der Sohn des Pându (oder des Gottes Indra) ist einer der Haupthelden des Epos. Seine Thaten, besonders in der grofsen 18tägigen Schlacht zwischen den Pândava und Kaurava, werden erzählt, seine Stellung als Mensch im alten Gedicht, als Gott im neuen, sein Verhältnis zu Freunden und Verwandten, seine Waffen, seine Beinamen einzeln behandelt. Die Apsaras des Epos sind nicht mehr unheimliche Nebelgestalten, wie in den Veden, sondern weibliche göttliche Wesen von ewiger Jugend und unvergänglicher Schönheit, die Hetären des Himmels; ihr menschliches Vorbild sind die freier lebenden, durch Schönheit und Geist hervorragenden Frauen an den Höfen der Fürsten. Die Ausgabe des Agni-Purâna durch Rájendralála Mitra1) ist mit Bd. 3 zum Abschlufs gelangt, die Ausgabe des Vâju - Purâņa durch den nämlichen Herausgeber) begonnen. Vom Vratakhanda,) einem umfangreichen, viele Citate aus den Purâṇa's und anderen Schriften enthaltenden Sammelwerk über die vrata (Gelübde) in Hemâdri's Tschaturvarga-tschintâmaņi liegen nun 32 adhjâja vor. Das Brâhmaṇasarvasva von Halâjudha) (c. 1106 nach Chr., s. S. 22) ist in Benares lithographirt worden. Ein Kapitel zur Geschichte des Aberglaubens liefert Hultzsch.") Der von ihm behandelte Sanskrittext bezieht sich auf die omina, die in Standort, Bewegung, Geschrei u. s. w. der Thiere liegen. Dies ist eine von den Indern mit grofsem Eifer cultivirte (Pseudo-)Wissenschaft, welche den Namen Çâkuna führt (von çakuna Vogel, speciell Augurienvogel). Die über den Buddhismus erschienenen Schriften sind wieder sehr zahlreich. De Rosny) hat unter dem Titel Lotus' ein Werk begonnen, das weitschichtig genug aussieht. Es ist eine Übersetzung der Quellenschriften des Buddhismus aus zehn ostasiatischen Sprachen, unter welchen allerdings Sanskrit die letzte Stelle einnimmt und Pâli ganz fehlt. Von Bigandets 7) Leben des Gaudama nach birmanischen Quellen (s. den vorjähr. Bericht S. 3 n. 12) ist eine dritte Ausgabe erschienen. Auch eine poetische Behandlung von Buddhas Leben und Lehre, und zwar binnen Ed. by 1) Agni Purana, a collection of Hindu mythology and traditions. Rajendralála Mitra. Vol. III, Chaps. 269 to 382. Calcutta, Ganesa Press, 3. XXXIX. 385 S. [Bibl. Ind. N. S. Nos. 373, 390, 399, 404 and 421.] — 2) The Váyu Purana: a system of Hindu mythology and tradition. Ed. by Rajendralála Mitra. Fasc. I-III, S. 1–288. [Bibl. Ind. N. S. Nos. 420, 424, 428.] —3) Chaturvarga Chintamani by Hemádri. Ed. by Pandita Bharatachandra Siromani. Vol. II, Vratakhanda. Part I (adhy. 1-16). Calcutta, Ganesa Press 1878. 4. 20. 4. 1222 S. Part II (adhy. 17-32), ibid. 1879. 9. 3. 1088 S. [Bibl. Ind.] (P. II ed. by Pandita Yogeśvara Bhattacharya and Pandita Kámákhyánátha Tarkaratna. 4) Brahmanasarvasva, on the duties of Brahmans, by Halayudha. Benares 1878 obl. 89. 136 Bl. lith., s. Friederici, Bibl. or. IV. n. 351. — 5) Eugen Hultzsch, Prolegomena zu des Vasantaràja Çakuna nebst Textproben. Leipzig, Breitkopf & Härtel. 88 S. 2 M. 6) L. de Rosny, Le Lotus, recueil de documents originaux relatifs à l'orient bouddhique, traduits du chinois, du mongol, du mandchou, du coréen, du japonais, de l'annamite, du siamois, du cambodgien, du birman, du sanskrit, etc. I. Zitugo kyau, Dô-zi kyau, l'enseignement des vérités et l'enseignement de la jeunesse, traduits du japonais. Fasc. 1. Paris, imp. de la Revue orient. et amér. VIII, 48 S. u. 15 Facsimile. 15 fr., s. Friederici, Bibl. or. IV. n. 332. 