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kleinen Zellbreite richten. Die Gründe für diese Anordnung ersieht man wohl am besten aus dem Reconstructionsplan des Tempels von Falerii, Fig. 11.

Für einen derartigen Tempel würde demnach die allgemeine Constructionsformel folgendermaßen lauten:

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Ständen also z. B. die Zellenbreiten in dem von Vitruv angegebenen Verhältnisse von 4:3, so ergäbe sich:

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Die Fig. 12 giebt den Grundriß eines Tempels wieder, bei dem sich das Intercolumnium des äußersten Säulenumgangs nach der Breite der kleinen Zellen richtet. In der Zeichnung ist als das

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Fig. 12.

Verhältnis der Zellenbreiten das Vitruv'sche angenommen. Die allgemeine Formel für einen solchen Tempel lautet:

a:b6n: (m + 4n)

Der Tempel von Marzabotto, dessen Grundriß in reconstruierter Form Fig. 13 darstellt, ist ein sehr merkwürdiges Bauwerk; er ist gewissermaßen der etruskische Mustertempel, da er sämmtliche Teile enthält, die wir bei einem solchen antreffen können. Er hat drei Zellen, a, c, und c,, zwei Räume, d, und d,, die man als alae bezeichnen kann, und einen Gang, b, hinter der Hauptzelle. Ueber

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diesen Tempel sagt Brizio1) folgendes: La sua straordinaria grandezza, che ora non si può approssimativamente determinare, deducesi non solo dai due lunghi muri superstiti del perimetro, ma anche, e più, della presenza di grossi e numerosi muri interni disposti in modo da formare una rete di camere chiuse da ogni lato, le quali erano poi distribuite per tutta l'area del tempio. Riempito di terra e di maceria codeste camere costituivano la sostruzione interna del basamento del tempio al quale davano stabilità, neutralizando la reciproca spinta delle terre onde ciascuna camera era infercita. Perchè queste terre quando fossero state chiuse e trattenute dai soli muri di perimetro, li avrebbero con facilità, quantumque solidi, sfasciati. Una sostruzione simile ma di gran lunga più grandiosa, più accurata ed anche di età più tarda fu notata nella fondazione del grande altare di Giove, sull' acropoli di Pergamo.

Brizio hat gewiß insofern recht, als solche Zwischenmauern, die den aufgeschütteten Boden durchkreuzen, dadurch daß sie den Druck der Erdmassen zerteilen und in sich aufheben, die Außenmauern zu entlasten und dem Ganzen mehr Festigkeit zu erteilen geeignet sind. Das hat er aber übersehen, daß, wenn diese Mauern nur diesen einen Zweck hatten und nicht zugleich auch den, als Fundamente für Wände und Säulen zu dienen, sich gerade erst recht kein Grund für die anscheinend regellose Verteilung derselben über die Grundfläche hin erkennen läßt. Auch wäre die

1) Brizio, Relazione sugli scavi eseguiti a Marzabotto presso Bologna Monum. ant. della Real. Acad. dei Lincei I S. 259.

enorme Stärke derselben, die gleich der der Außenmauern ist, eine völlig unnötige Materialverschwendung, da die Drucke, welche sie auszuhalten haben, sich zum größten Teile gegenseitig aufheben. Aus diesen Gründen kann ich Brizio's Ansicht von der Bestimmung jener Quermauern nicht beipflichten, und erkenne deshalb auch in diesen Mauern Fundamente.

Nehmen wir an, daß der Tempel orientiert ist, wie alle übrigen auf der Akropolis von Marzabotto befindlichen Tempel und Heiligtümer, nämlich von Norden nach Süden, so folgt, daß die Zellen an der Nordwand hin belegen waren. An der Nordmauer aber, soweit sie erhalten ist, sind zwei ist, sind zwei Abschnitte durch rechtwinklich von derselben ausgehende Mauern bezeichnet. Ich nehme nun an, daß über die zweite (von der Westseite aus gezählt) innere Längsmauer hinaus die nördliche Mauer sich noch um soweit fortsetzte bis zu der nicht erhaltenen Ostmauer, daß der so entstehende dritte Abschnitt wieder dem ersten gleich war. Die beiden inneren Längsmauern, die wir uns als Fundamente von der Hinterwand bis zur vorderen Grundmauer durchlaufend denken, trugen in ihren der postica angehörenden Teilen die Mauern, welche die große Zelle von der kleinen trennen, während sie in der Vorhalle mit der südlichen Grundmauer und mit einer ungefähr in der Mitte der Vorhalle verlaufenden Grundmauer, von welcher auf der Westseite noch ein Stück erhalten ist, in den Kreuzungspunkten die Fundamente für die Säulen abgaben. Der Grundriß Fig. 13 läßt das Erhaltene von den Ergänzungen unterscheiden. Der Zellenraum oder die postica des Tempels ist nun aber noch weiter gegliedert. Erstens nämlich ist die Hauptzelle (a) nicht in voller Länge durchgeführt, sondern es ist hinter derselben ein Gang (b) eingebaut. Ebenso ist den kleineren Zellen (c,, c,) nur die Hälfte der verfügbaren Länge zugewiesen, und ich nehme an, daß die hinter denselben liegenden Räume (d,,d) mit der Hauptzelle als deren alae communicierten. Damit hätten wir dann aber eine überraschende schematische Uebereinstimmung der Grundrißanlage der postica des Dreizellentempels mit dem römischen Hause1) gewonnen, da dieselben in allen wesentlichen Stücken übereinstimmen.

