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in einem ununterbrochenen Kanal einzuströmen. Da der Fluss von seiner Mündung bis Brisbane breit und tief ist, auch nur wenige unbedeutende Untiefen hat, die sich ohne viele Mühe und Kosten entfernen lassen, so hoffen wir、 bald Schiffe von 1000 Tonnen Ladung bei unseren Magazinen zu sehen und mit unseren Exportartikeln direkt von hier aus nach Liverpool und London zu segeln.

,,Brisbane ist auffallend still für eine Haupt- und Han-` delsstadt, es hat Nichts von dem Getöse und Gewühl anderer Häfen. Diess kommt von seiner eigenthümlichen Lage und davon, dass die Stadt Ipswich 50 Engl. Meilen weiter aufwärts am Flusse liegt 1), wohin alle für die Ortschaften des Inneren bestimmten Waaren von Brisbane aus auf Dampfern geschafft werden und wo die Ochsengespanne aus dem Inneren die Landesprodukte zur Verschiffung nach dem Hafen abladen. Die beiden Städte, nach Einwohnerzahl ziemlich gleich, verrichten so die Arbeit, welche gewöhnlich Eine Stadt allein übernimmt, Brisbane besorgt den Export und Import im Grossen, Ipswich den Kleinhandel. Das erstere ist daher zum Wohnen angenehmer, das letztere als Geschäftsplatz geeigneter.

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,,Ipswich liegt am Fuss einer halbkreisförmigen Hügelreihe und hat ein weniger angenehmes Klima als Brisbane; im Winter sieht es kalt und ungemüthlich aus, im Sommer ist die Luft schwül und drückend heiss. In Brisbane dagegen ist der Winter wegen der Nähe des Meeres mild und der Sommer nicht so brennend als in Sydney oder Melbourne. Da gegen Westen eine hohe Bergkette vorliegt, sind heisse Winde hier fast unbekannt und, wenn sie eintreten, weder intensiv noch von langer Dauer. Ausserdem wird die Luft des Abends, auch nach den heissesten Tagen, durch erfrischende Seebrisen abgekühlt, so dass wir uns der Nachtruhe erfreuen und daher das Tagewerk aushalten können.

,,Ich habe viele der bedeutendsten Städte in Victoria und die meisten in Neu-Süd-Wales gesehen. Unter den ersteren gab ich Geelong wegen seiner Lage den Vorzug, unter den letzteren gefiel mir Goulburn am besten, aber weder Goulburn noch Geelong kann sich in Bezug auf seine Lage mit Brisbane messen.

,Das Auge erfreut sich hier an einer üppigen tropischen Vegetation, an dem reichen Grün der zierlichen Bananengruppen und an dem ersten Anblick der Ananas. Die gewöhnliche Kartoffel wächst neben ihrer süssen Namensschwester (Batate), die einen Ertrag von 40 Tonnen per Acker giebt. Äpfel, Birnen, Pflaumen, Orangen, Zucker

rohr und Wein wachsen in demselben Garten mit Kohl und Radieschen. Die Sea Island-Baumwolle von Amerika, welche dort wegen der starken Winterfröste nur einjährig ist, wird hier perennirend, und ehe viele Sommer vergehen, wird sie eine Quelle unerschöpflichen Reichthums für den fleissigen Ansiedler werden."

Ausser dem Brisbane-Fluss, der grösseren Fahrzeugen bis jetzt verschlossen ist, besitzt Queensland nur noch die beiden Häfen Maryborough und Gladstone, in denen sich erst seit wenigen Jahren einiger Verkehr entwickelt

1) Ipswich liegt nicht am Brisbane selbst, sondern an dessen Nebenfluss Bremer, der nur bis nach Ipswich schiffbar ist.

hat.

Grosses Gewicht legt man in der Kolonie wie in England auf die Entdeckung eines schönen, geräumigen, natürlichen Hafens im Hintergrunde der Edgecumbe-Bai (20° S. Br.) durch Captain Sinclaire im J. 1859; er soll die Schiffe der ganzen Welt bergen können, vor allen Winden geschützt sein und in der Mitte 9 bis 10, eine Kabellänge vom Ufer 3 bis 4 Faden Tiefe haben. Wenn sich die Umgebungen dieses Hafens zu Ansiedelungen eignen, so darf man sicher erwarten, dass so wesentliche Vortheile nicht lange ungenützt bleiben werden. Von noch grösserer Bedeutung für den auswärtigen Verkehr der Kolonie, für ihre ganze Weltstellung ist aber Denham's Aufnahme des Korallenmeeres in den Jahren 1859 und 1860, welche die Gefahren dieses Gewässers auf ein sehr geringes Maass reducirt hat.