7) P. Bigandet, The life or legend of Gaudama, the Buddha of the Burmese. With annotations, the ways to Neibban and notice on the Phongyies or Burmese monks. Third ed. In two volumes. London, Trübner, VII, 267 u. VIII, 326 S. 21 s. [Trübners Oriental Series.] Vgl. dazu Foucaux, Introduction à la légende de Gaudama, 8 pages. Wo? s. Renan, Rapport annuel im Journ. as. XIV, 32. kurzer Zeit in drei Auflagen, ist erschienen. Der Verfasser Arnold') hegt eine aufserordentliche Bewunderung für den Gründer des Buddhismus und erzählt in schönen Versen mit viel Anmuth das Leben desselben. Rhys Davids) schreibt einen Artikel über Buddhas erste Predigt, die bei den Buddhisten ein ähnliches Ansehen geniefst, wie die Bergpredigt bei den Christen. Sie giebt in wenigen kurzen Sätzen den Inhalt der buddhistischen Religion. Der Pâli-Text derselben steht auch am Anfang des Mahâvagga im Vinajapiṭaka. Von der Ausgabe des Vinajapiṭaka durch Oldenberg) enthält der erste Band den Mahâvagga, der zweite den Tschullavagga. Der von demselben) herausgegebene Dipavansa ist ein in Ceylon verfafstes historisches Werk in der Pâli-Sprache. Der Autor ist nicht genannt. Die Erzählung reicht bis zum Jahre 302 n. Chr. Bei seiner Untersuchung über die Stellung dieses Werkes in der altceylonesischen Literatur gelangt der Herausgeber zu folgenden Resultaten: Ein grofser Theil des Werkes ist aus der älteren Aṭṭhakathâ und ähnlichen Werken ausgezogen. Aus der nämlichen Quelle ist auch der Mahâvansa geflossen, aber in bedeutend späterer Zeit. Die Abfassungszeit des Dipavansa fällt in das IV. Jh. n. Chr. Von den Geschichten der verschiedenen Leben, die Buddha gelebt hat, den Dschâtaka, die zum Theil wirklich von Buddha selbst erzählt sein mögen und die andrerseits für die Geschichte der Märchen von der gröfsten Bedeutung sind, liegt der zweite Band in Fausbölls) Ausgabe vor. Grofser Beliebtheit erfreut sich in der buddhistischen Welt die Legende, wie Buddha König der Thiere war. Dieselbe wird von Beal) übersetzt. Einen Schlufsartikel über Grimblots Sept suttas pâlis schreibt Barthélemy Saint-Hilaire') (s. vor. Jg. S. 5 n. 1). Sumangala,) Hoherpriester des Adamspik, hat den Milindapanha aus dem Pâli ins Sinhalesische übersetzt. Ein kleinerer Pâli-Text in birmanischer Recension wird von Gray) 1) Edwin Arnold, The Light of Asia; or, the Great Renunciation (Mahabhinishkramana). Being the life and teaching of Gautama, prince of India and founder of Buddhism (as told in verse by an Indian Buddhist). London, Trübner. XVI. 244 S. 7 s. 6 d. Third ed. ib. 1880, XVI, 238 S., s. Trübners Record, Febr. 1880, N. S. I, S. 10. 2) T. W. Rhys Davids, Buddha's first sermon. [Fortnightly Review, Dec. 1., S. 899-912.]. 3) The Vinaya Piṭakam: one of the principal Buddhist Holy Scriptures in the Pâli language. Ed. by Hermann Oldenberg. Vol. I. The Mahavagga. London, Edinb., Williams and Norgate, LVI, 396 S. Trübner: 21 s. Vol. II. The Cullavagga, ib. 1880, VII, 364 S. 21 s. — Vol. I rec. von Jacobi, Z. D. M. G. XXXIV, S. 183-88. Eine englische Übersetzung wird in den Sacred Books of the East erscheinen. 4) The Dipavamsa: an ancient Buddhist historical record. Edited and translated by Hermann Oldenberg. London, Edinb., Williams and Norgate. 227 S. 21 M. 5) The Jataka, together with its commentary. Being tales of the anterior births of Gotama Buddha. For the first time edited in the original Pali by V. Fausböll, and translated by T. W. Rhys Davids. Text, vol. II. London, Trübner. VI, 452 S. 28 s. Vol. I ersch. Lond. 1877. - 6) S. Beal, The story of the faithful deer. [Ind. Antiqu., Sept., S. 253, 254.],From the Oriental, Nov. 6., 1875'. 7) Barthélemy Saint-Hilaire, Sept suttas pâlis, tirés du Digha-Nikaya, par P. Grimblot. Paris 1876. [Journ. des Savants, janv., S. 5—18.] 8) Milindapprashnaya; or Mirror of the sacred doctrines. Translated from Pali into Sinhalese at the request of the great king Kirtissri Rajasinha by the Ven'ble Sumangala of Himatikumbura, the lineal pupil of Sangharaja Saranankara. With explanatory notes and glossary. Colombo 1878, VIII, 628. 12. IV S. 10 R., s. Friederici, Bibl. or. IV. n. 402. 9) The Ajjhatta-jaya-mangalain. The Pali text (in Burmese characters), with vocabulary, grammatical notes, translations and examination questions. Ed. by James Gray. London, Trübner. 