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hatte vorher die größte und reichste Judengemeinde in deutschen Landen besessen, auffallend groß war auch die Judengemeinde in Weißensee.

Kleine Mitteilungen: Erich Böhme, Ein Gesellenbuch aus Wiehe (Gesellenbuch der Seifensieder von 1762-1856). —

Anhaltische Geschichtsblätter.

H. 2. 1926. 96 S.

W. M.

Arthur Schroeder, Grundzüge der Territorialentwicklung der anhaltischen Lande von den ältesten Zeiten bis zur Begründung der Landesherrschaft unter Heinrich I. [um 1250]:

Nach einer allgemeinen orientierenden Übersicht über die Vorgeschichte werden über die Gaue des alten ostfränkischen Reichsgebietes, den Nordthüringgau und den Schwabengau, und die Gaue des slawischen Kolonisationsgebietes, den Gau Serimunt mit den Untergauen Coledici, Zitice und Serimunt im engeren Sinne, den Gau Morazeni und den Gau Ciervisti, sodann über die Grafschaften im südöstlichen Nordthüringgau und im Schwabengau, die Grafschaft Wörbzig, das Kernland des heutigen Anhalt, die sich ungefähr mit dem alten Gau Serimunt deckt, die Grafschaften im Niccicigau, im Ziticigau, im Morazenigau und im Ciervistigau in verdienstlicher Weise die urkundlichen Erwähnungen zusammengetragen. Hier bleibt natürlich manches problematisch. Nach einer kurzen Skizzierung der Burgwarde und ihres Zusammenhangs mit der strategischen Lage des Landes wird der territoriale Besitz des Hauses Ballenstedt vom ersten Auftreten des Geschlechts an verfolgt, insbesondere die Entwicklung unter Albrecht dem Bären, seinem Sohne Bernhard und seinem Enkel Heinrich I., unter dem die Landesverwaltung sich zur Landesherrschaft ausgebildet hat. In einem weiteren Teile werden die Besitzverhältnisse der auf dem Boden Anhalts begüterten geistlichen und weltlichen Grundherren vorgeführt, das Reichsgut und das Hausgut des Königs, die Güter Geros und der östlichen Markgrafen vom Stamm Christians, die Güter des Hauses Ballenstedt, die Güter größerer und kleinerer Dynasten (die Grafen von Valckenstein u. von Plötzkau, die von Hadmersleben, die Grafen von Barby u. Mühlingen, die Herren von Zerbst, die Wettiner), sowie der Kirchenbesitz, an dem zahlreiche Klöster und Stifter teilhaben. Zwei beigegebene Karten versuchen den geistlichen und weltlichen Besitz und die Einteilung des Landes in Gaue und Komitate zu veranschaulichen.

Walter Götze, Ein anglisches Gräberfeld bei Preußlitz.
Robert Schulze, Bronzezeitliche Funde aus Osternienburg.
Derselbe, Ein Gefäß mitteldeutscher Tiefstichkeramik.

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M. König, Vorgeschichtliche Funde im Kreise Zerbst. (Aus dem Schloßmuseum Zerbst.)

Zeitschrift des Vereins für Kirchengeschichte der Provinz Sachsen.

Jgg. 22. 1926. 188 S.

W. M.

H. G. Voigt, Valentin Paceus, seine Entwicklung vom protestantischen Führer zum altgläubigen Konvertiten:

Auf Grund umfassender Heranziehung der Literatur wird der Lebensweg dieses Zeitgenossen der großen Reformatoren, der ihn von Erfurt über Witten

berg nach Herzberg a. E., Leisnig, Eisleben, Göttingen, Querfurt, Lützen, Leipzig schließlich in die katholische Hochburg Dillingen führte, verfolgt.

Joh. Bierey e, August Hermann Francke und Erfurt:

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Fortsetzung des gleichnamigen Aufsatzes in Jgg. 21. Behandelt wird der vierte Aufenthalt Franckes in Erfurt (Ostern 1690 bis Michaelis 1691) und zwar der Kampf der Inquisitionskommission gegen den Pietismus und gegen Francke und die Vertreibung Franckes aus Erfurt. Verf. kündigt ein Buch „,A. H. Francke und Erfurt" an, in dem das Thema ausführlichere Darstellung finden wird und eine Anzahl wichtiger Akten und Briefe abgedruckt werden soll.

