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I. Handschriftliche Karten.

a. Mittelalterliche Radkarten.

1. Anonymus, Weltkarte, (13. Jahrh.). Hannover, Museum des historischen Vereins für Niedersachsen (Eigentum des Klosters Ebstorf).

Ausführliche Beschreibung der Ebstorfer Weltkarte ist durch die folgenden Publikationen überflüssig gemacht: E. Sommerbrodt, Die Ebstorfer Weltkarte. Hannover 1891, mit Atlas. - K. Miller, Die ältesten Weltkarten, V. Heft, Stuttgart 1896.

b. Atlanten.

2. Ptolemaeus, Cosmographia ed. Nic. Donis. o. J. Pergamenthandschrift des lateinischen Textes. Auf dem 3. Blatt BEATISSIMO PATRI PAVLO II. PON||TIFICI MAXIMO DONNVS NI||CHOLA/S GERMANÝ.

Außerordentlich schöne Ausführung. Hinter dem Text 32 Karten, davon 5 moderne: Spanien, Frankreich, Nordeuropa, Italien, Palästina. Hinter den Karten: Claudii Ptolomei viri Alex||andrini cosmographie octavus et ultimus liber explicit. Opus Donni Nicolai Germani Secundum Ptholomeum finit.

Schloß Wolfegg (Württemberg), Fürstl. Kupferstichkabinet. Litt. Jos. Fischer, Histor. - polit. Blätter 1900, 126, 649; und derselbe, die Entdeckungen der Normannen in Amerika, 1902, 79 Anm. und Tafel V, VI.

c. Portulankarten und Seeatlanten.

3. Contes he(ctomanni Fredutijs), Portulankarte des Mittelmeeres, 147?; ca. 1:61⁄2 Mill.

Handzeichnung auf Pergament. Dem Titel nach gehört W nach oben. Westöstlicher Durchmesser einschließlich der Zunge 920mm; Südrand 863mm, Nordrand 788mm; nordsüdliche Breite 590mm. Am Westrand, von O her zu lesen, Contes he posuit ancone anno dni MCCCCLX .

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Mittelmeergebiet, Nordafrika außerhalb der Straße von Gibraltar bis buçdor (rot); Rotes Meer, Syrien, Schwarzes Meer, Mitteleuropa bis zur Ostsee, Britische Inseln, Spanien. Die Ländernamen teils lateinisch, teils italienisch. Zeichnung die gewöhnliche der nautischen Karten. Das übliche Netz von Kompaßrosen, die centrale Rose liegt zwischen Neapel und Salerno, dicht an der Küste

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im Meer. Ohne Breitenskala. Oben und unten genau in der Mitte zwei Meilenmaßstäbe von 35 Spatien 374 (resp. 376)mm, die abwechselnd durch 4 Punkte wieder in 5 Unterabteilungen zerlegt sind; darüber stehen die Zahlen 1, 3, 5 ... 35, darunter 2, 4, 6. . . . 34; ohne Inschrift. Ein Spatium = 50 Miglien. Gibraltar-Spartivento (1900km) 305mm; Spartivento Constantinopel (1150km) = 195mm; Constantinopel - Ostende d. Schwarzen Meeres (1050km): 205mm

