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Liv-, Esth- und Curländisches

Urkundenbuch

nebst

Regesten.

Herausgegeben

von

Dr. Friedrich Georg von Bunge,

Kaiserlich Russischem Staatsrath und Ritter des St. Annen-Ordens 2. Classe, rechtsgelehrtem Bürgermeister und Syndicus
der Stadt Reval, Präsidenten des Stadtconsistoriums daselbst, Ehrenmitgliede der Kaiserlichen öffentlichen Bibliothek zu
St. Petersburg, ordentlichem Mitgliede der Curländischen Gesellschaft für Litteratur und Kunst in Mitau, der Gesellschaft
für Geschichte uud Alterthumskunde der Ostseeprovinzen in Riga, der gelehrten Esthnischen Gesellschaft in Dorpat, der
Esthländischen litterärischen Gesellschaft in Reval, der Gesellschaft für Nordische Alterthümer in Kopenhagen, des
Thüringisch - Sächsischen Vereins für vaterländische Alterthümer in Halle, correspondirendem Mitgliede der Schleswig-
Holstein - Lauenburgischen Gesellschaft für vaterländische Geschichte in Kiel und des Vereins für Lübeckische
Geschichte in Lübeck.

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Der Druck wird unter der Bedingung gestattet, dass nach Beendigung desselben der Abgetheilten Censur in Dorpat die vorschriftmässige Anzahl Exemplare zugestellt werde.

Dorpat, den 15. Juli 1855.

(Nr. 88.)

(L. S)

Abgetheilter Censor de la Croix.

SEINER DURCHLAUCHT

DEM

FÜRSTEN PAUL LIEVEN

AUF CREMON UND MESOHTEN,

CAPITÄN IM SCHÜTZEN-REGIMENT DER KAISERLICHEN FAMILIE,

UND

SEINER EXCELLENZ

DEM HERRN OBERBEAMTEN DER ZWEITEN ABTHEILUNG DER EIGENEN CANZLEI SEINER KAISERLICHEN MAJESTÄT,

WIRKLICHEN STAATSRATH UND RITTER

GEORG VON BREVERN

MIT DANKBARER VEREHRUNG

HOCHACHTUNGSVOLL GEWIDMET

VOY

HERAUSGEBER,

W

Vorred c.

ider alles Vermuthen ist die regelmässige Fortsetzung dieses Werks und die Vollendung des zweiten Bandes desselben unter den scheinbar ungünstigsten Verhältnissen möglich geworden. Im März 1854 wurden, wegen des Herannahens der Anglo-Französischen Flotte, sämmtliche in der Stadt Reval befindliche Archive unzugänglich, indem sie, zum Theil durch Versendung nach andern Orten, in Sicherheit gebracht wurden. Namentlich wanderte das reichste dieser Archive, das des Revaler Rathes, nach Weissenstein. Glücklicher Weise musste, auf Allerhöchsten Befehl, auch der Herausgeber des Urkundenbuches eben dahin übersiedeln, und so konnte er nicht nur seine wichtigste Quelle ungestört nutzen, sondern es gewährte ihm auch die grössere Ruhe, deren er während eines achtmonatlichen Aufenthalts an diesem Orte sich erfreute, die erforderliche Musse zur Ausführung schwieriger und zeitraubender Vorarbeiten für sein Werk. Dahin gehörte vor Allem die Zeitbestimmung für eine Anzahl von etwa 300 Archivstücken, aus der zweiten Hälfte des 14. und den ersten Jahren des 15. Jahrhunderts, welchen, oft bei genauer Bezeichnung des Tages ihrer Ausstellung, die Angabe des Jahres fehlt. Eine öfters wiederholte, sorgsame Vergleichung dieser Stücke, in Beziehung auf Inhalt und äussere Form, sowohl unter einander, als mit den gleichzeitigen vollständig datirten Archivstücken, führte nicht selten zu den erfreulichsten Resultaten. In Betreff des Aeussern dienten dabei dem Herausgeber, ausser den Schriftzügen, als ein nicht unwichtiges Criterium die Wasserzeichen im Papier. Es stellte sich nämlich bei deren Untersuchung heraus, dass besonders bei der städtischen Correspondenz jener Zeit in einem und demselben Jahre in der Regel Papier, das mit demselben Wasserzeichen versehen war, gebraucht wurde, so dass also, wenn das Blatt Papier, auf dem das Archivstück geschrieben war, ein Wasserzeichen hatte, aus diesem mindestens mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit das Ausstellungsjahr bestimmt werden konnte. Trafen auch die übrigen Criterien, nicht nur die Schriftzüge, sondern auch der Inhalt und der innere Zusammenhang der einzelnen Stücke unter einander, zu, so erhob sich jene Wahrscheinlichkeit zur vollen Gewissheit. Wie mühsam und zeitraubend aber solche Arbeiten sind, wie viele Registraturen, bloss für diesen Zweck, sie erfordern, davon kann sich nur derjenige einen Begriff machen, der sich selbst mit Studien der Art befasst hat. Um so erfreulicher sind dann freilich auch die dadurch wiewohl mitunter dürftig gewonnenen Erfolge. Von solchen finden sich in dem gegenwärtig vollendeten zweiten Bande nur noch wenige Beispiele; desto reichlicher wird sie der dritte Band liefern. Das Ritterschaftsarchiv war in Reval zurückgeblieben; daher konnte leider bei dem Abdruck von ein Paar Urkunden (Nr. 680 und 841) der Urtext nicht verglichen werden; der Abdruck einer dritten Urkunde (Reg. Nr. 1000) musste sogar vorläufig ganz unterbleiben. Dagegen wurde vom Archivvorstande der betref fende Band der in sicheren Gewölben bereits geborgen gewesenen Königsberger Urkundenabschriften mit seltener Loyalität aufgesucht, und dem Herausgeber nach Weissenstein zur Benutzung zugestellt.

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