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CLXIV.

Bürgerbeschluss über die Angabe des Vermögens an Eidesstatt behufs der Berechnung der Steuer.

1462.

Gedruckt bei Rauch: Rerum austriac. hist. S. 77. Nachtrag: Anonymi hist. rerum austriac. ab a. 1454-1467.

esselben jars habent namhaft purger und besunderlich alle hantwerch zu Wienn ein fürnemen getan, das ein ieder purger und hantwercher von seinem guet, was er hiet, ie von ainem pfunt drei phenning zu steur geben sol, dasselb sein guet ein ieder purger und hantwercher bei seiner gewissen an aids statt ansagen sol. Und zu sölhem gelt ist gesetzt worden in dem rathaus ein truhen mit süben slossen, und sind aus dem rat zwen, aus den genanten und der gemain vier erwelt worden zu derselben truhen, die sölh gelt von einem ieden sullen innemen und schütten in die truhen und das wider ausgeben zu notturft der statt, und zu der truhen sind gewesen sechs slüssel, der ieder ainen gehabt hat, und den sübenten slüssl hat gehabt der purgermaister, also das kain tail an den andern nicht hat mügen in die truhen, sie sein dann bei einander gewesen.

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Kaiser Friedrich III. gestattet der Stadt Wien zur Bezahlung ihrer Schulden die Aufsetzung und Einnahme eines ,,Tetz" von allen Waaren.

1466, 13. Jänner. Neustadt.

Aus einer Handschrift des k. k. Finanzministerial - Archives D. 115 f. 133-135. Gedruckt im Archive für Kunde österreichischer Geschichtsquellen XI. 172.

ir Fridreich von gots gnaden etc. bekennen. Als in den nagsten zwileufen und kriegen, so in unserm fürstentumb Österreich gewesen sein, unser stat Wienn in merklich geltschuld und abnemen komen, und derselben unserr stat und iren inwonern daraus bisher vil schadens, krieg und unrats auferstanden ist, auch landen und leuten noch mer aufersteen, und sie in verderben pracht möchten werden, ob das nicht underkomen würde, daz wir angesehen haben das loblich herkomen der bemelten unserr statt Wienn und haben dadurch als herr und landsfürst weg fürgenomen, damit die widerumb in pessern stand und wesen mügen pracht werden, und dadurch den ersamen, weisen, unsern besunder lieben und getreun n. dem burgermaister, richter, rat und unsern burgern gemainiklich daselbs zu Wienn die sunder gnad getan und in zu bezalung und enthebung sölher scheden und geltschuld vergunt und erlaubt haben wissentlich mit dem brief, daz sie auf sechs ganze jar nagst nacheinander kömend und nicht lenger ain tetz von allerlai kaufmanschaft und waar auch anderm, so daselbs kauft und verkauft wirdet, inmassen als hernach geschriben stet, aufsetzen und innemen mügen, und daz solh tetz durch die, so sie ietzuzeiten darzue ordnen, mitsambt den, so wir auch ietzuzeiten darzue ordnen, ingenomen und zu bezalung der obbemelten unserr stat geltschuld und andere notturft und nicht anders gebraucht und genütz werden, und sullen sich die obberürten sechs jar von der zeit, so die bemelten tecz angeen und ingenomen, anfahen und gerait werden.

Von erst, daz man von aim ochsen, so daselbs zu Wienn am Liechtensteg, am Grabn und bei sand Michel gefleischackht wirdet, sol der fleischacker geben von iedem ochsen vier schilling pfening. Item von aim kastraun, den er fleischackt VIII dn. Item von aim kalb XVI dn. Item von aim lamp X oder kitz IIII dn. Item von aim ieden swein, daz er fleischackt XXXII dn. Item von dem pechein fleisch von dem pachen oder under den fleischpenken oder andern enden daselbs verfleischackt wirdet, sol der verkaufer geben XXIIII dn. Item von ainer lebentigen sau, die an dem sweinmarkt oder andern enden in dem purkhfrid verkauft wirdet, sol der kaufer geben von aim pfund VIII dn. Item von gesalzen kastraunen fleisch sol der verkaufer geben von aim virtail I dn. Item von aim grossen wildswein sol der, der es schrot, geben LX dn. Item von ainem mittern wildswein sol der, der es verschrot, geben XL dn. Item von ainem frischling sol der, wer den verschrot,

