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Die Englische Vermessung von Kaschmir

und der zweithöchste Berg der Erde.

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Bei Eröffnung des neuen Jahrganges dieser Zeitschrift dürfte es nicht unpassend erscheinen, wenn wir einen Blick auf die höchsten Gipfelpunkte des Erdballs werfen. Gerade dem Relief der Oberfläche unseres Planeten haben wir als einem der wichtigsten Gegenstände der physikalischen Geographie in den früheren Jahrgängen unsere Aufmerksamkeit vielfach zugewendet, wir konnten aus allen Welttheilen von überaus zahlreichen neuen Höhenmessungen berichten, die oft für die Kenntniss ganzer Ländergruppen von grösster Bedeutung waren und ganz neue Anschauungen erweckten, auch war es dieser Zeitschrift vergönnt, die Entdeckung des höchsten aller bisher gemessenen Punkte zuerst in weiteren Kreisen bekannt zu machen. Eine nähere Veranlassung, abermals auf diese höchsten Erhebungen der Erde zurückzukommen, giebt uns die berichtigte Messung eines Gipfels in der Karakorum-Kette, der alle anderen Gipfel des riesigen südlichen Randgebirges von Hoch-Asien, mit einziger Ausnahme des Mount Everest, überragt. Petermann's Geogr. Mittheilungen. 1861, Heft I.

Wiederholt haben wir auf die so überaus wichtige Aufnahme von Kaschmir und West - Tibet hingewiesen 1), die in Verbindung mit der grossartigen Vermessung Indiens während der letzten Jahre unter Capt. Montgomerie's Leitung trotz der mannigfaltigsten physischen und politischen Schwierigkeiten glücklich durchgeführt worden ist. Ein Theil dieser Aufnahme, das Kaschmir-Thal und seinen Gebirgsring umfassend (von 33° 20' bis 34° 44' N. Br. und von 74° bis 75° 40' Östl. L. v. Gr.), wurde schon im Jahre 1859 vollständig abgeschlossen und ein grosses, schönes Kartenblatt dieses Gebietes der Geogr. Gesellschaft in London vorgelegt. Indem wir der baldigen Veröffentlichung desselben im Indian Atlas entgegensehen und uns der Hoffnung hingeben, demnächst Ausführliches über die Aufnahmen in den nördlich und östlich anstossenden Theilen Tibets zu erfahren, legen wir unseren Lesern vorläufig

1) S.,,Geogr. Mitth." 1858, SS. 491 bis 495; 1860, S. 78.

1

die obige orientirende Skizze vor, die in Betreff des Kaschmir-Thales und der umgebenden Berge hauptsächlich eine im,,Journal of the Asiatic Society of Bengal" von Capt. Montgomerie publicirte Zeichnung, in den übrigen Theilen. vorzugsweise Capt. H. Strachey's vortreffliche Karte von West-Nari zur Grundlage hat. So unvollkommen diese Skizze noch ist, so erkennt man doch auf ihr wesentliche Berichtigungen und Vervollständigungen der von G. T. Vigne im J. 1842 angefertigten besten aller bisherigen Karten von Kaschmir, namentlich was Lage, Verbindung und Höhe der das Thal einschliessenden Gebirge betrifft 1), und zugleich zeigt sie übersichtlich die Gruppirung und Lage der zahlreichen von Montgomerie und seinen Assistenten gemessenen Höhepunkte, die bereits im Jahrgang 1858 der ,,Geogr. Mitth." (S. 493 und 494) aufgeführt wurden.

Das meiste Interesse dürfte jedoch der auf der Skizze angedeutete Riesengipfel der Karakorum-Kette in Anspruch nehmen. Vom Haramuk und Kanúri-Nár aus hatten, wie wir früher berichtet, die Englischen Ingenieure zwei Berge der Karakorum-Kette gemessen und damals ihre Höhe zu 25.416 und 27.928 Engl. Fuss bestimmt. Der letztere, als Karakorum Nr. 2 bezeichnet, musste danach als der dritthöchste Berg der Erde betrachtet werden, denn seine vermeintliche Höhe blieb um 228 Engl. Fuss hinter der des Kintschindjunga zurück. Aus einem Memorandum des Major H. L. Thuillier, Deputy Surveyor General of India, über die Aufnahme von Kaschmir 2) erfahren wir aber, dass man bei dem Fortschreiten der Vermessung eine Menge Berge in der Karakorum- und Mustag-Kette gemessen und dabei die Höhe jenes Piks zu 28.278 Engl. oder 26.533 Par. Fuss bestimmt habe. Leider wissen wir bis jetzt nichts Näheres über diese Messung, auch über die Position des Berges sagt Major Thuillier nur, er liege nahezu in der Verlängerung der Linie von Sirinagar nach Iskardo, etwa 158 Engl. Meilen nordöstlich von ersterer Stadt; die Höhen-Angabe selbst dürfen wir jedoch desshalb nicht in Zweifel ziehen, da sie aus der zuverlässigsten Quelle kommt und von Major Thuillier wiederholt gemacht wird. Zwar unterliegt sie vielleicht noch einer Korrektion, wenn die Nivellirung vom Meere bei Kuratschi bis in den Himalaya beendet ist, doch wird die Zahl dadurch nur eine unbedeutende Berichtigung erfahren und ihr Verhältniss zu den Höhenzahlen der anderen dort gemessenen Gipfel wird unverändert bleiben. Nach unserer jetzigen Kenntniss überragt der Karakorum Nr. 2 den Kintschindjunga um 122 Engl. oder 114 Par. Fuss, wird jedoch vom Mount Everest noch um 724 Engl. oder 679 Par. Fuss an