Henry Mangles Denham, Kapitän des ,,Herald", durch seine ausgezeichneten Vermessungsarbeiten in verschiedenen Theilen des Grossen Oceans wie auch in anderen Meeren berühmt, verwandte die Zeit vom Dezember 1858 bis Oktober 1859 und vom Januar bis April 1860 zu einer gründlichen Aufnahme der sogenannten äusseren, d. i. östlich vom Grossen Barrier-Riff gelegenen, Passage durch das Korallenmeer und entschied dadurch die Frage über die Vorzüge dieser Route vor der inneren in endgültiger Weise. Er bestimmte die genaue Position, Gestalt und Beschaffenheit aller Inseln, Riffe und Bänke zu beiden Seiten dieser Passage, wies die Nichtexistenz vieler ,,Gefahren" nach, die seit langer Zeit auf den Karten figurirten und die Seefahrer schreckten, und lieferte den Beweis, dass durch das Korallenmeer eine freie Passage von mindestens 150 Seemeilen Breite ohne Strömung, mit 5 sicher bestimmten Gefahren" an der Ostseite und 6 dergleichen an der Westseite, den von Australien, Tasmanien oder Neu-Seeland nach Indien segelnden Schiffen offen steht, wenn sie unter 24° S. Br. und 157° Östl. v. Gr. ihre Fahrt beginnend folgenden Kurs einhalten:

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Durch diese Bestimmungen erleiden die bisherigen Karten des Korallenmeeres sehr bedeutende Veränderungen, fast sämmtliche Riffe und Inseln erhalten eine andere Lage und oft auch eine andere Gestalt, wie z. B. die so auffällige Bampton-Shoal ihre Hufeisenform einbüsst, das Saumarez-Riff die Gestalt eines Hakens, das Osprey-Riff die eines Dreiecks bekommt u. s. w., und, was besonders hervorzuheben ist, eine Anzahl Riffe verschwinden gänzlich von der Karte. Diese sind: auf der Ostseite der äusseren Passage das Young-Riff (auf der Englischen AdmiralitätsKarte Nr. 2385 vom Jahre 1855 in 17° 11' S., 155° 20' Ö.), auf der Westseite: Bougainville-Riffe (15° 14′ S., 148° Ö., und 15° 35′ S., 148° 10′ Ö.), Diana-Bank (15° 43' S., 149° 50' Ö.), Alert-Riff (17° 6' S., 151° 51' Ö.), David-Riff (19° 20′ S., 151° Ö.), Vine's Horse-shoe-Riff (20° 10′ S., 152° Ö.), Carns Midday-Riff (21° 58' S., 154° 20' Ö.), Welsh-Riff (21° 15' S., 153° 56' Ö.), Australia-Rock (22° 45' S., 156° 6' Ö.) und Ferrier-Riff (23° 24′ S., 155° 30′ Ö.). Die ganze Ostseite des BarrierRiffs von 21° 6' S. Br. nach Norden zu liegt um 35 bis 40 Seemeilen weiter westlich, als man früher annahm, um eben so viel wird demnach das Riff schmaler.

1) Ein bedeutet, dass die Oberfläche der Riffe u. s. w. mit der des Meeres in gleicher Höhe steht.

Die äussere Passage kann nunmehr von Segelschiffen nach und von Indien je nach den Monsunen, von Dampfern, die hierdurch die Fahrt zwischen Sydney und Singapore um ein Viertel abkürzen würden, zu allen Jahreszeiten benutzt werden, und zwar in ruhigem Wasser, was den Vortheil hat, dass auch kleinere Schiffe als die, welche zur Fahrt durch den Indischen Ocean und um Kap Leeuwin nöthig sind, angewendet werden können. Die Gefahren, welche die nördliche Route bietet, beschränken sich jetzt fast ausschliesslich auf die Strecke zwischen RaineInsel und Booby-Insel in der Torres-Strasse; durch die genauen Aufnahmen aller Untiefen und Riffe ist jedoch auch diese Passage ungleich sicherer geworden und sie wird es noch mehr werden, wenn erst ein Leuchtthurm auf der Raine-Insel den Eingang anzeigen wird. Man braucht übrigens zur Fahrt durch die Strasse nur 36 Stunden und muss höchstens zwei Nächte vor Anker liegen. Noch kürzlich schrieb ein Britischer Seemann, der im Mai 1860 mit einem Schiffe von 19 Fuss Tiefgang von Sydney durch die Torres - Strasse nach Indien segelte und zwar die selten befahrene Bligh's Entrance zur Durchfahrt durch die Strasse wählte an das ,,Nautical Magazine": ,,Ich kann nur mein Erstaunen ausdrücken, dass die Passage für so gefährlich gilt. Nachdem der „,Herald" die wahren Positionen der Gefahren im Korallenmeer fixirt hat, braucht man nach Nichts auszuschauen, bis man zum Bramble Cay (an Bligh's Entrance) kommt; kein Theil der Passage durch das Korallenmeer ist enger als der Eingang zum Englischen Kanal. Nähert man sich Bramble Cay, so wird das Loth ein untrüglicher Führer. Mit der nach den Positionen des ,,Herald" korrigirten Admiralitäts-Karte Nr. 2385 und dem von der Admiralität publicirten „Australian Directory" ist es weniger schwierig, durch Bligh's Entrance zu gehen als von Dungeness zum South Foreland im Kanal von Dover. Nicht viele Schiffe haben die Durchfahrt gemacht, die tiefer gingen als das meinige, und sehr wenige haben noch trüberes Wetter gehabt, dennoch bin ich zu der Ansicht gekommen, dass die Strasse viel weniger gefahrvoll ist als der Englische Kanal."