Agnes Bartscherer, Wahres und Sagenhaftes vom Klostersturm und der Auflösung des Barfüßerkonvents in Torgau:

Der Klostersturm fand in der Nacht auf Aschermittwoch 1525 statt, als grade Kurfürst Friedrich der Weise in Torgau weilte und einen Kaiserlichen Gesandten empfing. Anführer war nicht der bisher genannte Leonhard Köppe, sondern der Viertelsmeister und Stadtkämmerer Braun. Den Teilnehmern und der Stadt erwuchsen aus der Angelegenheit mancherlei Unannehmlichkeiten. Das Kloster beherbergte 1552 vorübergehend die vor der Pest geflüchtete Wittenberger Universität; seit 1557 war es Jungfräuleinschule.

Bruno Kaiser, Die Geistlichen der Naumburger Domkirche von der Reformation bis zum Dreißigjährigen Kriege:

Sorgfältige Zusammenstellung von Nachrichten über die letzten katholischen Domprediger und Marienpfarrer Mag. Johannes Thoi, Mag. Johannes Lanther und Mag. Wolfgang Löhner, sowie über die auf die Einführung des evangelischen Gottesdienstes gerichteten Bemühungen des Stadtsuperintendenten D. Nikolaus Medler. Es folgen sodann die vornehmlich den Akten des Domkapitels entnommenen Nachrichten über die Domprediger Caspar Löner (1542 bis 1544), M. Georg Mohr (1544-1545), Magnus Brunca (1545-1554), Mag. Erasmus (sonst unbekannt), Stephanus Agricola (1557-1560), Joachim Heinze (1560-1565), M. Johannes Sander (1565-1570), M. Erasmus Apell (1570—1588), Joachim Utech (1588-1592), M. Johannes Rosinus (1592-1626), M. Johann Capito (1630—1655), sowie Nachrichten über die evangelischen Pfarrer von ULFrauen zu Naumburg Eckardus Eckart (1541-c. 1555/58), Andreas Puff (c. 1555/58-1565), Balthasar Große (1565—1568), Johannes Ströter (1568—1572), M. Valentin Praetorius (1572-1584), M. Joachim Utech (1584-1588), M. Abraham Kummer (1589-1593), M. Mathaeus Werner (1593-1629), Abraham Nauber (1629-1634), Caspar Cotta (1635-1645) und M. Peter Losse (1645—1685). Joseph Scholle, Die Waisenfürsorge in Erfurt, ein Beitrag zur Geschichte des Thüringer Wohlfahrtswesens:

Schildert die Waisenfürsorge in Erfurt zur Zeit des Mittelalters, die Entstehung und Geschichte des katholischen und des evangelischen Waisenhauses, Organisation und inneres Leben der Waisenhäuser.

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Analekten: Theodor Wotschke, Der Konfessor Jakob Schilling (Hilferufe des vom Großen Kurfürsten seines Amtes entsetzten und in Spandau eingekerkerten Stendaler Pfarrers an den Kurfürsten von Sachsen). Derselbe, Der Gegensatz zwischen den Magdeburger Geistlichen und dem Rate der Stadt (1660). — Ders., Die Amtsentsetzung des Ilsenburger Pfarrers Töpfer 1732.

Gottfried Wentz, Ein Breve Sixtus IV. an

Bischof Arnold von Brandenburg (1474 Nov. 26. Betrifft die Bestrafung des
Priesters Thomas Krugk, Pfarrers zu Jessen). - J. R. v. Loewenfeld, Die
Pfarrercitation nach Berlin 1736.
W. M.

Geschichtsblätter für Stadt und Land Magdeburg.

Jgg. 61. 1926. 192 S.

Wilhelm Schulze, Der Salzhandel der Pfännerschaft von Groß-Salze: Die ersten bestimmten Nachrichten über die Siedearbeiten bei Gr.-Salze stammen aus dem letzten Drittel des 12. Jahrhunderts. Die Zahl der Kote betrug seit 1537 34, die Menge des gesiedeten Salzes läßt sich für das Jahr 1440 auf 135 400 Zentner schätzen. Der Handel ging nach der Mark, nach Kursachsen, der Niederlausitz, Schlesien, Polen und Böhmen. Von diesem Handel, den Fuhrleuten und Salzgästen, der Preisgestaltung, den Zollstellen, den Verkehrsregelungen, den Produktionskosten wird ausführlich berichtet. Der Niedergang der Pfännerschaft führte 1796 zum Ankauf des gesamten Salzwerks durch den Preußischen Staat.