1) Ein Aufsatz von Capt. Godwin Austen über den Gebirgsring von Kaschmir soll im nächsten Bande des ,,Journal of the R. Geogr. Society of London" publicirt werden.

2) Journal of the Asiatic Society of Bengal, 1860, Nr. 1.

Höhe übertroffen, und ist demnach der zweithöchste Berg der Erde.

Selbst

Wie man vom Mount Everest Nichts als seine Position und Höhe kennt und selbst über seinen Namen noch im Zweifel ist, so fehlen auch über den ihm am nächsten kommenden Gipfel bis jetzt alle weiteren Nachrichten, denn Major Thuillier theilt nur mit, dass er Schnee trage und dass kein Berg in seiner Umgebung auch nur annähernd zu gleicher Höhe emporsteige, obgleich sich ungefähr 16 Engl. Meilen davon entfernt eine schöne Gruppe von durchschnittlich etwas mehr als 26.000 Engl. Fuss Höhe befinde. In früheren geographischen Nachrichten und Reisebeschreibungen wird zwar öfters die bedeutende Höhe des zwischen Mustag- und Karakorum - Pass gelegenen, bald Mustag benannten, bald zum Kuenluen oder zum Karakorum-Gebirge gerechneten Bergzuges erwähnt, wie z. B. Vigne den Anblick der ,,schneeigen Sierra des Mustak, die sich von Hunsch bis Nubra erstreckt", den er vom Subu-Pass (nordöstlich von Leh) genoss, als von ,,hervortretender und höchst majestätischer Grossartigkeit" beschreibt, einen bestimmten Hinweis auf jenen höchsten Gipfel der Kette aber suchten wir vergebens, obwohl mehrere Europäische Reisende, wie Vigne, Strachey, Thomson u. A., in seine Nähe gekommen sein müssen. Adolf Schlagintweit, der im Sommer 1856 den Südabhang jenes Gebirges bereiste, scheint keine Kenntniss von dem Vorhandensein eines so bedeutenden Piks gehabt zu haben, wenigstens finden wir in seinen Briefen keine Andeutung davon. Er schrieb am 5. Dezember 1856 1): ... Nördlich von den beiden grossen Thälern West-Tibets (Shayok und Indus) erhebt sich eine hohe Kette schneebedeckter Gipfel; es ist das Gebirge des Kuenluen, welches hier an seinem westlichen Ende weit höhere Gipfel hat, als etwas weiter östlich in den Umgebungen des Karakorum-Passes. Es war mir möglich, in drei Querthälern, welche das Wasser des Kuenluen in den Shayok führen, bis zur Wasserscheide des Gebirges vorzudringen und die Höhe der wichtigsten Gipfel durch eine Reihe von Winkelmessungen zu bestimmen. Grosse Gletscher befinden sich in den oberen Enden des Kuenluen. An einem dieser Gletscher, welcher bis zu dem Dorfe Korkonda herabreicht (11.500 Engl. oder 10.790 Par. Fuss), hielt ich mich mehrere Tage auf, um spezielle Beobachtungen über die Bewegung und die physikalischen Verhältnisse der Kuenluen-Gletscher anzustellen. Ich ging während fünf Tage längs der Moränen des Gletschers aufwärts und erreichte endlich am 27. Juli eine kleine, trockene Oase alten Moränenschuttes. Holzvorräthe, Lebensmittel, kleine Zelte, aus groben Wolldecken gebildet, für meine zahlreichen Träger waren vor

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1) Zeitschrift für Allgem. Erdkunde, Neue Folge, Bd. II, S. 160.

ausgesandt worden. Mehrere hohe Schneegipfel befanden sich in der unmittelbaren Nähe des Lagers. Am 29. erreichte ich an dem schneebedeckten Abhang eines isolirten Gipfels eine Höhe von 19.500 Engl. (18.296 Par.) Fuss. Das Wetter war ungemein klar und ruhig, ich verweilte einige Zeit auf dem höchsten Punkt, um das grossartige Panorama zu untersuchen; in jeder Richtung breiteten sich hohe Bergketten aus, die durch grosse, mit Gletschern erfüllte Thäler getrennt sind."