36 S. 2 s. 6 d. (now ready, Trübners Record, Dec., S. 151). herausgegeben. An Temples Übersetzung der Lokanîti aus dem Birmanischen (s. vor. Jg. S. 4 n. 7) hat Teza1) eine Abhandlung über die buddhistische Spruchweisheit geknüpft. Auch diese Sprüche werden dem Tschâṇakja (Sannekgyaw) zugeschrieben. Als neues Material verwerthete Teza den Pâli-Text der Lokanîti, gedruckt in Rangun 1879. Aus diesem Buche giebt er das zweite Kapitel und eine Auswahl von Strophen in Pâli (Magadese) mit Verweisung auf die Sanskrit - Seitenstücke in der brahmanischen Literatur. Dann folgen einige Notizen über das Mangalasutta. Eine Übersetzung dieses in den birmanischen Schulen auswendig gelernten Textes bringt der Indian Antiquary 2), und Temple) giebt dazu die Pâli-Recension nach Childers. Die Sanskrit-Texte der nördlichen Buddhisten, die von den meisten für secundär angesehen werden, erfreuen sich nicht der gleichen Berücksichtigung, wie die Pâli-Texte der südlichen Buddhisten. Jedoch ist Ém. Senart mit einer Ausgabe des Mahâvastu, eines der Haupttexte der nördlichen Buddhisten beschäftigt (s. Renan, Rapport annuel im Journ. asiat. S. 25). Feer, 1) welcher eine vollständige Übersetzung des Avadânaçataka vorbereitet, giebt einstweilen eine Analyse dieses bisher nur aus vereinzelten Citaten bekannten Werkes, welches Burnouf für seine Introduction à l'histoire du bouddhisme indien mehrfach benutzt hat. Ein avadâna ist eine Erzählung, in welcher der gegenwärtige Zustand eines Individuums mit seiner Vergangenheit oder Zukunft in Beziehung gesetzt wird, welche als die Ursache oder Folge des gegenwärtigen Zustandes dargestellt werden. Die auf die Vergangenheit bezüglichen avadânas haben daher mit den Dschâtakas, den Vorgeburtslegenden Buddhas, Ähnlichkeit. Das Avadânaçataka ist in zehn Dekaden getheilt. Die erste Dekade enthält Erzählungen von solchen, die in einem künftigen Leben Buddhas sein werden, die zweite erzählt von Ehrenbezeugungen gegen Buddha als Lohn für gute Werke, die er an früheren Buddhas gethan hat, die dritte ist den Pratjeka buddhas gewidmet, die vierte enthält wirkliche Dschâtakas, die fünfte enthält Erzählungen von Pretas, Gespenstern, deren gegenwärtiges Elend durch matsarja (Egoismus) in einem früheren Leben verschuldet ist u. S. W. Das hundertste avadâna giebt Feer in vollständiger Übersetzung. Darauf spricht er über ähnliche Sammlungen, das Kalpadruma-Avadâna etc. und stellt in einer Tabelle dar, welche Avadânas den verschiedenen Sammlungen gemeinschaftlich sind. - Rájendralála Mitra) giebt nach einer von Hodgson herrührenden Hds. einen Auszug aus dem Açoka - Avadâna, welches in legendenhafter Weise das Leben Açokas behandelt. Er knüpft daran eine Erörterung, welches Açokas Religion gewesen sei, bevor er Buddhist wurde, und zwar sucht er nachzuweisen, dafs er kein Dschaina gewesen ist. An die Inschriften des Açoka (Bd. 1 von Cunninghams Corpus Inscriptionum Indicarum) knüpft Senart) eine Studie, in welcher 1) E. Teza, Sul Lokanîti. Studj sulla gnomologia buddiana, letti nell' Adunanza del 18. dicembre, S. 125-34, 40. Unterschrift: Pisa; Druckort: Milano. Woraus? 2) The Mengla Thut. [Ind. Ant. March, VIII, 82.] Aus: Arakan News. 3) R. C. Temple, Note on the Mengala Thok. [ibid. Dec., S. 329, 330]. 4) Léon Feer, Etudes bouddhiques. Le livre des cent légendes (Avadana-Çataka). [Journ. asiat. VII. Sér. XIV, 141-89 u. 273-307.] — 5) Rájendralála Mitra, On the early life of Asoka. [Proceed. Asiat. Soc. Beng. Jan. 1878, S. 8—21.] 