Fritz Borchert, Gründung und Ausbau der evangelischen Domschule zu Magdeburg (aus der das Staatliche Domgymnasium hervorgegangen ist): Die alte, wie es heißt, von Luther besuchte Domschule ist in der Reformation wahrscheinlich eingegangen, die neue erst 1676 vom Magdeburger Domkapitel begründet worden. Erster Rektor war der aus Hildesheim berufene Georg Lohmeier, Konrektor Martin Rost, Kantor Friedrich Hennig Tuchtfeld. Schulzucht, Lehrbetrieb und Weiterentwicklung erfahren eingehendere Darstellung. Die Pestzeit brachte eine vorübergehende Stockung, doch gelang es der Tatkraft des 1686 berufenen Rektors Johann Elemann Röver, die Schule zu neuer Blüte zu bringen.

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I. R. von Loewenfeld, Der Wolfsburger „Krieg":

Streitigkeiten zwischen Braunschweig und Magdeburg resp. Brandenburg um den Besitz von Wolfsburg, die mit dem Aussterben der Familie von Bartensleben 1742 endgültig zugunsten Preußens entschieden werden.

Walter Stietzel, Zur Geschichte der Schillschen Erhebung: Ergänzung der bisher bekannten Tatsachen durch neues Aktenmaterial. Otto Peters, Künstler und Werkstatt im Mittelalter:

Erörtert unter Berufung auf Hans Huth, Künstler und Werkstatt der Spätgotik, den Werkstattbetrieb bei künstlerischen Aufgaben unter besonderer Bezugnahme auf den Magdeburger Meister Sebastian Ertle und das von ihm geschaffene v. Lossowsche Epitaph im Dom zu Magdeburg.

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Max Pahncke, Die Stadtbücher von Neuhaldensleben von 1471-1486: Fortsetzung der Veröffentlichungen aus Jahrg. 60 (1925) S. 91–116. Hans Kunze, Zur Geschichte der sechzehneckigen Kapelle im Magdeburger Dom:

Hinweis auf die in Heft 3 (1926) der Vierteljahresberichte der Oberrheinischen Museen S. 106-125 erschienene Arbeit von Rudolf Busch: Das heilige Grab zu Konstanz und die daraus für das heilige Grab im Magdeburger Dom zu gewinnenden Ergebnisse.

Kleine Mitteilungen: Albert Hansen, Römischer Münzfund in Klein-Wanzleben. Dr. Schladebach, Zur Geschichte des Schill-Gefechtes

bei Dodendorf (Verluste auf französischer Seite, nach Akten im Pfarrarchiv in Dodendorf). · W. M.

Jahresbericht des altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte zu Salzwedel.

Jgg. 43. 1925. 59 S.

M. Adler, Eine eigenartige Verwendung der St. Katharinenkirche zu Salzwedel:

In der Zeit zwischen 1751 und 1803 wurde in der Kirche vielfach die Habe verwaister Kinder von deren Vormündern untergestellt.

Karl Gädcke, Die Selbstverwaltung der Altstadt Salzwedel bis zum Durchgreifen der Hohenzollern:

Bilder aus der selbstherrlichen Verwaltung der Stadt durch den Rat während zweier Jahrhunderte. Eigennutz und Unlauterkeit sind bezeichnend. Erst die harte Hand König Friedrich Wilhelms I. beseitigte diese verrotteten Zustände. Jgg. 44. 1926. 102 S.

Rudolf von Kalben-Vienau, Zur Geschichte der Familie von

Kalben:

Fortsetzung des in den Jahresberichten 21, 30, 31, 32, 33 und 36 enthaltenen gleichnamigen Aufsatzes. Behandelt wird der Bergfried der Burg Calbe und die Gardeleger Linie der Familie von Kalben mit ihren Zweiglinien in Stendal und Osterburg bis zum Jahre 1500. Im Anhang werden Urkunden betr. die Gardeleger Linie nebst Seitenzweigen aus der Zeit von 1327 bis 1500 mitgeteilt.

Richard Barleben, Bardeleben Barleben. Eine orts- und familiengeschichtliche Darstellung:

Kurzer Überblick über die Geschichte des Dorfes Barleben, Kr. Wolmirstedt, über verschiedene Zweige der Adelsfamilie v. Bardeleben und Betrachtungen über den bürgerlichen Familiennamen Barleben. Die Ansicht des Verfassers, daß es sich bei den bürgerlichen Barleben und Bardeleben zumeist um bürgerlich gewordene Glieder der gleichnamigen Adelsfamilie handelt, wird kaum geteilt werden können.

G. Daume, Der Hof Eikbom in Königsmark:

Der Hof ist seit 1328 urkundlich bezeugt und befindet sich seit 1513 nachweislich im Besitz der Familie Albrecht. W. M.

