet

dignitates per tuam excellenciam acquisitas seu tibi qualitercunque delatas, eciam regalem necnon gracias et indulgencias et privilegia a nobis seu nostris predecessoribus Romanis pontificibus aut quibuscunque aliis tibi et tuis successoribus factas, indulta et concessa, necnon quecunque alia iura, que tibi, si subtraccio ipsa facta non fuisset, 5 quovis titulo competebat, serenitati tue ad predictam cautelam dictis auctoritate et sciencia confirmamus, magnificenciamque tuam ad eandem cautelam et statum et gradum pristinos restituimus et honorem. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre declaracionis, absolucionis, remissionis, indulgencie, abolicionis, restitucionis, habilita- 10 cionis et confirmacionis infringere etc. Datum Tarascone Avinionensis diocesis, kalendis februarii, pontificatus nostri anno decimo.

41. Die Bündnisse Benedicts XIII. mit dem königlichen Hause
von Frankreich (1404 und 1405).

Von den nachstehenden, für die Stimmung des königlichen Hauses nach der Restitution des Gehorsams so bezeichnenden und daher für die Darstellung der französischen Kirchenpolitik während des Schismas wichtigen Bundesbriefen wurden, soviel ich sehe, bisher nur von Jarry 1 zwei und zwar nur vorübergehend erwähnt. Offenbar legte dieser Autor, da er seine Aufmerksamkeit mehr dem politischen Treiben zuwendet, ihnen weniger Werth bei.

Es sind mir bis jetzt vier Protokolle und Briefe solcher Bündnisse bekannt geworden.

Ein Protokoll, von Tarascon vom 16. Januar 1404 datirt, enthält das von Benedict mit dem Herzog von Orléans geschlossene Bündniss. Dies Actenstück findet sich in gleichzeitiger Abschrift in den schon zweimal erwähnten Fascikeln des cod. 1479 der Pariser Nationalbibliothek, Bl. 102 bis 103".

Ein zweites, in St. Victor bei Marseille am 13. Juni 1404 aufgenommenes Protokoll betrifft das Bündniss zwischen Benedict und dem König und der Königin. Eine Originalausfertigung wird im Pariser Nationalarchiv unter der Signatur J. 516. 28 verwahrt.

Das in diesem Protokoll von seiten Benedicts erbetene Schreiben, das vom selben Ort und vom selben Tag datirt ist,

1 L. c. p. 315.

findet sich ebenfalls in dem genannten Archiv und zwar im Original mit der Signatur J. 516. 26.

Endlich ist uns noch das Original des Bundesbriefes der Königin erhalten, mit dem Datum vom 26. Februar 1405. Es gehört im Vaticanischen Archiv der Abtheilung der Instrumenta miscel. an mit der Signatur armar D., fascic. 4, n. 12.

Schon allein die Reihenfolge dieser Actenstücke legt uns die Vermuthung nahe, dass der Herzog von Orléans, der ja damals überhaupt die Leitung der französischen Kirchenpolitik in Händen hatte, auch in dieser Beziehung einen gewissen Anstoss gab. Alles jedoch oder auch nur den grössten Theil dessen, was für und durch diese Bündnisse geschah, dem Herzog zuschreiben zu wollen, widerspräche dem durchaus persönlichen Charakter dieser Acte und der herzlichen Sprache, in welcher sie abgefasst sind. Es lag ihnen im wesentlichen meines Erachtens derselbe religiöse Sinn jener Zeit zu Grund, der auch aus den Instructionen des Priors von St. Martin hervorleuchtet.

Wie ich bereits bemerkte, gab wohl die Rückkehr und der Erfolg der Sendung des Herzogs von Orléans den ersten Anstoss zu den Bündnissen. Dies zeigt am deutlichsten das königliche Schreiben vom 9. Juni 1404, auf welches ich sogleich zurückkomme. Der Herzog traf vor dem 14. Februar 1404 in Paris ein 1. Vom 2. April sind zwei königliche Schreiben datirt, durch welche die Herzöge von Berri, Burgund und Orléans zu Procuratoren zum Abschluss dieser Bündnisse bestellt werden und die Königin zum Eingehen eines ähnlichen Bundesvertrages ermächtigt wird. Da der Herzog von Burgund nach kurzem Krankenlager am 27. April starb 2 und der Herzog von Orléans, vielleicht als bereits Verbündeter, das Mandat ablehnte, so ernannte der Herzog von Berri am 29. April den Erzbischof von Auch und den Archidiakon von Paris, Peter Trousseau, zu seinen Stellvertretern, da ihm eine Reise an die Curie nicht gut möglich war.