Ausführliches über diese höchst interessante Periode der Forschungen Adolf Schlagintweit's wird ohne Zweifel das im Erscheinen begriffene grosse Werk seiner Brüder enthalten, und da auch die vollständigen Resultate der Englischen Vermessungen in nicht ferner Zeit publicirt werden dürften, so wird man voraussichtlich ziemlich genau über den zweithöchsten Berg unterrichtet sein, wenn die nähere Beschaffenheit des Mount Everest noch in tiefstes Dunkel gehüllt bleibt.

Der Kintschindjunga und der Sikkim - Himalaya überhaupt.

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(Mit Karte, s. Tafel 2.)

Ungleich besser als über die im Vorstehenden erwähnten beiden höchsten Berge der Erde ist man über den Kintschindjunga (Kantschain- oder Kuntschindjunga) unterrichtet, der eine Zeit lang für den Kulminationspunkt der Erdoberfläche galt, jetzt aber auf die dritte Rangstufe herabsteigen muss, denn obwohl von enormer Höhe (28.156 Engl. oder 26.419 Par. Fuss), überragt ihn doch der Karakorum Nr. 2 um 122 Engl. oder 114 Par. Fuss, der Mount Everest sogar um 846 Engl. oder 793 Par. Fuss. Fast genau nördlich von Calcutta, also von allen Gipfelpunkten des Himalaya am nächsten an der Hauptstadt Indiens gelegen, ist er schon aus diesem Grunde zugänglicher als die beiden höheren, überdiess steht der kleine Staat Sikkim, desen Grenzen ihn umschliessen, unter Britischer Oberhoheit und schon von den äusseren, südlichsten Bergketten dieses Staates, die in neuerer Zeit der direkten Herrschaft der Englischen Regierung anheimgefallen sind, erblickt man sein zackiges Haupt in voller Majestät. Gegenwärtig, wo die Bengalische Eisenbahn von Calcutta bis Radjmahal am Ganges befahren wird, von wo der Fuss des Himalaya nur noch etwa 25 Deutsche Meilen entfernt ist, kann man in wenigen Tagen von Calcutta nach Dardjiling, dem Englischen Städtchen auf dem Nordabhang der äusseren Bergkette Sikkims, gelangen und sich so den Anblick jenes Bergkolosses ohne grosse Anstrengungen verschaffen. Sein Abstand von der Bengalischen Ebene beträgt nur ungefähr 17 Deutsche Meilen; ein rüstiger Gebirgswanderer, dem es gelingt, an seinen Abhängen bis an die Region des ewigen Schnee's hinaufzudringen, kann daher in verhältnissmässig sehr kurzer Zeit gleichsam alle Zonen von den Tropen bis zum eisumstarrten Pole durchreisen.

Solchen günstigen Umständen hat man es zu danken, dass der in Sikkim gelegene kleine, aber durch die gegenseitige Annäherung der organischen Formen aller Zonen

um so interessantere Theil des Himalaya genauer, minutiöser durchforscht worden ist als die meisten anderen Gruppen dieses Gebirges, und neben einer Reihe an sich werthvoller, aber an Umfang minder bedeutender Beiträge anderer Reisenden und Gelehrten waren es, wie bekannt, vorzugsweise die Arbeiten Dr. Joseph Dalton Hooker's, welche uns eben so vielseitige als gründliche Aufschlüsse über den SikkimHimalaya gaben. Diese Arbeiten, von der grössten Tragweite für den Himalaya überhaupt, haben zwar überall eine gerechte Anerkennung ihres Werthes erfahren, doch sind sie im Grunde für die Zwecke der physikalischen Geographie noch wenig ausgebeutet worden, bei Veranstaltung einer Deutschen Ausgabe der ,,Himalayan Journals" hat man zudem den Missgriff gethan, die wissenschaftlich äusserst werthvollen Appendices ganz fortzulassen. Es scheint daher noch jetzt ein Zurückkommen auf Hooker's Forschungen nicht überflüssig zu sein.