In Australien und namentlich in Queensland ist man sich des Werthes wohl bewusst, welchen die günstigen Resultate der Denham'schen Aufnahmen für den Verkehr mit den Asiatischen Häfen haben; die Rathsversammlung (Council) von Queensland sprach dem Captain Denham offiziell ihren Dank aus, die Lokalblätter erörtern den Gegenstand nach allen Seiten hin und auch der Vorschlag Denham's, Leuchtthürme auf dem Kenn-Riff und der Raine-Insel zu errichten, wird wahrscheinlich zur Ausführung kommen. Gerade für Queensland aber wird die Route durch die Torres-Strasse vorzugsweise von Nutzen sein, denn von Brisbane nach Ceylon braucht ein Dampfer auf dem Wege durch die Torres-Strasse nur 17, um Kap Leeuwin herum aber mindestens 25 Tage und dieses Verhältniss wird für die nördlicheren Häfen von Queensland noch günstiger, während der Unterschied für Sydney geringer ist. Queensland würde demnach durch Einrichtung einer Postdampfer-Linie durch die Torres-Strasse den Indischen Häfen näher gerückt als Neu-Süd-Wales, Victoria und Süd-Australien und ohne Zweifel wird die neue Kolonie Alles aufbieten, um sich diesen für ihren Handel bedeutungsvollen Vorsprung zu verschaffen.

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J. MacDouall Stuart's Reise durch das Innere von Australien im Jahre 1860.

So bedeutungsvoll für die Entdeckungsgeschichte des Australischen Kontinents die Jahre 1858 und 1859 durch die zahlreichen und ausgedehnten Forschungsreisen wurden, über welche die ,,Geogr. Mittheilungen" vor Kurzem ausführlich berichteten (1860, SS. 290 bis 313 und 375 bis 386 und Tafel 13), so werden sie doch hierin von dem Jahre 1860 noch weit übertroffen, da es in diesem Jahre dem kühnsten und unermüdlichsten Australischen Reisenden, J. MacDouall Stuart, gelang, fast den ganzen Kontinent von Süd nach Nord zu durchkreuzen.

Unsere Leser werden sich erinnern, dass Stuart, der Begleiter Captain Sturt's auf dessen berühmter, schreckenvoller Reise nach dem Innern Australiens (1844 bis 1846), im Jahre 1858 mit nur Einem Begleiter einen grossen Theil des Landes zwischen dem Torrens-See und der Westgrenze von Süd - Australien erforschte und im folgenden Jahr auf zwei verschiedenen Expeditionen die Gegenden im Nordwesten des Torrens - See's bis gegen die Nordgrenze der Kolonie erschloss. Inzwischen hatte die Regierung von Süd-Australien einen Preis von 2000 Pfd. St. auf eine erfolgreiche Landreise nach der Nordwestküste des Kontinents ausgesetzt. Alsbald erboten sich zwei Männer, Tolmer und Stuart, den Versuch zu machen. Tolmer, zum Theil von der Regierung unterstützt, organisirte eine grössere Expedition und trat Ende September 1859 die Reise an, gab aber nach einigen unglücklichen Versuchen, über die besiedelten Distrikte hinauszukommen, das Unternehmen auf. Stuart erhielt die Geldmittel von zwei reichen Kolonisten, den Herren Chambers und Finke, auf deren Kosten er schon seine drei früheren Reisen ausgeführt hatte, und brach am 2. März 1860 mit zwei Begleitern, Kekwick und Head, nebst 13 Pferden vom Stuart- oder ChambersCreek, dem von ihm entdeckten südwestlichen Zufluss des Gregory-See's, nach dem Inneren auf.

Da Stuart's Unternehmen rein privater Natur war, so drang Nichts über den Verlauf seiner Reise in die Öffentlichkeit, um so mehr überraschte bei seiner im Oktober erfolgten Rückkehr die Nachricht, er sei bis 18° 47' S. Br. und circa 134° Östl. L. von Greenwich vorgedrungen und an der vollständigen Ausführung seines Planes nur durch feindlich auftretende Eingeborne verhindert worden.

