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ipfum affequantur. Si enim ipfis in ftatu, in quo funt, existentibus et nec imperium nec papatum habentibus tanta eft eorum prefumptio et fuperbia, vt majeftatem veftram omnesque alios reges et principes nichili pendant et fi fuperfwadeant vniverfo orbi, cum elacione fua poffe dominari, facile poteft intelligi, quod obtento papatu magis ac magis audebunt nec ceffabunt, donec imperium confequantur. Neque juvabit, quod omnes ipfius imperii electores fint in nacione germanica, quia mediante favore papatus ftudebunt eciam ad nacionem fuam trahere hanc preeminenciam electionis imperii omnesque dignitates ac honores vfurpare. Nec aliquid prorfus omittent, vt dictam nacionem, continuo folitam hunc honorem habere, facrum imperium eligendi, eo privent.

Quanto vere ifta papatus et imperio amiffio, que fupreme dignitatis in orbe funt, veftre majeftati gravamen allatura fit, pro veftra immenfa prudencia, longe melius intelligitis, quam ego fciam exprimere. Non folum enim in prefenti fed eciam futuris temporibus gravabitur celebris majeftatis veftre fama, quia dicetur a pofteris, quod cum fuperftes adhuc effetis et poffetis huic malo occurrere noluiftis.

Dignetur itaque, fupplico devotiffime, veftra fublimitas diligenter advertere circa predicta et dum poteft ita provideat, quod ipfi Gallici et in obtentu papatus, quem jam putant in fuis manibus habere, et in obtentu imperii, ad quod intenderent obtento papatu, votis fuis fruftrati reddantur. Neque paciatur nacionem ytalicam privari dignitate papatus, quia id fibi non ad mediocrem infamiam redundaret, cum veftra fublimitas fe regem Romanorum infcribat proindeque ad fe fpectet, decus et dignitatem ytalici nominis confervare. Non paciatur eciam, vt imperium facrum ad manus Gallicorum transferatur et quod nacio germanica, cujus honores et dignitates non modo confervare fed eciam ampliare tenetur, amittat dignitatem ipfam eleccionis imperii. Non denique fuftineat hanc elacionem Gallicorum, imo taliter eis wltum oftendat mediantibus oratoribus et prelatis aliisque religiofis et litteratis viris ad facrum confilium in copiofo numero celerrime tranfmittendis, quod intelligant majeftatem veftram previdiffe ambiciofam et malam intencionem eorum ingratumque habere, quod cum fua elacione querant ecclefie divifionem et vniverfum orbem ponere in fcandalo et errore.

Si enim ita fecerit veftra ferenitas, honori fuo ac eciam germanice nacioni recte confulet. et faciet, quod posthac non audebit quifpiam contravenire votis ejusdem, ficut hactenus in prefato confilio Gallicorum opera factum eft. Avertet eciam fcifma et divifionem ecclefie ficut Cefarem ipfum decet.

Michi vero, qui moveor reverencia ut devocione, quam ad ecclefiam ipfam et majeftatem veftram habeo, fiat conplacencia et gracia fingularis; quam majeftatem, vt omnipotens

deus continuo felicioribus fucceftibus augere et confervare dignetur, fupplex oro. Datum Mediolani die XXVIII. Julii MCCCCXXXVIII

Veftre majeftatis humilis filius et fervitor Filippus Maria

Anglus, Mediolanenfis dux', Papie Anglerieque comes ac Janue dominus.

Beide Handschreiben, für deren Aechtheit mehreres zu sprechen scheint, sind geschichtlich nicht unmerkwürdig und wohl noch ungedruckt.

Dresden.

Archivar Herschel.

Heinrich Steinhöwel.

Panzer spricht in seinen Annalen, Bd. 1, S. 50 die Vermuthung aus, dass Heinrich Steinhöwel zu Ulm den Decameron Boccaccios in die deutsche Sprache übersetzt habe; es war ihm entgangen, dass der erwähnte Schriftsteller sich unter dem Namen Arigo in der Einleitung als Uebersetzer aufführt. Ebert, Hain und andere Bibliographen schweigen gänzlich über den Uebersetzer, und bemerken deshalb die Gebrüder Grimm im Quellenverzeichniss zum deutschen Wörterbuch, Bd. 1, Sp. LXXXVIII, dass der Decameron Steinhöwel bis dahin nicht beigelegt sei.