Diese Betrachtungen veranlassen uns, eine Bearbeitung des Hooker'schen Werkes, die wir bereits vor einer Reihe von Jahren begonnen und zu einem vorläufigen Abschluss gebracht hatten, wieder ans Licht zu ziehen. Sie sollte alles topographische und physikalisch-geographische Material aus Hooker's Werk, verglichen mit den Resultaten der Forschungen in anderen Theilen des Himalaya, umfassen und namentlich in Karten und Profilen anschaulich machen. Durch anderweitige Arbeiten verdrängt konnte sie in der beabsichtigten Weise nicht zur Ausführung und Publikation kommen, es dürfte aber vielleicht nicht ganz uninteressant sein, einige Bruchstücke daraus an diesem Orte mitzutheilen. 1. Skizze der politischen Entwickelung Sikkims. Über die Geschichte Sikkims weiss man nicht viel, nur aus den einzelnen Perioden, in denen die Ost-Indische Kompagnie sich in die Angelegenheiten des Landes mischte, sind Nachrichten aufbewahrt. Vor etwa 300 Jahren kamen Tibetaner in das Land, führten die buddhistische Religion bei den damals heidnischen Leptschas ein und nahmen die Regierung in die Hände. Die Würde des Fürsten oder Radja soll von jeher erblich gewesen sein. Der erste, dessen Name erwähnt wird,

ist Rup Chiring; er residirte zu Dardjiling und starb im Jahre 1782. Sein Reich umfasste ausser dem heutigen Sikkim noch die östlichsten Theile von Nipal und einen kleinen Landstrich am Fusse des Himalaya westlich vom Mahanaddy-Fluss. Nach Norden erstreckte es sich dagegen nur bis Tschungtam und erweiterte sich erst später durch das Zurückweichen der Tibetaner zuerst bis Semu Samdong, dann bis Tallum Samdong und endlich bis zum Kongra- Lama - Pass. Unter der Regierung seines Sohnes Chhawa Radja fielen die kriegerischen Ghorkas mit etwa 6000 Mann von Nipal aus in Sikkim ein und belagerten 1788 die Hauptstadt und damalige Residenz Sikkim, die südöstlich von Pemiongtschi lag. Der Radja zog sich nach der Tibetanischen Grenze zurück und schloss einen Vertrag mit dem Radja von Bhotan, wonach dieser ihn mit Truppen unterstützen sollte, er dagegen eine gewisse Summe als Tribut an ihn zahlte. Mit Hülfe dieser Truppen entsetzte er noch in demselben Jahre die Stadt Sikkim und zwang die Ghorkas, sich nach Ilam zurückzuziehen, wo sie ein Fort errichtet hatten. Doch bald darauf starb der Radja und hinterliess einen noch unerwachsenen Sohn Namens Kurin Namki, und da auch die Bhotanesischen Truppen wieder abzogen, unterwarf sich der grösste Theil des Landes den Ghorkas, welche Festungen anlegten, u. a. zu Dardjiling und Tassiding, Steuern erhoben und einen Gouverneur einsetzten. Der junge Radja flüchtete nach Tibet, aber der Anführer der Leptschas, ein tapferer und energischer Mann, setzte sich in Gandhok, einer Festung zwischen den beiden Quellflüssen der Tiesta in der Gegend von Tschungtam, fest und erhielt so dem Radja einen nicht unbedeutenden Landstrich, der ihm 7000 Rupien jährliche Revenuen einbrachte. Im J. 1809 kehrte Kurin Namki nach Sikkim zurück und versuchte mit Hülfe von 500 Tibetanern die Ghorkas aus dem Lande zu vertreiben; da aber sein tapferer Heerführer bald darauf starb, konnte er Nichts ausrichten und musste sich auf das ihm gebliebene Gebiet von Gandhok beschränken1). Erst 1815 bekam er durch einen Vertrag der Britischen Regierung mit Nipal sein früheres Reich wieder, wobei er sich unter das Protektorat von England stellen musste. Noch ein Mal, im Jahre 1817, wurde er von den Ghorkas vertrieben, aber dem Vertrage gemäss durch die Englische Regierung wieder eingesetzt, welche dadurch dem weitern Vordringen der Nipalesen nach Osten hin eine Grenze setzte. In den folgenden Jahren gingen in Sikkim keine bemerkenswerthen Veränderungen vor, bis im Jahre 1836 die Englische Regierung das Gebiet von Dardjiling für eine jährliche Rente von 6000 Rupien dem Radja abkaufte und daselbst 1840 ein Sanatarium gründete. Hier schlug nun der Superintendent Sikkims, Dr. Campbell, seinen Sitz auf, während der Radja seine Residenz nach Tumlung verlegte. Dardjiling, früher ein unbedeutender Ort, wuchs seitdem zu einer ansehnlichen Grösse heran; zur Zeit, als Dr. Hooker es besuchte, zählte es schon 4000 Einwohner und hatte den ganzen Handel mit Sikkim an sich gezogen, der hauptsächlich in Moschus, Salz, Goldstaub, Borax, Soda, wollenen Stoffen und Pferden besteht. Sein Aufblühen glich dem einer Australischen Kolonie.