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Die bisherigen Angaben über die Karte sind widersprechend. Uzielli sagt (II, 111 nr. 150): „un diligente esame della carta potrebbe risolvere il dubbio“. Allerdings jeder Zweifel läßt sich nicht mehr lösen; so muß gleich die Frage nach der Jahreszahl unentschieden bleiben. Humboldt, Kritische Untersuchungen. I, 415 ff. nennt 1424 und dann 1425. Seine Angabe, daß am Ostrand noch einmal 1424 stände, läßt sich nicht mehr nachprüfen, da die Karte jetzt eingerahmt ist, und dadurch der äußerste Rand verdeckt wird. Man sieht aber die Zahl auf einer kleinen, in jüngster Zeit verfertigten Copie. Es liegt nahe anzunehmen, daß die Zahl von Jemandem eingetragen worden ist, der die verwischte Zahl links beim Namen als 1424 gelesen hatte. Nordenskiöld, Periplus 64 nr. 5 giebt 1524(?), ebenso Uzielli, der den Titel ergänzte: Contes Hectomani Freducci composuit, Ancone 1524. Kretschmer, Entdeckung Amerikas 201 Anm. nennt diese Konjektur höchst unglücklich, weil die Veränderung von 1424 in 1524 kühn und weil es nicht wahrscheinlich wäre, daß noch auf einer Karte von 1524 Antillia westlich von Gibraltar im Atlantischen Meer vorkäme Diese Bedenken sind durchaus gerechtfertigt; sie lassen sich aber beheben. Eine genaue Untersuchung des Originals, an mehreren Tagen, in verschiedener Beleuchtung, hat mir ergeben, daß nach den Buchstaben MCCCC ein L in der langen Form L kommt, hierauf X, der Rest ist allerdings unleserlich; man kann nur noch ein paar Hasten erkennen, von denen es aber unklar ist, wie sie ergänzt werden müssen, und dann kommt ein Loch. Immerhin weist uns der sichere Teil der Zahl gegen das Ende des 15. Jahrhunderts, also in die Zeit des Freducius. Auf diesen weisen auch, wie schon lange erkannt ist, die lesbaren Reste hin; ich glaube auch noch vor dem conposuit ein a, vielleicht na erkennen zu können. Danach würde man lesen: Contes hectomanni Fredutijs de ancona, wie auf der Wolfenbüttler Karte von 1497. (Vgl. folgende Nummer). Auf dieser steht der Name genau an derselben Stelle der Karte am Westrand, auch dort steht con posuit für composuit, und endlich stimmen die kleinasiatischen Legenden außerordentlich gut zu denen der Weimarschen Karte. Die Ausführungen von Lelewel, géogr. du moyen-âge II, 68 erledigen sich dadurch von selbst. Weimar, Großherzogl. Bibl. Schlecht erhalten, die Namen und z. Teil auch die Zeichnung stark verwischt, unklar und unleserlich geworden. Das Ganze ist nachgedunkelt und vielfach beschädigt.

4. Contes hoctomanni Fredutijs, Portulankarte des Mittelmeeres, 1497; ca. 1: 6 Mill.

Handzeichnung auf Pergament. Dem Titel nach gehört W nach oben. 766 (990 mit Zunge) 716mm. Westlich in der Zunge, von O zu lesen: Contes hoctomanni Fredutijs de ancona. conposuit. MccccLxxxxvII.

Mittelmeer und die atlantischen Außenküsten Afrikas und Europas, am Nordrand Skandinavien, westlich davon eine Insel: Ista regio uocatur noruegia

weiter Isola de Ystillandia. Im O bis zum Euphrat, W Isola de Braçil, S bis zur Sahara. Bilder von Städten, Türmen, Fahnen mit Wappen, Monarchen auf dem Thron. Im Innern einige Flüsse, Berge und Städte. Ohne Breitenskala. Centralkompaẞrose im Tyrrhenischen Meer. Am Nord- und Südrand Meilenmaßstab ohne Inschrift, 37 Spatien zu 50 Miglien = 390mia; das 2. 4. u.s.w. durch 4 Punkte in 5 Unterabteilungen (zu 10 Miglien) zerlegt. Gibraltar - Spartivento (1900km) 310mm; Spartivento-Issischer Meerbusen (2160km) 300mm; Bosporus-Phasis (1050km)

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200mm.

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Wolfenbüttel, Herzogl. Bibl. Aug. fol. 99 (früher 91).

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Publ. Periplus, Taf. XXII. -Litt. Uzielli II, 94 nr. 107. -Lelewel, géogr. du moyen-âge II, 106. S. Ruge, Topogr. Studien z. d. portug. Entdeck. a. d. Küsten Afrikas (Abh. `d. Ges. d. Wissensch. Leipzig, phil. hist. Cl. XX, nr. VI, 1903, 50). 5. Anonymus, Portulankarte des Mittelmeeres, (Ende des 15. Jahrh.) ca. 16 Mill.

Handzeichnung auf Pergament. Ohne ausgesprochene Orientierung. 865 × 660mm.