Die einzigen bis jetzt veröffentlichten Angaben Stuart's über diese grossartige Reise sind in einem Brief enthalten, den er sofort nach seiner Ankunft in den bewohnten Theilen der Kolonie an Mr. Chambers richtete. Er lautet:

,,Da Herr Goyder eine Post nach der Stadt abschickt, so benutze ich die Gelegenheit, Sie zu benachrichtigen, dass ich am 1. d. Monats (Oktober) nach einer furchtbaren Reise in sehr erschöpftem Zustande hier ankam. Leider muss ich melden, dass es mir unmöglich war, die Nordwest-Küste zu erreichen. Die Schwierigkeiten waren zu gross, um sie zu überwinden. Nachdem ich im Centrum angekommen war, befiel mich jene schreckliche Krankheit, der Skorbut, warf mich vollständig nieder und machte mich ganz hülflos. Dennoch harrte ich aus und versuchte die Mündung des Victoria-Flusses in nordwestlicher Richtung zu erreichen, aber zu drei verschiedenen Malen wurde ich durch Wassermangel gezwungen, den Versuch aufzugeben. Die angegebene Richtung führte mich über eine ungeheuere Ebene mit leichtem rothen Boden, der nur mit Spinifex und grossen Gummi-Bäumen bewachsen war, aber keinen Grashalm trug. Auf dieser Ebene waren die Pferde drei Tage lang ohne einen Tropfen Wasser, und wäre ich nicht glücklicher Weise

auf einen Brunnen der Eingebornen gestossen, so würde ich sie fast alle verloren haben. Sodann versuchte ich zwei Mal diese entsetzliche Ebene östlich zu umgehen, doch war das Resultat dasselbe und ich sah mich genöthigt, zum Centrum zurückzukehren. Drei Engl. Meilen nördlich von dem Centrum liegt ein hoher Hügel, auf welchem ich die Flagge aufpflanzte und den ich Central Mount Sturt taufte. Von ihm aus konnte ich Hügelreihen gegen Nordosten erkennen, die mich dort ein besseres Land mit Wasser vermuthen liessen, und ich glaubte einen Durchgang gewinnen zu können, der mich an das Nordwestende der Eucalyptus- und Spinifex-Ebene bringen würde. Ich ging daher in jener Richtung vor bis zu 19° 22' S. Br. und 134° 18' Östl. L. v. Gr. Von da aus machte ich abermals einen Versuch, in nordwestlicher Richtung an den Victoria zu gelangen, aber ich wurde wiederum durch Wassermangel zur Umkehr gezwungen. Mit Bedauern melde ich, dass ich bei dieser Gelegenheit das Unglück hatte, drei Pferde zu verlieren, die aus Mangel an Wasser umkamen. Wir befanden uns 111 Stunden ohne einen Tropfen Wasser, unter einer brennenden Sonne, und hatten dabei über schweren Sandboden zu reisen. Nach dieser Reise gab ich alle Hoffnung auf, den Victoria zu erreichen, und versuchte nach dem Carpentaria-Golf zu kommen, in der Erwartung, einen Creek zu kreuzen, der den Überschuss des Wassers aus dem See in einem mehr gegen Osten gerichteten Lauf ableitet. Ich traf ihn in 18° 47' S. Br. und befand mich auf langgestreckten Ebenen von grasreichem Alluvialboden und umgeben von niedrigen steinigen Hügeln mit einigen Mulgaund Mallee-Büschen darauf; auf den Ebenen selbst war kein Busch über 2 Fuss hoch. Nicht einen Tropfen Wasser konnten wir finden, und da meine Pferde 2 Tage und eine Nacht kein Wasser bekommen hatten und so schwach waren, dass ich nicht wagen konnte, sie länger dem Durst auszusetzen, sah ich mich gezwungen, an den letzten Wasserplatz zurückzukehren. Hierauf versuchte ich eine westnordwestliche Richtung nach einigen weit entfernten Hügeln. Eine Tagereise brachte mich an einen Creek in 18° 50' S. Br., der sehr grosse und lange Wasserlöcher hatte und gegen Nordost lief. Diesem entschloss ich mich zu folgen, in der Meinung, er möchte die Neigung des Landes nach dem Golfe zu andeuten. Am nächsten Morgen ging ich in ihm abwärts, fand aber, dass er sich mehr nach Osten wendete, als ich erwartet hatte. Nach einer Strecke von 6 Engl. Meilen hörte das Wasser auf, der Creek wurde enger und tiefer, sein Bett sandiger. Ich verfolgte ihn noch 15 Engl. Meilen weiter, aber von da an war keine Aussicht, weiter abwärts Wasser zu finden. Er lief direkt nach der östlichen grasigen Ebene. Als ich diess bemerkte, beschloss ich, zu meinem letzten Nachtlager zurückzukehren und meinen früheren Weg nach den fernen Hügeln fortzusetzen, die ich etwa 30 Engl. Meilen von mir entfernt glaubte; als ich aber auf 7 Engl. Meilen an das Lager herangekommen war, wurde ich von einer Anzahl Eingeborner angegriffen, die meinen Übergang über den Creek zu verhindern suchDrei Mal stürzten sie zum Angriff hervor, wurden aber zurückgeworfen. Auch versuchten sie uns zu umzingeln und von den Pferden abzuschneiden, aber es gelang mir, diess zu verhindern. Sie waren die ersten Eingebornen, denen ich begegnete, und dem Äusseren nach grosse, kräftige, muskulöse Leute, kühn, beherzt und muthig; keineswegs erschreckt durch uns oder unsere Pferde stürzten sie verwegen zum Angriff vor. Es war beinahe dunkel, als sie auf uns stiessen, und wir befanden uns mitten in einem kleinen Skrub. Als wir uns dem Creek näherten, war durchaus Nichts zu bemerken, was auf ihre Nähe hätte schliessen lassen, aber im Augenblick, als wir den Skrub betraten, fielen sie über uns her. Jeder Busch schien einen Mann verborgen zu haben, über dreissig griffen uns von vorn an und wie viele ausser diesen versuchten uns zu umzingeln und von unseren Packpferden abzuschneiden, kann ich nicht sagen. Sobald ich im Stande war, den tollen Lauf der vor mir befindlichen Eingebornen aufzuhalten, trieb ich die Pferde durch den Creek auf einen offenen Platz, der eine günstigere Stellung für uns abgab. Jetzt hatten wir sie alle im Rücken. Sie steckten ringsum das Gras in Brand und das Schreien und Heulen aus den zahlreichen Kehlen war im höchsten Grade furchtbar. Nur mit Mühe konnten wir die Pferde am Durchgehen verhindern. Jetzt wurde es so dunkel, dass ich ihre Bewegungen nicht mehr sehen konnte; ich hielt es für das Klügste, da sie sich nunmehr ausserhalb Schussweite hielten, meinen Kurs fortzusetzen, und wir gingen an dem Creek hinauf nach unserem letzten Nachtlager. Sie folgten uns noch immer, aber in einiger Entfernung. Da ich diess bemerkte und ihre Zahl so gross war, auch der Skrub sich fast bis an den Creek ausdehnte, so hielt ich es