Obgleich sich Sikkim immer sehr unabhängig von der Englischen Regierung zu erhalten wusste, fanden doch der Radja und besonders sein Minister das gelegentliche Einmischen des Protektors in die Angelegenheiten des Landes sehr unbequem und suchten zu wiederholten Malen, aber ohne Erfolg, den bestehenden Vertrag zu ändern. Eine günstige Gelegenheit, ihre Pläne auszuführen, schien ihnen gekommen zu sein, als Dr. Campbell im Herbst des Jahres 1849 den Dr. Hooker nach dem Tschola - Pass begleitete. Sie liessen beide gefangen nehmen und verlangten von dem erstern mehrere Koncessionen, die er aber trotz langer Gefangenschaft und grausamer Behandlung zu geben sich weigerte. Auf energische Demonstrationen von Seiten des General-Gouverneurs von Indien wurden sie endlich zurück nach Dardjiling gebracht, aber die verlangte Genugthuung, namentlich die Bestrafung des Ministers erfolgte nicht. Darauf hin wurde dem Radja im folgenden Jahre der ihm zugehörige Terai-Distrikt und der ganze südliche Theil seines Gebietes bis zum Grossen Rungiet - Fluss genommen und ihm zugleich eine jährliche Geldstrafe von 6000 Rupien auferlegt, die ihm aber gegen die früher bezogene Rente erlassen wurde. Dadurch ist das Gebiet von Sikkim auf 78 Geogr. Quadrat - Meilen mit 61.766 Einwohnern eingeschränkt worden 2). Wie es heisst, soll die Britische Regierung in neuester Zeit auch diesen Rest dem Indischen Reich einverleibt haben, weil während des grossen Aufstandes im J. 1857 Unruhen daselbst vorgefallen seien.

1) Francis Hamilton, Account of the Kingdom of Nepal etc.,

pag. 118 ss.

2) Statistical Papers relating to India, London 1853, pag. 23.

2. Physikalisch-geographische Grundzüge des Landes. Sikkim liegt fast genau nördlich von Calcutta und nur 400 Engl. Meilen vom Bengalischen Meerbusen, zwischen 26° 40′ und 28° N. Br. und zwischen 88° und 89° Östl. L. von Gr. Es bildet einen etwa 60 Engl. Meilen breiten Theil des Himalaya und wird im Osten von Nipal, im Westen von Bhotan begrenzt. Seine Südgrenze ist leicht zu bestimmen, denn die Berge erheben sich plötzlich aus der Bengalischen Ebene als Ketten von 6000 bis 10.000 Engl. Fuss Höhe, bis zu ihren Gipfeln dicht mit Wald bekleidet. Die nördliche und nordöstliche Grenze befindet sich jenseit der Region des vielen Regens und ist keine natürliche, sondern eine politische, zwischen Sikkim und Tibet vom Kintschindjunga nordöstlich nach dem Tschomiomo und von da östlich über den Kongra - Lama - Pass und den Kamm des Kintschinjhow nach dem Donkiah (Powhunry Oberst Waugh's) gezogene Linie.

Die wichtigsten Merkmale des Landes sind der 28.156 Engl. Fuss hohe Kintschindjunga im Nordwesten und der Fluss Tiesta, welcher die ganze Länge des Landes durchströmt und einen Lauf von mehr als 90 Engl. Meilen in gerader Linie hat. Beinahe alle Quellen der Tiesta liegen innerhalb Sikkims und ausgenommen einige verhältnissmässig unbedeutende Flüsse, welche von den äussersten Bergreihen herabkommen, hat dieses Land keine Wasserläufe als die Tiesta und ihre Zuflüsse, welche das grösste der Himalaya-Thäler zwischen dem Tambur in Ost-Nipal und dem Matschu in West-Bhotan einnehmen.

Ein ungeheurer, 60 Engl. Meilen langer Kamm erstreckt sich vom Kintschin südwärts nach den Ebenen Indiens; er heisst Singalelah und trennt Sikkim von Ost-Nipal. Die Gewässer von seiner westlichen Seite fliessen in den Tambur, die von der östlichen in den Grossen Rungiet, einen Nebenfluss der Tiesta. Zwischen diesen beiden letzteren Flüssen kommt vom Kintschindjunga herab ein zweiter Gebirgskamm, der in den Tendong ausläuft.

Die Ostgrenze gegen Bhotan wird zum grössern Theil durch die Tschola-Kette gebildet, die sich von dem riesigen, 23.186 Engl. Fuss hohen und 50 Engl. Meilen ostnordöstních vom Kintschindjunga gelegenen Donkiah nach Süden hinzieht; wo sich die Grenzlinie den Ebenen Indiens nähert, folgt sie dem Laufe der Tiesta und ihres Nebenflusses Rinkpo, der von der Tschola-Kette herabkommt. Diese Kette ist weit höher als die des Singalelah und die Gewässer ihres Ostabhanges ergiessen sich in den Matschu, dessen oberer Theil in Tibet, der untere in Bhotan fliesst.

