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lich, dass er keinen Federstrich zu meiner Entfernung gethan, noch Jemanden mündlich dazu veranlasst habe. In Bezug auf die Privatangelegenheit veröffentliche ich die am 19. Juni 1869 Morgens 11 Uhr von dem vortragenden Rathe im Königl. Preussischen Cultusministerium, Hrn. Geh. Ober-Regierungsrath Dr. Olshausen, mir gegebene amtliche Versicherung: „ dass ich in derselben vollständig gerechtfertigt sei und bei einer Bewerbung um eine andere Stelle kein Hinderniss desswegen finden würde.“

,,Der geehrten Redaction habe ich ausserdem einige ähnlich lautende Bestätigungen vorgelegt."

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Wohl glaube ich und halte die Betreffenden dazu vollkommen fähig, dass jetzt, wo ich nicht mehr in Königsberg persönlich mich vertheidigen kann (denn so lange ich dies konnte, wagte man es nicht), Klagen und Verdächtigungen gegen mich geschmiedet werden, da ja nach Hrn. Prof. Hopf's eigenen Aeusserungen das Denunciren unter den genannten Beamten ihm eine gewohnte Sache war. Hr. Prof. Hopf hat in seinen fortgesetzten freundschaftlichen Briefen an mich, deren letzter vom 19. Juni d. J. noch mit,, Lieber Herr M." überschrieben war, nichts von Klagen oder Entdeckungen mitgetheilt."

,,Hr. Prof. Hopf motivirt seinen Beitritt zu der Erklärung dadurch, dass er glaubte, durch das in Nr. 18 der Leipziger allgemeinen Musikalischen Zeitung gebrauchte Wort ,,Vorgesetzter" seien die Invectiven auch gegen ihn gerichtet, hat daher weder meine Vorrede, in welcher ich hervorgehoben, ,, dass der Hr. Oberbibliothekar mich auf die werthvollen Schätze aufmerksam gemacht habe, dass derselbe mit gewohnter Aufopferung in meiner Arbeit mich unterstützte" (womit die Notiz S. 74 unter Nr. 527 und das bei allen Nummern, welche Hr. Prof. Hopf beisteuerte, eingeklammerte,,H." zu vergleichen), noch den Zusatz des Hrn. Dr. Chrysander,, Differenzen nicht mit dem genannten Oberbibliothekar" gelesen."

,,Ich überlasse jedem Unparteiischen das Urtheil hierüber. Eine weitere Abwehr gehört vor das Civilgericht, und werde ich auf etwaige fernere,,Erklärungen" auf diesem Wege nicht mehr antworten."

Bonn, den 24. August 1870.

Jos. Müller.

Vorstehenden Mittheilungen, nach deren Abdruck ich die betreffende Angelegenheit im Anz. als erledigt ansehe, erlaube ich mir in Bezug auf den Schlusssatz der Königsberger,,Erklärung" ein paar Worte beizufügen. In diesem Schlusssatze ist die Erwartung ausgesprochen, dass es mir nach der amtlich abgegebenen Erklärung nicht mehr als Pflicht erscheinen könne, meine Collegen auf Hrn. Müller als auf einen Mann aufmerksam zu

machen, der ihr ganzes Interesse verdiene und ihrer Berücksichtigung würdig sei. Einer solchen Erwartung vermag ich jedoch nach Durchsicht der Hopf'schen amtlichen Zeugnisse, sowie der mir vorgelegten Zeugnisse der Oberbibliothekare Ritschl und Bernays in Bonn und Hanus in Prag, welche letztere sämmtlich über die von Hrn. Müller bereits während und unmittelbar nach seiner akademischen Studienzeit bewiesenen bibliothekarischen Thätigkeit sich sehr günstig aussprechen, in keiner Weise nachzukommen; ich bin im Gegentheile durch die Zeugnisse in der Ueberzeugung, dass Hr. Müller meinen Collegen zur geneigten Berücksichtigung zu empfehlen sei, bestärkt worden.

Litteratur und Miscellen.

Allgemeines.

J. Petzholdt.

[705.] Serapeum hrsg. von Naumann. XXXI. Jahrgang. (S. oben Nr. 642.)