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nicht für gerathen, dort zu bleiben, wo ich leicht hätte abgeschnitten werden können. Ich ging desshalb zurück nach einer langen offenen Ebene, die ich am Tage vorher überschritten hatte. Hier kamen wir um 11 Uhr Nachts an und fütterten die Pferde. Die Eingebornen schienen unsere Spur an unserem früheren Lagerplatz verloren zu haben, denn ich konnte die Nacht hindurch Nichts von ihnen hören, aber sogleich nach Sonnenaufgang sahen wir Rauchsignale rings um uns her aufsteigen. Sie waren wieder auf unserer Spur. Während der Nacht zog ich unsere Lage in Überlegung, meine Pferde waren müde und ermattet, drei von ihnen konnten nicht länger als noch eine Nacht ohne Wasser bleiben; die Leute klagten schon 6 Wochen vorher, sie seien aus Mangel an genügender Nahrung so schwach, dass sie unmöglich ihren Obliegenheiten nachkommen könnten (ihre Bewegungen waren mehr die von hundertjährigen Greisen als von 25jährigen Männern), und ich selbst befand mich so unwohl, dass ich nur unter den peinigendsten Schmerzen den ganzen Tag über im Sattel sitzen konnte; unsere Vorräthe reichten kaum für die Heimreise aus und zudem waren wir jetzt von feindlichen Eingebornen umringt, die sich so verschlagen, kühn und verwegen zeigten, dass ich sofort einsah, wir würden uns nicht mit ihnen messen können, obwohl wir Anfangs im Vortheil geblieben waren; sie würden uns in kurzer Zeit erschöpft haben. Ging ich vorwärts, so musste ich Feinde im Rücken lassen und wäre auch aller Wahrscheinlichkeit nach in der Front wieder auf Feinde gestossen. So hätte ich meinen Weg nach der Küste und wieder zurück erkämpfen müssen. Diess wäre aber ganz unmöglich gewesen, da ich nur zwei Begleiter hatte und 6 Packpferde überwachen musste. Ich konnte mich nur defensiv verhalten; wir wären sicher in der einen oder anderen Weise abgeschnitten worden. Hätte ich mir die Eingebornen zu Freunden machen können, so würde ich die Küste erreicht haben, sie nahmen aber von allen meinen Freundschaftsbezeigungen keine Notiz. Sogar nach ihrem ersten Angriff auf uns suchte ich sie zu versöhnen, aber umsonst, wir erhielten für unsere Mühe einen Regen von Bumerangs und Speeren, von denen einer mein Pferd traf. Sie waren damals 40 Yards von uns und es war hohe Zeit, ihrem weiteren Vordringen Schranken zu setzen, was denn auch geschah. Hätte ich die Reise fortgesetzt, so wäre ich von ihnen abgeschnitten worden; alle meine Forschungen würden höchst wahrscheinlich verloren gewesen sein. Ich entschloss mich daher mit grossem Bedauern zur Umkehr.