6) Émile Senart, Über,Corpus Inscriptionum Indicarum, vol. I. Inscriptions of Açoka. Prepared by A. Cunningham.' [Journ. as. XIII, 522-45.] er über die Ära des Nirvâna, über den Ursprung des Alphabets der --- Von der gröfsten Bedeutung für die Geschichte des Buddhismus sind - --- 1) Edward B. Cowell, The Northern Buddhist legend of Avalokiteswara's - Jahre 1877 an dem Tempel vornehmen liefs, kam eine grofse Menge von Votiv-Stupas, Bildern, Friesen, Abdrücken heiliger Füfse nebst anderen Gegenständen von antiquarischem Interesse zum Vorschein. Im Auftrage der bengalischen Regierung untersuchte Rájendralála diese Alterthümer und gab als Frucht seiner Studien das vorliegende Werk heraus, in welchem auf 51 Tafeln die hauptsächlichsten architektonischen Reste, Skulpturen und Inschriften reproducirt sind. Auch dieses Werk ist von grofsem Interesse für die Geschichte des Buddhismus, nicht minder natürlich, ebenso wie das vorhin erwähnte, für die Geschichte der indischen Skulptur und Architektur. Über die buddhistischen Felsentempel von Adschanta handelt ein Werk von Burgess.1) Fergusson,) Vf. der Geschichte der indischen Architektur, setzt die Adschanta-Malereien um sechs bis acht Jahrhunderte später an als Rájendralála (s. den vorjährigen Bericht S. 7 n. 11). Er erkennt in einer der Darstellungen die Porträts des Chosru Parwis (591 bis 628 n. Chr.) und seiner Gemahlin, der schönen und berühmten Schirîn,,zu deren Lobe tausend Werke geschrieben worden sind', und in einer andern den Pulakesi, König von Mahârâschtra, welcher im Jahre 609/10 zur Regierung kam. Über eine neu aufgefundene Buddha - Statue berichtet Rivett-Carnac,3) Waterhouse1) über eine Gruppe einer liegenden Frau mit einem Kinde, gedeutet entweder als Devakî mit ihrem Kinde Krischņa, unter Beziehung auf Webers Krishnajanmashtamî, oder wahrscheinlicher als Mâjâ mit ihrem Kinde Buddha. Bhandarkar) schreibt über einige buddhistische Alterthümer in Südindien, darunter auch Münzen der Andhrabhṛitja-Könige, also derselben Dynastie, wie die von Bhagavánlál Indraji beschriebenen (s. vor. Jg. S. 7 n. 2). Auch in Afghanistan sind neuerdings buddhistische Alterthümer durch Simpson) aufgefunden worden. Auf diese Entdeckungen bezieht sich ein Artikel von Rylands). Mit den daselbst gefundenen Goldmünzen beschäftigen sich Hoernle) und Cunningham. Es sind Münzen von drei indoscythischen Königen, Kadphises, Kanerki und Hverki (nach Cunningham Hoverki), auch eine Münze des Domitian (gest. 96 n. Chr.). Auf den Buddhismus in China bezieht sich wohl eine populäre - 1) J. Burgess, Notes on the Bauddha Rock-temples of Ajanta, their paintings and sculptures, and on the paintings of the Bagh Caves, modern Bauddha mythology etc. Bombay, 4o, IV, 111 S. und 30 plates; (Archaeological Survey of Western India. No. 9), s. Trübners Record, Apr. 1880, S. 48. 2) Jas. Fergusson, On the identification of the portrait of Chosroes II. among the paintings in the caves at Ajanta. [Journ. R. Asiat. Soc. Apr. N. S. XI, 155-70, w. plate.] 3) H. Rivett - Carnac, Figure of Buddha recently found at Sarnáth. [Proceed. Asiat. Soc. Beng. Febr. 1878, S. 66-69, w. plate.] 4) J. Waterhouse, On a sculptured group in the Garalmandal Temple at Pathári, near Saugor, in Central India. [Proceed. Asiat. Soc. Beng. May 1878, S. 122-24, w. plate.] -5) R. G. Bhandarkar, Memorandum on some antiquarian remains found in a mound and in the Brahmapuri Hill, near Kolhapur. [Journ. Bo. Br. R. As. Soc. XIV, 1878, Bombay 1879, S. 147-54, w. 10 plates.] 6) William Simpson, Buddhist remains in the Jalâlâbâd Valley. [Ind. Antiqu. Aug. VIII, 227-30.] 7) W. Harry Rylands, Explorations among the ancient Buddhist remains in Afghanistan. [Academy, Aug. 9., S. 108, 109.]—8) A. F. Rudolf Hoernle, Description of the gold coins and relics found by Mr. W. Simpson in the Ahin Posh Tope, Jelalabad, with remarks by Major-General A. Cunningham. Reprinted from the Proceedings of the Asiat. Society of Bengal for March, April and August 1879. Calcutta, s. Z. D. M. G. XXXIV, S. XXI. [Proceed. S. 77-79, 122-38, 205-12, w. plates.] |