Der Donkiah, obgleich 5000 F. niedriger als der Kintschin, ist der Kulminationspunkt einer viel ausgedehnteren und höheren Gebirgsmasse. Er entsendet von seiner Nordwest-Seif einen ungeheuren Bergzug, der nach West und dann nach Südwest zum Kintschin verläuft und die Wasserscheide aller entfernten Quellen der Tiesta bildet. Dieser Bergzug hat eine mittlere Erhebung von 18.000 bis 19.000 Engl. F. und mehrere seiner Gipfel, wie der Tschomiomo, steigen bedeutend höher auf. Obwohl schon in Tibet gelegen, bildet er doch durchaus nicht die eigentliche Achse des Himalaya, denn die auf seinem Nordabhang entspringenden Gewässer ergiessen sich nicht in den Tsampu oder Tibetanischen Burramputer, sondern in den Arun von Nipal, welcher nördlich vom Donkiah entspringt und viele Meilen südwestlich durch Tibet verläuft, ehe er in Nipal eintritt und sich südwärts dem Ganges zuwendet.

Auf diese Weise umgrenzt besteht Sikkim aus einer Masse von Gebirgszügen, die bis zur Höhe von 12.000 Engl. F. mit Wald bekleidet sind. Im ganzen Lande giebt es keine flachen Thäler oder Ebenen, keine See'n oder Abgründe von Belang unterhalb jener Höhe und wenige oder keine nackten Abhänge, obschon die letzteren durchgängig steil sind. Sein eigenthümlicher Charakter ist nur zu verstehen, wenn man auf Klima und Vegetation Rücksicht nimmt.

Der grössere Theil des Landes zwischen Sikkim und dem Meere ist eine ununterbrochene Fläche, welche von dem Delta des Ganges und Burramputer eingenommen wird. Das Aufsteigen der Ebene nach dem Fusse des Gebirges hin geht so allmählich vor sich, dass ihre Oberfläche da, wo der Himalaya unmittelbar aus ihr emporsteigt, nur 300 F. über dem Meere liegt. Die natürliche Folge dieser Lage ist, dass der vorherrschende Südwind mit Dünsten geschwängert an der ersten Hügelkette ankommt. Derselbe Luftstrom wird, wenn er östlich nach Bhotan oder westlich nach Nipal und dem nordwestlichen Himalaya ablenkt, von den Khassia- und Garrow-Bergen (südlich von Assam und dem Burramputer) im ersteren, von den Radjmahal-Hügeln (südlich vom Ganges) im letzteren Fall unterbrochen und von einem grossen Theile seiner Feuchtigkeit befreit. Sikkim ist daher die feuchteste Gegend des ganzen Himalaya.

Von der Bengalischen Ebene aus der Ferne gesehen bietet Sikkim die allen Gebirgsländern gemeinsame Erscheinung aufeinanderfolgender paralleler Bergrücken, die von Ost nach West verlaufen; sie sind alle bewaldet, mit einer schönen Reihe schneeiger Gipfel besetzt und zeigen hie und da Einschnitte in den vordersten Reihen, durch welche sich die Flüsse herausdrängen. Eine Aussicht auf den Himalaya, namentlich aus einer hinreichenden Entfernung, um die weiter gelegenen Schneegipfel die äusseren Ketten überragen zu sehen, ist indessen selten, weil den grössern Theil des Jahres hindurch beständig Dünste über den waldbekleideten Bergen lagern und in den Wintermonaten die trockene Luft der Ebenen neblig ist. Am Ende der Regenzeit, wenn der Südost-Monsun andauernd zu wehen aufgehört hat, erhält man mitunter aus einer Entfernung von beinahe 200 Engl. Meilen eine gute Aussicht auf den Himalaya. Auf den Ebenen sieht man die höchsten Gipfel unter einem so kleinen Winkel, dass sie sehr tief am Horizont wie weisse Flecke erscheinen, den niedrigen schwarzen und bewaldeten äussern Ketten aufsitzend, welche stets aus einem Nebelgürtel emporragen und, wahrscheinlich wegen der Dichtigkeit der unteren Luftschichten, niemals auf dem sichtbaren Horizont ruhend gesehen werden. Die auffallende Niedrigkeit der ganzen ungeheuren Masse am Horizont ist jedes Mal ein enttäuschender Anblick für den neu Ankommenden, welcher Gipfel von schwindelnder Höhe in die Luft hinausragen zu sehen erwartet. Kommt man näher, so sinken die Schneeberge hinter die bewaldeten zurück, lange noch ehe die letzteren gigantische Verhältnisse angenommen haben, und wenn diess geschieht, so erscheinen sie als eine düstere, dunkle, graugrüne Masse von Vegetation ohne Pracht und Mannigfaltigkeit der Farben. Keine Unterbrechung zeigt sich in diesem Walde, weder durch Felsen und Abgründe noch durch Anbau. Einige Ausläufer springen näher hervor und einige Thäler scheinen weiter in das Innere der vordersten Hauptkette zurückzutreten, welche alles andere Land jenseits ausschliesst.