Der bekannte Mathematiker und Stadtschreiber Jacob Koebel zu Oppenheim gab im Jahre 1531 Steinhöwels Chronik bei Egenolph zu Frankfurt heraus. In der Vorrede dieser Ausgabe, welche dem Chorherrn Heinrich Steinhöwel zu Mainz zugeschrieben ist, heisst es:

wie wir vor jaren von einer fummari Chronick (die weilant der Hochgelert ewer Vetter feliger, auch H. Heinrich Steinhöwel Doct. zur zeit Stattarzt zu Vlm, aus andern mit höchftem fleifs gezogen, vnd neben etlichen mehr, als der Fabeln Efopi, Boccacii, von den erleuchten Frawen der Chronica, von Hertzog Gotfrids hörfart zu dem heylige lande, fampt einen schönen Regiments wider die graufam Peftilentz, vnd andern feinen Wercken, die er verteutfcht, gemacht, vnd da zumal in den Truck gebracht) u. s. w.

Da nun das opus de claris mulieribus besonders genannt ist, so kann man unter Fabeln des Boccaccio wohl nur den Decameron verstehen. Ein besonderes Interesse hat aber die Geschichte Gottfrieds von Bouillon. Die deutschen Ausgaben Augsburg, Bämler, 1482 und ebds., Zeissenmair, 1502 werden bei Panzer und Hain genannt. Dazu kommt noch eine Ausgabe von Sorg zu Augsburg, welche sich in dem bei Metzger, Augsburgs Druckdenkmale, gegebenen Bücherverzeichniss findet. An keinem Orte wird aber Steinhöwel als Uebersetzer genannt. Die alten Drucke selbst werden die beste

Auskunft geben. Die Vorrede Koebels ist in Freytags Adparatus litterarius, Tom. I, p. 288. abgedruckt.

Wiechmann-Kadow.

Die Karthause Grünau.

Ueber die vormalige Karthause Grünau im Spessart unweit Wertheim hat ausser Morotius S. 261. des theatri ordinis carthufienfis, Taurini 1681. und Gropp S. 155. Theil I. der Würzburger Chronik vornämlich Aschbach in der Geschichte der Werthheimer Grafen, Frankfurt 1843., Theil I. S. 143. 241. 258. 322. u. a. O. unter Benützung des Klosterarchivs geschichtliche Nachrichten geliefert.

Zur Vervollständigung der daselbst S. 269. ersichtlichen Angabe über des Erasmus von Wertheim Klosterleben und zugleich als kleiner Beitrag zur Geschichte der Büchersammlung der Karthause mögen hier nachstehende, an sich sehr unbedeutende Einzeichnungen Platz finden, welche in einem aus Grünau herrührenden, gegenwärtig in der Dresdner Bibliothek unter A. 54. aufgestellten Codex der Handschreiben Papst Gregor I. zu lesen sind. Dieselben lauten:

Nota. Dominus Erasmus,

prior in Gronaw et comes de Werthem, carthufienfis, veniens aliquando ad monafterium ordinis ciftercienfis, dictum vulgariter Eberach, reperit ibidem, ut afferuit, registrum beati Gregorii in fpiffo et extenfo volumine, in quo confcripta erant 847. capitula five epiftole. Quod volumen quidam monachus carthufienfis in Gronaw transfcripfit et habetur ibidem.

Vollständig ist jedoch die Ebracher Handschrift nicht copirt worden, sondern nur bis zu 459 Briefen: daher denn auch von andrer Hand zusätzlich bemerkt ist:

Quare fi fiat comparatio numeri ad numerum non habetur hic medietas epiftolarum fed folum eft excerpta.

Sodann folgen in dieser bibliothekarischen Einzeichnung laudes beati Gregorii aus dem Ifidorus Hispalenfis (expofitio genefis) und dem Beda venerabilis (schemata) und zuletzt die Anweisung: lege de his capitula 76. 77. et cetera libri quarti et ultimi legende fue. Der Codex ist von 1437. datirt und die Einzeichnungen mögen wenig jünger sein.

Dresden.

Archivar Herschel.

Druckfehler-Berichtigung.

Oben S. 241. Z. 5. fgd. v. u. muss es heissen:,,und die zu Maittaire gelieferte Ergänzung von Denis“ u. s w.

Verantwortlicher Redacteur: Dr. Robert Naumann. Verleger: T. O. Weigel. Druck von C. P. Melzer in Leipzig.

SERAPEUM.

Zeitschrift

für

Bibliothek wissenschaft, Handschriftenkunde und ältere Litteratur.

Im Vereine mit Bibliothekaren und Litteraturfreunden

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Die Bibliothek der Kaiserlich Leopoldino - Carolinischen Academie der Naturforscher.