,,Auf dem Rückweg überraschte mich die ausserordentliche Schnelligkeit, mit der die Wasserstellen austrockneten. Die Möglichkeit meiner Heimreise hing von dem Winterregen ab; keiner fiel. Vom März bis zum 26. August regnete es nicht so viel, um ein Hemd zu durchnässen. Ich hatte beabsichtigt, noch einen Versuch zur Erreichung des Victoria von einem Creek aus zu machen, der 5 Tagereisen gegen Südwest lag und in dem ich grosse Wasserlachen vorgefunden hatte; als ich aber zu ihm zurückkam, hatte das Wasser sehr abgenommen und ich sah, dass die Sache hoffnungslos war. Durch Verzug wäre meine Rückkehr bis zum Eintritt eines Regenfalls unmöglich geworden und wir konnten nicht so lange warten, denn wir durften nicht vor September auf Regen rechnen. Dieser Entschluss erwies sich als ein glücklicher, denn ich fand auf der Rückreise viele Wasserlachen trocken, von denen ich geglaubt hatte, sie würden viel länger aushalten. Der Verzug einer einzigen Woche hätte die Rückkehr unmöglich gemacht. An vielen Stellen gab es kaum genug Wasser für die Pferde. Ich fand keine Wüste, aber drei oder vier Mulga-Skrubs, von denen der grösste etwas über 60 Engl. Meilen breit war; die Hügelketten waren nicht höher als Flinders' Range, viele bei weitem nicht so hoch. Die plattgipfeligen Salzbusch - Hügel hörten in 25° S. Br. auf, dort begannen Spinifex, Sandstein, Granit, Quarz, Schiefer und Eisenstein und setzten sich fort, so weit ich ging."

Die vorstehenden Angaben sind bezüglich der geographischen Orientirung zu unvollständig, um die eingeschlagene Reiseroute mit einiger Sicherheit auf der Karte niederlegen zu können, namentlich ist darin Nichts über die Strecke vom Chambers-Creek bis zu dem ,,Centrum" und über die Lage dieses letzteren Punktes gesagt. Man kann jedoch annehmen, dass Stuart im Allgemeinen eine nordwestliche Richtung nach dem Victoria-Fluss einhielt und unter,,Centrum" die Mitte einer vom Spencer-Golf nach der Mündung jenes Flusses gezogenen Linie versteht, einen Punkt, der zugleich die Mitte des Landes zwischen der

Grossen Australischen Bai im Süden und dem CarpentariaGolf im Norden und eben so zwischen der Ost- und Westküste Australiens bezeichnet, somit wohl als Mittelpunkt des ganzen Kontinents anzusehen wäre. Er kommt etwa unter den Wendekreis in die Nähe des 134. Meridians östlich v. Gr. zu liegen. Von hier aus ging Stuart zunächst 3 Tagereisen weit (vielleicht 12 Deutsche Meilen) nordwestlich, dann nach dem ,,Centrum" zurückgekehrt schlug er eine mehr nördliche Richtung ein und erreichte nach öfterem Wechsel der Richtung die Breite von 18° 47' ungefähr unter dem 134. Meridian. In wie weit seine Positionsangaben Vertrauen verdienen, vermögen wir nicht zu entscheiden; auf seiner Reise im Jahre 1858 westlich vom Torrens-See hatte er die Entfernungen etwas zu gross geschätzt, wie Babbage's astronomische Beobachtungen später ergaben, damals aber war er, so viel uns bekannt, nicht mit astronomischen Instrumenten ausgerüstet, während er bei seiner letzten Reise nach der Aussage des Gouverneur MacDonnell mit ausgezeichneten Instrumenten, namentlich einem sehr guten Sextanten, versehen war; auch soll man sich nach dem Urtheil des Surveyor-General der Kolonie, der Reisejournal und Karte Stuart's in Händen hat, auf seine Breitenbestimmungen verlassen können und selbst seine Längenbestimmungen seien nicht weniger verlässlich als solche von Personen, welche grössere Ansprüche auf astronomische Kenntnisse machen als Stuart. Nimmt man demnach die Position seines fernsten Punktes als annähernd richtig an, so liegt derselbe in gerader Linie 760 Engl. Meilen vom Chambers-Creek und 1150 Engl. Meilen von Adelaide, dagegen nur 275 Engl. Meilen vom CarpentariaGolf und 365 Engl. Meilen von der Mündung des VictoriaFlusses. Da ferner dieser Punkt etwa 100 Engl. Meilen nördlicher gelegen ist als der südlichste von Gregory im März 1856 am Sturt - Creek von Norden her erreichte, so ist der Australische Kontinent in Wirklichkeit durchkreuzt, wenn auch nicht auf Einer Linie und von Einem Reisenden.