Von Dardjiling aus erweist sich die Erscheinung paralleler Bergrücken als eine Täuschung, die den einander berührenden Ausläufern langgewundener Bergketten zuzuschreiben ist, welche sich von Nord nach Süd durch die ganze Länge von Sikkim hinziehen, indem sie tiefe bewaldete Thäler abtheilen, welche die Betten grosser Flüsse bilden. Die Schneegipfel haben hier, bei einer Entfernung von durchschnittlich 30 bis 40 Engl. Meilen, das Ansehen einer langen, ostwestlich streichenden Reihe von Bergen; dringt man aber weiter in das Land ein, so erweist sich auch diese Erscheinung als eine Täuschung und die Schneekette löst sich in isolirte, auf den meridionalen Bergrücken gelegene Gipfel auf; ihre schneebedeckten Ausläufer, östlich und westlich hervortretend, durchkreuzen einander und scheinen, da sie durchweg weiss sind, die Gipfel zu einer grossen ununterbrochenen Kette mit einander zu vereinigen. Die Flüsse entspringen, anstatt ihre Quellen in den Schneegebirgen zu haben, weit jenseit derselben; viele ihrer Quellen sind von der Ebene über 100 Engl. Meilen in gerader Linie entfernt in einem sehr merkwürdigen Lande, welches durchschnittlich bei weitem höher als die von ihm nach Süden auslaufenden Bergketten, jedoch im Vergleich mit diesen von Schnee entblösst ist. Dieser hintere Theil der Gebirgsregion ist Tibet, wo alle Flüsse Sikkims, Nipals und Bhotans als kleine Bergströme entspringen, an Umfang zunehmend, sobald sie den Abfluss der schneeigen Theile der Bergzüge erhalten, von welchen sie in ihrem Laufe begrenzt werden. Ihre Ufer, zwischen 8000 und 14.000 Fuss, sind durchgängig mit Rhododendren bekleidet, bisweilen mit fast gänzlichem Ausschluss jeder anderen Waldvegetation, besonders in der Nähe der Schneeberge, weil eine kühle Temperatur und viel Feuchtigkeit die günstigsten Bedingungen für das üppige Gedeihen dieser Gattung sind.

Die Quelle dieser Feuchtigkeit ist der südliche oder Seewind, welcher andauernd vom Mai bis Oktober in Sikkim weht und das ganze übrige Jahr hindurch, wenn nicht als eigentlich sogenannter Monsun, doch als eine Strömung der feuchten Atmosphäre über dem Ganges-Delta vorherrscht. Er rauscht nordwärts nach den luftdünnen Gegenden Sikkims die grossen Thäler hinauf und erscheint nicht wesentlich gestört durch den Nordwestwind, welcher in den Wintermonaten des Nachmittags über die Ebenen und längs der Abhänge der äusseren Kette weht und zufolge der Tages - Sonnenhitze ein trockener Flächenwind ist. Wenn man bedenkt, dass der Südwind, nachdem er hohe Berge auf der äussern Kette passirt hat, 80 bis 100 Engl. Meilen Alpen durchstreichen muss, ehe er die ganze Waldregion befeuchtet hat, so win' es einleuchten, dass seine Feuchtigkeit verbraucht sein muss, bevore,r Tibet erreicht.

Der warme, dunstgeschwängerte Luftstrom legt die Hauptmasse seiner Feuch Gezeit auf dem Rücken des Sintschul nieder, welcher über

Dardjiling bis zur Höhe von 8600 Fuss aufsteigt. Indem er weiter nach Norden geht, erfolgt auf dem Tendong, der mit dem Sintschul ziemlich gleiche Höhe hat, nur wenig Niederschlag, aber viel auf dem Mainom (11.000 F.) und der entsprechenden Breite des Singalelah-Kammes, wo der Luftstrom, noch mehr abgekühlt, weniger Fähigkeit hat, den Wasserdampf festzuhalten. Steigt er bis 15.000 F. auf der Singalelah - Kette und am Tuktscham, so wird er hinreichend abgekühlt, um im Winter und Frühjahr Schnee abzulagern, und wenn während dieser Zeit mehr Schnee fällt, als im Sommer schmelzen kann, so wird er perennirend. Auf dem Gipfel des Kintschin fällt sehr wenig Schnee und man muss bezweifeln, dass die südliche Luftströmung jemals diesen erstaunlich hohen isolirten Gipfel erreicht. Das Areal über 20.000 F. Höhe ist aber auch zu beschränkt und zu sehr in einzelne Spitzen gebrochen, um den schon beinahe entleerten Luftstrom noch zu entwässern, dessen verdichtete Dünste sich jenseit des Parallels des Kintschin als Nebel dahinwälzen, am Tage über den trockenen Gebirgen Tibets sich zerstreuen und des Nachts sich auf die abgekühlte Oberfläche des Bodens niederlegen.