Enth. im Hauptblatte Nr. 11. S. 161-67 Ein,,Weltliches Lieder-Büchlein" aus der Bibliothek von Meusebachs in Berlin. Von Hugo Hayn in Berlin (Schluss) S. 168-74 Ueber die Dresdner Handschriften der Tischreden Luthers. Von Franz Schnorr von Carolsfeld in Dresden S. 174-76, Nr. 12. S. 190-92 u. Nr. 13. S. 206-8 Geistliche Lieder- und Gesangbücher. Von Emil Weller in Nürnberg. (Schluss.) Nr. 12. S. 177-80 Anzeige des Grafen de Puymaigre,,,Ricerche intorno al libro di Sindibad per D. Comparetti" betr. S. 180-90 Verzeichniss von ,,Handschriften aus der ehemaligen Abtei S. Victor," der „Bibliothèque de l'école des Chartes" entlehnt von Dr. F. X. Kraus in Pfalzel (Trier) Nr. 13. S. 193-97 Des Grafen Poppo XVIII. zu Henneberg protestantischer Catechismus, von Dr. A. Ruland, Kön. Oberbibliothekar in Würzburg. — S. 197-202 u. 205 Anzeigen von Dr. F. L. Hoffmann in Hamburg, die,,Oratio dominica in CCL linguas versa cur. P. Marietti," den A. Kuczynski'schen ,,Thesaurus libellorum historiam reformationis illustrantium" u. die J. M. Wagner'sche bibliogr. Schrift über Hoffmann v. Fallersleben betr. -S. 202-4 Zwei interessante Schriftstücke die Cosmographia Blaviana betreffend, von Dr. Florenz Tourtual in Münster S. 204-5 Burkard Waldis nicht katholisch, von Emil Weller Nr. 14. S. 209-21 Nachwort, Register und Nachträge zu den im Serapeum 1868, 1869 und 1870 unter der Ueberschrift,,Erinnerung an Preussische Bibliographen und Litterarhistoriker, Bibliophilen und Besitzer merkwürdiger Büchersammlungen" veröffentlichten Mittheilungen; von Dr. F. L. Hoffmann S. 221--24 Einige Lieder, Gedichte und Reimzeitungen. Mitgetheilt von Emil Weller (Fortsetzung folgt.) Im Intelligenzbl.

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Nr. 11. S. 84-86, Nr. 13. S. 97-101, Nr. 14. S. 105-7 Mittheilungen aus den Sitzungen der Kais. Akademie d. Wissenschaften in Wien Nr. 11. S. 81-83 Anzeige des antiquar. Katalogs Ch. Porquet's in Paris von Dr. F. L. Hoffmann - Nr. 12. S. 89-93 Prospekt des Prachtwerkes ,,Ulrici de Richental Annales Constantienses" - S. 93-95 Anzeige des Feldmanowskischen Katalogs d. Bibliothek der Posener Gesellschaft d. Freunde der Wissenschaften, von L. Kurtzmann Nr. 14. S. 107-10 Wohl selten oder nie vorgekommene hohe Bücherpreise in einer Pariser Auction im April des verflossenen Jahres; von Dr. F. L. Hoffmann.

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[706.] Le Bibliophile Belge. Bulletin mensuel. V. Année. (S. oben Nr. 643.)

Enth. in der 8. Lief.: S. 205 23 L'invention de l'Imprimerie, par A. Van der Linde (Fortsetzung)—S. 224-27 Curieux Dialogue entre le libraire Jean de Waesberghe et le garçon de Maitre Pierre (Extrait d'un opuscule très-rare, style Meurier, composé par Geeraert Van der Vivere, Gantois.) S. 227-28 Chronique.

[707] Bulletin du Bouquiniste publ. par Aubry. 14e Année. 2e Semestre. (S. oben Nr. 645.)

Enth. in der einzigen gegenwärtig in den Deutschen Buchhandel gekommenen Nr. 326, ausser dem gewöhnlichen antiquar. Kataloge des Herausg.'s, S. 387-91 einen Nekrolog von „,Achille Jullien libraire et catalogophile," sonst nichts den Anz. Interessirendes.