Jedenfalls, selbst wenn die Route eine bedeutende Verkürzung erfahren sollte, ist Stuart's Reise eine der kühnsten und erfolgreichsten, die "je in Australien ausgeführt wurden, ja sie steht allen anderen in so fern an Bedeutung voran, als sie über die Beschaffenheit der CentralRegion des Kontinents, über die man die widersprechendsten Vermuthungen ausgesprochen hat, definitiv entscheidet. Aus diesem Grund ist aber auch dringend zu wünschen, dass die Ergebnisse der Reise bald der Öffentlichkeit übergeben werden. Bald nach Stuart's Ankunft in der Kolonie votirte das Parlament 2500 Pfd. Sterl., um ihn und seine Begleiter in den Stand zu setzen, die Reise wieder aufzunehmen und bis an die Nordküste durchzuführen. Dafür reichte Stuart sein Reisejournal nebst einer Kartenskizze der Regierung ein, diese verpflichtete sich jedoch, vorläufig Nichts davon zu veröffentlichen, damit nicht Andere mit Benutzung der darin enthaltenen Nachweise die Ausführung der Reise unternehmen und Stuart den wohl verdienten Lorbeer entreissen möchten. So kommt es, dass auch bei den Verhandlungen des Kolonial-Parlaments, so wie bei einer zu Ehren Stuart's in Adelaide veranstalteten Festlichkeit über die Resultate der Reise nur sehr dürftige Andeutungen gemacht wurden, die jedoch bei dem Mangel voll

ständigerer Nachrichten Beachtung verdienen. Der Chief Secretary sagte aus:,,Stuart berichtet die Entdeckung eines sehr grossen Salzsee's im Inneren. Das von Stuart durchreiste Land ist nicht die sterile Wüste, die man vermuthete; allerdings sind wahrscheinlich viele Landstriche ungeeignet für Bodenkultur, aber ein grosser Theil wird als Viehweide nutzbar sein. Nur auf einer Strecke von etwa 60 Engl. Meilen der Route war Stuart ausser Stande, Wasser zu finden. An vielen Stellen giebt es schönes Gras, obwohl auch viel Spinifex angetroffen wurde. Man sah prächtige Eucalypten und andere Bäume, darunter wenigstens vier Arten Palmen. Die Zahl der Eingebornen schien nicht gross zu sein, bis Stuart an seinen äussersten Punkt kam, dann erschienen sie aber in solcher Menge und leisteten so kräftigen Widerstand, dass Stuart von seinen Waffen Gebrauch machen musste. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird ein Weg geöffnet, auf dem Pferde nach dem Norden zur Einschiffung nach Indien transportirt werden können, und dieser Weg scheint auch für eine Telegraphenleitung benutzbar zu sein. Die Wichtigkeit dieser Entdeckungen berührt alle Australischen Kolonien und wird wahrscheinlich die Errichtung einer neuen Kolonie im Norden zur Folge haben." Der Gouverneur erwähnte, Captain Sturt und Sir Roderick Murchison, mit denen er über die Anlage eines Telegraphen quer durch den Kontinent korrespondirt habe, hätten dieselbe für unausführbar gehalten wegen der hoffnungslosen Beschaffenheit der vermeintlichen CentralWüste.,,Sir R. Murchison schien das Centrum für eine einzige grosse Wüste nur mit einigen wenigen Ausnahmepunkten zu halten. Jetzt aber finden wir, dass es dort zwar viele äusserst öde Gegenden giebt, diese aber die Ausnahme bilden, während sich daneben grosse Striche guten Weidelandes ausbreiten. Statt eine Einsenkung zu bilden, hat das Land Höhenzüge ähnlich denen, welche ich und Major Warburton (nordwestlich vom Gregory - See) fanden. An manchen Stellen mangelt es ohne Zweifel an Holz, aber nirgends fehlt dasselbe ganz und gar, an vielen Orten findet es sich sogar reichlich vor." Der Commissioner of Crown Lands äusserte: „In Bezug auf die Beschaffenheit des durchreisten Landes gab Herr Goyder auf Grund der von Herrn Stuart erhaltenen Nachrichten an, es gleiche der Gegend um Mount Arden."