Die Figur 14 giebt eine Reconstruction des Grundplanes des

1) Da die Gottheiten der Triaden Iupiter, Iuno, Minerva; Ceres, Liber, Libera; Fortuna Primigenia, Iupiter puer, Iuno; Çerfus Martius, Praestota Çerfia, Tursa Çerfia stets in einem engen verwandschaftlichem Zusammenhang stehen, so könnte man diese Uebereinstimmung vielleicht für eine beabsichtigte halten.

26,58

24.355

Fig. 14.

fünften Tempels von Marzabotto). Für diese sowohl wie für die des vorher behandelten Tempels sind die soeben entwickelten Principien als maaßgebende betrachtet.

Die beiden Tempel werden wenigstens annähernd von derselben Dimensionen gewesen sein, eine besonders enge Beziehung scheint zwischen den Längen zu bestehen. Leider läßt sich hier infolge des traurigen Umstandes, daß von diesen beiden Tempeln die Südfronten offenbar durch Naturereignisse der völligen Vernichtung anheimgefallen sind, ein absolut sicheres Resultat nicht gewinnen. Zu wünschen wäre aber doch eine genaue, detaillierte Aufnahme der Reste, besonders des Tempels c.

Eine sicherere Bestätigung meiner Theorie läßt sich aus der Anlage des capitolinischen Tempels von Florenz gewinnen, den wir jetzt durch die kürzlich erfolgte Publication 2) der Reliquie di Firenze antica von Milani genauer kennen lernen. Ich muß aber vorausschicken, daß ich in der Auffassung der Reste von der Milani's wesentlich abweiche. Die folgende Figur 15 giebt den uns hier interessierenden Teil der Planzeichnung 3) der Ausgrabungen im Centrum von Florenz wieder.

Milani behauptet ): A questa platea si riferiscono le costruzioni a filaretto segnata in pianta, le quali in parte hanno

1) Brizio a. a. O. S. 261 und Tav. 1 e.

2) Monum. ant. d. Real. Acad. d. Linc. VI S. 20 ff.

3) Milani a. a. O. S. 17/18 Fig. 13.

4) Milani a. a. O. S. 27,

Fig. 15.

servito di cassa e come di rinforzo e legamento agli smalti sostenenti l'elevazione del tempio, e in parte avrebbero servito di sostegno al terrapieno artificiale e alla platea elevata, con cui sembra siasi voluto simulare il Campidoglio urbano. I muri di sostruzione a filaretto avevano le bozze di paramento cementate con calce, e gli interstitî ripieno di sassi accomodati a secco con terra calcata. Le fondamente in calcistruzzo (smalti) destinate a sostenere l'elevazione del tempio, si trovarano conservatissime, e di tale e tanta consistenza, che niun lavoro di demolizione fu tanto difficile, quanto quello occorso per il disfacimento parziale di tali smalti. Essi misuravano in larghezza m. 3,30 ed altretanto in altezza. Aggiungendo Aggiungendo i muri a filaretto di legamento e rinforzo interno, si ottiene uno spessore di m. 5,60.

Diese Auffassung von dem gegenseitigen Verhältnis der beiden verschiedenartigen Mauerzüge kann ich nicht teilen. Für mich kann es keinen Augenblick zweifelhaft sein, daß wir in den erhaltenen Mauerresten nicht einen einzigen sondern vielmehr zwei zeitlich aufeinanderfolgende Bauten zu erkennen haben, von denen der ältere natürlich der innere Quaderbau (a filaretto), der jüngere das Gußwerk (smalto) ist. Die Ansicht Milani's, daß der Quaderbau nur als innere Stütze und Verstärkung (legamento e rinforzo interno) der Gußwerkmauern anzusehen sei, widerlegt sich durch das Fehlen einer solchen Mauer an der Innenseite der vorderen Grundmauer der Vorhalle, wo sie dann doch wohl kaum fehlen

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