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Mittelmeer und atlantische Außenküsten von Afrika und Europa, im N bis Jütland (DATIA), Salandia insula und Norwegen, W die Insel braxill, im S bis zur Sahara, O bis zum Roten Meer. Ländernamen lateinisch, sonst italienische Formen. Im Innern einige Flüsse und Gebirge. Ohne Breitenskala. Am Westrand der Karte, in der Höhe der Pyrenäenhalbinsel ein Meilenmaßstab ohne Inschrift, 11 Teile (zu 50 Miglien) 113mm, die ersten 10 Teile (= 102mm) sind durch Punkte in 5 Unterabteilungen (zu 10 Miglien) zerlegt. GibraltarSpartivento (1900km) 320mm; Spartivento-Issischer Meerbusen (2160km) 305mm; Bosporus-Phasis (1050km) 200mm. Die Legenden an der atlantischen Küste von Afrika weisen auf das Ende des 15. Jahrhunderts hin: Vniffim-anselam-auetmul-C. Sabien-plaia arenosa-utemill-C. buiador-buiador (vgl. S. Ruge, Topogr. Stud. z d. portug. Entdeck. a. d. Küsten Afrikas, Abh. d. Ges. d. Wissensch. Leipzig phil.-hist. Cl. XX, nr. VI, 1903, 102 ff.).

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Wolfenbüttel, Herzogl. Bibl. Aug. fol. 101 (früher 93).

Litt. Uzielli II, 105 nr. 138; 0. v. Heinemann, Handschr. d. Herzogl. Bibl. zu Wolfenbüttel VIII, 192, nr. 3888.

6. Anonymus, Süd- und Ostafrika, Südasien (1509); ca. 1:13 Mill.

Handzeichnung auf Pergament. Nach N orientiert. 1550

× 1150mm

Die Karte reicht von Tristão da Cunha bis zur Westküste von Sumatra, in Vorderindien reichen die Legenden bis zur Südspitze: comorin. Auf dem Meer sind mehrere Schiffe gezeichnet, in den Ecken vier blasende Windköpfe. Legenden portugiesisch. Breitenskala, ungefähr durch Natal laufend, 60° N — 60°S; 10° = 85mm. Aequator und Wendekreise rot ausgezogen. Centralkompaßrose

im nordöstl. Afrika. Je ein Meilenmaßstab links und rechts nahe am Rande, ohne Inschrift. Jeder besteht aus 5 großen Spatien zu 4 Unterabteilungen (zu 50 Miglien), von denen die erste und dritte wieder durch 4 Punkte zerlegt sind, das Ganze 114mm, und einem Spatium zu 2 Unterabteilungen; also im Ganzen 1100 Miglien 126mm. Cap der Guten Hoffnung - Cap Guardafui (6100km) 53mm Die Zeichnung von Madagaskar, die Bemerkung bei Hinterindien „non descuberta", sowie die bei der Insel Diu weisen auf den Sommer 1509. Wolfenbüttel, Herzogl. Bibl. Aug. fol. 98.

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Litt. S. Ruge, Deutsche Geogr. Blätter XXIII, 1900, 203 f. 7. Baptista (Agnese), Portulankarte des Mittelmeers und Mitteleuropas, 1514; ca. 1: 612 Mill.

Handzeichnung auf Pergament. Der Titel ist von W her zu lesen, die Ländernamen in der Hauptsache von O. 803 (923 in der westlich vorspringenden Zunge) × 535mm. Oben links in der Zunge, rechts unter Maria mit dem Christuskind: BAPTISTA · IANVENSIS. F. VENETIIS Icccccxiiii. P. IVLII.

Mittelmeergebiet mit den anschließenden atlantischen Küsten von Afrika und Europa, N bis Scozia, S Siene, W Madera, O Armenia maior. Die Karte weicht in ihrem allgemeinen Typus und Aussehen von den sonstigen Karten des B.A. ab. Die Küsten sind bräunlichgelb gezeichnet, ohne starke Umränderung. Von Innenzeichnung nur Flüsse und Gebirge, diese als grüne Hügelketten dargestellt. Ländernamen in der Haupssache lateinisch, sonst italienische Formen. Centralkompaẞrose zwischen Corsica und dem Festland. Meilenmaßstab am oberen Rand, leider fast gänzlich zugeklebt, als die Karte auf den jetzigen Rahmen gespannt wurde; 6 Teile = 56mm. Gibraltar-Spartivento (1900km) = 305mm; Bosporus - Phasis (1050km) 195mm; Spartivento Issischer Meerbusen (2160km)

= 290mm.

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Wolfenbüttel, Herzogl. Bibl. Aug. fol. 99 (früher 91). Am Südrand mehrfach beschädigt.

Litt.: Uzielli II, 108 nr. 144.

8. (Baptista Agnese), Portulankarte des Mittelmeeres und Mitteleuropas, o. J., ca. 1:7 Mill.