Beiträge zur Geschichte, Landes- und Volkskunde der Altmark. Herausgegeben im Auftrage des Altmärkischen Museumsvereins zu Stendal.

Bd. V. H. 3. S. 109-200.

Paul L. B. Kupka, Die steinzeitliche Besiedelung Mitteldeutschlands. Chronologisches und Typologisches.

Heinrich Heinemann, Eine neue wendische Siedelung bei Priemern, Kr. Osterburg.

E. Wollesen, Von altmärkischen Vorfahren des Dichters Johann Wilhelm Ludwig Gleim:

Vorfahren werden in Seehausen, Werben und Salzburg nachgewiesen.
L. Storbeck, Neuere altmärkische Münzfunde:

In Nahrstedt und Stendal, Münzen des 16. und 17. Jahrhunderts.

Julius Boehmer, Der Name Perver:

Stellt die bisherigen teils hebräischen, teils slawischen Erklärungen des Namens dieses Stadtteils von Salzwedel zusammen, um sich nach längeren Erörterungen für die deutsche Erklärung „Ortschaft am Walde" zu entscheiden. Diese Erklärung vermag indessen nicht zu überzeugen.

Kleine Mitteilungen: Nachruf auf Pfarrer i. R. Alfred Pohlmann in Storbeck, † 3. Febr. 1927, bekannt als Sammler altmärkischer Sagen und als altmärkischer Dialektdichter.

Mühlhäuser Geschichtsblätter.
Jgg. 25/26. 1924/26. 368 S.

W. M.

Richard Scheithauer, Swigger I. von Mühlhausen, der Verfasser des ältesten deutschen Rechtsbuches:

Auf Grund der Ausgabe des Mühlhäuser Reichsrechtsbuches aus dem Anfang des dreizehnten Jahrhunderts von Herbert Meyer wird unter Heranziehung urkundlichen Materials versucht, Swigger I. von Mühlhausen als den Verfasser des Mühlhäuser Rechtsbuches nachzuweisen.

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Georg Thiele, Die Kirchenpatronate im Gebiet der ehemals Kaiserlichen freien und Reichsstadt Mühlhausen:

Fortsetzung des gleichnamigen Aufsatzes aus Jgg. 23 und 24. Behandelt die Rechte und Pflichten des Patronats.

von Ehrenkrook, Karl von Hagen, Rittmeister, Freikorpsführer und erster Landrat des Kreises Mühlhausen:

Karl von Hagen wurde 1780 zu Haus Nienburg geboren. Bekannt ist er namentlich als Führer des von ihm 1813 aufgestellten freiwilligen Jäger-Detachements, mit dem er an der Blockade Magdeburgs teilnahm. 1816 zum Landrat des Kreises Mühlhausen ernannt, wirkte er hier segensreich bis zu seinem 1837 erfolgten Tode.

Lothar Triebel, Das Kirchenpatronat in Sollstedt. Richard Scheithauer, Kritische Beiträge zur ältesten Geschichte von Mühlhausen:

Bespricht die Urkunde Karls d. Gr. von 775 Okt. 25 für Hersfeld (MG. DD. Kar. Nr. 104), die erste urkundliche Erwähnung Mühlhausens (die beigegebene Abbildung der Urkunde ist völlig unzulänglich) und die Urkunde Ottos II. von 974 (MG. DD. O. II Nr. 76) und ihre Bedeutung für ihre Geschichte Mühlhausens. Dankenswert sind sodann die Listen der Präfekten, der Schultheißen und der Kämmerer von Mühlhausen, sowie Listen der Reichsministerialen mit dem Titel Reichshofmann, Münzmeister, Zollmeister und Baumeister. Eine vielumstrittene Inschrift an der Barfüßerkirche gibt Veranlassung zu einer kritischen Untersuchung über die Niederlassung der Franziskaner in Mühlhausen, bei der wahrscheinlich Heinrich Raspe mitgewirkt hat.

Alfred Wandsleb, Mühlhausen und die deutsche Nationalversammlung zu Frankfurt 1848/49:

Nach neu aufgefundenen Akten des Mühlhäuser Wahlmännervereins und ungedruckten Notizen des Bürgermeisters Karl Theodor Gier. Abgeordneter Mühlhausens war zuerst Friedrich v. Roenne, der im Frühjahr 1848 zum Preußischen Gesandten in Washington ernannt wurde, dessen Nachfolger Gier.

Karl Sellmann, Der Badekorb und das Drillhäuschen in Mühlhausen: Mittel des Strafvollzugs.

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