geben XX dn. Item von aim hirsen sol der, der den verschrot, geben LX dn. Item von aim rech sol der, der das verschrot, geben VIII dn. Item von ainer hinden oder spis sol der, der das aufschrot, geben XXIIII dn. Item dann der wein halben, so daselbs zu Wienn von zaphen ausgeschenkt werden, sol der mass umb ain klain tail, als umb den funfzehenten tail an der echterin abgeprochen werden, und derselb tail sol dann der stat daselbs gevallen und geben werden also: wan man ain echterin wein schenkht umb vier pfenning, so sol man von aim füder weins geben ain pfund dn.; schenkt man aber ain echterin umb sechs dn., so sol man von aim fuder geben XII schilling dn.; schenkt man dann ain echterin umb VIII dn., so sol man von aim fuder geben zwai pfund dn. Würde aber der wein wolfailer oder teurer geschenkt, so sol davon minner oder mer nach anzal, desgleichs auch von klainerm oder grosserm pant gegeben werden; doch so sol die hem beleiben, als von alter ist herkomen, XXXII emer fur ain füder und XXIIII emer für ain drailing. Und wer also in der stat zu Wienn wein schenkt, geistlicher oder weltlicher, niemands ausgenomen, der sol der stat davon geben, als vor berurt ist. Item daz auch ain ieder, welher wein zu Wienn verkauft, er sei geistlich oder weltlich, gast, inwoner oder burger, in was wesen oder stand er sei, der sol albeg von aim phund pfenning geben VIII dn. Item wer ausserhalb der stat wein durch die stat in die lastat an die Tunau füret, er sei geistlich oder weltlich, der sol von aim fuder wein geben LX dn. Item des traid halben, so daselbs verkauft wirdet, sol man von aim mut lauters waitz geben IIII schilling dn., gebürt dem kaufer von aim metzen IIII dn. zu geben. Item von halbwaitzigen traid von aim mut III schilling dn., gebürt dem kaufer von aim metzen zu geben III dn. Item von aim mut korn LX dn. gebürt dem kaufer von aim metzen zu geben II dn. Item von aim mut gersten LX dn. gebürt dem kaufer von aim metzen zu geben II dn. Item von aim mut habern XXX dn. geburt dem kaufer von aim metzen zu geben ain pfenning. Item von aim mut semelmel VI schilling dn., das pringt dem kaufer von aim strich ze geben VI dn. Item von aim mut pollen III schilling dn. bringt von aim strich dem kaufer III dn. Item von aim mut kleiben, der in die stat zu Wienn zu verkaufen gefürt wirdet, XV dn., gebürt dem kaufer von aim metzen ze geben ain helbling. Item die greissler und ander, die greisselberch dahin gen Wienn füren und da verkaufen, die süllen von aim mut arbais und hanif geben IIII schilling dn., bringt von aim metzen IIII dn.; die sol der verkaufer, der das ausmisst, geben, er sei burger oder gast; verkauft aber ain gast ain wagen miteinander, der sol nichts davon geben, sunder der kaufer sol vom mut geben IIII schilling dn., bringt vom metzen IIII dn., als vorsteet. Item von allerlai greisselberch, gruppen, gersten, haberkern, habermel, hiers, lins, pfenich, gries, semelmel, wer das ausmisst, er sei burger oder gast, der sol von iedem metzen geben IIII dn. Item es sol auch gemaine stat zu Wienn zu gemainem nutz ain salzkamer haben, und alles salz, so dahin gefürt, inkaufen, und wer salz von der stat kaufen wirdet, der sol von aim pfund kuffelsalz geben IIII schilling dn., bringt von iedem küffel ain helbling. Item von dem salz, das man daselbs in vassen verkauft, davon sol man geben zu der stat, was die mass nach dem küffeln bringen wirdet, desgleichs auch von dem ganzen füdern. Item von allerlai öl und hönig, wer das zu Wienn kauft oder ausstreicht, der sol von aim pfund pfenning geben acht pfenning. Item von ainer tunn hering III schilling dn. Item was man grüner oder gesalzner visch mit der wag daselbs verkauft, davon sol man von iedem pfund pfenning der stat geben VIII dn. Item von ieder tunnen ollen oder aderhechten sol man geben IIII schilling dn. Item von ainer