Bibliographie.

[708] Supplement au Manuel du Libraire. Dictionnaire de Géographie ancienne et moderne à l'usage du Libraire et de l'Amateur de Livres contenant: 1o La géographie ancienne et moderne de l'Europe, avec le nom vulgaire des localités, depuis la décadence latine jusqu'à la découverte de l'imprimerie; 2o Les recherches bibliographiques les plus étendues sur l'introduction de l'imprimerie dans les différentes villes de l'Europe; 30 Une liste des Abbayes, appartenant aux Ordres lettrés, ayant existé en Europe et particulièrement en France. Par un Bibliophile. Livr. 24-25. Paris, Didot frères fils et Cic. gr. 8. Sp. 1469—1592. (S. oben Nr. 464.)

Von P. Deschamps bearbeitet. Mit den vorl. beiden Lieferungen, welche den,,Index alphabétique français des Noms Latins" enthalten, ist das Werk vollständig abgeschlossen.

[709.] * Über einige bis jetzt unbekannte Erfurter Drucke aus dem 15. Jahrhundert. Ein Beitrag zur Bibliographie der älteren deutschen Literatur und zur vergleichenden Sagenkunde von W. Freih. v. Tettau. Erfurt, Villaret. 8. 159 S.

Eine bibliographisch sorgfältige Beschreibung u. ausführliche Analyse von fünf in der Marienkirche zu Erfurt in einem kl. Quartmiscellanbande befindlichen Drucken des früheren Briefmalers u. späteren Buchdruckers Hans Sporer, der als solcher anfangs in Bamberg u. dann in Erfurt thätig war. S. hierüber Liter. Centralbl. Nr. 38. Sp. 1039.

[710.] G. Schwabs und K. Klüpfels Wegweiser durch die Literatur der Deutschen. Ein Handbuch für Gebildete. IV. Auflage. Gänzlich umgearbeitet und bis auf die Gegenwart fortgeführt von Dr. Karl Klüpfel, Universitätsbibliothekar in Tübingen. Leipzig, Klinkhardt. 8. XII, 535 S. Pr. n. 2 Thlr. 20 Ngr.

Dieses vor nunmehr nahezu 25 Jahren zuerst erschienene Werk (s Petzholdt's Biblioth. bibliogr. S. 293) hat sich für alle Gebildete, die, obschon nicht Fachgelehrte, gleichwohl Bedürfniss haben, sich von den werthvolleren Erscheinungen auf dem Gebiete der nicht streng fachwissenschaftlichen Deutschen Litteratur eine nähere Kenntniss zu verschaffen, als einen trefflichen Rathgeber bewährt; es ist daher erklärlich, dass sich von dem Werke, was bei Büchern ähnlicher Art sonst sehr selten ist, mehre Auflagen nöthig gemacht haben. Diese Auflagen sind aber nicht blose Abdrücke der früheren Ausgabe mit Hinzufügung der inzwischen erforderlich gewordenen Nachträge, der Herausg. hat im Gegentheile die neue Auflage, was zur besonderen Empfehlung des Buches hervorgehoben werden muss, einer ganz neuen Redaction unterstellt. Die Kreise des Publikums, an dessen Adresse die Rathschläge gerichtet werden, sind wie bei den früheren Ausgaben dieselben geblieben; mithin haben auch die Grundsätze in der Auswahl der dem betreff. Publikum vorzuschlagenden Schriften u. die Gebiete der Litteratur, die in dem Handbuche vertreten sind, dieselben bleiben können: aber abgesehen davon, dass in der Eintheilung und Reihenfolge der Litteraturfächer einige dem Bedürfnisse der Leser mehr entsprechende Veränderungen vorgenommen worden sind, so hat in der ganzen Auswahl der Schriften eine dem veränderten Stande der Litteratur u. dem jetzigen Bedürfnisse angepasste Veränderung insofern stattgefunden, als nicht nur Dasjenige, was inzwischen veraltet u. durch neue Bearbeitung ersetzt oder übertroffen war, ausgeschieden u. durch Neues ergänzt, sondern auch das ganze Handbuch durch Hinzufügung von überhaupt ganz neuen Litteraturnachweisen neu gestaltet worden ist. In dieser neuen Gestaltung empfehle ich das vorl. Handbuch jedem Gebildeten auf das Angelegentlichste.