Von

dem Geheimerathe Neigebaur.

Die unter der Leitung des berühmten Botanikers Dr. Nees v. Esenbeck stehende Academie der Naturforscher besitzt eine nicht unbedeutende Bibliothek, welche sich in Poppelsdorf bei Bonn befindet. Die Stiftung dieser Bibliothek hängt mit der Geschichte dieser Academie zusammen, welche auf die Eigenthümlichkeit der ersten natürlich den grössten Einfluss haben musste.

Diese Academie ist die älteste nicht nur in Deutschland, sondern überhaupt diesseits der Alpen; sie wurde nach Beendigung des 30jährigen Krieges am 1. Jan. 1652 gestiftet, und erst einige Jahre nachher die zu London bestätigt, welcher erst noch später die zu Paris folgte. So wie die Academien in Italien aus Vereinen von Freunden der Wissenschaften in den reichen Handelsstädten hervorgegangen waren, und damals schon eine bedeutende Zahl erreicht hatten, nachdem dort das Feudal-Wesen durch die Tapferkeit der reichen und mächtigen Städte gebrochen worden war, eben so ging diese unsere erste deutsche Academie nicht von den zahlreichen Burgen in Deutschland aus, sondern ebenfalls aus einer Stadt, XVII. Jahrgang.

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welche sich lange durch eigne Tapferkeit der sogenannten Getreuen des Kaisers erwehrt hatte, die sich aus blossen Beamten zu Landesherren gemacht und Deutschland in mehr als 250 abgesonderte Staaten gespalten hatten. Es war in der freien Reichsstadt Schweinfurth in Franken, wo der damalige Stadt-Physikus Bausch mit einigen andern Aerzten diese erste Academie Deutschlands stiftete, nachdem die Gräuel des Krieges durch den Westphälischen Frieden beendet worden waren, während dessen die tapfern Bürger Schweinfurths auf ihren selbsterbauten Wällen sich selbst hatten vertheidigen müssen. Die noch vorhandenen Festungswerke zeugen von der damaligen Macht und dem Reichthum dieser Stadt.

Im Jahre 1662 entwarf diese Academie der Naturforscher ihre Statuten, 1667 ihre Gesetze, und liess einzelne Abhandlungen erscheinen, bis sie 1670 eine Aufforderung an alle nahmhafte Naturforscher erliess, sich an den herauszugebenden Denkwürdigkeiten dieser Academie zu betheiligen, von welchen auch im Jahre 1670 bei Bauer in Leipzig der erste Band unter dem Titel „Ephemeriden" heraus kam, wovon im Jahr 1784 bei Fritsch in Frankfurth eine neue Auflage erschien. Besonders thätig war dabei der Breslauische Arzt Sachs von Löwenheimb, in welcher Stadt damals überhaupt ein bedeutendes wissenschaftliches Streben sich kund that, wovon noch die v. Rehdiger'sche Bibliothek ein Beweis ist; denn damals war Breslau eine reiche Handelsstadt, seit der Eroberung von Constantinopel, welche weder die christlichen Ritter, noch die Ungarn und Polen, welche man lange die Vormauer gegen die Osmanen genannt hat, aufhalten konnten. Der Handel mit dem Orient war den Genuesen und Venetianern grossentheils entrissen worden und ging vom Azowschen Meere und von Kiow über Breslau und Augsburg nach dem Westen, bis der Weg um das Vorgebirge der guten Hoffnung wieder den Seeweg eröffnete. Danach befand sich Breslau noch lange im Besitz des Caravanenhandels, bis die Polnische Aristokratie den Moscowitern den Weg nach Deutschland zeigte, welche seit dem Anfange des 18. Jahrhunderts den Meister in Polen spielten, bis es endlich zur vollkommenen Grenzsperre kam, so dass jeder Preusse, der neben einem der Russischen Schlagbäume nach Polen gelangt, verhaftet wird, seit der noch bestehende Handelsvertrag mit Russland abgeschlossen ward.

Die Breslauer Gelehrten dieser damals reichen Handelsstadt, besonders der erwähnte Dr. Sachs zogen die Aufmerksamkeit des Kaisers Leopold auf sich, welcher sich selbst gern mit Naturwissenschaft beschäftigte, so dass er 1672 die neue Academie zu Schweinfurth zu bestätigen beschloss, und am 3. August 1677 derselben ein förmliches Privilegium ausfertigen liess, welches am 7. August 1687 noch erweitert wurde. Diese Academie erhielt den Titel der Kaiserlich

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