Handzeichnung auf Pergament. Nach N orientiert. 890 (927 oben, 965 auf der Mittellinie mit dem Zungenansatz) 705mm

Mittelländisches Meer mit den atlantischen Außenküsten. Die atlantische Küste von Afrika beginnt mit terra darena - angra de cōgalo - montas - praia - terra baxo. In Europa hören die dichteren Legenden auf mit anuersa - belmch - bredaichSorck-sla da barbat-utrech. Im O bis zum Kaspischen Meer und dem nordwestl. Winkel des persischen Meerbusens, im N bis Norvegia und Thule insula. Feine Zeichnung, die Küsten meistens blau umrändert, das Meer nicht angedeutet. Im Innern des Festlandes bräunliche Hügel, blaue Flüsse, Städte mit kleinen Vignetten. Oestlich der Weichsel und südlich von Cyrenaika ein Wald, grün mit goldnen Stämmen und Blättern. Rings herum Windköpfe. Die großen Namen sind lateinisch, sonst herrschen italienische Formen vor. Ohne Breitenskala. Um eine Centralrose im nördl. Albanien 16 kleine Kompaßrosen. Am Nord- und Südrand

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je drei Maßstäbe zu 10 Spatien, abwechselnd in 5 Unterspatien zerlegt, ohne Inschrift; 10 Spatien (zu 50 Miglien) 96mm. Gibraltar - Spartivento (1900km) 152mm; Spartivento - Issischer Meerbusen = 200mm.

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297mm; Genua-Spartivento (955km) (2160km)

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290mm; Bosporus-Phasis (1050km)

Die ganze Art der Zeichnung und Schrift ist dieselbe wie bei Baptista Agnese. Die Küstenlegenden in Kleinasien zeigen mit wenigen Ausnahmen die für Agnese charakteristischen Formen (vgl. W. Ruge, Zeitschr. f. wissensch. Geographie VIII, 401); die Küstenzeichnung stimmt genau mit dem Agnese - Atlas in Wernigerode.

Göttingen, Universitätsbibl., Cod. mapp. 9 (früher cod. Ms. hist. 58). Zunge am Westrand beschnitten, wodurch auch der Windkopf wegfiel.

Litt. H. Wagner, Leitfaden durch den Entwicklungsgang der Seekarten (XI. deutscher Geogr.-Tag, Bremen 1895, 20, nr. 130). 9. Anonymus, Mittelamerika und Westindien, (1519); ca. 1:91⁄2 Mill.

Handzeichnung auf Pergament. Nach N orientiert, 895

675mm

Küstenstriche von Cananea bis Florida, das Insel ist; Westindien. Nur Küstenkarte, im Innern einige Bergketten angedeutet, ohne Namen bis auf S. neuada in Mexico. Sprache der Legenden portugiesisch und italienisch; im Meere eine große lateinische Legende. Breitenskala 28° S-31° N, läuft östl. von den Antillen durch das östl. Südamerika. 10° = 112-115mm, Centralkompaßrose im nordwestl. Südamerika. Links unten Meilenmaßstab mit der Ueberschrift MILIARIA 50,100,150 1000 = 148mm. Cuba (1150 km) = 162mm. Die Expeditionen von Balboa 1513 und Cordoba 1517 werden angedeutet, spätere nicht. Wolfenbüttel, Herzogl. Bibl. Aug. fol. 103 (früher 95).

...

Litt. Uzielli II, 105 nr. 139. - S. Ruge, Deutsche Geogr. Blätter XXIII, 1900, 223. — Harrisse, Discovery of NorthAm. 502.

10. (Diego Ribero), Weltkarte, 1527; ca. 1: 19 Mill.

Handzeichnung auf Pergament. Nach N orientiert. 2190 855mm. Am oberen Rand: CARTA VNIVERSAL, EN QVE SECONTIENE TODO LO QVE DEL MVNDO SEA DESCVBIERTO] || am unteren Rand: FASTA AORA, HIZOLA VN COSMOGRAPHO DE SV MAGESTAD. ANNO M. D. XXVII en Sevilla.

Weimar, Großherzogl. Bibl. Im Ganzen gut erhalten.

Publ. (zum Teil in) Kohl, die beiden ältesten Generalkarten von Amerika, Weimar 1860. - Litt. S. Ruge, Peterm. Mitteil. Erg. - Heft 106, 49, und Deutsche Geogr. Blätter XXIII, 1900, 212 ff.

11. Diego Ribero, Weltkarte, 1529; ca. 1:19 Mill.

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