Andere Erscheinungen von nicht geringerer Bedeutung als die Vertheilung der Feuchtigkeit und mehr oder weniger davon abhängig sind die Dauer und Kraft der solarischen und terrestrischen Ausstrahlung. Von der Ebene bis nach Dardjiling hin ist die Sonne in der Regenzeit selten sichtbar, sowohl wegen der beständigen Bewölkung des Himmels als wegen des Nebels auf der Oberfläche des Bodens. Die Folge davon ist Mangel an Licht und Wärme südlich vom Parallel des Kintschin. Jenseit dieses Parallels herrschen in derselben Jahreszeit niedrige Nebel vor, ohne jedoch in gleichem Maasse Licht und Wärme zu beeinträchtigen, und in der Breite des Kintschinjhow hat man bereits viel Sonnenschein und helles Licht. Des Nachts wiederum fehlt die terrestrische Ausstrahlung von den Ebenen bis an den Fuss des Kintschin, entweder strömt anhaltender Regen, in einigen Monaten sogar mit zunehmender Heftigkeit, oder die gesättigte Atmosphäre verdichtet sich in einen dicken weissen Dunst, welcher über der üppigen Vegetation schwebt. In der Höhe von 6000 bis 10.000 F. ist eine klare, sternenhelle Nacht in den Sommermonaten fast unbekannt, häufig dagegen im Dezember und Januar und mit Unterbrechungen zwischen Oktober und Mai, wobei jedoch die Vegetation von der Kälte der nächtlichen Ausstrahlung wenig afficirt wird. In den Gegenden nördlich vom Kintschin kommen sternenhelle Nächte häufiger vor und in 14.000 F. Höhe ist die von der Ausstrahlung erzeugte Kälte gegen das Ende der Regenzeit im September oft streng. Dennoch ist heiteres Wetter während der Nächte nicht sehr häufig; sobald der Wind bei Sonnenuntergang sich legt, klärt sich der Nebel für eine oder zwei Stunden auf, allein der zurückkehrende kalte Nordwind macht bald darauf die Luft wieder erstarren und Dunstmassen wälzen sich in der Höhe dahin oder fegen über die Oberfläche der Erde die ganzen Sommernächte hindurch. In den Tibetanischen Gegenden herrschen andererseits sogar in den wärmsten Monaten helle Nächte und selbst scharfe Fröste vor. Die meridionalen Bergketten streichen nicht in gerader Linie, sondern verlaufen wie alle Gebirgszüge in Windungen oder Zickzacklinien. Ausläufer gehen abwechselnd von jeder Kette ab, so dass dem Ursprung eines Nebenzweiges auf der einen Seite die Quelle eines Flusses (d. h. der obere Theil eines Thales) auf der anderen entspricht. Diese Flüsse vereinigen sich mit der Tiesta und ihr Lauf bildet einen grösseren oder kleineren Winkel mit dem der letzteren. Die Nebenzweige von der Ostseite eines Höhenzuges kreuzen sich an ihren Enden mit denen von der Westseite eines anderen und so entstehen querlaufende Thäler, die hinsichtlich ihrer Lage, Temperatur und Feuchtigkeit viele klimatische Modifikationen darbieten.

Die Strassen von den Indischen Ebenen nach der Wasserscheide in Tibet kreuzen stets diese seitlichen Ausläufer. Der Hauptrücken ist zu gewunden und rauh und den grössten Theil seiner Länge nach zum Bewohnen zu hoch, während das Flussthal, immer sehr gewunden, unterhalb 4000 Fuss für den grösseren Theil des Jahres ungesund und dazu oft schlundartig eng und felsig ist. Die Dörfer liegen immer oberhalb der ungesunden Gegend auf den seitlichen Ausläufern, welche der Reisende bei jedem einzelnen Tagemarsche mehrmals zu überschreiten hat, denn von diesen Ausläufern gehen kleinere Zweige aus und von diesen wieder andere dritten Grades, wesshalb das Land in eben so viele Zweige, Bergrücken und Gebirgsketten zerschnitten ist, als Bäche, Flüsse und Ströme zwischen seinen Bergen sich finden.

Obgleich die Hauptströmung der Luft nach Norden gerichtet ist, so macht sich diess in Wirklichkeit doch nur selten fühlbar, ausgenommen wenn sich der Beobachter auf einem sehr ausgesetzten Berggipfel befindet oder die Bewegungen der obern Luftschichten beachtet. Nie

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