[711] Algemeines Bücher Lerikon oder vollständiges alphabetisches Berzeichniß aller von 1700 bis Ende 1867 erschienenen Bücher, welche in Deutschland und in den durch Sprache und Literatur damit verwandten

Ländern gedruckt worden sind 2c. Von Wilhelm Heinsius. Bd. XIV., welcher die von 1862 bis Ende 1867 erschienenen Bücher und die Berichtigungen früherer Erscheinungen enthält. Herausgegeben von Karl Robert Heumann. Lief. 14. Leipzig, Brockhaus. 4. Abth. 2. S. 305-84. Pr. n. 25 Ngr., auf Vel. Pap. n. 1 Thlr. 6 Ngr. (S. oben Nr. 466.)

Reicht von Reise bis Schellen.

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[712.] Desterreichischer Catalog. Verzeichniß aller vom Jänner bis Dezember 1869 in Desterreich erschienenen Bücher, Zeitschriften, Kunstsachen, Landkarten und Musiŝalien. X. Jahrgang (in fünf Abtheilungen). A. u. d. Tit.: I. Abtheilung, enthaltend alle Werke und Zeitschriften in deutscher und italienischer Sprache, dann in allen ausländischen und in den todten Sprachen. [Zusammengestellt von A. Robert.] II. Theil. Verzeichniss aller im Jahre 1869 in Oesterreich erschienenen Bücher und Zeitschriften in böhmischer und slovakischer Sprache. [Zusammengestellt von Ferd. Dattel.] A. m. d. Tit.: Knihopisný slovník česko-slovenský aneb seznam všech roku 1869 v. Rakousku vydaných knèh, časopisů, hudebnin a uměleckých výrobkův v jazyku českém a slovenském. III. Theil. Verzeichniss aller im Jahre 1869 in Oesterreich erschienenen Bücher und Zeitschriften in ungarischer Sprache. [Zusammengestellt von A. Robert.] IV. Theil. Verzeichniss aller im Jahre 1869 in Oesterreich erschienenen Kunstsachen. Zusammengestellt von Joseph Bermann. V. Theil. Verzeichniss aller im Jahre 1869 in Oesterreich erschienenen Musikalien. Zusammengestellt von Joseph Bermann. Wien, Verein d. österreich. Buchhändler. 1870. 8. XXXVII, 110 S.; XVI, 94 S.; XVI, 69; 2 Bll. 32 S.; 2 Bll. 38 S. Pr. n. 1 Thlr. 10 Ngr. (S. Anz. J. 1869. Nr. 552.)

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Es sind nunmehr volle zehn Jahre, seit der Katalog ins Leben gerufen worden ist; die zur Herausgabe desselben bestellte Commission hat während dieser Zeit, was mit besonderem Lobe anerkannt werden muss, ihr Möglichstes gethan, um den Katalog zu einem ebenso bibliographisch wie bibliopolisch vollkommen brauchbaren und nützlichen Werke zu gestalten, welches sich den wohlrenommirten Heinrichs'schen Bibliographien hinsichtlich der sorgfältigen und sachverständigen Bearbeitung ebenbürtig an die Seite stellen darf. Der Oesterreichische Buchhandel kann mit einem gewissen Stolz auf den Katalog als auf ein Werk hinblicken, welches durch seine rege Mitwirkung zu einem so vollkommenen gemacht worden ist; aber jeder Einzelne, der dem Oesterreichischen Buchhandel angehört, sollte sich auch verpflichtet fühlen, nach allen seinen Kräften die Commission bei der Herausgabe des Katologes zu unterstützen, was, wie man leider aus der Anzeige in der Oesterreich. Buchhändler-Correspondenz Nr. 24 S. 196-97 ersieht, seither noch lange nicht der Fall gewesen ist. Denn die Commission hat leider zu bedauern, dass die ,,Novitätenzusendung zur Aufnahme in die wöchentliche Bibliodie bekanntlich die Grundlage zum Kataloge bildet

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