tunnen hering sol man geben III schilling dn. Item was man gesalzner visch in küefen miteinander verkauft, davon sol der kaufer geben von aim pfund pfenning acht pfenning. Item von dürren vischen sol man geben von aim pfund pfenning VIII dn. Desgleichs von den stockhvischen von aim pfund pfenning VIII dn. Item von grundeln, kappen, pfrillen, sengelen, was der zu Wienn verkauft werden, davon sol man von aim phund pfenning geben VIII dn. Item von allen andern vischen, die man zu dem wasser bringt, sol man geben von aim pfund pfenning VIII dn. Item von aim wagen kreussen, der miteinander verkauft wirdet, davon sol der kaufer geben IIII schilling dn. Item von ainer teckhen creussen, wer die kreussen auszelt, er sei gast oder mitwoner, der geb von der teckhen IIII dn. Item von allerlai kaufmanschaft, es sein guldeine tücher, Venedigische oder andere pfembert, allerlai tucher, wolleine, leineine, rauhe war, eisen, kupfer, stahel, zin, plei, leder, wachs oder was kaufmanschaft zu Wienn verkauft wirdet, sol ain ieder kaufer, er sei burger oder gast, geben von aim phund pfenning VIII pfenning. Doch so behalten wir uns vor sölh tetz all in den obbemelten sechs jaren ze meren, ze minnern und ze endern an geverde. Davon gebieten wir den edeln, unsern liben getreuen n. allen und ieglichen unsern haubtleuten, grafen etc. ernstlich und wellen, daz sie die obbemelten burgermaister, richter, rat und unser burger gemainiklich zu Wienn bei disen unsern gnaden, vergünnen und erlauben die vorberürten sechs jar genzlich und berüblich beleiben lassen und sie dawider nicht dringen, bekumern noch besweren, noch in dhainerlai irrung daran nicht tuen, noch des iemands andern gestatten ze tun in dhain weis, doch uns vorbehalten die bemelten tetz ze meren, ze minnern und ze endern, als vorberürt ist, und daz die in obgeschribner mass zu bezalung der gemelten unser stat Wienn geltschuld und notturften und dhainen andern nicht gebraucht werden sol, als vor stet ungeverlich. Mit urkund des briefs geben zu der Neunstat an montag vor sand Anthonientag, anno domini etc. im sechs und sechzigisten jare.

CLXVI.

Kaiser Friedrich's Verbot, anderswo als im Rathhaus Rath zu halten.

1468, 17. November. St. Florian.

Aus der Originalurkunde auf Papier im Wiener Stadtarchive.

ridreich von gots gnaden Romischer kaiser etc. Ersamen, weisen, besunder lieben und getreun. Uns langt an, wie ir, so ir iezuzeiten in unserr stat Wienn natdurften rat haltet, solh rët nicht in dem rathaus noch in beiwesen unsers anwalts, als von alter herkomen ist, sunder in eurn heusern und auf der schul zu sand Stephan daselbs zu Wienn haltet, das uns frömd nimbt und nicht gevellt, nachdem das wider derselben unserr stat Wienn ordnung und alts herkomen ist. Emphelhen wir eu ernstlich und welln, wann ir zu derselben unserr stat Wienn natdurften rat nu hinfür halten werdet, daz ir dann sölh ret in dem bemelten rathaus und im beiwesen unsers anwalts nach ordnung derselben unserr stat Wienn, und als von alter herkomen ist, haltet und darin nicht anders tut. Das ist genzlich unser ernstliche mainung. Geben zu sand Florian an phinztag vor sand Elsbetentag anno domini etc. LXVIII, unsers kaisertumbs im sibenzehenten jare.

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