Eine Süd-Australische Zeitung, welche die erwähnten Verhandlungen abdruckt, bemerkt dazu: ,,Das Innere ist weder ein seichtes Meer noch eine unfruchtbare Wüste, es ist im Gegentheil eine hoch gelegene Gegend, im Ganzen fruchtbar und durchaus nicht wasserlos. Das Ministerium, welches sich im Besitz von Herrn Stuart's Geheimniss befindet, hat sich verpflichtet, es jetzt nicht zu verrathen, aber während der Debatten im Parlament erfuhr man genug, um die obige Beschreibung zu rechtfertigen, auch stimmen die mündlichen Aussagen der drei kühnen Gefährten damit überein. Auf der ganzen Reise bereitete die Hauptschwierigkeit ein Landstrich von etwa 60 Engl. Meilen Breite, der zwar keine Wüste, aber wasserlos war. Der grösste Theil des durchreisten Landes ist im Stande, Menschen zu ernähren, denn er ist von Eingebornen bewohnt; diese waren alle vollkommen freundlich gesinnt und leisteten den Reisenden beträchtliche Dienste, indem sie dieselben mit animalischer Kost versorgten. Der kriegerische Stamm,

welcher Stuart zur Umkehr zwang, war der erste feindlich auftretende. Der Boden soll üppig mit Gräsern, bekannten und unbekannten Arten, bekleidet sein, darunter mit einer neuen, den Pferden ganz besonders zuträglichen Futterpflanze. Auch scheint die Natur schon für die künftigen Bedürfnisse civilisirter Menschen im fernen Inneren gesorgt zu haben, denn sie hat dort bereits die Begleiterin der Civilisation, die Kartoffel, gepflanzt. Wir hören aus Privatquellen, dass Stuart einen grossen See im nördlichen Inneren entdeckte, dessen Ausdehnung er mit dem blossen Auge nicht übersehen konnte. Sein Wasser war blau und daher wahrscheinlich von bedeutender Tiefe, auch enthielt er eine grosse Menge Fische. Er lag rechts von dem Wege, als Stuart nach Norden ging. Herr Stuart kam auch an einen merkwürdigen, vollkommen isolirten und über 100 Fuss hohen Sandsteinpfeiler."

Fassen wir alle diese Andeutungen zusammen, so scheint daraus hervorzugehen, dass sich der eigenthümliche, durch beständige Abwechselung von Wüste und besserem Boden ausgezeichnete Charakter des Landes im Westen des Torrens- und Gregory-See's auch nördlich weit fortsetzt, vielleicht bis zu der grossen Wüstenstrecke, die Stuart zu umgehen genöthigt war und welche mit der von Gregory in 20° S. Br. und 128' Östl. L. angetroffenen zusammenhängen dürfte. Wenig ermuthigend ist Stuart's Erfahrung, dass es auch in den nördlicheren Theilen selbst während des Winters so selten regnet und dass es auch dort weder eigentliche Flüsse noch überhaupt beträchtlichere permanente Süsswasser - Ansammlungen giebt. Dagegen beweist auch Stuart's Reise wieder, dass es unrichtig war, sich das Innere des Australischen Kontinents als eine grosse, ununterbrochene Sandfläche ohne jede Vegetation und ohne alles Wasser zu denken. Es wäre jedoch voreilig, schon jetzt auf diesen für die physikalische Geographie so höchst wichtigen Gegenstand näher einzugehen; erst Stuart's vollständiger Reisebericht wird dazu die erforderlichen Grundlagen bieten.

Die neue Expedition Stuart's ist bereits im Oktober von Adelaide abgegangen. Ausser Kekwick und Head begleiten ihn 10 Mann als Eskorte, alle wohl bewaffnet mit Revolvern, Flinten für Rückladung und Säbeln, damit er sich nöthigenfalls durch die feindlichen Eingebornen durchschlagen kann. Sechs dieser Leute (Head, J. Woodforde, Thomas, Lawrence, Wm. Masters und Thompson) mit 20 Pferden brachen schon am 20. Oktober von Adelaide und am 22. von Gawler Town auf. Am Chambers-Creek sollten sie auf Stuart und seine übrigen Begleiter warten und in der Zwischenzeit die Vorbereitungen zu ihrer langen Reise vollenden. Die Pferde sollten unbeladen bis Chambers-Creek getrieben werden, um sie so frisch als möglich zu erhalten. Stuart selbst trat wahrscheinlich am 29. Oktober die Reise mit den übrigen Leuten und 15 Pferden an. James Chambers stellte für die Expedition die Vorräthe auf seiner Station Oratunga in der Flinders-Kette (31° S. Br.) zur Verfügung, wodurch allein es möglich wurde, dass die Reise noch in demselben Jahre wieder aufgenommen werden konnte. Unter diesen Vorräthen befindet sich namentlich eine Quantität Hufeisen, und dass gerade diese nicht von Adelaide aus transportirt werden mussten, ist von grossem Werth, da die mitzunehmenden

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