1 Jarry 1. c. p. 303.

2 Vgl. M. E. Petit, Itinéraire des ducs Philippe et Jean de Bourgogne p. 338 in der Collection des docum. inéd.

Diese beiden Bevollmächtigten traten bald darauf die Reise nach Marseille an, wo Benedict in St. Victor weilte. Nun erst, im Juni 1404, fand die völlige Aussöhnung Frankreichs mit Benedict ihren Abschluss. Am 3. Juni schloss das königliche Haus sein Freundschaftsbündniss mit ihm und am 9. Juni 1 nahm der König seine in die päpstlichen Rechte eingreifende Verordnung vom 29. December 1403 zurück, drückte dem Herzog von Orléans seine volle Befriedigung mit den Resultaten der Verhandlungen von Tarascon aus und schärfte von neuem die Verkündigung und volle Ausführung der Restitutionsschreiben vom 30. Mai 1403 ein. Erst am 19. dieses Monats Juni 1404 wurde dieses letztere Schreiben also ein gutes Jahr nach seiner Aussendung - vom Parlamente registrirt 2.

Obgleich die Königin, wie ich erwähnte, bereits am 2. April 1404 ermächtigt worden war, auch ihrerseits ein Bündniss mit Benedict abzuschliessen, so verfloss doch beinahe ein ganzes Jahr, bevor sie durch ein Schreiben vom 26. Februar 1405 das von ihrem Gemahl geschlossene Bündniss für sich und ihre Kinder bestätigte. Der Grund dieser Verzögerung ist mir nicht bekannt. Ich wähle dieses Schreiben zur Mittheilung aus, da es den ganzen Verlauf der Verhandlungen kurz zusammenfasst und die Bundesartikel deutlicher als die übrigen Schreiben mittheilt.

Der politische Gehalt dieser Artikel ist allerdings nicht sehr gross. Es sind eben nicht öffentliche Verträge, sondern private und persönliche, ja gewissermassen Familienbündnisse. Dieselben sind daher zunächst nur Aeusserungen der sich Verbündenden; trotzdem mussten diese Acte bei der Stellung der sie vollziehenden Persönlichkeiten doch auch auf den Gang der öffentlichen Ereignisse einen gewissen Einfluss ausüben.

Uebrigens trübte sich dieses freundschaftliche Verhältniss binnen kurzem infolge der Haltung Benedicts und des ungestümen Treibens der französischen Unionspartei 3. Gegen Ende 1405

1 S. das Schreiben in Du Boulay, Historia univ. Paris. V, 69 und in den Ordonnances des rois de France. IX, 14.

2 S. du Boulay 1. c. V, 67.

3 Vgl. Hefele-Knöpfler, Conciliengeschichte VI, 880 u. Jarry 1. c. p. 341 s.

begann die Bewegung, welche zum Pisanum führte. Durch sie wurde der König binnen kurzem zum Bruche dieses Freundschaftsbündnisses gedrängt.

Von den vier oben erwähnten Actenstücken theile ich das erste und letzte im vollen Texte, die beiden anderen in Auszügen mit. Ich erlaube mir in den beiden Texten die Lesbarkeit durch einige wenige Alineas und Gedankenstriche zu erhöhen.

a) Protokoll des Bündnisses zwischen Benedict und dem Herzog von Orléans (16. Januar 1404).

F. 102. (XX) Instrumentum confederacionis.

In nomine domini, amen. Per hoc presens publicum instrumentum cunctis pateat evidenter, quod anno a nativitate domini M° quadringentesimo quarto, indiccione XII et mensis ianuarii die XVIo, pontifi5 catus sanctissimi in Christo patris et domini nostri domini Benedicti divina providencia pape XIII anno Xmo, in villa de Tarascone Avinionensis diocesis, in domo, que dicebatur viguerii, in qua prefatus dominus noster papa tunc temporis habitabat et in camera de retracta ipsius domini nostri pape, ad quam illustris et magnificus princeps do10 minus Ludovicus dux Aurelianensis tunc pro infrascriptorum expedicione convenerat, presentibus nobis notariis et testibus infrascriptis, super confederacione inter ipsum dominum nostrum papam et dominum ducem contrahenda, premissis quibusdam introductivis narracionibus (?) inter eos, videlicet quod, licet attentis vinculo spirituali, quo invicem 15 ut pater et filius astringuntur, et eciam federe singularis dileccionis et probatissime caritatis, quo invicem copulantur, non videretur necessarium alias confederaciones inire, tamen ad maiorem, ut dixerunt dicte amicicie et unitatis exhibicionem et firmiorem indissolubilemque conservacionem et duracionem, prefati dominus noster papa et dominus 20 dux voluerunt libera et spontanea mente infrascriptas convenciones ad invicem promittere et firmare, et quadam cedula nonnulla capitula continente in medium deducta, mandantibus et requirentibus prescriptis domino nostro papa et domino duce ibidem per me Petrum Soriani, alterum ex notariis infrascriptis, lecta et publicata fuit. Cuius quidem 25 cedule tenor talis est.

Hec sunt convenciones super confederacione inienda inter sanctissimum in Christo patrem et dominum, dominum Benedictum papam XIIITM et dominum Ludovicum ducem Aurelianensem.

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